Hallo Holger,
Deiner sehr instruktiven Anleitung zum Anmalen von Plastikbausätzen ist (fast) nichts mehr hinzuzufügen. Ich gehe grundsätzlich exakt so vor, wie Du es beschreibst. Das "fast" steht dafür, dass ich die ziegelrote Farbe nicht mit dem Pinsel auftrage. Damit habe ich insbesondere bei feinen Fugen-Gravuren, speziell Auhagen BKS, keine guten Erfahrungen gemacht: es bleibt zu viel der Farbe in den feinen Fugen hängen. Statt dessen trage ich die Ziegelfarbe dünn auf eine glatte Kunststoffplatte auf (z.B. einen Deckel) und nehme anschließend ganz wenig mit einem Stofflappen auf (wunderbar: Stoff eines zerschlissenen Oberhemdes), den ich mir über den Zeigefinger gezogen habe. Damit reibe ich die Farbe auf die Ziegelflächen auf. Das geht gut und vermeidet das Zukleistern der Fugen - wenn man sparsam Farbe aufnimmt.
Friese und ähnliche Zierstrukturen arbeite ich mit verschiedenen "ziegelfarbenen" Aquarellstiften nach, mit denen ich Farbe an Stellen flach aufschraffiere, an denen man mit dem Pinsel oder Lappen nur Unheil anrichten würde.
Vollends kontemplativ wird's dann, wenn man, wie von Thomas Mauer in entsprechenden Artikeln dargestellt, einzelne Steine mit einem Aquarellstift anmalt ("Fehlbrand"). Klingt nach "Arbeit für Bekloppte", ist aber gar nicht so schlimm: mit etwas Übung geht das flott von der Hand und ist eine recht entspannende Abend-Beschäftigung. Wie man sieht, hast Du das ja auch schon mit Erfolg ausprobiert.
Viel Spaß beim Gebäude-Bau - und natürlich gute Besserung!
Grüße, Randolf