RE: Wieviel Einspeisepunkte? Booster erforderlich?

#1 von HeinzH. ( gelöscht ) , 20.11.2012 09:04

Moin Freunde,
den ersten Bauabschnitt meiner Paradestrecke....

....will ich in meiner Keller-Helling (das Moba-Zimmer ist im 2.Stock) bereits komplett verdrahten. Der Abschnitt ist 2,08m lang und ich frage Euch mangels Digital-Anlagenérfahrung, wieviel Einspeisepunkte ich vorsehen sollte?
Bisher hatte ich vorgesehen, unter der Trassenplatte zwei dicke Kupferadern zu verlegen, die vom ECoS mit digitalem "Fahrstrom" versorgt werden. Von diesen Kupferadern wollte ich die Gleiseinspeisungen ausfädeln (Lüsterklemmen?); wäre das so o.k.? Oder muß ich einen Booster* vorsehen?
Die Weichen sollen entsprechend Forumsempfehlung unabhängig vom "Fahrstrom" über Lenz Weichendecoder LS 150 versorgt werden.
Es wäre schön, wenn ich von Euren Erfahrungen profitieren dürfte
Bis später,
HeinzH.

*Ich mußt gestehen, daß ich noch nicht begriffen habe, ab welcher Anlagengröße (Gleisstreckenlänge?) ein Booster erforderlich ist. ops:


HeinzH.

RE: Wieviel Einspeisepunkte? Booster erforderlich?

#2 von Asslstein , 20.11.2012 10:01

Hallo Heinz,

was die Einspeisepunkte betrifft, liegen die sinnvollen Möglichkeiten zwischen einer Einspeisung pro Gleisstück, bzw. Weiche und nur einer Einspeisung für den ganzen Abschnitt. Ich denke, dass Du mit sechs Einspeisungen, also pro Gleis zwei, auf der sicheren Seite bist.
Wenn Du Klemmen oder Stecker verwendest, achte bitte auf eine gute Qualität der Klemmen und Stecker und denke bitte daran, dass Litzen Adernendhülsen brauchen, wenn Du sie in Lüsterklemmen steckst.

Bezüglich Boosterleistung ist nicht die Länge der Gleisanlage ausschlaggebend, sondern die Anzahl der Verbraucher und deren Leistungsbedarf. Rechne einfach mal mit 20 mA pro Decoder (Lok, Weichen und Signal), 500 mA pro fahrender Lok und 5 mA pro beleuchtetem Wagen (50 mA bei Glühbirnenbeleuchtung).
Also z.B. bei 20 Loks, 4 davon fahrend, 20 Weichen und Signaldecodern und 20 beleuchteten Wagen sind das:
20 x 20 mA + 4 x 500 mA + 20 x 20 mA + 20 x 5 mA = (400 + 2000 + 400 + 100) mA = 2900 mA
Für diesen Strombedarf würde Deine Ecos also bereits ausreichend Strom liefern, Du brauchtest keinen weiteren Booster.

Gruß
Knut


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RE: Wieviel Einspeisepunkte? Booster erforderlich?

#3 von HeinzH. ( gelöscht ) , 20.11.2012 10:31

Zitat von Asslstein
(....) Für diesen Strombedarf würde Deine Ecos also bereits ausreichend Strom liefern, Du brauchtest keinen weiteren Booster.
Gruß
Knut



Danke Knut, das macht mich glücklich! Beleuchtete Züge hab ich nicht und mehr als drei (bei Vorspann vier) Loks werden nie gleichzeitig fahren. Loks auf abschaltbaren Gleisen (Ringlokschuppen und Schattenbahnhof) zählen ja nicht... Und ´da ich Weichen und Signale dank Lenz LD150 extra versorge, brauche ich sie in der "Energiebilanz" auch nicht berücksichtigen.

Zitat von Asslstein
(...)....und denke bitte daran, dass Litzen Adernendhülsen brauchen, wenn Du sie in Lüsterklemmen steckst.


Ich wollte massive Kupferadern verwenden, ist das auch o.k.? Endhülsen also nur für die von der ECoS kommenden Litzen.

Dann werd ich mal, heute will ich unter den Weichen jeweils Wartungsöffnungen aussägen....
Bis später,
HeinzH.


HeinzH.

RE: Wieviel Einspeisepunkte? Booster erforderlich?

#4 von Asslstein , 20.11.2012 10:54

Hallo Heinz,

Kupferdrähte brauchen keine Hülsen. Allerdings würde ich für die Anschlüsse an die Gleise dünne (die typischen 0,14 mm² Litze verwenden und auch löten. Draht bricht irgendwann, wenn man ihn nur oft genug hin und her bewegt. Daher hat Litze in diesem Bereich Vorteile. Eine Lötstelle ist auch eine sehr sichere elektrische Verbindung und deutlich günstiger als Steck-, Schraub-, Klemm- oder sonst eine Verbindung. Nachteil: Man kann sie nicht mehr so leicht lösen.
Bezüglich des Verbrauchs der Weichendecoder habe ich deren ständigen Leerlaufverbrauch gemeint. Den musst Du also schon berücksichtigen.

Gruß
Knut


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RE: Wieviel Einspeisepunkte? Booster erforderlich?

#5 von HeinzH. ( gelöscht ) , 26.11.2012 12:10

Moin Knut, moin Freunde,
ich komme die letzten Tage gut voran, muß aber mal wieder Fragen stellen:
Benutzt Ihr zum Befestigen der C-Gleisstecker an die Gleisanschlußlitzen eine kleine Krimpzange* und falls ja, welche? Oder arbeitet Ihr mit einer Spitzzange?
Und: Lötet Ihr die Litze zusätzlich an den Stecker?
Passende Adern-Endhülsen für die Anschlusslitzen hatte weder der örtliche Baumarkt noch mein Moba-Händler... Und einen Elektronikladen gibt es in Münster nicht (mehr). Mal sehen, wie ich das Problem löse...
Bis später,
HeinzH.

Ich besitze eine professionelle Krimpzange, die aber viel zu groß ist...


HeinzH.

RE: Wieviel Einspeisepunkte? Booster erforderlich?

#6 von HeinzH. ( gelöscht ) , 26.11.2012 12:49

Zitat von Asslstein
Hallo Heinz,
was die Einspeisepunkte betrifft, liegen die sinnvollen Möglichkeiten zwischen einer Einspeisung pro Gleisstück, bzw. Weiche und nur einer Einspeisung für den ganzen Abschnitt. Ich denke, dass Du mit sechs Einspeisungen, also pro Gleis zwei, auf der sicheren Seite bist. (.....)



Moin Knut,
ich habe nun zehn Einspeisungen angelegt, denn bei der Lufthansa habe ich in den 31 Jahren Betriebszugehörigkeit gelernt: "Gürtel und Hosenträger"
Ich habe eine Ringleitung aus 1,5mm² Kupferdraht angelegt, von der aus ich fünf Abzweigungen, auch aus diesem diesem Kupferdraht, angelötet habe. Diese enden jeweils mit einer Lüsterklemme für die C-Gleisanschüsse.-
Jezt einmal auf die ganze künftige Anlage bezogen: Benötigt die später 10 bis 15 Meter lange Ringleitung ihrerseits mehrere Digitalfahrstrom-Einspeisungen vom ECoS her oder genügt eine Einspeisung?
Bis später,
HeinzH.


HeinzH.

RE: Wieviel Einspeisepunkte? Booster erforderlich?

#7 von Asslstein , 26.11.2012 16:03

Hallo Heinz,

im Prinzip läuft immer alles auf den elektrischen Widerstand Deiner Verkabelung hinaus.
Der Widerstand der Leitung, des Kabels oder Drahtes wächst direkt proportional mit der Länge und schrumpft direkt proportional mit dem Querschnitt.
Kupferdraht mit 1,5 mm Durchmesser und 15 Meter Länge bedeutet bei Hin- und Rückleitung und einem geschlossenen Ring eine effektive Länge von eben diesen 15 Metern und ist damit gut bemessen. Das passt also.
Eine Mehrfacheinspeisung vom Booster in diese Ringleitung ist nicht notwendig. Das wäre ja eine zweite Ringleitung. Der Anschluss des Boosters muss aber natürlich auch mit entsprechendem Kabelquerschnitt erfolgen und sollte möglichst kurz sein.
Wo häufig Fehler gemacht werden sind die Verbindungen der Drähte und Litzen untereinander. Achte hier auf hochwertige Stecker und Klemmen oder eine saubere Lötverbindung. Litzen in Verbindung mit Lüsterklemmen brauchen Adernendhülsen. Übergangswiderstände an diesen Stellen haben den gleichen Nachteil wie lange, dünne Drähte.
Für die letzten Zentimeter zum Gleis kannst Du übrigens getrost die typischen 0,14 mm² Modellbahnlitzen nehmen. Zum einen sind diese Litzen ja recht kurz und zum anderen kann durch die hohe Anzahl an Einspeisungen gar nicht mehr viel Strom fließen.

Gruß
Knut


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RE: Wieviel Einspeisepunkte? Booster erforderlich?

#8 von HeinzH. ( gelöscht ) , 17.12.2012 21:23

Hallo Knut,
ich hoffe, Du bist zufrieden mit mir Die Probefahrten mit der Märklin BR24 und der Piko BR55 verliefen jedenfalls perfekt...




Die roten und braunen Anschlusslitzen habe ich mit Adernendhülsen versehen, die ich an der "Spitze" zusätzlich verlötet habe.

Die Weichen will ich mit Lenz Decodern LS 150 ansteuern; im Forum las ich, daß die Märklin Weichenantriebe mit diesem wg. des Wechselstromausganges zuverlässiger funktionieren als mit dem entsprechenden Märklin Decoder....

Bei dieser Gelegenheit:
An mein ECoS kann ich über den Sniffer Anschluss meine beiden vorhandenen Märklin MS1 anschließen. Was aber könnte ich mit dem dazugehörigen Märklin Transformator 66191 (Ausgang 18V= 1A 18VA) anstellen? Könnte ich ihn, obwohl rechnerisch nicht unbedingt nötig, als Booster z.B. für den Bw-Bereich verwenden?
Bis später oder so,
HeinzH.

P.S. Leider war der massive 1,5mm² Kupferdraht nicht mit roter und brauer Hülle erhältlich, ich werde ihn aber noch mit entsprechenden Klebefähnchen kennzeichnen.


HeinzH.

RE: Wieviel Einspeisepunkte? Booster erforderlich?

#9 von Asslstein , 18.12.2012 08:54

Hallo Heinz,

schön, dass alles klappt.
Trotzdem zwei Anmerkungen:
- Der grün-gelbe Draht ist in der Elektroinstallation im Allgemeinen für Erdpotential vorgesehen. Es gibt Leute hier im Forum, die würden Dir vermutlich dringend vor dessen Verwendung auf der Moba abraten.
- Adernendhülsen muss man eigentlich nicht verlöten. Das Lot hat zudem die in für Klemmen unangenehme Eigenschaft unter Druck nachzugeben. D.h., die Klemmkraft und damit der Kontakt auf eine Lötstelle lässt mit der Zeit nach.

Wie wichtig eine ausreichende Verdrahtung ist, habe ich gestern erst wieder erfahren müssen. Normalerweise speise ich in jedes Gleisstück mindestens einmal beide Potentiale ein. Bei einem meiner Bahnsteiggleise habe ich aus irgendeinem Grund das Schienenpotential vergessen. Das Gleis war nur an einer Schiene beidseitig über die anschließenden Weichen mit Masse verbunden. Die zweite Schien hing aufgrund der Rückmeldebereiche gar nicht an Masse. Mir ist das natürlich bei den Probefahrten nicht aufgefallen, da die Züge ja fuhren, bis gestern. Der Kontakt über die Schienenverbinder wurde wohl mit der Zeit schlechter und unzuverlässiger und auf einmal blieb der Schnellzug mit der 012 stehen.

Mit dem LS150 hast Du eine wirklich gute Wahl getroffen. Den kann ich auch nur wärmstens empfehlen.

Das mit dem Trafo solltest Du nochmal überdenken. Ich werfe zwar auch ungern etwas funktionierendes weg, aber als Booster taugt ein Trafo nicht. Wenn es blöd läuft, himmelst Du Dir die Ecos.

Gruß
Knut


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RE: Wieviel Einspeisepunkte? Booster erforderlich?

#10 von Frenzelopa ( gelöscht ) , 18.12.2012 15:33

Hallo Heinz,

Deine Verkabelung wimmelt nur so von potentiellen Störfaktoren: pro Einspeisung etwa 6.

Natürlich funktioniert der Kram meistens, aber abgesehen von der Unsicherheit zuviel "gekaufte" Arbeit.
Meine Empfehlung: vergiß die lüsternen Klemmen und die 0,14er Pipi-Litzen.
Sauber und sicher: zweiadrigen Schaltdraht 0,6 mm an die Steckpunkte am Gleis anlöten und die Enden an abisolierte Stellen der Ringleitung anlöten. Dann hast Du saubere Verbindungen.
Daß massiver Draht bricht ist ein Märchen aus dreitausend Nächten.
Und was die Farben der Isolierung betrifft: dem Strom ist es egal.

Litzen sind gut für Grob-Motoriker.

Gruß
FOW


Frenzelopa

   


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