Hallo werte Modellbaufreunde,
ich bin baff ... so viele Reaktionen auf meinen Haufen Styrodur. Vielen lieben Dank für Eure Anmerkungen und den Zuspruch aber auch für die erstaunliche Menge an Danksagungen für meinen kleinen Beitrag. Ich will mich mühen, gleich darauf zu reagieren und noch ein paar Erläuterungen und Bilder nachzuliefern.
Bei einigen Kommentaren meine ich die aufgepusteten Backen zu erkennen, die sich beim Anblick der Bilder offenbar wie von selbst einstellten. Vergleiche mit diversen bekannten Vulkanen oder gar dem Zuckerhut ( ) bestätigen für mich diesen Eindruck. Ich will nicht verschweigen, als ich mit dem Bau begann, bekam ich zunächst auch kalte Füße und mein Mut zur Größe schwand beträchtlich. Als sich dann immer mehr Berg auf der Anlage ansammelte und sich das Gesamtbild herausschälte, beruhigten sich die Nerven. Ich bat als Korrektiv meine Frau um ihre geschätzte Meinung. Der Mut wuchs als sie trocken bemerkte: " Ja, ein Berg ... und ...?"
Ja. so hatte ich mir das eigentlich gedacht. Aber auf den Bildern sah die Erhebung ganz anders aus und ich erlebte eine ähnliche Überraschung wie sie aus Euren Beiträgen zwischen den Zeilen heraus zu lesen ist. Im direkten Vergleich mit der Position vor der Anlage wirkt die Erhebung auf den Bildern viel steiler und ... Ööh ... "zuckerhutiger". Der Sternfels steht tatsächlich auf einer Grundfläche von ca. 130x170 cm. Auf solchen Flächen könnten ganze N-Anlagen gebaut werden. Den Berg konnte ich nur mit einer Weitwinkeleinstellung in die Kamera kriegen. Das verzerrt die Proportionen doch gewaltig. Weiter unten kommen ein paar Bilder aus anderer Perspektive, die dem Blick eines Betrachters etwas mehr entsprechen.
Doch zuvor die Post ...
[quote="E 03" post_id=2178556 time=1603299413 user_id=24506]... die im Tal verkehrenden Züge werden die gewaltigen Dimensionen diese Ultraleichtstyrodurgebildes noch mehr hervorheben. ...[/quote]
@Friedl
Ich hoffe, Du hast Dich von der Überraschung etwas erholt. Der Vergleich mit dem Zuckerhut ist doch etwas gewagt. Aber einen Strand - oder wenigstens ein Ufer - hätte ich gerne nachgebildet. In meiner ersten Planung orientierte ich mich ein wenig an dem vlt. bekannten Rotenfels bei Bad Münster am Stein. Zu Fuß des Felsmassivs fließt die Nahe. Obwohl das Flüsschen nicht sehr breit ist, fand ich keinen Platz für einen realitätsnahen Flusslauf. Dann hätte ich den Berg wesentlich flacher gestalten müssen. Das ging aber aus anderen Gründen nicht ... siehe unten.
Zitat
... Ich sehe, Du warst nicht untätig ... Ich freue mich, dass es weitergeht ...
@Daniel
Vielen Dank für Deine Einschätzung. Nee, so ganz untätig war ich zwischendurch nicht. Aber es hätte mehr sein können. Wie auch immer, ich freue mich auch auf die kommende Saison.
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... jetzt weiß ich warum wir nix von dir gesehen haben.... du warst hinterm Berg ... Seehr imposant das ganze. Volle Ausnutzung der 3D-Möglichkeiten. ...
@Kai
Ich war nicht nur hinter, sondern sogar häufig unter dem Berg. Hier steckt nämlich eine wichtige Gleiswendel:
Auf dem Platz der Leimflasche befindet sich nun das Tunnelportal mit dem Übergang des C40-Selbstbaugleises zum C80-Standardgleis. Und hier hatte sich ein Problem ergeben. Eine Lötstelle hatte sich gelöst, denn ich Dödel hatte hier etwas nachlässig gearbeitet. Das sollte mir nicht ein zweites Mal passieren. So standen vor dem Schluss der Kuppel jede Menge Testfahrten mit diversen Loks und verschiedenen Anhängelasten an, bis alles perfekt lief. Später komme ich zwar immer noch an die neuralgischen Stellen ran, aber nicht mehr so bequem wie vor dem Kuppelschluss.
An dem Bild kann man vlt. auch den Grund für die benötigte Gipfelhöhe erahnen. Ich kann später relativ bequem unter die Wendel krabbeln und mich im Inneren kniend aufrichten. Das erleichtert meinen steifer werdenden Knochen im Fall des Falles die unterirdische Arbeit erheblich. Diese Vorgabe wäre mir persönlich sogar wichtiger gewesen als ein in jeder Hinsicht harmonisches Landschaftsbild. Unter dem Berg hat später zusätzlich noch eine Kamera ihren Wohnsitz. Als Miete für die trockene, warme Wohnung überwacht sie den Bahnverkehr auf der Wendel.
Zitat
... auf den ersten Blick dachte ich beim Anblick des gewaltigen Berges, ich hätte ein unheimliche Begegnung der dritten Art. Aber Dein Sternfels ist dann doch wesentlich gefälliger als der Devils Tower. Da haben die Preiserlein beim Aufstieg aber einiges an Höhenmetern zu bewältigen. ...
@Christian
Devils Tower ... ... klasse. Ich muss mal eine fliegende Untertasse drauf stellen. Immerhin, eine Verbindung in den Kosmos ist geplant.
Das Überwinden der Höhenmeter war auch für mich ein Problem. So sollte noch eine Auffahrt zu einem Aussichtspunkt hinaufführen. Mit meiner munteren Drauflosbaumethode hätte ich mir beinahe ein Eigentor geschossen. Der Berg stand da und nun mussten sich die Planer etwas einfallen lassen, wie sie den Weg nach oben kriegen ... fast wie im richtigen Leben. Aber ich denke, ich habe eine Lösung.
Zitat
... Beim Anblick Deines Berges fuehle ich mich gleich so richtig zuhause ...
@Michael
Über Deinen Besuch habe ich mich besonders gefreut. Auch wenn mein Sternfels nicht an die Dimensionen Deiner Anlage heranreicht, bin ich ein wenig stolz darauf, dass Du Dich hier zuhause fühlst.
[quote="homo mibanicus" post_id=2178591 time=1603302400 user_id=22723]... Sehr schöne Tunneleingang hast Du gebastelt Hubert ...[/quote]
@Harry
Dein Lob hat mich sehr gefreut, Danke.
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... ein Riesending an Berg, der sich auch nur in Spur N so realistisch nachbilden lässt. ...Egal den Schokoladenkuss oben auf dem Gipfel eben. Der ist dann für Dich, wenn Du oben angekommen bist? Oder habe ich etwa selbigen auf den Augen und es ist etwas ganz Anderes, was sich meinem osthessischen Hirn nicht erschließt? ...
@Markus
Ach was hätte ich auf dem Platz nicht alles bauen können ... einen Hafen, eine riesige Verladeanlage, einen Nebenbahnhof, eine Industrieanlage, eine Stadt ... aber nee, es musste ein Berg sein ... einfach ein Stück Landschaft. Ich kann Dir sagen warum. Die ganzen alternativen Bahnanlagen hätte ich wohl kaum nutzen können, denn die Steuerung von mehr als zwei Zügen gleichzeitig traue ich meinem guten, alten Hirn nicht mehr zu.
Und nun will ich Deinem Hirn etwas auf die Sprünge helfen:
Hier siehst Du den Gipfelzipfel etwas näher ... na, was könnte das sein bzw. werden?
Genau, zunächst erinnert das doch an diesen Schraubdeckel eines bekannten Deorollers. Das ist es auch. Wozu steht der auf dem Sternfels ... Stern-Fels ... na, immer noch nicht? Dann schau mal hier.
Meine Frau hat übrigens auch über meinen Gipfelzipfel gestaunt und ich denke, sie ist immer noch etwas skeptisch. Sie meint, eigentlich schreit der Fels nach einer Burg. Damit hat sie nicht unrecht und vlt. kann ich beides miteinander verbinden ... eine Sternwarte mit einer Ruine oder so. Die letzte Entscheidung ist noch nicht gefallen.
[quote="Jürgen Moba" post_id=2178606 time=1603303790 user_id=31791]... Der Berg ist schon toll, aber bestimmt nicht fertig. ... Denn wenn ich mir deine ganzen Ideen und Basteleien von so anschaue kommt da sicher noch was ...[/quote]
@Jürgen
Zunächst einmal ein herzliches Willkommen unter den aktiven Kommentatoren der Mark Michingen. Und dann gleich eine so prophetische Vorhersage gewürzt mit einer gewissen Prise Skepsis. Du hast völlig recht. Der Berg ist alles andere als fertig und er wird noch einige Korrekturen und Anbauten erfahren. Es kommt also noch was ...
Zitat
... Ich hatte ja eigentlich eher mit Bahnhofshäuserzeilen, Bachläufen, Baum- oder Elektrobasteleien gerechnet, als Prophet tauge ich somit nachweislich überhaupt nicht ...
@Wolfgang
Tja, nimm Dir mal ein Beispiel an Jürgen ... so geht das mit den Prophezeiungen. Vielleicht nimmt er Dich als Auszubildenden.
Mit den Runden liegst Du aber völlig richtig. Ich habe keine Ahnung, wie oft ich um den Anlagenschenkel herumgewandert bin. Und ich vermute, bis hierher war es erst höchstens die halbe Wegstrecke. Ein bisschen Stadt und Gebäudebau hätte ich auch noch im Angebot. Aber nicht alles gleichzeitig; es soll ja spannend bleiben.
Zitat
... Das sind ja gigantische tektonische Aktivitäten, welche sich da rund um Klustal abspielen ...
@Carsten
Die aufgewendeten Kräfte hielten sich bei dem Material in überschaubaren Grenzen. Es war mehr eine gestalterische Herausforderung, denn mit jedem eingeklebten Block ergaben sich nicht selten überraschende neue Formationen. Die Gipsschalen zur Darstellung der Felsen sind ebenfalls reichlich dünn obwohl sie so massiv aussehen:
Auf dem Bild ist unten in der Ecke sogar ein Loch zu entdecken. Das schließt sich mit dem Klebespachtel natürlich wieder. Die Spachtelmasse dient weiterhin zur optischen Verbindung der Stücke zu einer geschlossenen Felswand.
Mein Vorrat an Felsen geht aber wieder zur Neige ...:
Zitat
... Boah ist das ein fettes Teil ...
@Ulf
Das sind die unbestreitbaren Vorteile der kleineren Spurweiten. Ansatzweise ... und wirklich nur ansatzweise ... lässt sich das Verhältnis der Eisenbahn und sonstiger menschlicher Bauten zur Natur erahnen. Es war immer meine persönliche Vorstellung einer Eisenbahnanlage. So laaaaangsam wird meine Idee Realität.
Tatsächlich wäre der Sternfels umgerechnet ein Maulwurfshügel ... auch wenn die Spitze meinen Kopf überragt.
Zitat
... ich finde deinen Berg absolut stimmig in den Abmessungen. Das dir diese Styrodurplatte förmlich vor die Füße geweht wurde war bestimmt Schicksal ... Ich freue mich schon die weitere Ausarbeitung dieses Berges mitzuerleben. ...
@Volker
Deine positive Einschätzung freut mich. Ich denke auch, die Platte wollte zu mir.
Der letzte Satz des Zitates liefert nun das Stichwort für ein paar Detailbilder, die das Verhältnis von Eisenbahn zum Berg noch besser verdeutlichen könnten.
@All
Als erstes möchte ich Euch ein Bild aus der Sicht eines Trainspotters zeigen:
Und hier die Rückseite mit ca. halber Berghöhe:
Ich denke, so ergibt sich ein besseres Bild als die Gesamtansicht.
Die Stützmauern waren erst gar nicht vorgesehen. Mir erschienen die Hänge allerdings zu steil, so dass ich sie nachträglich anbaute. Die Einzelelemente der Mauer entstanden aus einem Urmodell aus getränkter Pappe, aus dem wiederum eine Silikonform gegossen wurde:
Das Silikon ist einfaches Baumarktmaterial aus einer oberbilligen Kartusche im Sonderangebot. Klappt prima!
Die einzelnen Arkaden klebte ich mit Heißkleber auf eine gipsüberzogene Holzleiste als Fundament. Etwas skeptisch war ich schon, wie die Betonmauer später aussehen könnte. Also stellte ich sie zur Probe draußen zu einer Besenszene zusammen:
So wirkt das Teil zusammen mit etwas Grünzeug ... etwas grobschlächtig, so als hätte man um jeden Preis Kosten einsparen wollen. Mit Ritznadel und Palettenspachtel bekam jeder Bogen noch ein individuelles Aussehen. Der Anstrich vervollständigte das etwas angegammelte Aussehen. Ok, so durfte die Mauer mitspielen.
Und bevor es gleich Haue gibt ... im Eifer des Gefechtes ist mir die Entgleisung des Drehgestells beim Fotografieren entgangen.
Hier nun ein Überblick der anderen Bergseite ... genau ... da wo mich der Kai bereits vermutet hat:
Hier hat der Sternfels kaum noch ein zuckerhütiges Aussehen ...
Und hier schaut ein Kletterer der Eisenbahnstrecke in Richtung Rhodenhausen entlang ... da, wo das ganze Baugelumpe steht:
Das entspricht in etwa der Perspektive eines Besuchers, der gerade um die Anlagenecke läuft.
Was haben wir noch ... ach ja, die Auffahrt als Suchbild mit VW-Transporter:
Ja, wo isser denn ... ... genau, unterhalb des Spießes, den ich mangels Ablagefläche in den Berg gesteckt habe, quält sich der Transporter gerade ums Eck in Richtung Parkplatz und Aussichtsplattform.
Hier hat er sein Ziel erreicht:
Höher geht's für motorisierte Fahrzeuge nicht hinauf.
Der Parkplatz liegt etwa auf Augenhöhe. Aus dieser Perspektive sieht es hier (vorläufig) so aus:
Ab diesem Vorsprung heißt es für die Modell-Besucher, es geht nur per Pedes weiter. Ein Treppenaufgang führt später den letzten Teil des Felsens hinauf. Auf halber Höhe baue ich noch eine Plattform für eine Zwischenrast. Parallel zum Treppenaufgang ist sowas wie ein Materialaufzug vorgesehen, um die obere Station bzw. die Burg zu versorgen. Ich dachte da an eine ähnliche Konstruktion wie sie an steilen Weinbergshängen zum Einsatz kommt. Mal sehen, wie sie aussehen müsste, wenn sie auch für den Personenaufzug zugelassen wäre ... als barrierefreier Zugang zum Gipfels. Mal sehen, da ist noch Recherchearbeit angesagt.
Vielleicht habt Ihr eine Idee, wie so etwas aussehen könnte?
So, das war's für heute. Viel Spaß mit den Bildern und bleibt gesund!
LG
Hubert