Hallo,
ich habe aus der Auflösung eines Modellbahngeschäfts sehr günstig eine neue, originalverpackte Piko BR 218 in AC Ausführung (altrot; Betr.-Nr. 218 216-0; Art.-Nr. 5720 bekommen, das Modell ist wohl so um 2006 gebaut worden. An einer K-Gleis DKW (neuer Typ mit seitl. abnehmbaren Antrieb) entgleist sie immer bei langsamer Fahrt und geradeaus gestellter Weiche und fährt in die Abzweigung. Das Entgleisen passiert mit Schleifer vorne und mit Schleifer hinten, immer mit der vordersten Achse. Der Radabstand innen ist überall 14,0 mm. Eine alte DKW mit Blechantrieb wird problemlos durchfahren.
Ich habe hier gesucht und gelesen, daß es auch mit anderen Piko Loks (Taurus) Entgleisungen an DKWs gab. Kann das evtl. am Verschleiß an der Weiche liegen? Kennt jemand das Problem?
Vielen Dank für Antworten, Jochen

Moin,

Ist die Lok bereits mit Haftreifen ausgerüstet? Und sind diese auch vorhanden?
Ursprünglich hatten die BR218er HOBBY-Loks keine Haftreifen und auch keine speziellen AC-Radsätze.

Die 218 war eine der ersten HOBBY-Loks in AC und keine sonderlich geglückte Konstruktion.

Gruß klein.uhu

Ja, die Lok war originalverpackt, ungebraucht und sie hat auch Haftreifen. Wenn das keine speziellen AC Radsätze sind, kann man die gegen AC Radsätze tauschen?
Jochen

Hallo Jochen,

bitte überprüfe den Schleifer.

Wenn der Schleifer nicht absolut gerade ausgerichtet ist, federt er nicht richtig in seinen "Kanal" im Drehgestell ein und kann dadurch Entgleisungen auf Weichen verursachen.

Wenn es ein späteres Modell mit Haftreifen ist, dann hat sie auch im Gegensatz zu den ersten 218ern von Piko AC-Radsätze.

Viel Erfolg!

Liebe Grüße

Thilo

Hallo Thilo,
das kann nicht sein, da sie mit Schleifer hinten genauso entgleist, wie mit Schleifer vorne.
Gruß Jochen

Hallo Jochen,
mit dem Schleifer hat das absolut nix zu tun, denn du hast ja auch mit Schleifer hinten das Problem dass die erste Achse entgleist.
Prüfe an der DKW einmal wie das Maß zwischen der anliegenden Zunge (Innenseite) zur Außenseite der abliegenden Zunge ist. Dies muss maximal 13,9mm sein, sonst setzt der Spurkranz auf und du hast die Entgleisung.
Volker

Hallo,
ich glaube, ich habe die mögliche Ursache gefunden: Der Innenabstand der Räder bei der Piko AC 218 ist nur 14,0 mm, bei der Piko AC DDR 118, der Piko AC 220 und bei Märklin Loks ist er 14,2 - 14,3 mm. Deswegen fädelt der kurvenäußere Spurkranz am Herz der DKW bei Geradeausstellung in Richtung Kurve ein. Ich habe Piko deswegen angeschrieben und um Erklärung bzw. Abhilfe gebeten.
Gruß Jochen

Hallo Jochen,
das deckt sich mit meiner Vermutung, Weichenzungenmaß und Radsatzinnenmaß müssen zusamenpassen. Es zeigt, dass es auch beim Gleismaterial Unterschiede gibt. Sonst würde die Lok ja auf der alten Weiche auch entgleisen.
Volker

Innenweite zu wenig für Märklin kann auch nicht in die falsche Schublade gegriffen sein, die Radsätze sind schlicht defekt. Ob der sonst eher zu hohen Werte und weil 14,0 laut NEM 340 (das ist die Dokumentation der Hausnorm von Märklin) eigentlich noch gehen sollte, haben wir es real wohl sogar mit deutlich unter 14 mm zu tun.

Vielen Dank,
ich habe inzwischen von Piko das Angebot, die Lok einzuschicken.
Kai, aus Deinem Geschreibe werde ich leider nicht schlau, es fällt mir schwer, da logische Zusammenhänge zu erkennen.
Trotzdem Danke für Deinen guten Willen.
Gruß Jochen

Ich habe Kai so verstanden, dass er einen Messfehler vermutet.

Genau das meinte ich – da dürfte ein Messfehler von etwa 0,2mm vorhanden sein.

Hallo zusammen,
einen identischen Meßfehler in der Größenordnung von 0,2 mm an allen vier Achsen meinerseits schließe ich aus. Die verwendete digitale Schublehre der Fa. Mahr hat eine Auflösung von 0,01 mm, wenn man von einer Fehlergrenze von max. 0,05 mm +/- 1 Digit ausgeht, traue ich mir damit durchaus zu, 14,0 von 14,2 mm zu unterscheiden. Ganz davon abgesehen überprüfe ich die Schublehre regelmäßig mit einem sog. Endmaß, wenn Ihr wißt, was ich meine, da sie nicht nur für solche nebensächlichen Messungen wie Modellbahnräder verwendet wird.
Bei einem Industrieunternehmen wie Piko gehe ich davon aus, daß dort eine regelmäßige Prüfmittelüberwachung der Meßwerkzeuge erfolgt. Wenn hier eine Differenz der Maße vorliegen sollte, dann muß das wohl an einem falschen Design liegen.
Gruß Jochen