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Schon alleine die verschiedenen Formate, warum wann wieviel Ampere bei was für einen Booster für wieviel und welche Decoder gebraucht werden (abgesehen von den gefühlt tausend Decodertypen zur Auswahl) und welche Lok mit welchem Decoder und welchem Motor wieviel Ampere schluckt und warum und wie ich was programmieren muss, liefert 500 Kombinationen.
Analoges Fahren heißt: Lok auf Schiene setzen und losfahren. Dass man nur EINE Lok fahren lassen kann (ohne Stromtrennung) steht ja hier nicht zur Diskussion; wir sprechen NICHT von automatischem Schauanlagenprinzip!
- Also... Du bist dir schon bewusst, dass du da aus einem Mückenschwarm eine Elefantenherde machst? Oder, um es mit Shakespeare zu sagen, much ado about nothing.
- Das mit den Stromtrennungen musst du keinem erzählen, der sich mit analoger Verdrahtung auskennt. Denn die Probleme fangen genau da an, wo eine zweite Lok ins Spiel kommt. Bei Schauanlagen ist das noch das geringste Problem - man macht große Kreisbahn, spannt eine Oberleitung drüber und kann zwei Züge auf demselben Gleis hintereinander herfahren lassen, indem man sie mit automatisch (per Reedkontakt beispielsweise) geschalteten Signalen auf Abstand hält. Aber das beliebte Thema Bahnhof mit BW: Wenn du im BW nur fünf oder sechs Loks reihum bewegen willst, zum Kohlebansen, zum Ausschlacken, zum Sandsturm, zum Lokschuppen, dann brauchst du da schon eine beeindruckende Menge von getrennt abschaltbaren Abschnitten. Gleisschnipseln. Und wenn eine dieser Loks zum Zug fährt, während ein anderer ausfahren soll, muss auch noch das Weichenfeld in mehrere Abschnitte aufgeteilt werden.
Warum meinst du eigentlich, beweisen zu müssen, dass analog besser ist als digital? Es ist deine Entscheidung, so zu fahren, und fertig. Dafür musst du dich nicht rechtfertigen, ebensowenig wie Digitalfahrer sich vor dir rechtfertigen müssten. Suum cuique , jedem das Seine.
(Und wenn man nichts zu beweisen versucht, setzt man sich auch nicht der Gefahr aus, widerlegt zu werden.
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Oder ist es eher "ich würde ja gern, aber ich trau mich nicht, ich kann das nicht und verstehe gar nicht, was da eigentlich passiert - und teuer ist es auch noch"? Hab ich auch mal gedacht - allerdings nie das Bedürfnis verspürt, den Digitalfahrern von damals zu sagen, das wäre doch alles ganz unsinnig. Dafür fand ich es schon viel zu faszinierend, wie die mit nur zwei oder drei Bedienpulten ein ganzes Dutzend Loks kommandieren konnten, und das ganz ohne Rücksicht auf Stromkreisgrenzen, abschaltbare Abschnitte etc. Auch ganz ohne Automatik übrigens.
Und dann kam mein Herr Papa, der nie von digital auch nur was gehört hatte und auch um jeden Computer einen weiten Bogen machte, kaufte eine mfx-Startpackung, stellte die Loks auf die Gleise, und sie fuhren. Mit tüüt und brumm und puff puff und Rauch, und Papa war glücklich.
Teuer ist der Spaß immer noch, aber wirklich nicht schwerer, als ein Navigationsgerät zu programmieren.