Liebe Modellbahn-Freunde, ich habe mich neu als Nutzer des Stummis Modellbahnforums registrieren lassen und bin Anfänger in puncto Digitaltechnik. Seit 20 Jahren besitze ich eine kleine Fleischmann-Modellbahn, Spur N, die ich von Analog- auf Digitalbetrieb umstellen möchte. Dazu habe ich mir eine Startpackung gekauft, die eine digitale Lok, einen Digitalverstärker (680801), eine Multimaus (686701) und ein Steckernetzteil (681301 mit 18 Volt) umfasst (allesamt DCC-Technik). Die Fleischmann-Produkte entsprechen in weiten Teilen den Roco-Produkten. In zwei Lokomotiven aus meinem Altbestand hat mir ein Bekannter Decoder eingebaut (DCX76 der Fa. Tran); alle Loks (sowihl die aus der Startpackung als auch die umgerüsteten) laufen auf meinem separaten Testgleis problemlos. Meine Planung sieht wie folgt aus: • Betreiben meiner Anlage mit 4 bis 5 digitalisierten Lokomotiven (ggf. mit einer Multi- oder Lokmaus je Lok) • digitale Steuerung von 16 bis 20 Weichen • digitale Steuerung von 2 Signalpaaren (insgesamt 4 Signale) • digitale Steuerung von 4 Entkupplungsgleisen Jetzt wurden mir aus dem Rückbau einer Anlage eines Bekannten einige Artikel angeboten (einwandfreier Zustand, sehr preisgünstig), von denen ich nicht weiß, ob diese mit den anderen Artikeln kompatibel sind: • Trafo (10718 mit 15 Volt) von Roco • 2 Lokmäuse 2 (10760) von Roco • 1 Digitalverstärker (10761) von Roco • 1 Booster (10762) von Roco • 1 Route Control (10772) von Roco (zur Bedienung der Weichen und Erstellen von Fahrstraßen) • 3 Weichendecoder 11150 – LS 150 von Lenz Ich weiß, dass die vorstehenden Artikel nicht mehr dem aktuellsten Stand entsprechen und auch höherwertige Steuerungssysteme (Z 21 von Fleischmann bzw. Roco, Tablet, smartphone, Intellibox von Uhlenbroc) verfügbar sind. Für meine Ansprüche reicht die Technik aber völlig aus. Hier meine konkreten Fragen: • Sind die vorgenannten Roco-Artikel (10761 und 10760) mit den aktuellen Varianten (10764 und 10765) kompatibel? • Der Trafo 10718 hat nur eine 15-Volt-Spannung; die aktuellen Trafos weisen eine 18-Volt-Spannung auf. Gbit es bei Verwedung von 15 Volt Probleme? • Wozu benötige ich überhaupt einen Booster: zur Vermeidung von Spannungsverlusten oder zur Bildung von Blockabschnitten? • Die Weichendecoder 11150 – LS 150 von Lenz sind nicht rückmeldefähig. Sehe ich das richtig, dass Route Control (10772) dann nicht die aktuelle Weichenstellung anzeigen kann? • Mit dem vorgenannten Decoder könnte ich auch Signale schalten. Was benötige ich an weiteren Steuerungsartikeln, um im Signalbetrieb die Langsamfahr-, Stopp- und Anfahrfunktion bei den Lokomotiven zu aktivieren? • Kann ich den vorgenannten Decoder (oder mit dem Uhlenbrock-Decoder 67200) auch für das Schalten der Entkupplungsgleise verwenden? Ich weiß, das sind eine Menge Fragen auf einmal. Vielleicht kann mir jemand dennoch in einer anfänger-verständlichen Form weiterhelfen. Vielen, vielen Dank! Gerhard
natürlich ist es möglich für jede Lok eine eigene Lokmaus einzusetzen, aber wofür soll das gut sein? Eine neue Lokadresse ist schnell eingetippt...
Booster: Du darfst an einem Digitalkreis NUR EINE Zentrale bzw. Digitalverstärker hängen haben, NIEMALS eine zweite. Der Booster ist dafür da wenn der Saft nicht aureicht. Er wird einmal an die Zentrale am Boosterausgang angeschlossen und am Gleis, die Leistung bezieht er aus einem 2. Trafo. Alle Trafos zur Versorgung der Gleise sollten die gleiche Spannung aufweisen, sonst bekommst "Bocksprünge" im Betrieb.
Von daher: bevor Du das Material kaufst mach Dir ein paar grundsätzliche Gedanken
Peter
Spur N Digital Selectrix/DCC Spur 1 Teppichbahning Selectrix/MM
mit den Roco Geräten aus der Anfangspackung kannst Du die beschriebene Modellbahn schon sehr Gut betreiben. Für 5 Züge reicht dies auch ohne Booster aus. Einen zweiten Digitalverstärker wird sowieso nicht benötigt und darf auch nicht zusätzlich angeschloßen werden. Wenn dann die Anlage doch wächst - dann kann man mit einem Booster z.B. einen neuen Anlagenteil oder auch die Weichendecoder versorgen. Braucht es aber wirklich erst wenn mehr als 5 -6 Züge mit evt. beleuchteten Wagen fahren. Weichedecoder braucht es natürlich noch zusätzlich.
Zitat von Biber• Sind die vorgenannten Roco-Artikel (10761 und 10760) mit den aktuellen Varianten (10764 und 10765) kompatibel?
Ja, die Weichendecoder und die Mäuse sind kompatibel. Der Verstärker wird nicht benötigt. Der Booster wie gesagt für Später oder auch für die Weichendecoder
Zitat von Biber• Wozu benötige ich überhaupt einen Booster: zur Vermeidung von Spannungsverlusten oder zur Bildung von Blockabschnitten?
Siehe oben
Zitat von Biber• Mit dem vorgenannten Decoder könnte ich auch Signale schalten. Was benötige ich an weiteren Steuerungsartikeln, um im Signalbetrieb die Langsamfahr-, Stopp- und Anfahrfunktion bei den Lokomotiven zu aktivieren?
Das geht zum Beispiel mit Bremsbausteinen/Bremsgenerator oder über eine PC Steuerung
Zitat von Biber• Kann ich den vorgenannten Decoder (oder mit dem Uhlenbrock-Decoder 67200) auch für das Schalten der Entkupplungsgleise verwenden?
Ja, es wird dann nur ein Ausgang je Entk. Gleis verwendet.
obwohl sich meine Planungen mehr und mehr konkretisieren, habe ich noch ein paar Fragen:
- Die digitale Steuerung meiner vier (bzw. demnächst fünf) Lokomotiven erfolgt über die Schaltzentrale 10764 (Fleischmann/Roco) und die Fleischmann Mulitmaus bzw. Roco Lokmaus2. - Meine rd. 20 Weichen möchte ich über Lenz-Decoder schalten. Im Hinblick auf einen späteren Ausbau meiner Anlage werde ich rückmeldefähige Lenz-Decoder 11100 LS 100 verwenden. Macht es Sinn, die Schaltung der Weichen über einen Booster (Roco 10762 ist vorhanden) vorzunehmen? - Meine Anlage wird mit 4 Signalen, also 2 Signalpaaren, bestückt. Dazu möchte ich das Bremsmodul BM2 von Lenz einsetzen. Benötige ich pro Signalpaar ein Bremsmodul? Müssen beim Einsatz von Bremsmodulen Isolierverbinder an den Gleisen eingesetzt werden? - Von Lenz gibt es auch sog. Belegtmelder. Wofür werden diese verwandt? Sind auch hier Isolierverbinder an den Gleisen erforderlich?
ich habe zwar einen anderen Namen, aber ich kann Dir auch weiterhelfen
Da Du nun noch einen extra Booster hast, kann Du den für alle Magnetertikeldecoder ( Weichen ) sowie Signale benutzen. Du musst nur sicher stellen, das Deine Gleisspannung nur von Deiner Zentrale kommt und der Zusatzbooster nur die Weichenantriebe und Signale versorgt.
Du benötigst pro Signalabschnitt ein Bremsmodul und ja, Du musst eine Schiene trennen und mit Isolierschienenverbindern ausrüsten, beidseitig. Ich habe bei mir die rechte Schiene, in Fahrtrichtung, genommen. Einfach mal in die Anleitung des BM2 schauen.
Für Belegtmelder gilt das Gleiche, jeder Abschnitt der melden soll, muss mit 2 Isoverbindern versehen werden.
danke für Deine Antwort! Worin besteht denn der Vorteil, wenn ich für meine Magnetartikel den Booster Roco 10762 verwende, anstatt den gesamten Betrieb (Weichen, Signale, vier bis fünf Loks) über den Verstärker 10764 (der ja zusammen mit der Multimaus die Zentrale bildet) zu steuern?
Es gibt da noch einen anderen Fragenkomplex: wie es der Zufall will, wird mir jetzt eine "weiße" z21 (aus Startpackung) angeboten. Der Preis ist aufgrund besonderer Hintergründe nicht der Rede wert. Ich werde voraussichtlich das Teil nehmen, beabsichtige vorerst aber nicht, meine kleine Anlage über PC, Tablet oder Smartphone zu steuern, da ich dafür zusätzlich das Roco WLAN package 10814 erwerben müsste. Ich habe allerdings im Internet recherchiert und gelesen, dass der R-Bus der z21 nur mit dem Roco-Rückmelder 10787 funktioniert (und dieser ist nicht gerade billig). Da ich für meine Weichen bereits zwei rückmeldefähige Lenz-Decoder 11100 LS 100 besitze, stellt sich mir die Frage, ob ich für eine vernünftige Steuerung über die z21 neben den rückmeldefähigen Decodern die Roco-Rückmelder 10787 wirklich benötige. Im Übrigen besitze ich auch den Roco-Artikel Route Control 10772 zur Steuerung von Weichen. Was würdest Du mir für die Digitalisierung meiner kleinen Bahn empfehlen, wenn mir der Betrieb ausschließlich mit der Multi- bzw. Lokmaus ohne Rückmeldungen nicht ausreicht, andererseits eine Steuerung über Smartphone, PC bzw. Tablet noch nicht infrage kommt? Noch eine Frage: Sind eigentlich alle Digital-Loks bei werkseitiger Auslieferung mit Decodern ausgestattet, die nicht nur Infos aufnehmen sondern auch abgeben können (Auslesen der CV's)? Ich habe zwei Digital-Loks direkt von Fleischmann erworben und zwei Loks hat mir ein Bekannter nachträglich mit dem Decoder CVX 76 von Tran versehen.
was erwartest du dir von der Rückmeldung? Denn ich sehe derzeit keinen anderen Sinn für Rückmeldemodule, als
auf einem Computer oder Tablet die Belegung der Gleise anzuzeigen und/oder
vom Computer oder einer Hi-End-Zentrale gesteuerte automatische Abläufe auszulösen.
Das 1. willst du nicht, zum 2. ist die z21 meines Wissens ohne Computer im Hintergrund nicht in der Lage.
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
die z21 ist eine Modernere Zentrale, die Mäuse können dort aber auch angeschlossen werden. Ich habe selbst keine z21, aber die kann sehr gut CV auslesen und schreiben ( schreiben kann die Maus auch, es kommt da auf den Verstärker an, ob der das lesen auch zulässt ).
Alle neuen Digitallok* haben einen DCC Decoder ( In N Spur auf jeden Fall ). Die können ausgelesen und auch geschrieben werden. Mit der z21 kann man das mit dem Tablet auch komfortabel machen, geht mit der Maus an der z21 aber auch.
Zu den getrennten Schalt und Fahrstrom, natürlich kann man alles über einen Booster ( Zentrale ) laufen lassen, Verdrahtung ist einfacher. Aber dann "fressen" die Schaltartikel eben auch Fahrstrom, da Du den sowieso hattest, könnte man das so machen.
Nach den neuesten Informationen würde ich aber zur z21 raten, die Mäuse behalten und die Verstärker und Booster in der Bucht versenken. Dann alles zusammen anschließen. Für den Anfang reicht die z21 selbst völlig, wenn dann mal erweitert wird, kann man sich ja immer noch einen Booster kaufen. Ich würde beim Bau der Anlage auf jeden Fall die Rückmeldeabschnitte gleich mit bauen. Auch wenn ich Dir rate zuerst ohne Rückmelder zu fahren ( Also die Abschnitte mit Leitungen versehen und direkt versorgen ), denn mit z21 und Mäusen habe die auch keine Verwendung ( Stichwort Gleisbildstellwerk auf dem PC ).
Noch eine Anmerkung zum Bau der Anlage, plane auf jeden Fall jeden Meter eine Stromeinspeisung, damit es später keine Versorgungsprobleme gibt. An den Gleisen direkt mit der "Modellbahnleitung" 0.14m², dann an eine Verteilerleitung, die habe ich mit 0.75m² ausgeführt.
*Autokorrekt möchte daraus ein Digitalklo machen, wüsste nicht das es so etwas gibt, Digitallok kennt das System aber nicht.....
als Rückmeldedecoder für die z21 kann man auch Digikeijs nehmen - sind wesentlich günstiger als Roco. Die Leistung der z21 langt für deine beschriebene Anlage loker aus. Ob die Rückmeldung der Lenz Weichendecoder von der z21 angezeigt/ausgewertet werden kann - weiss ich leider nicht, aber Weichen schalten funktioniert sicher.
gesetzt den Fall, ich würde mich für das Roco WLAN-Package entscheiden und die Steuerung über meinen Laptopp vornehmen. Brauche ich dann für die Anlegung automatisierter Fahrstrecken und Nutzung anderer Funktionen ("Gleisbildstellwerk") neben meinen teilweise schon vorhandenen rückmmeldefähigen Weichendecodern (Lenz 11100 LS 100) weitere Rückmeldedecoder (Roco Rückmeldedecoder 10787 oder die billigeren Digikejs), die an die z21 anzuschließen wären?
Kennt jemand die Möglichkeiten, die Roco Route Control (10772) im Zusammenwirken mit rückmeldefähigen Weichendecodern, der z21 und der Multimaus bietet?
rückmeldende Weichendecoder melden keinen Zug, sondern nur, in welche Richtung der Weichenantrieb liegt. Das ist so ziemlich die unwichtigste Information: gute Weichenantriebe liegen immer so, wie man sie gestellt hat. Unzuverlässige Antriebe sollte man nicht verwenden. Meine Weichendecoder melden nicht zurück, und alles funktioniert bestens.
Für den Computer viel wichtiger sind die Rückmeldekontakte, die die Anwesenheit eines Zugs oder Zugteils im überwachten Abschnitt mitteilen: Gleisbesetztmelder. Deren Meldungen sind notwendig, damit das Programm im Abgleich mit den sonstigen Informationen feststellen kann, welcher Zug wo ist.
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.