Hallo und guten abend, verwendet Ihr Trafos mit eingebauter Sicherung z.B. gegen Kurzschluss und Kabelbrand. Ich hatte vor ca. 1 Jahr und jetzt vor ein paar Wochen einen Kabelbrand. Ich habe einen Uhlenbrock-Trafo ohne Feinsicherung ( Nr.20075 . Mein Sohn sagt mir , ich muss unbedingt auf nummer sicher gehen und nur Trafos verwenden mit eingebauter "Sicherung". Gibt`s das überhaupt im Modellbahnbereich ?, und ist das notwendig. Ich bin jetzt sehr unsicher.Ich hatte geglaubt,dass diese Trafos in der Hinsicht sicher sind. ( ich hatte meine Kabel alle mit Märklin Stecker und Hülsen verbunden, und da kann es sein,dass zwei Stecker mit den Schrauben zufällig zusammen kamen,und eine Kurzschluss verursachten.Ich habe jetzt die Kabelverbindungen unter der Anlage anderst gestaltet. ( ich glaube Viessmann Trafos haben auch keine Sicherung). Vielleicht kann mir Jemand eine Antwort geben, und evtl. nicht so "hochtechnisch" ( ich hab da mit den techn. Wörtern meine Probleme) vielen Dank mit vielen Grüssen Joe
#2 von
Laenderbahner
(
gelöscht
)
, 16.01.2014 19:36
Hallo, eine "Feinsicherung" (für mich ist die identisch mit einer Schmelzsicherung) gibt es in keinem Modellbahntrafo! Wäre dem so, müßtest Du nach einem Kurzschluß Deinen Trafo jedesmal in der Tonne entsorgen, da sie ja auch nicht mehr zersörungsfrei zu öffnen sind. Was jeder Modellbahntrafo hat ist ein Übertemperatur/Überlastschutz - auch sollte er eine elektronische Sicherung gegen Rückeinspeisung haben. Der Überlastschutz soll aber nur den Trafo selber schützen, er verhindert nicht, dass Dir irgendwo auf der Anlage [Ironie an] ein 0,000001 mm² [Ironie aus] Kabel abraucht. Wenn Du solche Kabel verbaut hast mußt Du eben in den betreffenden Stromkreis explizit eine Schmelzsicherung mit zum Kabel bzw. zum Verbraucher passenden (das Minimum nehmen) Amperezahl einbauen.
Modellbahntrafos sind alle ohne "Feinsicherung" sicher. Wobei "sicher" bedeutet, dass sie selbst bei einem Kurzschluss keinen Schaden leiden. (Das gilt übrigens auch für viele Steckernetzteile, die man ja auch für Modellzwecke entfremden kann.) Das bedeutet jedoch nicht, dass auch der Rest der Anlage sicher sein muss. Bei zu dünnen Kabeln kann es bei einem Kurzschluss schon zu beträchtlicher Erwärmung kommen - im Extremfall auch Entzündung. Sind die Kabel jedoch normal ausgelegt (Modellbahnkabel), ist auch das nicht zu befürchten. Anders sieht die Sache aus, wenn Trafos verwendet werden, die nicht für Modellbau entwickelt worden sind - da sollte man wissen, was man tut.
Ein Schritt in Richtung größere Sicherheit ist, möglichst viele getrennte Stromkreise zu bilden, selbst wenn sie aus dem gleichen Trafo gespeist werden. Diese könnte man mit im Handel erhältlichen Sicherungselementen, welche auf Schmelzsicherungsbasis arbeiten, absichern: Dann müsste man allerdings ein häufiges "Sicherungsersetzen" in Kauf nehmen. Kürzschlüsse sind bei einer Modellbahn nichts ungewöhnliches. Moderne Stromversorgungsgeräte sind aber in der Regel durch elektronische Vorrichtungen gegen Überlast oder Beschädigung geschützt. Man sollte bei der Wahl der Kabel lieber etwas stärker dimensionieren, damit diese Schutzvorrichtungen auch sicher ansprechen können. Und noch etwas ist sehr wichtig: eine saubere, übersichtliche feste Verdrahtung. Hier sehe ich die meisten Fehlerquellen! Dazu gehört auch ein festes Farbschema der Verkabelung.
Zitat von 95er Dann müsste man allerdings ein häufiges "Sicherungsersetzen" in Kauf nehmen.
Ja bei Schmelzsicherungen ist das so. Aber es gibt auch Polyswitch, das sind selbstrückstellende Sicherungen (im Prinzip Kaltleiter), da wird der Strom nach Ausfall des Kurzschluss selbsständig wieder eingeschaltet.
Bei einem Märklin Trafo (als Beispiel) hört man ein Klicken, wenn am Ausgang ein Kurzschluss längere Zeit ansteht (ein paar Sekunden). Das ist auch eine Überlastsicherung. Nach einiger Zeit ohne Kurzschluss wird der Ausgang wieder eingeschaltet. Aber auch diese nützt nichts, wenn man zu dünne Leitungen anschliesst. Unter dem Motto "das schwächste Glied in der Kette lässt auch zuerst nach" ist es dann halt die Leitung, die dann zu rauchen anfängt. Feinsicherungen würde ich für den Fahrstrom nicht verwenden, sonst musst du dir ein Notfallager an solchen Sicherungen anlegen. Wenn deine Reserva aufgebraucht ist, ist dann Schluss mit dem Vergnügen, bis du dir wieder Ersatzsicherungen gekauft hast. Für feste Stromkreise (wo nicht jede Entgleisung zum Kurzschluss führt) verwende auch ich solche Feinsicherungen. Sie sind einfach und wirkungsvoll. Dies bei der Häuserbeleuchtung.
Aber immer: keine Sicherung sichert gegen zu dünne Leitungen!! Zuleitungen, Kabelquerschnitt und ähnliche Themen, sind wohl am meisten diskutiert hier im Forum. Bitte Suche verwenden!
wenn Du, wie Du schreibst, einen Kurzschluß mit Deinen Steckern fabriziert hast, dann hilft nur, keine Stecker verwenden, sondern die Kabel mit ausreichendem Querschnitt zu verlöten und mit etwas Schrumpfschlauch zu isolieren.
Über größere Kabelquerschnitte wurde bereits geschrieben.
Sicher ist verlöten und isolieren der Lötstellen der beste Weg. Der zweitbeste ohne Löten wäre die Verbindung mit Klemmen (suche mal nach dem Stichwort Wago Klemmen), diese müssen zum Kabelquerschnitt passen und für Litzen geeignet sein, nicht für starre Leiter (Draht).
Wenn Du aber unbedingt bei Deinen Steckern / Kupplungen bleiben willst, dann versetze nebeneinander befindliche bei benachbarten Kabeln jeweils um 2 cm, so dass sich die Steckverbindungen nicht berühren können. Und besorge Dir zusätzlich Isolierschlauch (gibt es im Elektrohandel für z.B. Lampen) im passenden Durchmesser, von dem Du kurze Stücke über die Stecker / Kupplungen schiebst, so dass Kontakt vermieden wird.
Bei Dir sind zur Zeit die Kabel die "Schmelzsicherung", der Trafo kann so den Kurzschluß nicht erkennen und nicht abschalten. Bevor es dazu kommt, ist das Kabel durchgebrannt.
Auch bei den kleinen Modellbahnspannungen muß man sich an die üblichen Sicherheits-Regeln für den Umgang mit Elektrizität halten, sprich keine unisolierten Leiter und keine Kontaktmöglichkeit untereinander, keine losen Strippendenden oder blanke Steckverbinder. Die Kabel sollten auch nicht frei irgendwo rumbaumeln, sondern befestigt werden, mit Schellen oder im einfachsten Fall mit einem Klecks (Heiß)Kleber oder Klebeband (besser als nichts!).
Gruß klein.uhu
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Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)