Hallo zusammen,

ich plane gerade den Aufbau meiner Modellbahnsammlung (siehe auch den Planungsthread von mir). Über die Jahre hat sich nun ein Haufen Material angesammelt, im Bereich Loks&Wagen aber auch in den Gleisen. (alles noch in Kisten verpackt!)
Jetzt stelle ich gerade beim Stöbern im Stummiforum mit entsetzen fest, dass es hier Schwierigkeiten geben kann.
Ich fang mal an:

Es sind Loks aus den der Zeit der 70ern bis heute von Fleischmann, Roko, Märklin, Liliput und Rivarossi vorhanden.
Wagen ebenso, Fleischmann & Roco, ein wenig Liliput.

Gleismaterial:
Fleischmann Profi, Fleischmann alt (Messing), Roco (alt, 80er), RocoLine (ohne Bettung).

Ich hätte wegen der schönen Bogenweichen gerne das Rocoline im Sichtbaren Bereich verwendet und den restlichen Schmodder im UG. Nun frag ich mich aber, da das RocoLine "nur" 2,1 mm Höhe anbietet, ob das überhaubt geht?

1. Was sind Eure Erfahrungen, habt Ihr mit dem RocoLine Probleme bei altem Material? Oder sind die 2,1 noch ausreichend?
2. Was kostet es Radkränze abdrehen zu lassen (ich denk mal, das dürfte so ca 30 - 40 Loks betreffen...) )-;
3. Gibt es alternative Gleissysteme mit schönen großen Bogenweichen??
4. Wäre es "finanziell sinnvoller" die Bogenweichen von Hand mit nem höheren Gleisprofil machen zu lassen?

Wäre schön, wenn mir die "Erfahrenen" unter Euch hier ein paar Tipps geben könnten!
Viele Grüße
Michael

Hallo Michael,

da würde ich notfalls einfach mal mit dem vorhandenen Material eine Teststrecke aufbauen, und die alten Loks auf Roco Line testen. Einfach eine ordentliche Weichenstraße auf einer Testplatte provisorisch aufbauen, und das gesamte Fahrmaterial drüber jagen.

Danach musst Du entscheiden, ob Loks überarbeitet werden müssen, oder vielleicht sogar das eine oder andere Fahrzeug durch ein aktuelleres ersetzt wird.
Was das Altmaterial betrifft, musst Du Dir sowieso Gedanken machen. Ist eventuell Digitalbetrieb geplant? Wie sind die Möglichkeiten für einen Umbau bei den vorhandenen Loks?


Was Gleissysteme betrifft: Ich finde Tillig Elite wirklich toll. Vor allem die vielen Weichen, und vor allem die flexiblen Weichen. Aber das Gleis ist auch niedrig. Angeblich sollen darauf aber viele Fahrzeuge fahren können, da die Kleineisen auf der Innenseite nicht so hoch sind...


Grüße,

Matthias

Bei Deinem Fahrzeugpark würde ich Gleis mit 2,5mm Profil vorschlagen. Also z.B. Tillig Standard (das alte Pilz-Gleis) oder Fleischmann Profi. Das sind aber nur die, die ich selber aus eigener Erfahrung kenne.
Fleischmann Profi ist stabiler, betriebssicherer, genial in der Weichenschaltung. Allerdings ist die Fertigungsqualität, wie überall, auch hier nicht mehr die Qualität "Made in Germany" der Wirtschaftswunderzeit.
Altes Zeugs aus dem A&V funktionierte bei mir besser u. heute noch, nur die neu eingekauften Weichen der letzten 2 Jahre steigen regelmäßig aus.
Aber hier mußt Du DEINEN Kompromiß zwischen Aussehen u. Bauaufwand finden.

Du solltest dir auch mal das Piko A-Gleis anschauen. Dies hat auch eine Profilhöhe von 2,5 mm und ist damit für älteres Material geeignet. Die Optik und der Preis sind ansprechend. Hier ist allerdings keine Polarisierung der Herzstücken möglich.

Hallo,

vielen Dank soweit mal, ich steige morgen mal in den Keller und such den Karton mit dem Gleismaterial und den mit den Loks raus. Dann werden wir ein wenig "Teppichbahn" spielen. Mal sehen was rauskommt.

Ich habe heute Hr. Weller angeschrieben, ob er auch in Code100 fertigt. Das wäre ne Überlegung, dass ich bei Ihm die großen Bogenweichen für die Einfahrt / Ausfahrt machen lasse und den Rest auf den alten Roco 10° oder Tillig Standard Weichen aufbaue. Ich habe auch Tillig heute mal angeschrieben, ich finde im Netz leider keine "Abmessungen / Geometrie usw" von dem Tillig Standard. (leider).

Wie gesagt, ich bin nich purist und möchte hier ein Code75 Gleis verbauen, nur wegen der Optik... Daher die Suche nach einem praktikablen "Zwischenweg".

@Bubanst: das ist nicht unbedingt mein Ziel, die Herzstücke hätte ich gerne polarisiert. Gerade im Schattenbahnhof ist es notwendig und im Sichtbaren sind die Geschwindigkeiten halt auch teilw. sehr langsam bei den Rangierfahrten...

@rolfuwe: ich hab schon 15 Loks (die einfacheren) digitalisiert, der Rest sollte nach und nach kommen, aber ich wollte nun mal an der Anlage einen Schritt weiterkommen.

Wenn jemand noch einen Input zu RocoLine & alten Fahrzeugen hat, bzw. wie er es gelöst hat, wäre ich weiterhin dankbar.
(ich frag mich z.b. immer noch, was es nun genau kostet Radkränze runterzudrehen)

VG M

Moijen

Ähm moment.. wie willst Du Märklin zum Laufen bringen? Nachrüstpukos?

Ich habs so gemacht (eigenes System) und nutze Roco Line mit Bettung.
Im Nachhinein eine wirklich gute Entscheidung, läuft da so ziemlich alles drauf, wobei ich für Märklin die inneren Schraubenköpfe rasiert habe (Weinert hat die auch nicht )
Da die Weichen prinzipiell RP25 tauglich sind (jedoch ohne Einlage), kann ich alle gängigen Radsysteme fahren, also Märklin ab 80er Jahre (Spurkranzhöhe!) NEM 2L Radsätze und RP25.
Wenn Du also für die Zukunft vorsorgen willst, sollte das Gleissystem diese Anforderungen erfüllen.
Und schon garnicht den Schmotter in den Untergrund! Gerade da sollte alles wirklich glatt laufen, eben weil man da meisst schlecht drankommt.
Belohnt wird die Mehrarbeit durch das sichere Betreiben schöner zierlicher Fahrwerke besonders an Loks mit sichtbaren Rädern. Also Dampfloks und Stangenelloks.

Meine Erfahrung ist, alle Fahrzeuge die nach NEM die Radsätze gefertigt haben, laufen auf allen genannten Gleisen, auch und im Besonderen auf Tillig Elite. Wie die Maße zu der Norm sind kannst Du hier nachsehen und nachmessen: http://www.morop.eu/de/normes/index.html

Mit einem Messschieber solltest Du die Spurkränze mal nachmessen. Bei der Gelegenheit auch mal den Abstand der Räder nachmessen, die Hersteller halten sich nicht an die Norm und zu große Abweichungen vom Maß führt des Öfteren zu Entgleisungen.

Für das Gleismaterial im Schattenbahnhof nimmst Du das neueste und beste was Du bekommen kannst. Das alte Material bringt nur Ärger und Verdruss. Wenn man sich im Nachhinein ärgert hat man nichts gespart weil man alles doppelt machen muss. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.

Beim Digitalisieren von altem Material sollte man genau vorher Abwägen ob sich das vom Arbeitsaufwand überhaupt lohnt. Bei Fleischmann Motorschild austauschen. Nachdem ich einige Loks umgerüstet habe überlege ich mir dies jetzt dreimal ob eine neue Lok nicht der bessere Weg ist.

Genauso auch die Frage nach dem abdrehen der Räder. Nachdem ich für ca. 100 Wagen die Räder abgedreht habe kannst Du das vergessen. Für den Arbeitspreis bekommst Du ja schon die halbe Anlage. Das geht nur wenn man das selber macht, es sei denn, man ist mit Euro`s sehr gut beschlagen. Das machen zu lassen ist in meinen Augen Geldverschwendung weil man zu viel davon hat.

Zitat von Schachtelbahner

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Beim Digitalisieren von altem Material sollte man genau vorher Abwägen ob sich das vom Arbeitsaufwand überhaupt lohnt. Bei Fleischmann Motorschild austauschen. Nachdem ich einige Loks umgerüstet habe überlege ich mir dies jetzt dreimal ob eine neue Lok nicht der bessere Weg ist.

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Hallo,

also ich digitalisiere Fahrzeuge dann, wenn das Fahrzeug meine heutigen Ansprüche (optisch) erfüllt, und ich dadurch ein Fahrverhalten erreichen kann, das mich wirklich befriedigt.

Der Fleischmann Rundmotor ist sicher nicht gerade top, aber Fleischmann verbaut ihn ja teilweise immer noch. Letztlich erreichen auch diese Fahrzeuge mit modernen Decodern ein durchaus gutes Fahr- und Regelverhalten.

Wenn man das selber machen kann, rechnen sich Umbauten durchaus häufig. Aber wenn man dafür auch noch Arbeitslohn entrichten muss, wird ein Neukauf durchaus attraktiv.

Bei mir sind die alten Märklin Loks mit wenig Details + Allstrommotor + silberne Radreifen durch das Raster gefallen. Diese Fahrzeuge wurden verkauft, oder verblieben als Erinnerungsstücke. Wenn eine Umrüstung solcher Loks mal eben 80 € kostet (Motorumbau, Schnittstelle, Decoder, Lichtumbau), dann sollte man den Wert des Umbauobjektes durchaus im Auge behalten!
Ich spreche jetzt aber nicht von ideellen Werten, wenn jemand z. B. die seine erste Lok unbedingt fahrbereit erhalten will...


Grüße,

Matthias

Zitat von Railion

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...Ähm moment.. wie willst Du Märklin zum Laufen bringen? Nachrüstpukos?

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Zitat

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...in Planung:
15qm Anlage, Epochenuntreu II-V, 2L DC
OpenDCC Digital von Fichtelbahn
Umbau ca 60 Loks (Fleischmann, Roco, Maerklin Hamo, Liliput, Rivarossi, ...)

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Märklin-HAMO :

Hallo nochmals,

ich war heute mal bei meinem freundlichen Modellbahnfachhändler und habe mich mit ein paar Testgleisen & Weichen eingedeckt. Konkret:

- RocoLine
- Tillig Standard
- Tillig Elite

Daneben habe ich eine der schönen Kisten mit den Loks aus dem Keller geschleppt, meine Excel-Liste aufgemacht und die Loks ein paar Runden drehen lassen. (schönes Gefühl )
Es gab einige interessante Ergebnisse:

1. Fleischmann Loks liefen bis auf 2 Uralt-80er komplett auf allen 3 Gleisen
2. Roco / Rivarossi / Liliput Loks ebenso
3. Märklin Hamo war hingegen spannend:
- insgesamt befinden sich im Fundus 7 Loks:
44 690, 38 1807, 003 169 -9, 003 1055, 018 478 , 86 173, 23 014

die 23 (ältestes Modell) lief auf keinem der Gleise
die 003 169-9 lief nicht auf RocoLine, aber auf allen anderen!
bei der 38 lief die Lok gut, der Tender hat aber wohl andere Radsätze und die wiederum ratterten auf den RocoLine Gleisen. Auf Tillig lief die 38 wunderbar. (also kein Problem, das ist ne x,50 EUR Geschichte)
die anderen Loks liefen auf allen 3 Gleissystemen einwandfrei.

Das Ganze spiegelt auch in etwa meine Messorgie wieder:
Bei dem Tillig Elite habe ich einen Abstand Gleisoberkante - Kleineisen von 1,38-1,40 mm gemessen
Bei dem Tillig Standard waren es 1,7 mm im Schnitt
Bei dem RocoLine 1,30 - 1,33 mm
(sollte jemand von diesen Firmen mitlesen, verzeiht ggf. Toleranzen, mein digitaler Messschieber kostete "nur 25 Eur..." tut aber soweit seinen Zweck.)

Fakt ist, was ja auch schon in manchen Forenbeiträgen beschrieben ist, dass die filigrane Kleineisennachbildung von Tillig die Höhe des Schienenprofils wett macht.

Zu mir: ich denke, dass ich trotzdem bei dem RocoLine bleibe, die großen Bogenweichen haben schon ihren Charme, und die paar Loks, die auf RocoLine nicht laufen sind verschmerzbar. Da sind dann die Details usw. einem Neukauf nicht im Wege und die "alten Eisen" bleiben in der Vitrine.

Viele Grüße & herzlichen Dank
Michael