Hallo Kay,
vor mir liegt das "Lokomotiv-Archiv Preußen", Band 3 "Tenderloks". In dem habe ich nachgelesen, was es zur Lok Wissenswertes gibt.
Ursprünglich als leistungsstärkerer Ersatz für u.a. die T3 zum Einsatz auf Nebenbahnen konzipiert, wurden die ersten Exemplare statt dessen im Berliner Personen-Nahverkehr eingesetzt. Grund dafür war ihr gutes Beschleunigungsvermögen. 23 Maschinen wurden zeitweise auf den Nordring-Strecken in Berlin eingesetzt. Dort haben sie sich wegen schlechter Laufeigenschaften bei Geschwindigkeiten bis 60 km/h aber nicht bewährt. Grund: starke Schlinger- und Nickbewegungen aufgrund der großen Überhänge. Hinzu kam unzureichender Ausgleich der hin- und hergehenden Massen, die zusätzlich störende Bewegungen verursachten. Für den Nebenbahndienst waren sie leider auch ungeeignet, da sie eine Achslast von 15,5 t aufwiesen, was den Wert für die zulässige Achsfahrmasse auf Nebenstrecken um 1,5 t überstieg.
Dennoch wurden 100 Maschinen gebaut. Diese wurden im schweren Rangierdienst, zur Bedienung großer Werkbahnen und für Nahgüterzüge auf kurzen Entfernungen eingesetzt. Einige Direktionsbezirke mit starker Industrie (z.B. Elberfeld, Breslau, Kattowitz) hatten viele Maschinen im Bestand.
In der Ebene zog die Maschine immerhin 1320 t Masse bei einer Beharrungsgeschwindigkeit von 40 km/h. Bei 10 Promille Steigung schaffte sie 650 t bei 14 km/h. Indizierte Höchstleistung: 490 kW (690 PS), Höchstgeschwindigkeit 46 km/h.
80 Maschinen wurden noch in den 2. Umzeichnungsplan im Jahr 1923 übernuommen, aber nur noch 37 Maschinen haben den 3. Umzeichnungsplan gesehen, denn bis auf 37 Maschinen waren bis kurz nach 1925 alle anderen ausgemustert.
In dem Buch sind zwei historische Fotos der Lok. Eins zeigt sie beim Rangieren, hier ist hinsichtlich Farbgebung nichts Auswertbares zu erkennen. Besser ist da schon das Werksfoto einer Lok, denn die weist Zierlinien auf. Man darf bei der Farbgebung davon ausgehen, dass die weitaus meisten Maschinen nie eine andere Farbgebung als die ursprünglich Preußische gesehen haben. Das Einzige, was wohl entfernt wurde, war das Hoheitszeichen, also der Preußische Adler. Auf dem Bild der rangierenden 7010 ist das wunderbar zu erkennen: oberhalb der Tafel "T8" fehlt genau der Adler, der bei der Lok auf dem Werksfoto voll zu erkennen ist. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass die Loks meist ohne Zierlinien und ohne Preußen-Adler, aber ansonten im Preußischen Farbschema daherkamen. Damit lägest Du mit der schwarz-grünen Variante richtig.
Bis wann genau die letzten (bis auf eine) Exemplare ausgemustert wurden, ist dem Buch nicht zu entnehmen. Auskunftsfreudiger ist es bei den Direktionen, bei denen solche Maschinen stationiert waren: Altona, Berlin, Breslau, Bromberg, Köln, Danzig, Elberfeld, Essen, Frankfurt, Halle, Hannover, Magdeburg, Mainz, Münster, Posen.
Ich hoffe, das hilft Dir ein wenig weiter.
Grüße, Randolf