[quote="Viet Bui" post_id=1626716 time=1482183312 user_id=28555]
Guten Abend,
ich habe den Faden interessiert durchgelesen und möchte nun meinen Senf dazugeben.
ESU hat meines Wissens diesen Wagen mit sogenannten RP25-Radsätzen ausgestattet. Die Spurkranzhöhe beträgt 0,6 mm und ist damit deutlich niedriger als üblich. RP25-Radsätze entsprechen trotzdem noch der Norm europäischer Modellbahnhersteller (NEM). Serienhersteller nutzen gerne den oberen Grenzwert von 1,2 mm aus, regelrechte Pizzaschneider also, wenn man bedenkt, dass 0,3 mm (!) maßstabsgetreu ist.
Das C-Gleis, das ich von Trix selbst nutze, ist recht grobschlächtig. Normalerweise laufen die Wagen in den Herzstücken der Weichen auf den Spurkränzen, die auch ausreichend hoch sind. Das gelingt bei Wagen mit RP25-Radsätzen nicht, da die Spurkränze zu niedrig sind, so fällt das gesamte Rad in das Herzstück, das Klackern. Dieses Phänomen tritt bei feineren Gleisen (da reicht Tillig Elite) nicht auf, da die Herztücke nicht so riesige Lücken aufweisen wie beim C-Gleis. Das hat nichts mit AC- oder DC-Radsätze zu tun, wie einige mutmaßen, sondern damit, dass das C-Gleis eben nicht so fein ist wie es bei RP25 sinnvoll ist.
Ich bin äußerst verwundert über die Haltungen einiger Mitschreiber, die es gleich für einen Fehler von Seiten ESU halten. Wer die Modelle aus diesem Hause kauft, muss sich im Klaren sein, dass hier deutlich mehr Wert auf Vorbild- und Detailtreue gelegt wird als z.B. Märklin, deren Produkte für eine großartige Abwärtskompabilität bekannt sind. RP25 ist ein guter Kompromiss zwischen Betriebstauglichkeit und Optik, man wollte eben keinen Pizzaschneider. ESU hat sich nicht an das C-Gleis zu richten, eher umgekehrt, weshalb hat dieses Gleis solche riesigen Herzstücke? Damit eben auch vererbte Modelle sicher darauf laufen. Was wir daraus lernen? Modellbahn ist ein Kompromiss.
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Hallo Viet!
Wenn die ESU-Radsätze RP25 wären, wie erklärst du dir dann, dass sie an den großen Weichen von Tillig und Weinert Mein Gleis entgleisen?
Es kommt eben nicht nur auf die Spurkränze an sondern auf das Radsatzinnenmaß.
Und da liegt ESU weit unter NEM 310 und RP25/110, von RP25/88 ganz zu schweigen.
Und deswegen sind die ESU-Radsätze eben nicht betriebstauglich, auch und gerade nicht auf den hochqualitativen feineren Zweileitergleisen.
Tatsächlich laufen diese Radsätze auf eher gröberen Gleisen (altes Roco oder Trix C) sogar noch besser als auf den feineren Gleisen.
Die Nichteinhaltung jeder Normen in Bezug auf das Radsatzinnenmaß ist ganz klar ein Fehler von ESU.
Der mag jetzt nicht auffallen wenn man sich damit begnügt die Lok mal Probe gefahren zu haben, aber betriebstauglich ist das nicht.
Da hilft auch die tolle Detaillierung nicht, wenn gerade bei feinen Weichen am Herzstück die Entgleisung droht, ist das angesichts des Preisniveaus (gerade bei den Loks) völlig inakzeptabel.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas