Hallo,
Märklin hat die neue P 8 Epoche I (3702 ausgeliefert. Diese hat bei mir schon einige Runden gedreht, und ich möchte in einem Kurzbericht vor allem die Unterschiede zum früheren Modell von 2006 (37031) darstellen. Auf die Optik gehe ich nur wenig ein, denn die ist ja wohlbekannt und wurde in Foren schon häufig bewertet.
Die 37028 hat das neue Getriebe, das erstmals in der Wannentender-P 8 eingebaut wurde. Beim Motor handelt es sich wohl um einen 3-Poler, wie er heute vorwiegend verwendet wird.
Bei meiner alten 37031, die einen Glockenanker-Motor hat, verbreitet das Getriebe ein lärmendes und nervendes Geräusch, das mit jenem einer Kaffeemühle vergleichbar ist. Die Farben der Kunststoffteile waren schlecht auf die lackierten Teile abgestimmt, insbesondere die grünen Steckteile (Aggregate und Röhren am Kessel) sind deutlich zu hell, was mich sehr stört.
Beim neuen Modell 37028 sind diese Mängel behoben. Die Lok fährt sehr leise, das geringe Getriebegeräusch ist deutlich leiser als das Rollgeräusch. Die Farben der Kunststoffteile sind exakt auf die Farben der lackierten Teile abgestimmt. Abgesehen davon (und einer geänderten Betriebsnummer) gibt es keine optischen Unterschiede.
Was die Zugkraft betrifft, liegt die neue Lok nur geringfügig vor der alten. Damit bewältigt die Lok das ihr zugedachte Einsatzprofil, aber sie gehört unverändert zu den etwas weniger zugkräftigen Märklin-Loks. Die Räder der vorderen Kuppelachse sind mit Haftreifen belegt (mehr wäre auch nicht sinnvoll).
Die neue Lok ist mit einem kräftigen Sound ausgrüstet, der dem derzeitigen Standard entspricht.
Die P 8 in Epoche I-Farbgebung ist für micht ein wichtiges Modell, das jetzt endlich adäquat in meinem Lokbestand vertreten ist. Das Modell ist insgesamt optisch gut gelungen (die wenigen, kleinen Mängel sind bekannt), und es fährt jetzt endlich leise und geschmeidig, so dass es im Betriebseinsatz viel Spaß bereitet. Meine alte, nervende "Gurke" kann ich jetzt endlich ausmustern.
Nun einige Details zu den Langsamfahreigenschaften etc. Ich habe das alte Modell (mit Glockenanker-Motor) und das neue Modell (mit vermutlich 3-Poler) verglichen. Das alte Modell fährt ohne jeglichen Ruck an und legt in der untersten Fahrstufe (Mobile Station) 49 cm in der Minute zurück. Das neue Modell fährt mit einem kleinen Ruck an und legt 93 cm in der Minute zurück, was 4,8 km/h entspricht. Das ist kein gutes Messergebnis. Bei einer Hauptbahn-Personenzuglok ist diese etwas flotte Mindestgeschwindigkeit im Betrieb allerdings nicht wirklich störend. Und der kleine Anfahrruck ist ein Schönheitsfehler, mehr nicht. Bei einer Rangierlock wäre ein derartiger Ruck allerdings schon ein Nachteil. Insgesamt liegt der Fahrspaß mit der neuen Lok weit über jenem mit der alten Nervensäge.
Mit Blick auf die etwas flotte Mindestgeschwindigkeit und den Anfahrruck stimme ich dennoch in den Ruf ein: Wir wollen künftig einen fünfpoligen Motor oder besser ....
Grüße
Peter
Ergänzung: Vom älteren Modell 37031 finden sich schöne Fotos auf der unten verlinkten Website (oberstes Foto und diverse weitere Fotos im unteren Drittel des Blogs). Beim alten Modell stimmt die Farbgebung der Kunststoffteile (Röhren und Aggregate) nicht exakt mit den lackierten Metallteilen überein, und es trägt die Betriebsnummer 2458. Die Farbgebung der Plastikteile ist beim neuen Modell exakt getroffen, und es hat die Betriebsnummer 2439. Ansonsten gibt es in der Optik keinerlei Unterschiede zwischen dem alten und dem neuen Modell.
http://www.osterthun.com/4Einsatz/PreussP8/Preuss~P8.htm