Servus,
Ich habe mal wieder eine Frage zu analogen Loks. Habe eine über 50 Jahre alte BR24 (Märklin 3003), die über die Jahrzehnte wohl reichlich bespielt wurde. Sie lief nicht besonders rund, also wollte ich mal schauen, was ich tun kann. Das waren meine ersten Gehversuche im Modellbahn-Hobby.
Zuerst fiel mir auf, dass der Scheibenkollektor tief abgefahren war. Mangels Drehmaschine habe ich bei ebay einen gebrauchten, aber im guten Zustand befindlichen Ersatzanker und einen Satz Kohle und Bürste gekauft und eingebaut. Zu meiner Enttäuschung war das Ergebnis nicht sonderlich besser. Beim Tauschen der Kohle/Bürste ist leider eine der Drahtfedern abgebrochen. Durch etwas Herumbiegen konnte ich es aber schaffen, dass die Kohle auf einem guten halben Millimeter länge noch von der Drahtfeder gehalten wird. Die Lok fuhr meistens erst bei gut 100 beim weißen Trafo los, und variierte ohne Zutun ihre Geschwindigkeit bzw. Geschwindigkeitsänderungen ließen sich nur größere Änderungen des Stellwerts am Trafo bewirken.
Dann habe ich die Lok erneut zerlegt, in SR24 eingelegt, mehrfach ins Ultraschallbad getan, geschrubbt, getrocknet, Getriebe gefettet und Lager geölt. Die Lok fährt jetzt auch schon mal bei unter 50 los und reagiert feinfühliger auf Tempoänderungen. Aber manchmal fährt sie eben doch nicht gleich los und braucht doch wieder ihre 100. Dann knurrt sie nur und fährt dann bei erhöhter Spannunge irgendwann mit einem Ruck los, Geschwindigkeit kann ich danach wieder reduzieren.
Was mir auffiel ist, dass nach dem Reinigen bei eingesetztem Anker, aber ohne Kohle/Bürste das Getriebe ziemlich leicht läuft und wenn ich die Lok mit der Hand ordentlich über den Tisch geschoben habe, lief sie noch einige Sekunden nach. Setze ich Kohle/Bürsten ein, ist schluss mit leichtläufig. Ich habe das Gefühl, dass der Anpressdruck zu hoch sein könnte und dass dieser dafür verantwortlich ist, dass die Lok manchmal nicht langsam anfahren will. Jetzt habe ich gelesen, dass man den Anpressdruck durch biegen der Drahtfedern variieren kann. Leider ist eine davon ja schon abgebrochen.
Daher die Frage: Kriege ich die Federn einzeln als Ersatzteil irgendwo her bzw. kann man sich da etwas selber improvisieren? Oder müsste ich dafür einen ganzen SFCM als Ersatzteil besorgen? Hilft ein geringerer Anpressdruck vorraussichtlich? Oder bekomme ich dann andere Probleme? Spielt es eine Rolle, ob ich die Kohle links oder rechts einsetze?
Ich weiß, dass es einfacher und evtl. auch wirtschaftlicher wäre, da einen komplett neuen (Hochleistungs-)Motor einzubauen. Da ich aber recht neu im Hobby bin, habe ich den Anspruch, die Zusammenhänge zu verstehen und das Handwerk zu erlernen, so etwas auch selbst reparieren zu können.