RE: Uhlenbrock - Decodertest mit Intellibox II

#1 von meckh , 28.11.2016 22:18

Hallo Stummis,

nachdem hier mehrere User genau wie ich, Probleme beim Auslesen von Lok-Decodern mit der Intellibox / Intellibox II haben, habe ich das mit den verschiedenen Decodern die in meinen Loks werkeln einmal ausgiebig getestet und auch die wenigen Lösungsvorschläge die es dazu gibt ausprobiert.

Um evt. Missverständnissen vorzubeugen, folgende Definitionen und Rahmenbedingung:
- Programmieren = schreiben / ändern von CV Werten in Lok-Decodern
- Auslesen = vorhanden CV Werte aus Lok-Decodern lesen
- verwendete Zentrale IB II mit aktueller Software-Version 1.025 – 1.026
- es wurden nur DCC-Decoder getestet

Ich kann vorausschicken, dass alle Decoder einwandfrei funktionieren!
Alle Decoder lassen sich programmieren, die CV-Werte lassen sich also ändern!
Probleme gibt es nur beim Auslesen. Die Tests gelten daher auch nur für das Auslesen der Decoder!

Getestete Decoder und Loks:

Eigenumbauten:
Tams LD-G-32 in Roco T-12 – ohne Sound, ohne Energiespeicher
Uhlenbrock 76425 in Flm BR 94 – ohne Sound, ohne Energiespeicher
Uhlenbrock 76425 in Piko V 200 – ohne Sound, ohne Energiespeicher
Uhlenbrock 73900 – Funktionsdecoder in Piko Steuerwagen (Silberling)

Herstellerseitig ausgerüstete Loks:
ESU LoPi 4 in ESU VT 858 – mit Sound, mit Energiespeicher
ESU LoPi 4 in ESU BR 215 – mit Sound, mit Energiespeicher
ESU LoPi 4 in Piko V 200 – mit Sound, ohne Energiespeicher
Zimo in Roco VT 602 – mit Sound, ohne Energiespeicher
Zimo in Roco BR 218 – mit Sound, ohne Energiespeicher
Döhler & Haas in Brawa V100 – mit Sound, mit Energiespeicher
Lenz Köf II – ohne Sound, mit Energiespeicher
Lenz V 36 – ohne Sound, ohne Energiespeicher, ohne Railcom

Die Tests wurden auf dem Programmiergleis durchgeführt.
Änderung der CV‘s 324, 364, 344 habe ich nicht vorgenommen, dieser Lösungsansatz wird von UB-Service nur für die IB I angeben.
In der IB II stehen die Werte in der Werkseinstellung auf 255, eine Erhöhung der Werte ist somit nicht möglich.

Testreihen:
1. CV 930 = 1 Railcom in IB II eingeschaltet
2. CV 930 = 0 Railcom in IB II ausgeschaltet
3. Glühbirne Hausbeleuchtung als zusätzlicher Verbraucher parallel angeschlossen
4. 47 Ohm Widerstand in Digitalleitung (Rot) eingebaut

IB II hat zwei Programmier-Menüs für die Decoder-Programmierung:
1. CV Klartext
2. CV Programmierung

Das CV-Klartext Menü ist für das komfortable Auslesen und Programmieren der wichtigsten Decoder-Werte gedacht (Adresse, min, max und mittlere Geschwindigkeit, DCC-Konfiguration, Anfahrt- und Bremsverzögerung, Info Hersteller). Hier ist es möglich sofort eine „Lange Lok-Adresse“ > 127 zu programmieren. Das ist der wesentliche Vorteil dieses Menüs.
Im Menü CV Programmierung können alle CV’s einzeln aufgerufen und programmiert werden. Hier geht „lange Lokadresse“ nur über die CV’s 17, 18, und 29, wobei die Werte für CV 17 und 18 berechnet werden müssen.

Test-Ergebnisse, allgemein:
1. Decoder die sich im CV Klartext-Menü nicht auslesen lassen, liefern auch im CV Programmieren-Menü keine oder falsche Werte. Ausnahme ist der Tams LD-G-32.
2. Ob in CV 930 der RailCom-Cutout ein- oder ausgeschaltet ist, ist unerheblich, kein Unterschied feststellbar.
3. Das Anschließen eines zusätzlichen Verbrauchers in Form einer Glühbirne für Hausbeleuchtung bringt keine Verbesserung.
4. Der Einbau eines 47 Ohm Widerstandes ist für ESU und Zimo Decoder die Lösung.
Die Decoder werden im CV Klartext-Menü einwandfrei gelesen.

Test-Ergebnisse, im Einzelnen:
Ohne Probleme werden im CV Klartext-Menü ausgelesen:
UB Decoder 76425 , Lenz Decoder in Köf II und V 36
Der Tams Decoder LD-G-32 kann wegen fehlender CV 6 grundsätzlich nicht über das CV Klartext-Menü ausgelesen werden, alle Werte werden jedoch im CV Programmieren-Menü richtig ausgelesen.

Mit 47 Ohm Widerstand werden im CV Klartext-Menü ausgelesen:
ESU LoPi 4 ob mit oder ohne Sound / Energiespeicher
Zimo Decoder mit Sound

Die Richtigkeit der Werte wurde an Hand der Default-Werte in den BA‘s der Decoder überprüft.

Diese Decoder konnten nicht ausgelesen werden:
Döhler & Haas Decoder: ohne Widerstand Abbruchfehler, mit Widerstand falsche Werte
UB 73900, Funktionsdecoder: Abbruchfehler

Zusammenfassung, Auswirkung im Modellbahn-Alltag:
Im Auslieferungszustand der IB II (Software Version 1.001) funktionierte das Auslesen der Decoder, erst nach dem Update auf Version 1.025-1.026 traten die Probleme auf, daher gehe ich von einem Softwarefehler aus.
Die Verbesserung durch das Einfügen eines Widerstandes lässt auf einen zu hohen Lesestrom schließen.
Für das Programmieren der CV's ist der Widerstand aber unbedingt wieder zu entfernen!

In meinem Modellbahn-Alltag hat das keine Auswirkungen. Im Allgemeinen ändere ich nicht dauernd meine Decoder Einstellungen, ich entnehme die Default-Werte aus den BA’s und schreibe von mir gemachte Änderungen mit Bleistift daneben. Für meine ESU Decoder verwende ich den ESU Lok-Programmer.
Mit dieser Unzulänglichkeit der IB II kann man also ganz gut leben, ich hoffe auf das nächste Update.

So liebe Intellibox Nutzer, soweit meine Erkenntnisse. Sollte jemand eine Lösung haben, wäre es schön diese hier im Forum bekannt zu machen.

Viele Grüße aus Emmerich
Klaus (meckh)


Hier stelle ich mich und meine Anlage vor:

t134789f64-M-chte-mich-vorstellen-Teil-Die-Anlage.html#p1511827

und hier meine Steuerung:

Uhlenbrock – voll digital, voll automatisch – ohne PC


Andy 2 hat sich bedankt!
 
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RE: Uhlenbrock - Decodertest mit Intellibox II

#2 von kölnischwasser , 03.12.2016 15:56

Hallo Klaus,

erst mal vielen Dank für den umfangreichen Test und Bericht. Er hilft manche Probleme mit der IB II besser zu verstehen und besser einordnen zu können. Auch habe ich endlich einen Sinn in der Klartext-Programmierung erkannt - die komfortable Einstellung von langen Lokadressen.

Ich hatte eine Beschreibung meiner Probleme mit der IB II und dem Auslesen eines Decoder Mitte Oktober auch an die Uhlenbrock Hotline geschickt. Nachdem ich auf der Messe in Köln auf zusätzliche Nachfrage schon den Tipp mit dem Lämpchen bekommen habe und somit eine Lösung für meine Probleme hatte, hatte ich das Thema schon ad acta gelegt.

Letzte Woche kam dann noch eine Antwort vom Uhlenbrock-Service-Team auf meine inzwischen 5 Wochen alte Mail. Auch darin der Tipp mit dem Lämpchen und einem zusätzlichen Hinweis:

"... Wenn ein Decoder nicht erkannt wird mit "Fehler keine Lok" kann man probieren die Sonderoption 947 etwas zu verkleinern.
Wenn dies nicht ausreicht kann man eine kleine Glühlampe (keine LED, z.B. aus Lokbeleuchtung) parallel mit ans Porgammiergleis anschließen um einen gewissen Grundstrom zu verbrauchen. ... "


Das mit der Sonderoption habe ich heute noch mal meinen "Problemdecoder" getestet. Die Sonderoption 947 war bei mir auf den Wert 65 eingestellt. Ein Verringern des Wertes auf 55 (oder kleiner) hat bei mir einen ähnlichen Effekt wie der Trick mit dem Lämpchen. Das Auslesen der CV´s mittels CV-Programmierung funktioniert (bei mir...).

Leider schreibt das "Uhlenbrock Service Team" nicht, was das Umstellen dieser Sonderoption bewirkt. Hilft vielleicht auch nicht bei jedem Decoder, kann aber einen Versuch Wert sein...


Grüße aus Köln

Jens

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RE: Uhlenbrock - Decodertest mit Intellibox II

#3 von meckh , 03.12.2016 18:11

Hallo Jens,

finde ich ja schon wieder eigenartig wenn das bei Dir mit der Glühlampe funktioniert. Bei hat es nichts gebracht.
Die SO 947 ist leider nirgendwo beschrieben, oder? Im Handbuch steht dazu nichts.
Aber ich denke UB hat noch mehr "geheime" Einstellungen - daher auch meine Annahme das sich auch bei Updates ggf. Fehler einschleichen.
Habe zur zeit ein längeres Schreiben an UB in Arbeit in dem ich einmal alle Auffälligkeiten, die ich so festgestellt habe, nachfragen werde.
Da ich aber keine wirklich störenden Probleme habe, dauert es wohl noch eine Weile bis ich damit fertig bin.
Bis dahin werde ich mit gewissen Unzulänglichkeiten leben müssen.
Ich bin ja schon mal sehr erfreut über all das was funtioniert - da konnte man vor Jahren nur von träumen.

Wir probieren einfach weiter..
In diesem Sinne

Gruß Klaus


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und hier meine Steuerung:

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