RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#1 von schoobi , 24.12.2015 22:42

Guten Abend,

zunächst einmal frohe Weihnachten an alle!

Jetzt zur Frage: Ich habe eben in der Vitrine eine Lok ausgetauscht und dabei ein merkwürdiges Phänomen entdeckt:
An einem Schiebewandwagen von Fleischmann war eine Kupplung mit weißen Pusteln überzogen, am anderen Wagenende ebenfalls, aber noch nicht so stark. In beiden Fällen hat es sich schon auf den Nachbarwagen ausgedehnt.
Ich habe dann alle Wagen und Loks kontrolliert und gesehen, dass ein Rungenwagen von Liliput an den Puffern die gleichen Spuren aufwies, dort aber nicht an den Kupplungen. Alle anderen Fahrzeuge in den Vitrinen sind unauffällg.
Lediglich eine Lok von Roco (Baureihe 181) hat Auffälligkeiten an den Pantographen. Diese sehen zwar aus wie immer, aber sie klemmen plötzlich, bleiben also in jeder beliebigen Lage stehen. Das war vorher nicht. Ob das mit der "Korrosion" an den paar Kupplungen zusammenhängt weiß ich nicht.

Jetzt natürlich meine Frage: Was ist das? Hat sowas schon jemand gehabt? Es sind eben nur wenige Fahrzeuge betroffen, die Mehrzahl hat nichts. Hatte erst an Ausdünstungen von der Vitrine oder den Fahrzeugen gedacht, aber dann müssten ja alle Fahrzeuge betroffen sein oder? Habe jetzt natürlich ein wenig Sorge, dass sich dieses Zeugs immer weiter ausbreitet.

Anbei ein paar Bilder. Einmal der betroffene Fleischmannwagen:



Dann der Liliputwagen:





Und jetzt die Kupplungen einzeln in verschiedenen Befallsstadien:





Das gröbste weiße Zeug lässt sich abstreifen, aber der Rest ist richtig fest, wie verklebt und lässt sich nicht mehr rückstandsfrei entfernen. Ich habe nun die Kupplungen alle ausgetauscht und beobachte was sich tut.
Aber wenn wer einen Tipp oder eine Idee hat was das sein könnte wäre es super. Kupplungen sind alles Roco Universalkupplungen, betroffen scheint nur Metall zu sein.

Grüße Florian


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#2 von Dölerich Hirnfiedler , 24.12.2015 23:00

Hallo Florian,

Das sind Spuren, wie sie durch Feuchtigkeit an Zamak-Teilen entstehen. Wenn ich raten darf, hängt die Vitrine an einer Außenwand. Die kühlende Wirkung der Wand führt zu Kondensat aus der Luftfeuchtigkeit.

mfg

D.



Aus einem Märklin-Patentantrag von 1975.


 
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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#3 von schoobi , 24.12.2015 23:11

Moin,

hm also Feuchtigkeit kann ich eigentlich ausschließen. Die Vitrinen hängen alle an einer Innenwand und in einem beheizten Raum, also kein Keller, Garage oder Dachboden. Auch die Nachbarräume hinter den Wänden sind beheizt. Da kondensiert auch nie etwas. Die Vitrinen sind aus Birke Multiplex, unbehandelt und haben eine beschichtete Holzrückwand. Die Frontscheibe ist aus Plexiglas. Allerdings ist die Belüftung dort natürlich nicht perfekt, eben durch die recht gut schließende Plexiglasscheibe.

Was mich so verwundert ist, dass es eben nur wenige Wagen/Loks betrifft und nicht alle. Die betroffenen Fahrzeuge sind nicht am längsten in der Vitrine, einige stehen noch länger und zeigen keine Spuren.

Aber vielen Dank für den Tip. Ich werde mal ein Hygrometer in die Vitrine reinstellen. Mal sehen was für Werte es anzeigt.

Viele Grüße
Florian


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#4 von BR151 , 24.12.2015 23:24

Hallo Florian,

es sieht stark nach Aluminiumoxid aus. Rost wäre braun. Das "ausblühen" ist ein Zeichen das das Material sich zersetzt. Meist passiert aber nicht mehr. Im Gegensatz zu Zinkpest die einmal angefangen immer weiter geht und das Material zerstört, blüht hier nur das Alu aus. Man sieht an Alufelgen, Motorengehäusen auch oft diese Perlen. Die Festigkeit leidet da meist nicht drunter, da sie nur die ersten nm durchdringt.
Wichtig ist, das deine Vitrine Sonnengeschütz und keinen starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist.
Mit einer Zahnbürste "abwischen".
Ich hatte das auch mal an den Frontpuffern meiner Roco BR44 aus den 80 Jahren. Nach dem Abwischen kam nie mehr was neues.

Gruß br151


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#5 von 12345 , 25.12.2015 09:59

Feuchtigkeit könnte das Problem sein.
Gerade im Sommer oder jetzt im Winter bei recht hohen Außentemperaturen und Regenwetter kann es in Wohnräumen auch zu feucht sein.
Bitte mit dem Hygrometer kontrollieren. Über 60% wäre nicht gut für Metallteile.

Kannst Du die Puffer abziehen? Dann würde ich sie abbürsten und schwarz lackieren.
Die Kupplungen sind ja zum Glück nicht teuer.
Zerbröseln sollte allerdings nichts, das ist nur äußerlich.
Das ist sog. Weißrost.


Gruß
Alexander

Anlage:
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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#6 von Bobbel , 25.12.2015 10:18

@ Forum...

... ich würde dies als Schimmel bezeichnen.
Der Schimmelbefall tritt nur an den Stellen auf, welche zuvor mit den Fingern
"betatscht" wurden. Auf den Hinterlassenschaften der Finger (Fett, Mineralsalze),
in Verbindung mit Feuchtigkeit und Kälte / Wärme bildete sich nach und nach der
Schimmel.

Der Schimmel sollte sich wieder ablösen lassen. Vielleicht die Kupplungen
vorsichtig mit 2-Propanol und Wattestäbchen behandeln und den Schimmel ablösen.
(2-Propanol = Isopropanol)

Ein Versuch ist's wert...
... denn ich glaube nicht, daß der Schimmel in den Kunststoff (ABS) der Kupplungen
und Puffer usw. eindringt und diesen zerfrißt.
Und Metall (Kupplungsbügel) ist ohnehin beständig gegen Alkohole.
Vorsicht ist u.U. beim Behandeln von bedruckten Stellen geboten...!
Kein Aceton oder Spritus verwenden...! ABS ist (je nach Herkunft) löslich in diesen
Substanzen, oder die Oberfläche wird davon angeriffen.

Schöne Weihnachten...!

Grüßle aus HONAU.
Klaus


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#7 von Winfried Frey , 25.12.2015 10:52

Hallo zusammen,

ich tippe auch auf Schimmel(pilze), hervorgerufen durch Berührung und ideales Mikroklima in der Vitrine.
Abwischen und fertig.

Gruß
Winfried Frey


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#8 von Udo Karl , 25.12.2015 12:23

Zitat von Winfried Frey
Hallo zusammen,

ich tippe auch auf Schimmel(pilze), hervorgerufen durch Berührung und ideales Mikroklima in der Vitrine.
Abwischen und fertig.

Gruß
Winfried Frey



Mit Alkohol abwischen und Metallteile leicht einölen.


Gruß Udo Karl
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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#9 von klein.uhu , 25.12.2015 12:28

Zitat von schoobi



Das gröbste weiße Zeug lässt sich abstreifen, aber der Rest ist richtig fest, wie verklebt und lässt sich nicht mehr rückstandsfrei entfernen. Ich habe nun die Kupplungen alle ausgetauscht und beobachte was sich tut.
Aber wenn wer einen Tipp oder eine Idee hat was das sein könnte wäre es super. Kupplungen sind alles Roco Universalkupplungen, betroffen scheint nur Metall zu sein.


Moin Florian,

Betroffen scheinen mir nur Metallteile. Deswegen schließe ich Schimmel aus. Mit den Herstellern der Fahrzeuge hat das nichts zu tun. Die Kupplungen sind alle Roco-Universalkupplungen. Deren Kupplungsbügel besteht aus Zinkdruckguß. Bei den Puffern kann ich das nicht sagen, die könnten möglicherweise auch aus Aluminium sein.

Alle Nicht-Edel-Metalle neigen zur Korrosion. Das im Foto sieht stark nach Zinkkorrossion (nicht Zinkpest, das ist ein Legierungsfehler) aus.
http://www.sachverstaendiger-felder.de/2...-weißrost/
Das hatte ich auch schon. Jede Korrosion greift natürlich das Material an, je mehr korrodiert desto weniger läßt sich das unsichtbar beseitigen. Betroffen sind im Allgemeinen unlackierte, ungeschützte Oberflächen.

In leichten Fällen hilft z.B. ein Kriechöl oder "Ballistol", nur hauchdünn mit einem Wattestäbchen verteilt. Das verhindert weitere Oxidation für längere Zeit, aber bereits stärker betroffene Teile werden dadurch natürlich "nicht wieder wie neu"! Ansteckend ist diese Korrosion nicht, aber Du solltest nach der Ursache suchen.

Eine geschlossene Vitrine, die an allen Seiten von nicht-Feuchtigkeits-ausgleichenden / -aufnehmenden Materialien umschlossen ist, kann ggf. die Luftfeuchte quasi einsperren. Beschichtete Vitrinen-Platten / -Rückwände würde ich dazu zählen, echtes Holz oder unbeschichtete Spanplatten nicht. Sinkt dann die Raumtemperatur unter die Temperatur zum Zeitpunkt des letzten Vitrinen-Öffnens, kondensiert die Feuchtigkeit an den Metallteilen.
Wer früher Dias gemacht hat, kennt diesen Feuchtigkeits-Einsperr-Effekt. Bei Dias in geschlossenen Plastikrähmchen mit Glas führte das zu Schimmel, Feuchtigkeit- ausgleichend wirkten Diagläser mit Papierfassung.
Deswegen verwenden heute die meisten Hersteller auch offene Kunststoffblister in einer Kartonverpackung als Verpackung. Der Karton gleicht die Luftfeuchte aus.

Ein Hygrometer in der Vitrine ist eine gute Idee. Zusätzliche Lüftung an kühlen, trockenen Tagen sorgt für Feuchtigkeitsausgleich, also gelegentlich an solchen Tagen mal die Vitrinen öffnen. Eine zusätzliche Möglichkeit wären die kleinen Beutelchen zur Feuchtigkeitsabsorbtion, wie sie oft in Verpackungen beiliegen (das Zeug kann man auch im Baumarkt kaufen), die dann mal gewechselt werden müssen. Vielleicht reichen auch schon ein paar Körner Reis.

Wie sehen denn Deine Achsen an den Wagen aus? Leichter Flugrost, oder noch nichts?

Gruß klein.uhu


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#10 von schoobi , 25.12.2015 13:32

Moin,

vielen Dank für die vielen Antworten und Ratschläge.

@br151 und 12345:
Das klingt nachvollziehbar mit dem Weißrost bzw. Aluminiumoxid. Meine Vitrinen sind sonnengeschützt angebracht und haben keine großen Temperaturschwankungen zu erleiden, das Zimmer hat immer eine Temperatur von ca. 22 Grad. Das mit der Zahnbürste probiere ich aus, das könnte klappen.

@Klaus, Winfried Frey und Udo Karl:
Das mit dem Schimmel ist auch eine gute Idee. Es sieht dem tatsächlich sehr ähnlich, allerdings müsste dann der Schimmel ja auf der ganzen Kupplung sein, also auch auf dem Kunststoff oder? Das ist er aber nicht. Ich habe den Rat mit dem Isopropanolalkohol trotzdem befolgt um die Schimmelursache ausschließen zu können und musste feststellen, dass es sich nicht abwischen lässt. Erst wenn man recht stark reibt und Druck ausübt geht ein Teil des weißen Zeugs ab, aber ein Rest bleib und kleine Pusteln im Metall bleiben ebenfalls zurück. Ich denke da kann man den Schimmel ausschließen da sich der eigentlich komplett entfernen lassen müsste oder? Außerdem vermute ich, dass dann noch viel mehr Fahrzeuge betroffen sein müssten, schließlich habe ich alle mal angefasst und an der Mehrzahl der Fahrzeuge ist eben nichts. Das mit dem Öl probiere ich allerdings aus.

@klein.uhu:
Vielen Dank für die sehr detaillierte Antwort. Das klingt sehr schlüssig. Ja es sind nur Metallteile betroffen, aber auch nur der Bügel der Roco Universalkupplung und die Puffer des einen Liliputwagens. Da ich derzeit von AC auf DC umsteige habe ich noch alte Märklinwagen aus Metall und mit RELEX-Kupplungen, diese sind aber nicht betroffen. Auch habe ich bisher an keinen Achsen Rost entdecken können. Auch ein paar Wagen mit der Märklin Kurzkupplung haben dieses Phänomen nicht.

Die betroffenen Kupplungen habe ich alle ausgetauscht, das kostet ja nicht die Welt. Die Puffer des Wagens habe ich grob gereinigt, werde das aber noch mit einer neuen Zahnbürste nacharbeiten und hoffe, dass es wieder gut aussieht. Nun hoffe ich, dass die Sache erstmal erledigt ist, beobachte die Modelle aber mal in kürzeren Zeitabständen solange meine Anlage nicht fertig ist und die Fahrzeuge noch keinen "Auslauf" haben.

Bei den Vitrinen handelt es sich um Echtholzvitrinen. Beschichtet ist nur die Rückwand. Ich werde aber den Tipp mit dem Lüften befolgen und hoffe, dass die Sache damit ausgestanden ist. Auch die Roco-Lok mit den klemmenden Pantographen schaue ich mir nochmal genauer an und hoffe, dass das eine andere Ursache hat.

Viele Grüße Florian


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#11 von 12345 , 25.12.2015 14:09

Hallo Florian,

eventuell die befallenen Puffer nach dem Reinigen noch lackieren.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass lange vor dem Rost von Eisenmetallen dieser Weißrost bei Zink auftaucht.
Kontrolliere aber bitte zur Sicherheit noch die Luftfeuchte.


Gruß
Alexander

Anlage:
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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#12 von klein.uhu , 25.12.2015 15:19

Zitat von schoobi

... Ja es sind nur Metallteile betroffen, aber auch nur der Bügel der Roco Universalkupplung und die Puffer des einen Liliputwagens. Da ich derzeit von AC auf DC umsteige habe ich noch alte Märklinwagen aus Metall und mit RELEX-Kupplungen, diese sind aber nicht betroffen. Auch habe ich bisher an keinen Achsen Rost entdecken können. Auch ein paar Wagen mit der Märklin Kurzkupplung haben dieses Phänomen nicht.


Nur die Bügel der Roco-Universalkupplung besteht aus Zinkdruckguß, der Rest ist Kunststoff. Alte Märklin-Bügel-/ Relexkupplungen sind aus Eisen. Bei der Märklin-Kurzkupplung ist nur der Kupplungsbügel aus Eisen, der Rest aus Kunststoff. Die Kurzkupplungen von Roco und Fleischmann sind komplett Kunststoff.

Gruß klein.uhu


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#13 von schoobi , 25.12.2015 15:22

Hallo Alexander,

ja ich werde die Puffer neu lackieren. Hygrometer kommt auch in die Vitrine, nur leider habe ich vorhin festgestellt dass unseres kaputt ist. Werde also nach den Feiertagen ein neues besorgen.

Grüße Florian


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#14 von Sabello , 20.09.2016 13:18

Ich habe heute das folgende Bild von einem Kollegen aus Australien bekommen:



- Fabrikat HAG Schweiz (aber eben gerade nicht aus aktueller Produktion - dies nur zuhanden gewisser Trolle)
- Blasen auf beiden Seitenwänden, nicht aber auf dem Dach
- Modell stand beim jetzigen Besitzer bei normaler, geregelter Wohntemperatur und Luftfeuchtigkeit in der Vitrine
- was vorher war, versucht er abzuklären
- die Blasen platzen nicht, wenn man darauf drückt

Nun stellt sich die Frage: Ist das nur ein "Lackfehler" oder doch das bekannte Phänomen, das mit Z... beginnt?


Gruss aus der Schweiz, Stefan


 
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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#15 von Michael Knop , 20.09.2016 16:30

Hi Stefan,

Zinkpest ist das nicht, wenn Du das meintest - Bei Zinkpest verformen sich die Teile und reißen.


Für das was du da hast gibt es 2 Möglichkeiten:

1. Korrosion - dann sind die Bläschen mit weißem Pulver gefüllt.

2. Aufblähungen des Zinkguss durch (zu viele) Lufteinschlüsse.


Zur Unterscheidung an unauffälliger Stelle mit eine spitzen Nadel versuchen die Blasen aufzustechen - gelingt dies ohne großen Druck, und rieselt es weiß, dann Korrosion.
Ist erheblicher Kraftbedarf zum Ausstechen nötig, oder gelingt es gar nicht, ist Punkt 2. gegeben.


Zur Ursache:
1. entsteht durch hohe relative Luftfeuchtigkeit, und kann durch schlechte Vorbehandlung des Metallteils vor dem Lackieren begünstigt werden.
Der Prozess kann aufgehalten (aber nicht rückgängig) gemacht werden, einfach in dem die relative Feuchte verringert wird.

2. ist ein Fertigungsfehler durch schlechte Gießqualität (übermäßige Lufteinschlüsse) und ist nicht aufzuhalten oder rückgängig zu machen.

Wobei das gezeigte Modell ist ruiniert, es ist nicht mehr zu retten, egal welche der beiden Möglichkeiten hier vorliegt.




Viele Grüße, Michael

PS: bei nochmaliger genauer Betrachtung des Bildes, würde ich als Ferndiagnose zu Möglichkeit 1 tendieren


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#16 von Sabello , 20.09.2016 17:33

Michael, vielen Dank für deine interessante Diagnose!


Gruss aus der Schweiz, Stefan


 
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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#17 von ET 65 , 20.09.2016 19:25

Hallo Michael,

Wie erklärst Du dann bitte, dass das Dach davon nicht betroffen ist, obwohl es sich um das gleiche Gussteil handelt?
Schlechter Guss mit Lufteinschlüssen tritt dann auch im Dach auf. Korrosion ebenfalls.

Ich tippe eher auf eine Unverträglichkeit (falsche Lösemittelbasis?) des Druckes auf der Seitenwand mit der Grundfarbe, da diese Lackierung auf dem Dach einwandfrei hãlt.

Per Bild ohne umfassende Ingo ist aber solch eine Ferndiagnose schwierig.

Was sagt denn denn Service von HAG dazu?

Gruß, Heinz


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#18 von Michael Knop , 20.09.2016 20:39

Hi Heinz,

Das mit einem einteiligen Gussteil (obwohl ich von einem mehrteiligen Gehäuse ausgegangen bin), ist kein Problem für die Erklärung:

Die Lackiervorbehandlung muss nicht gleichmäßig ausgefallen sein , und auch Gießfehler müssen nicht gleichmäßig über ein Bauteil verteilt sein.

Man sieht ja auch an der Seitenwand, dass die Verteilung ungleichmäßig ist.



Viele Grüße, Michael


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#19 von Udo Karl , 20.09.2016 22:13

Hallo Florian,

du könntest auch noch Silica Gel Trockenbeutel in deine Vitrine legen.

Wenn ich mir das überlege, wäre das eventuell auch sinnvoll,
diese Beutelchen in die Verpackung von Loks und Wagen zu geben.

So könnte man Korrosion vorbeugen, die man sehr oft an Rädern und
Böden der älteren Blechwagen sieht.


Gruß Udo Karl
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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#20 von Michael Knop , 21.09.2016 08:28

Zitat von Udo Karl
Hallo Florian,

du könntest auch noch Silica Gel Trockenbeutel in deine Vitrine legen.

Wenn ich mir das überlege, wäre das eventuell auch sinnvoll,
diese Beutelchen in die Verpackung von Loks und Wagen zu geben.

So könnte man Korrosion vorbeugen, die man sehr oft an Rädern und
Böden der älteren Blechwagen sieht.




Hi Udo,

was meinst Du, wie schnell die Aufnahmefähigkeit von Silica erschöpft ist, bei nicht dicht abgeschlossenen "Behältern"?

Die Silica-Zugabe macht nur in dicht verschlossenen Behältnissen Sinn. Ansonsten ist das absolut wirkungslos, weil das Silica-Gel nach wenigen Stunden, max. 2-3 Tagen (je nach äußerer Luftfeuchtigkeit) gesättigt=erschöpft ist, wenn es "offen" rumliegt.




Viele Grüße, Michael


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#21 von Manne , 21.09.2016 11:52

Hallo,
ich hatte an einer Kupplung einer Dampflok, die in der Vitrine steht, genau die Gleichen weißen Punkte.
An der Kupplung war ein alter Blechwagen angekuppelt und dieser hat Rost an der Kupplung.
Ich habe dann die Kupplungen getrennt und die Kupplung der Dampflok gereinigt ( ca. vor 2 Jahren ).
An der Kupplung der Dampflok, an der seither kein Wagen mehr angekuppelt ist, ist bis heute alles OK.

Gruß
Manne


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#22 von Udo Karl , 21.09.2016 13:58

Bei Aldi gibt es auch salzgefüllte Behälter zur Raumentfeuchtung.
Die halten relativ lange und man könnte sie in die Vitrine stellen.


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#23 von BR 85 , 21.09.2016 20:02

Hallo,

Solch "Verformungen" habe ich auch schon mal bei einer braunen Märklin E 70 gesehen, dort war es allerdings nur ein Pickel der sich auch nicht ausdrücken lies, der Modell stand seit dem Kauf in einem beheiztem, trockenem Kellerraum.
Laut dieses Threads gibt es bei alten Modellen aus den 50-ziger Jahren auch solche Beulen, die aber nach ausgaßen des Lackes nicht mehr größer werden.


Gruß

Lukas

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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#24 von lui ( gelöscht ) , 21.09.2016 20:24

Zitat von ET 65
Was sagt denn denn Service von HAG dazu?


Hallo Heinz,

was für eine Aussage erwartest Du von einem "HAG Service"?

Das Modell stammt ja noch aus der Produktion von HAG in Mörschwil; diese Firma gibt es bekanntlich nicht mehr, also nix mit Service.

Von der Nachfolgefirma Firma HAG in Stansstad gibt es bestenfalls noch irgendwelche Ersatzteile, die man als Kunde über einen Händler bestellen kann/darf - so steht es jedenfalls auf deren Homepage. Ein Ersatzgehäuse für dieses Modell gibt es lt. der aktuellen HAG Liste nicht mehr. Eine Reparatur älterer Modelle (z.B. ähnlicher Schadensfall bei einer Re 4/4 der MThB) wurde wegen "Unwirtschaftlichkeit" bereits abgelehnt.

Gruß,
Lui


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RE: Welche Art von "Korrosion" ist das?

#25 von Sabello , 15.10.2016 16:42

So, die HAG-Lok ist aus Australien bei mir eingetroffen und wird bald einen Ehrenplatz in meiner "Horror-Vitrine" erhalten. Zuvor aber werde ich versuchen, die Ursache dieser Blasen herausfinden zu lassen. Ich bedanke mich auch für die Ideen/Ferndiagnosen in den vorangehenden Beiträgen.




Gruss aus der Schweiz, Stefan


 
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