RE: Drahtfedern SFCM

#1 von oxygene , 23.02.2017 23:14

Servus,

Ich habe mal wieder eine Frage zu analogen Loks. Habe eine über 50 Jahre alte BR24 (Märklin 3003), die über die Jahrzehnte wohl reichlich bespielt wurde. Sie lief nicht besonders rund, also wollte ich mal schauen, was ich tun kann. Das waren meine ersten Gehversuche im Modellbahn-Hobby.

Zuerst fiel mir auf, dass der Scheibenkollektor tief abgefahren war. Mangels Drehmaschine habe ich bei ebay einen gebrauchten, aber im guten Zustand befindlichen Ersatzanker und einen Satz Kohle und Bürste gekauft und eingebaut. Zu meiner Enttäuschung war das Ergebnis nicht sonderlich besser. Beim Tauschen der Kohle/Bürste ist leider eine der Drahtfedern abgebrochen. Durch etwas Herumbiegen konnte ich es aber schaffen, dass die Kohle auf einem guten halben Millimeter länge noch von der Drahtfeder gehalten wird. Die Lok fuhr meistens erst bei gut 100 beim weißen Trafo los, und variierte ohne Zutun ihre Geschwindigkeit bzw. Geschwindigkeitsänderungen ließen sich nur größere Änderungen des Stellwerts am Trafo bewirken.

Dann habe ich die Lok erneut zerlegt, in SR24 eingelegt, mehrfach ins Ultraschallbad getan, geschrubbt, getrocknet, Getriebe gefettet und Lager geölt. Die Lok fährt jetzt auch schon mal bei unter 50 los und reagiert feinfühliger auf Tempoänderungen. Aber manchmal fährt sie eben doch nicht gleich los und braucht doch wieder ihre 100. Dann knurrt sie nur und fährt dann bei erhöhter Spannunge irgendwann mit einem Ruck los, Geschwindigkeit kann ich danach wieder reduzieren.

Was mir auffiel ist, dass nach dem Reinigen bei eingesetztem Anker, aber ohne Kohle/Bürste das Getriebe ziemlich leicht läuft und wenn ich die Lok mit der Hand ordentlich über den Tisch geschoben habe, lief sie noch einige Sekunden nach. Setze ich Kohle/Bürsten ein, ist schluss mit leichtläufig. Ich habe das Gefühl, dass der Anpressdruck zu hoch sein könnte und dass dieser dafür verantwortlich ist, dass die Lok manchmal nicht langsam anfahren will. Jetzt habe ich gelesen, dass man den Anpressdruck durch biegen der Drahtfedern variieren kann. Leider ist eine davon ja schon abgebrochen.

Daher die Frage: Kriege ich die Federn einzeln als Ersatzteil irgendwo her bzw. kann man sich da etwas selber improvisieren? Oder müsste ich dafür einen ganzen SFCM als Ersatzteil besorgen? Hilft ein geringerer Anpressdruck vorraussichtlich? Oder bekomme ich dann andere Probleme? Spielt es eine Rolle, ob ich die Kohle links oder rechts einsetze?

Ich weiß, dass es einfacher und evtl. auch wirtschaftlicher wäre, da einen komplett neuen (Hochleistungs-)Motor einzubauen. Da ich aber recht neu im Hobby bin, habe ich den Anspruch, die Zusammenhänge zu verstehen und das Handwerk zu erlernen, so etwas auch selbst reparieren zu können.


Viele Grüße,
Christof

Meine kleine Märklin M-Gleis-Platte: http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=143812


 
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RE: Drahtfedern SFCM

#2 von X2000 , 23.02.2017 23:24

Ganze SFCM gibt es von Märklin nicht als Ersatzteil.Die Feder kann man aber bekommen bzw. konnte man bekommen. Evt. habe ich die.


Gruß

Martin


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RE: Drahtfedern SFCM

#3 von Erich Müller , 24.02.2017 05:47

Die Motordeckel (und Rotoren) werden auch beim Umbau auf HLA frei; daher stammt wahrscheinlich der Rotor, den du gekauft hast. Und da kriegt man als Analoger auch für günstiges Geld Ersatzteile - für dich wäre das ein neuer Motordeckel. Das ist etwas teurer, aber einfacher zu wechseln als die einzelne Feder.
Ein "Hochleistungsantrieb" ist für analoges Fahren nicht interessant - mal ausgenommen der 5-Sterne-Antrieb, den Märklin vor 30 Jahren vorgestellt hat, der aber in deine Lok nicht passt.

Die Bürstenfeder darf nur so weit abgehoben werden, dass du die seitlich über den Rand des Bürstenköchers legen kannst; normalerweise ist da auch nicht viel dran einzustellen.

Ob die Federspannung nicht stimmt, kannst du feststellen, indem du die Lok so übers Gleis hältst, dass Schleifer und Vorlaufachse Kontakt haben und der Motor mit mittlerer Geschwindigkeit läuft (wenn du die Möglichkeit hast, das auf der Werkbank mit Klemmen zu machen, oder gar auf dem Rollenprüfstand: noch besser!), Und dann kannst du bei laufendem Motor ein wenig (!!) Druck auf die Bürste ausüben und auch die Feder ganz sanft etwas anheben. Bei richtig eingestellten Federn bewirkt beides langsameren Lauf. Sollte die Lok dabei schneller werden, ganz vorsichtig nachjustieren.

Ein Anfahrruck ist bei analogen Loks normal. SAH gibt bei allen Loks an, wie die langsamste Geschwindigkeit ist, auf die sie heruntergeregelt werden können, und die ist niedriger als die Anfahrgeschwindigkeit.


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Drahtfedern SFCM

#4 von Dölerich Hirnfiedler , 24.02.2017 09:53

Zitat

Oder bekomme ich dann andere Probleme? Spielt es eine Rolle, ob ich die Kohle links oder rechts einsetze?





Hallo,

Ein neues oder gebrauchtes Motorschild ist sicher die beste Lösung. Die beiden Federn sind unterschiedlich: Die Graphitbürste kommt zur geraden Feder, die Kupferbürste zu der Feder die am Ende abgebogen ist.

mfg

D.



Aus einem Märklin-Patentantrag von 1975.


 
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RE: Drahtfedern SFCM

#5 von jogi , 24.02.2017 10:21

Hallo Christof

Schicke mir p . PN Deine Adr.
Dann bekommst Du ein Motorschild , Anker und ein paar Kohlen .
Kommt dann als Einschreiben Einwurf , kostet Dich dann 4 .- €




Die Teile liegen hier bestimmt bei einigen in der Bastelkiste und vergammeln .


Bastelnde Grüße Jogi ;
Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände:Ein-Aus-Kaputt".
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Bilder jogis Bahn
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RE: Drahtfedern SFCM

#6 von Jochen53 , 24.02.2017 10:30

Hallo,
ich glaube auch, es ist wirklich besser, gleich den ganzen Motorschild zu tauschen. Frag nicht, wie oft ich schon beim Reparieren von Fotoobjektiven, Kameras, Modellbahnloks usw. mit Taschenlampe auf dem Boden rumgekrochen bin um irgendwelche winzigen Federchen, Sicherungsringe, Kügelchen etc., die weggesprungen und weggeflogen sind zu suchen. Manchmal war die Suche auch vergebens.
Ich habe so eine BR 24 mit dem Originalmotor übrigens mit einem Uhlenbrock 76200 auf digital umgebaut und sie fährt damit gut.
Gruß Jochen


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RE: Drahtfedern SFCM

#7 von lui ( gelöscht ) , 24.02.2017 19:06

Es gibt sowohl die Bürstenfedern (links, für die Kupferbürste) als auch den Motorschild, den Anker und auch die Feldspule für diesen Motortyp seit vielen Jahren sowie weiterhin als aktuell lieferbare Ersatzteile von/bei Märklin. Und wer seinem Motor was Gutes tun will kriegt natürlich auch anstandslos die Bürstenpaare.


lui

RE: Drahtfedern SFCM

#8 von Kegelschoner , 25.02.2017 12:03

Hallo Christof

bekommst Du die Teile von Jogi ? wenn ja, gebe bescheid.
Wenn nicht, kannst die Teile auch von mir bekommen.
MGF
Karl-Heinz


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