#1 von
epoche-4-bahner
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gelöscht
)
, 13.07.2007 12:06
Hallo,
meine Anlage soll in den Keller eines Einfamilienhauses umziehen. Das Haus ist knapp zwei Jahre alt, der Keller ist nach aussen isoliert, der Raum hat eine Grösse von 8x4 Metern. Mittlerweile ist der Raum auch renoviert, bzw. tapeziert, sodass die Anlage bald einziehen könnte. Jetzt mein Problem:
Außerhalb der Heizperiode steigt die Luftfeuchtigkeit auf bis zu 85%. Dass das für die Modellbahn Gift ist steht ausser Frage. Durch ständiges lüften tagsüber, alle Kellerfenster richtig geöffnet, lässt sich die Luftfeuchtigkeit auf 70% reduzieren. Doch ist dies keine Lösung auf Dauer, da die spätere Anlage so dem Blüten- und Hausstaub extrem ausgesetzt wäre. Der Keller verfügt über Heizung, doch funktioniert die im Sommer natürlich nur stark eingeschränkt, durch die aussentemperaturabhängige Steuerung. In der kalten Jahreszeit sorgt eigentlich die Heizung von alleine für eine Luftfeuchtigkeit von 50-60%.
Der Raum hat ca. 80cbm, ein Luftentfeuchter für diese Grösse kostet ab ca. €160 aufwärts. Wäre an sich kein Problem, gibt's halt eine Lok weniger dies Jahr, aber die zu erwartenden Betriebs-, bzw. Stromkosten!
Wer hat ähnliche Rahmenbedingungen in seinem Eisenbahnkeller und wie sieht eine Lösung im Sommer aus? Wer weiss Rat? ops: :
mein Eindruck zu dieser Sache: falls es kein Beton-Fertigkeller ist wird das Mauerwerk des Hauses entweder noch nicht ausgetrocknet sein oder irgendwo Feuchtigkeit eindringen. 85% Luftfeuchte gleichen schon fast einer Tropfsteinhöhle/Sauna.
Ursache könnte eine zügige Rohbauerstellung sein, anschließend direkt innen verputzt, Estrich rein und von außen verputzt/isoliert. Abschließend die Tapete an die Wand und fertig.
Die Feuchtigkeit der Rohbauphase (inkl. Verputz und Estrich) ist meiner Meinung nach noch im Mauerwerk und kann - aufgrund der äußeren Isolierung und innen die Tapete - nur langsam aus der Wand und führt so im Keller zu einer relativ hohen Luftfeuchte.
Hier würde ich die Modellbahn zunächst da lassen wo sie derzeit ist. Oberste Priorität sollte die Trocknung des Kellers haben. Hierzu solltest Du an die Baufirma herantreten, denn diese ist dafür verantwortlich zu machen. In diesem Gewerbe gilt meines Wissens eine Haftung von 5 Jahren.
Alternativ/parallel kannst Du auch einen Bausachverständigen zur Ursachensuche anheuern...
#3 von
epoche-4-bahner
(
gelöscht
)
, 13.07.2007 14:53
Zitat von gerald_bkein Beton-Fertigkeller ist wird das Mauerwerk des Hauses entweder noch nicht ausgetrocknet sein
Hallo Gerald,
die Kellerwände sind nicht verputzt. Ich vermute auch, dass das Mauerwerk noch nicht ausgetrocknet ist, aber das ist wohl normal beim Neubau. Wieviele Jahre dauert das in der Regel, bis die Mauern trocken sind?
Nochmal zu den bis zu 85%. Es sind dann keine nassen Wände spürbar oder gar Tropfen sichbar, auch sind keine Fenster beschlagen oder nass. Der Wert wird einzig vom Gerät angezeigt und es ist manchmal ein leichter, feuchter Geruch bemerkbar, aber keine Tropfsteinhöhle. Und wie gesagt, dieser Wert tritt auch nur im Sommer auf.
Nochmal zu den bis zu 85%. Es sind dann keine nassen Wände spürbar oder gar Tropfen sichbar, auch sind keine Fenster beschlagen oder nass. Der Wert wird einzig vom Gerät angezeigt und es ist manchmal ein leichter, feuchter Geruch bemerkbar, aber keine Tropfsteinhöhle. Und wie gesagt, dieser Wert tritt auch nur im Sommer auf.
Hallo,
vornweg: ich bin kein Bau-Fachmann. Die 85% sind aber eindeutig zuviel und der Ausdruck "Tropfsteinhöhle/Sauna" übertrieben. Normal sind m.E. 40-60% relative Feuchte. Zu den jahreszeitlich unterschiedlichen Luftfeuchten habe ich einen Gedanken:
Im Sommer wird länger und öfter gelüftet. Da diese Luft gegenüber der Luft in den Wintermonaten deutlich wärmer ist wird so wesentlich mehr Feuchtigkeit in das Haus transportiert. Dabei sinkt die kalte Luft ink. enthaltener Feuchtigkeit auch in den Keller, welcher ggf. eine niedrigere Raumtemperatur hat. Da die Luft dort abkühlt steigt im Gegenzug die Luftfeuchte weiter an.
In den Wintermonaten enthält die aus den oberen Etagen in den Keller sinkende Luft nicht nur weniger Wasser (draußen ist es kälter und die Luft trockener) sondern im Zusammenspiel mit der überall angestellten Heizung (=> trockene Luft, dürfte jedem bekannt sein) ist insgesamt weniger Feuchtigkeit in der Luft.
eine Google-Suche lieferte u.a. folgende Ergebnisse:
Zur Frage der Mauer-Trocknungszeit: soweit mir bekannt ist wird die Außendämmung/Verputz idealerweise ~2 Jahre nach Einzug aufgebracht, damit das Mauerwerk - weil von innen verputzt und mit Tapete beklebt - die enthaltene Restfeuchte nach außen transportieren und diese dort verdunsten kann.
In Deinem Fall treffen ggf. beide Umstände zusammen, d.h. noch Restfeuchte im äußerlich isolierten Mauerwerk und die Geschichte mit der Lüftung.
Ich hoffe, Du bekommst den Keller trocken und kannst bald an der Modellbahn weiterbauen/-spielen...
ein Luftentfeuchter ist unbedingt zu empfehlen, anders bekommst Du die Luftfeuchte nicht runter. In meinem Keller erreiche ich im Sommer Werte von bis zu 70%, der Luftentfeuchter drückt diese innerhalb einer Nacht um ca. 20% nach unten.
Und wie mein Namensvetter schon geschrieben hat - das Lüften des Kellers im Sommer sollte vermieden werden, weil die warme Aussenluft mehr Luftfeuchtigkeit hat als die kältere Kellerluft, somit erreichst Du das Gegenteil dessen, was Du erzielen wolltest.