Hallo Thomas,
das Ganze ist ein "weites Feld"!.
Wie wäre es mit einem Investment von ca. 30,-- € in Wolfgang Dieners "Anstrich und Bezeichnug von Lokomotiven"?
Ansonsten: bis Ende 1949 änderte sich nichts an der Beschriftung der Dampflokomotiven - nur der "Pleitegeier" verschwand und wurde (auch nicht immer) durch die Aufschrift "Deutsche Reichsbahn" ersetzt. Wurde der Adler nur entfernt (überstrichen), dann lief die Lok eben ohne Eigentumsbezeichnung. "Rbd" oder "RBD" blieb, "Bw" sowieso.
April 1950 bekamen die Neubaulokomotiven Silumin-Schilder mit "Deutsche Bundesbahn" und "ED" (=Eisenbahndirektion), Altbaulokomotiven sollten dies bei der nächsten Bedarfsausbesserung erhalten. 1953/54 wurde dann aus "ED" "BD" (=Bundesbahndirektion).
Solls noch verwirrender werden?
Eigentlich war als Schriftart ab 1951 DIN 1451 Mittelschrift vorgeschrieben, aber es gab auch genügend Loks mit DIN 1451 Weitschrift und "Spitzen Ziffern". Auch Mischbeschriftungen!
Zitat von memento
Ep. II "Gelbe" / Messingbeschriftung wann korrekt?
Ach jetzt hab ich noch eine dumme Frage und zwar haben einige Epoche II Modelle eine "gelbe" oder sagen wir mal messingfarbene Beschriftung auf dem Führerhaus. Wann wurde denn so etwas wirklich historisch korrekt benutzt?
Wieder so eine Frage....was denn nun Gelbe Beschriftung oder Rotgußschilder?
Ab 1926 standen die Vorschriften zur Umzeichnung der DRG-Lokomotiven. Neubau und zu erhaltende Lokomotiven sollten Rotguß oder Silumin Schilder bekommen, alsbald z-zustellende Lokomotiven nur Aufschriften mit gelber Ölfarbe (da gabs aber auch Ausreißer!).
Siluminschilder waren zwar von Beginn an vorgesehen, wurden aber erst aber 1935 bei den Neubaulokomotiven obligatorisch, ab 1937 zusammmen mit dem Pleitegeier bei allen.
Schriftformen: Musterzeichnung IV 44 4, DIN 1451 fett eng, Mittel, Breit und ab 1938 "Spitze Ziffern" nach Prof. R. Klein.
Ach ja, der "Ausreißer": es gab da mal so einen niedlichen kleinen bayrischen Teekocher - D VI genannt, die wurde zur 98.75 und sollte alsbald verschrottet werden. Deshalb bekam sie auch die Aufschriften in Gelb. Das mit der Ausmusterung verzögerte sich, denn die Mini-Loks wurden dringend als Schiffsbrückenlokomotiven in Maxau benötigt. Dort bekamen sie dann sogar noch verspätet neue Rotgußschilder.
Echte Vorkriegsrotgußschilder dürften sich übrigens kaum erhalten haben.
Zitat von memento
Epoche IIb Frage
Wenn ich Jürgen richtig verstehe, müßten alle Epoche IIb Modelle der Baureihe 50 strenggenommen so aussehen wie auf diesem Foto hier? Da Baujahr dieser Baureihe grundsätzlich nach 1937 war.... Gab es gar keine, wo einfach das klassische Schild "Deutsche Reichsbahn" aufgebracht war?
http://home.arcor.de/heiner.ganzlin/site10b.html
Keine Neubaulok jedenfalls - alte liefen genug herum - erst mit Kriegsbeginn verschwanden die Schilder nach und nach komplett - selbst der Pleitegeier war kein Schild mehr, sondern ein Abziehbild, auf das mit Fortdauer des Krieges oft auch verzichtet wurde.
Wer noch mehr über die Schilder wissen, möchte ... Thomas Samek hat ein Buch darüber geschrieben: "Lokomotivschilder".