Ich möchte hier meine im Bau befindliche Märklin-Anlage vorstellen. Ich bin kein absoluter Perfektionist, habe für dieses Hobby eher wenig Zeit und auch nicht wirklich das Talent für den Eigenbau von z.B. elektronischen Schaltungen, Gebäuden etc.
Nach unzähligen Entwürfen entstand vor einiger Zeit ein eher komplexer Gleisplan in 3-4 Ebenen nach folgenden Vorgaben:
- Uebersichtliche Grundfläche (3.6 x 1.6 m, damit’s auch mal fertig wird)
- Lange, abwechslungsreiche Fahrstrecken ohne viele sichtbare Kurven
- Etliche schlanke Weichen und nur wenige (verdeckte) Radien mit 36cm
- 43 Weichen (DKW=2), davon 9 ohne Antrieb (aufgeschnitten)
- Fahrbetrieb von A nach B ohne Kreisverkehr via Schattenbahnhöfe
- Grösserer Bahnhof mit viel Rangierbetrieb
- Alpenlandschaft mit Tunneln und Brücken über vier Ebenen
- Fahrzeuge und Gestaltung so Anfang der 50er
- Transportierbarkeit bei einem Umzug
Thema ist eine doppelgleisige Hauptstrecke welche in einem fiktiven (Schweizer) Grenzbahnhof im Gebirge endet. Von hier aus führt eine eingleisige Strecke via Hochgebirge ins Nachbarland weiter. Das Ganze ist in Form eines verschlungenen „Hundeknochens“ mit Abzweigungen angelegt.
Ich werde bei der Landschaftsgestaltung auf die Darstellung einer „heilen Welt“ mit grünen Wiesen verzichten. Die Anlage wird im tristen Spätherbst der Nachkriegszeit angesiedelt und mit rostigen Schienen und gealterten Fahrzeugen. Die Gebäude beschränken sich auf den Bahnhofsbereich, dem Kieswerk und einigen abgelegenen Höfen auf den Bergen.
Zum Bahnbetrieb: Güter- und auch einige Personenzüge fahren vom Tal (d.h. von einem der Schattenbahnhöfe mit Kehrschleife in der Ebene 0 ) über die leicht steigende doppelgleisige Paradestrecke im vordersten Anlagenteil und kommen nach einer Unterquerung der Anlage auf Ebene 2 im Kopfbahnhof an. Hier wird entweder gewendet oder (nach einem Lokwechsel) die Fahrt Richtung Passhöhe und Nachbarland angetreten. Diese Strecke windet sich via Kehrtunnel (Aussengleis der Gleispirale zwischen Ebene 2 und 3) und zwei langen sichtbaren Streckenabschnitten auf Ebene 4 hoch und verschwindet dann endgültig im hinteren, rechten Anlagenbereich. Hier kann halbverdeckt gewendet werden oder die Züge gelangen über das Innengleis der Spirale wieder auf Ebene 0, wo sie die Schattenbahnhöfe mit der Doppelstrecke teilen. Doppeltraktionen, Schneeräumfahrten oder Kiestransporte beleben den Betrieb.
Ueber eine Schleife in Bahnhofsnähe können vom Tal kommende Züge auch (nicht vorbildgerecht...) direkt gewendet werden oder ohne Bahnhofshalt auf die eingleisige Strecke weiterfahren. Im Schattenbahnhof sind die ein- und die doppelgleisige Strecke direkt miteinander verknüpft. Somit ist auch ein durchgehender Fahrbetrieb möglich. Trotz der beschränkten Fläche von 5.8m2 beträgt die maximale Streckenlänge (Schattenbahnhof – Doppelstrecke – Gebirgstrecke – Gleiswendel – Schattenbahnhof) doch gegen 45 (!) Meter. Will heissen, dass ein Zug bei epochengerechtem Tempo eine Weile unterwegs ist und nach längeren Tunneln an unerwarteter Stelle immer wieder auftaucht.
Um einen zügigen Rangierbetrieb im Kopfbahnhof zu ermöglichen, sind die Lokschuppen am Ende der Bahnhofsgeleise angelegt. Schwere (Schweizer) Elektroloks der Epoche II und III faszinieren mich mehr als Dampflokomotiven und für den Einbau eines Bahnbetriebswerks bleibt eh kein Platz.
Es werden ausschliesslich Märklin K-Gleise verwendet, welche im sichtbaren Bereich in der sehr vorbildgetreuen Merkur-Bettung verlegt wurden. Als Oberleitung wird wohl Sommerfeldt angeschafft, wobei der Löt-Aufwand mir noch Respekt einflösst. Viele der Weichen auf Ebene 0 brauchen keinen Antrieb, da sie einseitig befahren werden.
Als Zentrale kommt vorerst die Märklin CS2 zum Einsatz, eventuell wird später mal über den PC mit Windigipet gesteuert. S88- und Weichenmodule sind von TAMS schon im Regal.
Ein paar Unzulänglichkeiten sind mir natürlich bekannt: So sind die Bahnhofsgleise (auch zugunsten schlanker Einfahrtweichen) eher für kürzere Züge geeignet, die Wendel sind recht steil, ein eigentlich Ziehgleis fehlt im Bahnhof und auf der vorderen Paradestrecke herrscht Rechtsverkehr (BEMERKUNG: zwischenzeitlich korrigiert - siehe Gleisplan Ebene 0 weiter unten, postings 2018).
Die Anlage steht in einer Raumnische auf Rollen; ich suche noch Fototapete mit Hochgebirgspanorama, die zur beschriebenen Atmosphäre der Anlage passt und ruhig auch etwas höher als die üblichen 60cm sein darf. Im hinteren rechten Teil (Berg bis unter Zimmerdecke) gibt es noch einigen Platz für ein alpine Landschaftsgestaltung, wobei mir ein ausgedehnter Tannenwald vorschwebt, der im oberen Bereich mit Felsen durchsetzt und schon schneebedeckt ist.