RE: Weichenschaltung am anderen Ende der Anlage

#1 von hjkoenig , 14.07.2014 20:53

Hallo,
ich muss etwas ausholen:
ich bin mitten in der Planung für eine Teppichbahn von ca 2m Streckenlänge und 12 Kehrschleifen (Märklin System C-Gleis).
Bis das Budget die Umrüstung meiner 4 kleinen Loks zulässt, soll analog gefahren werden und später die Signal- und Weichenschaltung auch analog bleiben. Das werden einmal maximal 8 Weichen und 4 Signale sein. Vorgesehen ist eine Ringleitung für den Fahrstrom, und ich habe auch schon eine Idee, wie ich die Leitung unter den Gleisen verlegen kann, um so wenig wie möglich „offene“ Kabel auf dem Fußboden zu haben.

So weit, so nett - in der Planung. Nun möchte ich bei der Kehrschleife am anderen Ende des Zimmers zusätzlich zwei Weichen einbauen, um eine kleine Ausweichstrecke zu haben, die auch elektrisch isoliert werden kann. Mindestens eine Weiche muss einen eigenen Antrieb bekommen (die anderen bleiben immer in derselben Position) und auch das Ein- und Ausschalten der „Wartestrecke“ muss ferngesteuert erfolgen (ich will zwar noch auf einen Knopf drücken, aber nicht dahin laufen).

Wie der Märklin Weichenantrieb funktioniert, ist mir noch aus alten Zeiten bekannt (gelbes Kabel zum Lichtstrom, blaue Kabel an die richtigen Stellpultbuchsen und von dort mit braunem Kabel an die Masse). Alles kein Problem, wenn man ein Loch in den Teppich bohren und die drei Kabel „unterirdisch“ zum „Stellwerk“ führen kann. Mit dieser Planungsvariante bin allerdings auf erbitterten Widerstand gestoßen.

Ich möchte deshalb zusammen mit der Fahrstromringleitung ein Lichtstromkabel unter den Schienen entlang führen und für das Schalten die gemeinsame Masse benutzen.

Gedacht habe ich an folgenden Ablauf:
1: Weiche auf Einfahrt in das Wartegleis, Stoppabschnitt auf „Halt“
2: Einfahrtweiche zurückgestellt
3: Stoppabschnitt auf „Fahrt“, Einfahrtweiche auf Einfahrt in das Wartegleis.

Und nu mein Problem:
1. Gibt es ein Relais, das solche Schaltvorgänge auf jeweils drei Impulse hin vollführen kann?
Gibt es eine Schaltung, die mir einen zusätzlichen Masserückleiter erspart? (Kann ich z.B. mit einem Lichtstromimpuls das Relais und den Weichenantrieb zugleich schalten?)

Ich ahne schon, dass ich mittelfristig um eine Digitalschaltung von Weichen und Signalen doch nicht herumkomme. Aber bis dahin reizt es mich, eine analoge Lösung zu finden. Leider fehlt mir dazu einfach die praktische Erfahrung.
Gruß, Hajo König


Hans Joachim König, der seine Bahn im Frühjahr aufbaut und im Herbst wieder in die Kisten packt.


 
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RE: Weichenschaltung am anderen Ende der Anlage

#2 von hjkoenig , 14.07.2014 20:59

O Schiet - es muss natürlich "12m Streckenlänge und 2 Kehrschleifen" heißen.

Außerdem entdecke ich gerade einen Planungsfehler: Wenn der Zug die Wartestrecke verlassen hat, und die Einfahrtweiche auf "Einfahren" steht, muss anschließend ja wieder der Stoppabschnitt auf "Halt" gestellt werden. Ich brauche also einen vierten Schaltvorgang.
Allmählich verliere ich die Übersicht.
Gruß, Hajo König


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RE: Weichenschaltung am anderen Ende der Anlage

#3 von spielbahn ( gelöscht ) , 15.07.2014 10:49

Hallo Hajo,
analog heißt ja, dass jeder Magnetartikel seine eigenen Leitungen bekommt und wenn Du jetzt fragst, ob mit irgendwelchen Impulsen die Schaltvorgänge gesteuert werden können, fragst Du eigentlich nach irgendeiner digitalen Lösung.
Bei analoger Schaltung kannst Du u.U. die Hälfte der Kabel sparen, wenn Du die Weichen/Relais mit Halbwellen betreibst: Das gelbe Kabel kommt an Wechselspannung, die beiden blauen gehen über gegensinnig geschaltete Dioden auf eine Steuerleitung, welche am Bedienpult wieder über zwei gegensinnig geschaltete Dioden zu den Schaltern führt.


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RE: Weichenschaltung am anderen Ende der Anlage

#4 von DeMorpheus , 15.07.2014 11:50

Hallo Hajo,

die Magnetantriebe über einen Lichtstromanschluss inkremetell zu schalten hat aus meiner Sicht zwei große Nachteile: Das ist eine maßgeschneiderte und damit unflexible Lösung, außerdem musst du bei Fehlbedienung oder einem prellendem Taster (der dann zwei Impulse nacheinander abgibt) immer die Schaltreihenfolge durchgehen und schickst damit evtl. einen Zug auf die Reise der gar nicht losfahren darf.
Die Realisierung ist zwar kein Hexenwerk, aber soweit mir bekannt nicht fertig zu haben und damit Selbstbau.

Ich würde das, solange es analog bleiben soll, ganz klassisch machen und die wenigen Kabel noch zusätzlich unters Gleis legen. Da ist genug Platz, du solltest dann nur die Kabel so im Gleiskörper fixieren dass die Gleise auch nich plan aufliegen.
Ein Kabel könntest du auch noch einsparen wenn du „Einfahrtweiche geradeaus“ und „Stoppabschnitt Halt“ gemeinsam schaltest.


Viele Grüße,
Moritz

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RE: Weichenschaltung am anderen Ende der Anlage

#5 von maggus , 15.07.2014 19:20

Hallo Hajo,

schau Dir das mal an:

Schattenbahnhofsteuerung 1

Schattenbahnhofsteuerung 2

Ich denke damit kannst du das eventuell realisieren.

Gruß

Marcus


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RE: Weichenschaltung am anderen Ende der Anlage

#6 von hjkoenig , 15.07.2014 23:22

Hallo,
Kombinationen von Weichenstellung und Haltabschnitt sind mir auch schon durch den Kopf gegangen, aber ich habe auch geargwöhnt, dass so eine "Zwangsfolge"-Schaltung nicht unbedingt fehlertolerant ist.

Und klar: digital geht´s geradezu elegant, aber mit einem Weichen und Signaldekoder allein ist es ja nicht getan, und mir steht im Augenblick nur ein Märklin Control 4f zur Verfügung. Das muss alles erst wachsen (und allmählich bezahlt werden), aber bis dahin will ich natürlich schon mal fahren.

Die beste Lösung ist wohl die, den Zug an den Schaltvorgängen zu beteiligen, wie in den Links zu sehen (danke dafür). Schaltgleise, die durch den Schleifer betätigt werden und angeklebte Magnete für Reedkontakte sind allerdings nicht meine Favoriten. In einigen Streifen wurde etwas von Reflex-Lichtschranken berichtet. Ist für die Nutzung ein Elektronik-Studium nötig, oder sind solche Teile auch für Otto Normallöter brauchbar?
Gruß Hajo König


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RE: Weichenschaltung am anderen Ende der Anlage

#7 von hjkoenig , 16.07.2014 10:41

Hallo,
ich bin gerade auf Funkfernschalter gestoßen, z.B. den hier: http://www.pollin.de/shop/dt/MDYzOTQ0OTk..._Set_HD2RX.html
Damit könnte ich per Impuls zwei Relais schalten, die sich schon auf der Empfängerplatine befinden und dadurch entweder das Signal und/oder die zu schaltende Weiche ansprechen.

Die klassischen analogen Märklin Signale haben, wenn ich mich richtig erinnere, einen Doppelspulenantrieb, und das Stellpult schaltet per grünem oder rotem Knopf die eine bzw die andere Spulenhälfte. Was ich nicht mehr weiß: sind die beiden Hälften unabhängig von ihrer Stellung immer ansprechbar oder schaltet sich die betätigte von selbst aus und gibt die andere Spule frei? Von den Weichen erinnere ich mich, dass die bei Mehrfachbetätigung desselben Knopfes summte, also weiter ansprechbar blieb.
Gruß, Hajo König


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RE: Weichenschaltung am anderen Ende der Anlage

#8 von jogi , 27.07.2014 21:52

Hallo , Jogi hier


Ja , damit könnte es auch gehn .( vorausgesetzt : So lange man drückt , zieht auch das Relais an )

Schaltung würde dann so aussehen . es werden aber noch 2 Relais gebraucht .

Relais 1 und 2 sind die auf dem Empfänger






Legende zu der Schaltung :Mit einem Impuls wird die Weiche geschaltet ( mit den eingebauten Relais ) zu je einer der Weichenspulen wird ein weiteres Relais ( Rel. 3 und 4) geschaltet , was den Haltabschnitt mit Fahrstrom versorgt .
Zug soll in Gleis 2 fahren : entsprechende Taste drücken , Weiche schaltet . Zug färt in Gleis 2 und hält an .
Der nächste Zug ( Achtung , kann auffahren in Gleis 2 , falls vergessen wurde die Weiche auf Gleis 1 zu schalten ) Zug hält in Gleis 1 an .Soll nun ein Zug abfahren , entsprechende Taste drücken ( dafür die weiteren Relais 3 und 4 )

Nur ein Vorschlag


Bastelnde Grüße Jogi ;
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RE: Weichenschaltung am anderen Ende der Anlage

#9 von Der Ruinenbaumeister , 28.07.2014 08:58

Zitat von hjkoenig
Die klassischen analogen Märklin Signale haben, wenn ich mich richtig erinnere, einen Doppelspulenantrieb, und das Stellpult schaltet per grünem oder rotem Knopf die eine bzw die andere Spulenhälfte. Was ich nicht mehr weiß: sind die beiden Hälften unabhängig von ihrer Stellung immer ansprechbar oder schaltet sich die betätigte von selbst aus und gibt die andere Spule frei? Von den Weichen erinnere ich mich, dass die bei Mehrfachbetätigung desselben Knopfes summte, also weiter ansprechbar blieb.



Weder die alten Märklinsignale noch die Weichen des M-Gleises haben eine Endabschaltung. Strom fließt, solange du den Taster drückst.


Gruß
Clemens

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