Tja, wie macht man das? Wie altert man einen Leuchtturm? Frisch zusammengebaut sieht er noch sehr schier und nach Plastik aus. Ein etwas gebrauchteres Aussehen täte ihm gut (ohne dass ich ihn total verfallen darstellen möchte). Aber wie gehe ich vor?

Danke für Tips, Erfahrungen und Ideen

Gruß, Manfred

Hallo Manfred!
Eigentlich sehen Leuchtürme immer gepflegt aus.So wie ich sie kenne.
Um den Plastikglanz zu nehmen würde ich nur eine Mattlacklackierung vornehmen.Von der Wetterseite könnte man das Rot ganz dünn mit der Airbrush etwas aufhellen,damit die Farben etwas ausgeblichener aussehen.
Weil er aber direkt neben den Gleisen steht und dort auch Bremsstaub von den Zügen aufgewirbelt wird dürfen sicherlich ein paar dezente Rostläufer hier und da am Turm zu sehen sein.
Den oberen schwarzen Teil könnte man in Trockenmaltechnik etwas mit einem Kalkweiß (kein reines Weiß überarbeiten.
Feinheiten kommen etwas mehr zur Geltung und es entsteht ein leicht verwitteter Effekt.
Wenn der Sockel gemauert ist (kann man auf dem Bild nicht so gut erkennen) kann man die Fugen etwas abdunkeln,damit die Steinstruktur herauskommt.Wenn es Ziegelmauerwerk ist würde ich den kompletten Sockel überarbeiten(in verschiedenen Ziegelrottönen)und einzelne Steine farblich absetzten.
Den Fenstern im Sockelbereich kann man ebenfalls durch die Trockenmaltechnik ein verwittertes Aussehen verleihen.
Das wären so meine Ideen zu dem Thema. Anbei gehört der Leuchtturm nicht auf den Deich? Er würde links oben wo
der kleine Mann steht besser aussehen und dem Hintergrund etwas mehr an Tiefe geben. Ein paar gemalte Möven am
Himmel gehören noch dazu.

Besten Gruß
Ferdi

Danke Ferdi. Eine Lackierung mit mattem Klarlack hatte ich mir auch schon ausgedacht. Und was ist Trockenmaltechnik? Mit quasi trockenem Pinsel? Airbrush habe ich leider nicht, das muss ich irgendwie mit dem Pinsel oder Lackdosen aus dem Baumarkt hinkriegen. du siehst, "Malerarbeiten" sind nicht so meins, da habe ich noch Lernbedarf.

Zitat

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Anbei gehört der Leuchtturm nicht auf den Deich?

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Nein, meines Wissens wird man einen Deich nicht mit solchen Bauwerken belasten, vor allem nicht mit solchen hohen, die eine sehr feste Statik und tiefe Gründung brauchen. Sie stehen vor oder hinter einem Deich (wenn einer in der Nähe ist, meistens dahinter, wg des Schutzes), was von See aus gesehen völlig egal ist. Die Leuchtfeuerhöhe ist entscheiden.

Gruß, Manfred

Hallo Manfred!
Bezüglich der Anordnung des Leuchtturms wieder was dazu gelernt.Danke für die Info.
Die Trockenmaltechnik besteht darin mit dem trockenen Pinsel etwas Farbe aufzunehmen.
Diese streift man auf einem Papier ab,so das nur minimale Farbreste an dem Pinsel verbleiben und diese fast trocken sind.
Man streift dann mit dem Pinsel ganz fein an Kanten oder über Oberflächen ,so das nur Spuren der Farbe aufgetragen
werden.Dazu nehme ich einen kleinen feinen flachen Borstenpinsel.Probiere es erstmal an einem Rest Zaun oder Dachplatte aus. Ist recht einfach .


Gruß Ferdi

Hallo Manfred ,

Das mit dem Altern solcher Bauwerke ist wahrlich eine Herausforderung
Grundsätzlich kann ich dir , zum aufhellen bzw. Ausbleichen von Lacken und Farben , die Pikmentfarben von H0 - Fine empfehlen http://www.h0fine.com/shop/ ! Die Investition für ein Startpacket ( inclusive Verwitterung , Rost , Ruß usw. ) ist eher gering , beläuft sie sich doch unter 20 Euro . Nur hat man dann und wann bei extrem glatten Flächen das Problem das die Farben nass nicht halten wollen ... aber auch da gibt's Lösungen

Zum Leuchtturm könnte ich mir vorstellen im oberen Bereich dem Schwarz den Glanz nehmen , wie auch dem Rest ops: . Dann wird es Sinn machen mit weissgräulicher Farbe den ja am Standort eines Leuchtturms unvermeidbaren Möwendreck nachzustellen .
Später kann man ja mit ein paar H0 Möwen das ganze abrunden
Die rot weiße Säule würde ich bis auf ein paar Wasserspuren , ggf. rostläufe an den Fenstern und die besagte ausbleichung so lassen da sie , wie oben schon von einem Kollegen erwähnt , i.d.R. Recht gepflegt sind .
Den Betonsockel hätte ich , wenn das jetzt im zusammengebauten Zustand noch geht , komplett mit einem schönen betongrau ( selbst gemischt aus Ayrylfarben ) übergestrichen und im unteren Bereich den üblichen durch vom Regen hochspritzenden dreck versehen .

Wenn dir das alles schon zu doll klingt , denn deine Anlage sieht ja doch eher ordentlich und gepflegt aus ( im besten Sinne des Wortes ... ) dann würde ich es beim ausbleichen , Plastikglanz nehmen belassen.

Abgesehen davon das es , wie bei allem anderen auch , Zustände von .... bis gibt finde ich diesen hier recht vorbildlich und lebensnah .

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c...urm_Arngast.jpg

Im ganzen betrachtet ist es ja aber auch so das Leuchttürme recht oft auch Touristenattraktionen sind und es somit im allgemeinen Interesse liegt das der Zustand TipTop ist ... und da wo deiner steht liegt es ja schon recht nah das der ein oder andere Touri vorbeischneit und jeder Reisebus der in deine Gegend kommt wird auch ne runde um ihn drehen .
Dann liegst du mit einer dezenten Alterung sicher genau richtig

Ich bleibe dran und bin auf das Ergebnis gespannt

Viele Grüße aus Hamburg
Patrick

Hallo Manfred,



schau mal hier in meinen Alterungsthread.

Ab Seite 6 geht es los.

Viel Spass.....

Moin Manfred,


Die Vorschläge hier sind voll okay. Trotzdem ist ein Erfolg nicht sicher. Ohne einen Besuch der Küste hast du keine Chance eine vorbildgerechte Alterung hinzukriegen . Einige Fotos solltest du auch machen!

Hallo Manfred,

ein schönes Beispiel für - aus meiner Sicht - eine gelungene Modifikation und Alterung genau des Modells findest Du auf der sowieso sehenswerten Seite (und Anlage) von Chris und Joost:

http://hetgroterdamproject.nl/index.php/...vuurwaterlingen

Die Seiten sind auf Niederländisch, lässt sich aber größtenteils auch ohne entsprechende Kenntnisse verstehen, ansonsten kann die Seite mit Google-Chrome übersetzt angezeigt werden.

Viel Spaß dabei.

Beste Grüße,
BahnKai

Hallo Kai

Toller Link! Besten Dank.

Ich werde doch mal über Airbrush nachdenken müssen ...

Gruß, Manfred

Hallo Manfred!
Zieh kein langes Gesicht wegen der Airbrushanschaffung. Wenn du einmal damit angefangen hast
und siehst wie fein man damit arbeiten kann dann möchtest du das Teil nicht mehr missen.
Klar kostet es wieder etwas Geld,aber ich sage mal das es gut angelegt ist und du an einer gescheiten
Spritzpistole lange Zeit Spaß hast.
Ich habe heute noch eine Bagder Airbrushpistole,die hatte die Firma Revell vor ca. 30 Jahren im Handel.
Da musste ich erst jetzt eine Dichtung austauschen.Selbst heute bekommt man noch Ersatzteile dafür.
Da können sich einige Mobahersteller mal eine Scheibe von abschneiden.

Besten Gruß
Ferdi

Ja ich weiß, Ferdi. Leider waren Farben und der kreative Umgang mit ihnen noch nie so sehr mein Ding. Da gibt es bei mir große Wissenslücken. Und zugegebenermaßen auch Unsicherheit wegen einer rot-grün-Schwäche (Schwäche, nicht blind!). Und ich scheue wegen einer Lungenerkrankung (COPD) den Umgang mit Sprüdosen aller Art und sowieso allem was stinkt. Ist Airbrush weniger "nebulös" als eine normale Farbdose?

Gruß, Manfred

Hallo Manfred,ich nochmal,


Airbrush nebelt auch,aber bei weitem nicht so sehr wie Spraydosen.(Kommt auch immer auf den Luftdruck und den Abstand zum Modell an)
Mit der Airbrush und der richtig verdünnten Farbe kannst du Nadelstichgroße "Farbpunkte" sprühen.

Ich arbeite Hauptberuflich als Lackierer im Maschinenbau,somit sind Farben meine Freunde und ich kenne mich damit aus.

Wenn du wegen deiner Lunge Angst hast,dann nimm Farben auf Wasserbasis,die stinken auch nicht und du kannst die Werkzeuge nach Gebrauch einfach mit Wasser reinigen.
Ich nehme z.B. die REVELL Aqua -Color.Die müssen allerdings sehr stark verdünnt werden weil die in den Döschen schon fast so dick wie Joghurt sind .
Aber mit ein paar Versuchen hat man den Dreh schnell heraus.
Viel Spass (Glück).....

Moin zusammen

So, geschafft. Und für mein erstes Mal gar nicht schlecht wie ich finde. Ich hatte verschiedene Dinge probiert: Revell Wasserfarben ... hm. Angriff mit Azeton ... hhmmmm (macht die Oberfläche zwar rau, aber noch glänzender). Dann habe ich zum 1000er Schleifpapier gegriffen, tief Luft geholt und die Oberfläche erst partiell, später komplett damit bearbeitet. Danach bin ich mit einem sehr weichen Pinsel und Puderfarben, die ich so noch von früher rumstehen hatte, drauf gegangen. Von Langmesser "Rost", "Ruß", "Schmutz" und "Moos". Das Puder haftet wie Hulle, vor allem auf der zuvor angerauten Oberfläche. Ein abschließendes Abwischen mit Küchenpapier bringt zwar kaum Abtrag, aber eine sehr schöne Verteilung des Pudermaterials.

Auch das schwarze Oberteil und dessen Geländer habe ich erst mit Wasserfarben und fast trockenem Pinsel und anschließend mit Puder mattiert. Die Turmbasis ganz unten hingegen bekam fast nur Wasserfarben aufgetragen, fast trocken. Nur anschließend noch ein bisschen Puder.

Ich habe mich um eine erträgliche Fotobeleuchtung bemüht, aber nicht ganz zufriedenstellend. Im Original sieht's tatsächlich noch matter aus.

Danke für die Hilfestellungen und Gruß

Manfred

Hallo Manfred,

gut gemacht.....

Viele Grüße von Harald

[quote="Rüm Hart" post_id=1652673 time=1486575672 user_id=26569][...]Und ich scheue wegen einer Lungenerkrankung (COPD) den Umgang mit Sprüdosen aller Art und sowieso allem was stinkt. Ist Airbrush weniger "nebulös" als eine normale Farbdose?[/quote]

hallihallo,

Airbrush ist noch wesentlich feiner als Spraydose. Das Prinzip wird in "Atomizern" verwendet, um Flüssigkeiten lungengängig zu vernebeln. Wenn Du damit gesundheitliche Probleme hast, musst Du eine geeignete Atemmaske tragen. Ich verwende eine feine Partikelmaske und einen einfachen Abzug, um die Farbnebel aus dem Fenster zu pusten.

Lösungsmittelhaltig oder wasserbasiert ist zwar schon ein Thema, allerdings ist es ein fataler Irrtum anzunehmen, dass wasserbasierte Farben mehr in der Lunge zu suchen hätten als Lösungsmittelbasierte!!

Michael