von Märklin gab es mal eine kurze Zeit den europäischen Einheitsschnellzugwagen 1. Klasse der französischen Staatsbahn SNCF (Eurofima-Entwurf, UIC Typ Z) in der Lackierung orange mit hellgrauem Zierstreifen (auch C1 genannt). Katalognummer bei Märklin war 4156.
Beim Vorbild wurden die Wagen bald umlackiert in die Corail-Farben (dunkelgraues Fensterband, Wagenkasten hellgrau). Der 4156 scheint eine moderne Märklin-Rarität zu werden.
Andererseits habe ich Probleme, zu dem Wagen in orange eine vorbildgerechte Zugzusammenstellung zu finden, die nicht gerade aus 12 D-Zugwagen oder mehr besteht. Wer kann Tips (Literatur, Fotos von kurzen Zügen) geben?
Gruss von Axel
Gleise mit Mittelleiter sind keine Schande! 1.: Trix Express Minianlage: Fahrzeuge nach deutschen (Epoche III) und englischen Vorbildern (TTR) 2.: H0 Anlage C-Gleis mit Pukos in U-Form: MM Digital, Fahrzeuge von SNCB, CFL, SNCF bevorzugt
ich habe zwar leider keine originalfotos aber ich habe mir vor einiger zeit auch diese wagen gekauft, weil ich in einem alten märklin-katalog gestöbert habe und diese eurofima-waggons gesehen habe.
ich habe den zug 6 teilig, allerdings als europäische zusammenstellung, wie damals von märklin vorgeschlagen:
4149 ÖBB 4156 SNCF 4162 SBB/CFF/FFS 4167 ÖBB
alle in orange - einer meiner lieblingszüge, ich fahre sie jedoch meistens mit einer ÖBB-Lok (1043 oder 1044), da mein wagenverband aus 4 ÖBB waggons besteht (3 x 4167 + 1 x 4149) + 1 x 4156 + 1 x 4162.
es gibt auch noch 4251 der SNCB (z.b. Märklin-Katalog 1995/96)
Diese wagen wurden bevorzugt nach Belgien (Paris - Brüssel - Köln/Amsterdam) eingesetzt, zusammen mit NMBS/SNCB-wagen. In der farbgebung "orange C1" gab es bei der SNCF neben den Eurofima (A9u) auch Corailwagen (A4B6u, B6Dd2, B10u). Die ursprüngliche absicht war wohl, alle international eingesetzten wagen orange zu lackieren (die farbgebung war ein versuch, internationale züge mit gemischten zugbildungen einheitlicher erscheinen zu lassen), davon ging die SNCF aber bald ab und lackierte die orangen Eurofima- und Corailwagen bald in die Corailfarben um (grautöne mit orangen türen).
Die SNCF verwendet kürzel zur bezeichnung ihrer wagenfamilien; dazu gehört "VSE" für die Eurofimawagen, "VU" für die Corail-abteilwagen und "VTU" für die Corail-großraumwagen. Abteil- und großraumwagen sind auch von außen auf den ersten blick zu unterscheiden: die türen der abteilwagen liegen an den wagenenden, die der großraumwagen um ca. 1 m nach innen versetzt, am ende kommt erst mal das klo.
Maßstäbliche SNCF-Eurofimawagen in orange gab es von Roco (44658 und 54236G, modell in produktion ca. 1984 bis 1987), ein zweierset großraumwagen ist von L.S.Models als einmalauflage angekündigt (40122). Da die vorbilder nicht lange so herumfuhren, ist es klar, dass die modelle jeweils nicht lange in produktion waren bzw. sein werden.
Zum 2. beitrag: Kombinationen aus ÖBB- und SBB-wagen könnte es gegeben haben (Wien - Zürich bzw. Basel), ebenso ÖBB und SNCF (Mozart Wien - Paris), aber für alle drei fällt mir kein sinnvoller zuglauf ein. Es sei denn, jemand konstruiert einen zuglauf, der in Salzburg aufgeteilt wird in flügelzüge nach Paris und Zürich, aber so etwas gab es so weit ich weiß zumindest tagsüber nie.
FS-wagen in orange gab es natürlich auch; zeitweise fuhren diese sogar als verstärkungswagen bei DB-zügen mit (zugläufe Milano - Gotthard - Basel - Frankfurt - Hamburg), manchmal auch die UIC-Z-nachfolgebauarten (diese waren elfenbein-schiefergrau mit blauen zierlinien angestrichen). Das alles anfang/mitte der 1980er jahre, also zu vor-EC-zeiten ....
Die Eurofimawagen A9u (VSE) der SNCF wurden 1977/78 geliefert, die orange Lackierung trugen sie bis max. 1988.
Ich habe in meiner Literatur zwei Fotos (auf denen ich die Eurofima-Wagen eindeutig als SNCF identifizieren kann) gefunden:
Eröffnung der Tenda Bahn: Sonderzug mit ital. Diesellok vermutlich D 345 mit wenigstens 5 der A9u Wagen, der Rest vom Zug ist leider nicht im Bild.
Schnellzug Paris-Belgien (-Amsterdam ?) mit 14 (vierzehn!) Wagen, darunter wenigstens ein A9u in C1 Lackierung, ein A9u in Corail Lackierung, ein SNCF Speise- und ein SNCB Buffetwagen, ein SNCB Eurofimawagen 2. Klasse, ein SNCF UIC-Wagen, der Rest sind französische Corailwagen B, AB und BD überwiegend in orange, gezogen wird dieser ausgewachsene D-Zug von einer CC 40100.
Ich suche jetzt halt nach kürzeren Zügen. Die Märklin-Katalog- Zugzusammenstellungen sind nicht immer wirklich vorbildgetreu, oft hat man zusammengestellt, was im Märklin-Programm vorhanden ist und nach Geschmack des Katalogdesigners nett aussieht. Das gilt im übrigen auch für "Das Zugbuch", produziert von Märklin und erschienen im Augustusverlag ...
Gruss von Axel
Gleise mit Mittelleiter sind keine Schande! 1.: Trix Express Minianlage: Fahrzeuge nach deutschen (Epoche III) und englischen Vorbildern (TTR) 2.: H0 Anlage C-Gleis mit Pukos in U-Form: MM Digital, Fahrzeuge von SNCB, CFL, SNCF bevorzugt
#5 von
epoche-4-bahner
(
gelöscht
)
, 11.04.2007 08:33
Hallo,
zu dem Thema an sich kann ich leider nichts beitragen.
Aber ich möchte hier gerne ein Lob an "tbk" abgeben: Dein Fachwissen ist echt genial und Danke das Du uns daran teilhaben lässt. (Das ist erst gemeint!!!)
Im Übrigen finde ich es auch schön, das hier von einigen Modellbahnfreunden auch mal hintergründiges zu ausländischen Bahnges. thematisiert wird, super!!!
Hallo Axel Ich habe einen dicken Bildband zu den Eisenbahnen in Frankreich,wo zahlreiche Zugläufe der Epoche IV abgebildet und beschrieben sind.Dort werde ich mich mal schlau machen,ob auch Züge mit orangen Wagen abgebildet sind. mfg
der Mozart war immer artrein aus Wagen der ÖBB gebildet. Es waren die Jaffa-Wagen und später dann die richtig roten Wagen. komischerweise war auch der Flügelzug von Klagenfurt immer aus Wagen derselben Bauart gebildet. Wichtig ist, dass zumindest in den späten 80er und Anfang der 90er Jahre der Zug den 1.Klasse Bereich nicht am Ende sondern mehr zur Mitte hin hatte. Zumindest im bereich der DB liefen immer 2 Wagen 2.Klasse vor der 1.Klasse. Das kam durch die Flügelzugbildung, wo ein zusammenhängender bereich 1.Klasse gewünscht war.
Zugloks im Bereich der DB: BR 103 oder 111 in Doppeltraktion und BR181.2 ab ca 1991 in Doppeltraktion für 2 Fahrplanperioden. Die 103 fuhr München-Stuttgart und die 181 fuhren Stuttgart-Strasbourg. Von München nach Salzburg-Wien (-Klagenfurt) war der Zug mit 1044 bespannt.
Der Zug hatte 14 Wagen an Freitagen/Sonntagen und ansonsten 13 Wagen. Er musste mit 14 Wagen auf der Geislinger Steige nachgeschoben werden. Als Anhängelast waren 650t zugelassen. Desweggen wurde teilweise versucht den mit 111 in Doppeltraktion zu fahren, denn dann waren 800t zulässig. Die 103 waren übrigens aus Hamburg-Eidelstedt.
ein Foto habe ich noch aufgetrieben, das könnte auch auf Modellbahnanlagen nach deutschem Vorbild interessant sein:
Lok CC 40100 A9u orange A9u Corail WR DB-TEE-Farben mit Aufschrift Restaurant B11tu Corail 3x
danach endet das Foto leider, laut der HP "Eisenbahnen rund um Aachen und in der Euregio Maas-Rhein" dürfte der Zug vermutlich noch einen weiteren 2. Klasse Wagen oder einen kombinierten 2. Klasse und Gepäckwagen geführt haben. Das wäre dann endlich mal ein Zug mit "nur" 7 Wagen.
Im Bereich der DB dürfte die Zuglok meistens entweder eine SNCB 18 (ab Lüttich) oder eine DB 110 gewesen sein.
NB: ein Foto des Mozart von 1998 zeigt hinter einer SNCF BB 15000 eine Garnitur aus 11 ÖBB-Wagen (Farbschema dkl.-graues Fensterband, Wagenkasten Rot) verstärkt mit einem 2. Klasse SNCF Grossraumwagen B10tu oder B11tu in Corail-Lackierung.
Gruss von Axel
Gleise mit Mittelleiter sind keine Schande! 1.: Trix Express Minianlage: Fahrzeuge nach deutschen (Epoche III) und englischen Vorbildern (TTR) 2.: H0 Anlage C-Gleis mit Pukos in U-Form: MM Digital, Fahrzeuge von SNCB, CFL, SNCF bevorzugt
Zitat von tbkZum 2. beitrag: Kombinationen aus ÖBB- und SBB-wagen könnte es gegeben haben (Wien - Zürich bzw. Basel), ebenso ÖBB und SNCF (Mozart Wien - Paris), aber für alle drei fällt mir kein sinnvoller zuglauf ein. Es sei denn, jemand konstruiert einen zuglauf, der in Salzburg aufgeteilt wird in flügelzüge nach Paris und Zürich, aber so etwas gab es so weit ich weiß zumindest tagsüber nie.
Der bekannter Zug "Arlberg-Express" lief von Paris nach Innsbruck ueber Basel, Zuerich und Sargans. Dieser Zug war meistens aus SNCF rollmaterial gebildet (UIC-Y) und Schlafwagen. Spaeter kamen auch einige Liegewagen des Typs VU (Corail). Manche Zuege haetten auch SBB Bcm und OBB Wagen eingereiht.
Vielleicht bei einige Zuege gab es SBB Bpm "Eurofima" (Typ Z) mit OeBB Wagen zwischen Basel oder Zurich und Wien.
Die SBB Wagen waren meistens zwischen Zuerich und Muenchen (Bavaria), Zuerich und Brussels (Iris) und teilweis zwischen Stuttgart ueber Zuerich nach Milano eingesetzt (auch UIC-X in Eurofima Farben).
Maerklin hatte nie ein Modell des SBB 2. Kl Wagen in Eurofima Farben gemacht. Ein aehnliches Modell in IC Farben war unter der Nummer 42163 vor einige Jahren erhaeltbar.
Zitat der Mozart war immer artrein aus Wagen der ÖBB gebildet. Es waren die Jaffa-Wagen und später dann die richtig roten Wagen
Diese Aussage musst du aberzeitlich einschränken. Den "Mozart" gab es als F39/ F40 ab 1954, damals nur aus E17 / E18 und 2 DB-Wagen gebildet. Auch im diskutierten Zeitraum wurde der Zug ab 1979 mit 2x SNCF 1.Klasse Wagen gefahren, davon 1 A9 VSE (= Eurofima) und 1 A10u, danach 1 DB-Speisewagen (ARm 216 Kakadu aus Stuttgart, später Quick-Pick 1. Serie WRbumz 139 in türkis-beige, danach der 2. Klasse- Block aus ÖBB Eurofimas. Habe aber auch Fotos im Bücherregal mit 2. Klasse SNCF oder 1. Klasse ÖBB zusammen mit ÖBB/SNCF-Wagen. Auch DB-Verstärkungswagen (Bm 232) sind fotografisch dokumentiert. Irgendwann Mitte der 80er wurden dann die Wagen komplett von den ÖBB gestellt. Aber vor allem in der SNCF-DB-Speisewagen-ÖBB -Epoche hinter 'ner blauen 181 ist der Zug optisch einfach ein Hingucker.
Hallo hier zur Ergänzung @Volker Eisenbahnerlebnis Frankreich Fonnet/Broncard Verlag Orell Füssli ISBN 3 280 01863 3 übersetzt aus dem Frz. von R.Beyer copyr. 1988 In dem Band abgebildete Zuggarnituren zeigen (mit nur einer Ausnahme)nur internationale Züge mit orangen Wagen,die n i c h t von der SNCF waren(SNCB,FS).Desweiteren findet man aber viele Zuggarnituren mit Corailwagen,die auch "modellbahntauglich"(Anzahl der Wagen!)sind. mfg
Zitat von mike c Maerklin hatte nie ein Modell des SBB 2. Kl Wagen in Eurofima Farben gemacht.
Das ist auch kein wunder. Die SBB hatte keine Eurofima-abteilwagen 2. klasse (dafür aber die einzigen Eurofima-liegewagen). Die orangen 2.-kl.-wagen der SBB waren keine Eurofimawagen, sondern RIC-großraumwagen, die in der inneneinrichtung mit den Bpmz der DB verwandt waren. Später wurden sie für den inlandsverkehr umgebaut und trugen einige verschiedene farbanstriche, auch versuchsanstriche (nachdem mit den EC-wagen modernere bauarten für den internationalen verkehr zur verfügung standen). Aktuell sind sie passend zu den modernisierten EW IV lackiert und laufen beispielsweise in den Gotthard-IR.
Die einzigen bekannten modelle dieser bauart waren ca. 2002/2003 erhältlich, als RailTop noch mit Heris zusammenarbeitete. Restbestände könnten hier und da noch erhältlich sein.
kurzer Einspruch zu "SBB hatte... die einzigen Eurofima-Liegewagen": die SNCB hat aus 15 Eurofima-Wagen 2. Klasse (belgische interne Baureihenbezeichnung I6) Liegewagen gebaut.
Sogar Märklin konnte sich diese Farbvariante nicht entgehen lassen (Mä 4274). Auch bei Roco ist der Wagen in 1:87 erschienen.
@ Münch: die von mir oben genannten 2 Fotos (Tendabahn und Schnellzug Paris-Belgien) sind in dem von Dir genannten Buch.
Weiterhin Dank für Eure Beiträge von Axel
Gleise mit Mittelleiter sind keine Schande! 1.: Trix Express Minianlage: Fahrzeuge nach deutschen (Epoche III) und englischen Vorbildern (TTR) 2.: H0 Anlage C-Gleis mit Pukos in U-Form: MM Digital, Fahrzeuge von SNCB, CFL, SNCF bevorzugt