Ich bin gerade dabei meine Rungenwagen mit Echtholz zu beladen. Dabei stelle ich mir Rundholz vor. Jetzt ist die Frage in welcher Länge werden die Baumstämme üblicherweise auf die Rungenwagen verladen. Wird der Stamm in der amximalen Länge verladen oder wird er in gleich große Stücke zersägt? Welche Länge haben dann die Stücke?
Du kannst Abschnitte oder ganze Stämme verladen - beides gibt es beim Vorbild. Das kommt wohl auch auf den Verwendungszweck an - mir ist nur im Schwarzwald (an dessen Nordrand ich wohne) aufegefallen, dass inzwischen gefühlt mehr Transporter mit Abschnitten (5 m?) unterwegs sind als die von mir mehr geliebten Langholztransporter. Auch wenn man einem Harvester zuschauen kann - so geschehen im Fichtelgebirge vor einiger Zeit - der zersägt die Stämme gleich in die entsprechenden Portionsstücke.
Eine weitere gute Lektüre ist die MIBA Broschüre "Vom Wald ins Sägewerk" - da gibts dan gleich noch Bastelvorschläge fürs Ladegut. Da auf meiner Anlage auch Holz verladen wird, habe ich massiv Goldrute (Tip von H.Meier aus besagter Broschüre) geerntet und diese entsprechend "verbaut" - einen modernen 4-achser mit 5 Langstämmen, dto. mit Abschnitten, diverse 2-achs. Rungenwagen mit Abschnitten und Schwarten - und das für meine Epoche obligatorische Gruben- und Papierholz. Die Zeit der Goldrutenernte beginnt übrigens jetzt - die welken Stengel sind inzwischen gut verholzt und haben ihre dunkle Patina - das nur als Tip. Und netterweise stehen die bei uns besonders gerne an Bahnstrecken
ZitatJetzt ist die Frage in welcher Länge werden die Baumstämme üblicherweise auf die Rungenwagen verladen. Wird der Stamm in der amximalen Länge verladen oder wird er in gleich große Stücke zersägt? Welche Länge haben dann die Stücke?
Hallo Andreas,
zu deinen obigen Fragen ein paar Anmerkungen meinerseits. Das jeweilige Sägewerk stellt die Anforderungen an die Länge und jeweiligen Stammdurchmesser. In dem Sägewerk in unmittelbarer Nähe von mir werden überwiegend Holzlängen von 3,00-4,00 -5,00 und 6,00 m als Fertigprodukt geschitten. Das heisst, im Rohmass müssen die oben genannten Längen alle ca. 10-20cm länger sein, weil diese im Vorfeld im Ausformungsprozess genau abgelängt und entrindet werden. In H0 können die Längen zwischen ca. 34,5mm bis 69,00mm und im Durchmesser zw. 3,45 bis ca. max. 7,00mm variieren. Kommt auch ein bisschen auf den Abstand der Rungen deiner Wagen an. Kompromisse eingehen gehört auch hier dazu. Hier ein paar Beispielbilder wie ich meinen Ganzzug beladen habe.
welche (Natur)Materialien bzw. Bäume und Sträucher eigenen sich nach Euern Erfahrungen am Besten zur Nachbildung von Stammholz in H0? Realistische Stammdurchmesser beim Vorbild bis ca. 60 cm, Tropenholz auch mal bis 1 m.
Da ich vom Fach bin, kann ich zu den Längen des verladenen Holzes auch was sagen. In früherer Zeit wurden Hölzer oft in 2-2,7 m Längen auch in offene Wagen verladen (Faserholz zur Papierherstellung, Grubenholz für Zechen und Schwellen für die Bahn). Faserholz war komplett von der Rinde befreit (geschält oder sogar weiß geschnitzt). Auf Drehschemelwagen verladenes Langholz musste am Zugschluß laufen, wenn die Verbindung der Drehschemelwagen über die Ladung erfolgte.
Seit Einführung der Harvester (selbstfahrende Fällmaschinen) Mitte der 1990er Jahre, wird Holz zunehmend in Kurzlängen (3-5m) aufgearbeitet und transportiert. Bei der Verladung mit LKW-Kran ist zu beachten, dass diese max. nur ca. 5-6 to heben können und somit das Stammvolumen von dicken Stämmen begrenzt ist. Gewicht frisches Holz ca. 700 - 900 Kg/Kubikmeter. Bei extrem dicken Stämmen werden also auch kürzere Längen geschnitten.
nach Versuchen mit Kirsche und Hasel bzw. diversen Gartensträuchern bin ich bei fast allen Holznachbildungen bei Rainfarn gelandet. Als "größte" von mir verwendeten Durchmesser habe ich derzeit ca. 8 mm - es gibt aber auch noch dickere Exemplare. Nachdem die Teile inzwischen teilweise über 10 Jahre alt sind und immer noch 1a aussehen, kann ich dieses Material nur empfehlen. Allerdings ist Eile angesagt, denn die Erntezeit ist derzeit bis ca. Februar - dann "verfällt" das Material, denn die neue Generation kommt ja nach.....
Für dickere tropische Stämme habe ich bislang Hasel verwendet, da hier lange gerade Abschnitte verfügbar sind.