Zitat von taunusbahn
Hallöle allerseits!
Zitat von didinieki
Zum Zweiten, das ersehnte geregelte Netzteil, ist mit dem Digitaldekoder als Standard bereits die Regel.
Ok, so genau wusste ich das nicht. Meine nachträglich digitalisierten Loks verhalten sich bezüglich der Beleuchtung wie Analogloks, während die Leuchten der "richtigen" Digitalloks schon bei Langsamfahrt hell scheinen und bei Schnellfahrt nicht merklich heller werden. Dies hatte ich bisher auf die Wahl des Leuchtmittels zurückgeführt, da ich mich zu erinnern glaube, dass LEDs innerhalb eines relativ großen Spannungsbereichs annähernd konstant hell leuchten. Bis zu welcher Spannung das ohne frühzeitigen oder sofortigen Verschleiß der Fall ist, ist mir nicht bekannt. Das ließ für mich drei alternative Schlussfolgerungen zu:
1.) Diese Loks haben Glühlampen mit ungewöhnlich niedriger Nennspannung und verfügen deshalb über ein geregeltes Netzteil.
2.) Diese Loks haben LEDs und erreichen dasselbe Ergebnis deshalb auch ohne geregeltes Netzteil, jedoch würde ein solches zur Schonung der LEDs beitragen.
3.) Diese Loks haben LEDs und ein geregeltes Netzteil.
Über das Leuchtmittel gibt der Katalog Auskunft, aber eine Differenzierung zwischen den Alternativen 2 und 3 war mir bisher nicht möglich.
Die nachträglich digitalisierten Loks haben wohl ihre Original-Glühlampen behalten. Auch diese würden an einem geregelten Netzteil oder einem entsprechenden Decoder-Ausgang konstant hell leuchten, jedoch müsste man hier eher "konstant dunkel" sagen, weil die Nennspannung hier der Speisespannung bei Höchstgeschwindigkeit entspricht. Man müsste also Kleinstspannungsglühlampen oder eben LEDs verwenden.
Zitat von didinieki
Die Entwicklung des alten analogen PAL Fernsehers mit seinem immensen und aufwendigem Design war auch aus diesem Grund nicht mehr konkurrenzfähig, weil digital arbeitende LCD Fernseher einfach einfacher herzustellen sind und damit konkurrenzlos billgier hergestellt werden können.
PAL bedeutet doch phase alternating line. Eines der beiden Halbbilder besteht also nur aus phasenrichtigen Zeilen; das andere wird komplett invertiert und im Empfänger noch einmal invertiert, damit es phasenrichtig ankommt. Störungen, die sich das Signal "unterwegs" einfängt, werden dadurch erheblich abgeschwächt (ähnlich wie bei einem symmetrischen Mikrofonkabel). Dieses Verfahren wurde entwickelt, weil man lange Zeit ein vergleichsweise primitives Modulationsverfahren mit geringer Störfestigkeit verwendete und auch heute noch verwendet. Der terrestrische Rundfunk setzt die Frequenzmodulation nämlich nur für das UKW-Radioband und für den Fernsehton ein (genau das sind übrigens auch die beiden Fälle, in denen Stereoton und 15 kHz Bandbreite möglich sind, wobei ich mich zu erinnern glaube, dass das Fernsehen für die Erzeugung des Raumeindrucks ein anderes Verfahren verwendet als die Radiosender), weil der Frequenzhub bei diesem Modulationsverfahren viel größer ist als die Bandbreite des eingespeisten Signals. Die Bildsignale werden hingegen amplitudenmoduliert gesendet, um mit dem knappen Angebot an Sendefrequenzen auszukommen.
Insgesamt gibt es vier Fernseh-Normen, nämlich PAL, NTSC (quasi der einfacher gestrickte Vorläufer von PAL, aber wegen der fehlenden Phaseninvertierung und der anderen Eckdaten trotz ähnlichen Aufbaus völlig inkompatibel hierzu), SECAM-West und SECAM-Ost. Seit langem haben Röhrenfernseher zusätzlich einen eingebauten Receiver für analoges Kabelfernsehen. Separate Receiver sowie Videiorecorder müssen immer noch zur im jeweiligen Staat verwendeten Fernsehnorm kompatibel sein, zumal sich die vier Fernsehnormen auch in Zeilenzahl, Spaltenzahl und Bildwiederholfrequenz unterscheiden. Mit analog und digital hat das erst einmal gar nichts zu tun.
Eine weltweit gültige Fernsehnorm gibt es erst mit HDTV. Hier sind die Fernseher wohl abwärtskompatibel zur jeweiligen vorherigen nationalen Fernsehnorm, während das Herunterrechnen von HDTV-Signalen auf PAL, SECAM oder was auch immer meines Wissens nur in der Theorie funktioniert. Das hat aber keinen technischen Grund, sondern nur wirtschaftliche Gründe. Kathodenstrahlmonitore verlangen nach einem analogen Signal, LCD-Monitore nach einem digitalen. Receiver, die für den Anschluss an LCD-Fernseher vorgesehen sind, bringen also schon einen Digitalausgang mit und würden durch den Einbau eines Konvertierungsmoduls und eines Analogausgangs teurer. Außerdem bauen die Gerätehersteller auf Druck der Filmwirtschaft immer wirksamere Kopierschutzmaßnahmen in ihre Geräte ein. Schon im Betamax-Zeitalter, als Videogeräte nur analoge Ein- und Ausgänge hatten, wurde ein Kopierschutz entwickelt, der die Anfertigung selbst analoger Sicherungskopien vereitelt. Die zeitweise zu findenden Digitaleingänge wurden inzwischen wieder abgeschafft, um zumindest Digitalkopien schon über die Schnittstellenauswahl zu vereiteln. Die neueste Ausgabe des "schnittstellenseitigen Kopierschutzes" ist da noch konsequenter: Alle Eingänge müssen analog sein, alle Ausgänge digital.
Daneben gibt es noch analogen und digitalen Rundfunk. Das hat mit analogen oder digitalen Bildeingängen nichts zu tun und mit PAL oder nicht PAL auch nicht; das sind drei verschiedene Baustellen.
Zitat von didinieki
ich sehe übrigens auch für die Autos diese Entwicklung kommen. Statt aufwendigem Verbrennungsmotor der nur schlechte Verwertungsverhältnis des Kraftstoffes aufweist, Elektromotoren an den Räern, kein Getriebe mehr, kein Auspuff, keine Kupplung, und noch viel mehr kann entfallen....aber das ist ein anderes Thema.
Das hört sich interessant an, gerade unter dem Gesichtspunkt des Lokomotivbaus. In den USA gibt es reichlich dieselelektrische Loks mit Drehgestellmotoren. Gelegentlich werden auch ausgemusterte Loks dieser Art runderneuert, wobei der große Dieselmotor entfernt und durch mehrere kleinere ersetzt wird, die nach Bedarf zugeschaltet werden, um den Kraftstoffverbrauch zu senken. Warum macht man das nicht auch in Deutschland so und verwendet den gleichen Antrieb für Elloks? Diese würden natürlich auf Dieselmotoren und Generatoren verzichten und hätten entsprechend viel Platz für Trafos usw.
Grüße
Jimmy
Jimmy,
hallo und ich hoffe Du hattest einen guten Start in die Woche.
Es gibt da wohl meines Erachtens ein Mißverständnis über die Funktion der digitalen Märklin Modelleisenbahn. Die Lichter leuchten nicht deshalb konstant weil besondere Leuchten eingesetzt werden, sondern weil ein konstanter Strom fließt. Der Digitaldekoder der in einer Lok verbaut wird, empfängt über die Gleise diese konstante Stromspannung und gibt seinerseits wieder einen geregelten konstanten Strom an seine Verbraucher ab. Das ist die Netzteilfunktion die ich vorher angesprochen habe.
Im Gegensatz zur analogen Anlage, wo die Loks und Beleuchtung auf verschieden hohe Stromspannungen reagiert, und die Stromspannung mit einem Trafo geregelt wird und in das Gleis eingespeist wird. Bei der digital Bahn gibt die Digitalzentrale einen Strom ab der eine konstante Spannung hat, also immer (ungefährt zwischen 18 und 22 Volt je nach Zentrale und anderen Begleistumständen) gleich hoch ist. Deshalb leuchten die Lichter in den Waggons wie auch in den Lokomotiven stets gleich stark. Hier noch zum besseren Verständnis: Die Geschwindigkeit der Lok wird bei digital betriebenen Loks nicht mehr über ein Gerät geregelt das eine variabele Spannung an das Gleis abgibt, sondern über Befehle, die mit der konstanten Stromspannung über das Gleis an die Dekoder gesendet werden die entweder in der Lok eingebaut sind, oder, z.B. bei der Magnetartikelsteuerung, an die Magnetartikel angeschlossen sind.
Unterschiede gibt es nur noch wenn Lokomotiven z.B. nicht mehr über Leuchtkörper, die von einer Glüchbirne oder LeD angestrahlt werden, bleuchtet werden, sondern jetzt neuerdings direkt mit eingesetzten LeDs beleuchtet werden. Diese LEDs leuchten noch heller als die bisherige Beleuchtung über Leuchtkörper.
Das mit dem PAL Fernseher war wohl auch in den falschen Hals geraten. Es ging mir nicht darum ob analog oder digital, sondern nur um den Fakt dass diese veraltete Bauweise sehr kostenintensiv ist und deshalb preislich niht mit den neuen produktionsmöglichkeiten der LED/LCD Fernseher mithalten kann und schon aus diesem Grund deshalb zum Aussterben verurteilt war. Ganz zu schweigen davon dass kein Mensch mehr solche Ungetüme mit verhältnismäßig kleinem Bild haben wollte, das kam nur noch hinzu. Aber schon vom Herstellungsrpeis her war der alte Fernseher nicht konkurrenzfähig mit den neuen Fernsehern aus LCD/LED Bildschirmen.
Das war lediglich mein Vergleich, und ich meine, dass dies auch für den alten Relais Umschalter in den alten analogen Loks gilt. Dieses Umschaltrelais ist einfach zu schwer herzustellen, sodass es zwangsläufig teuerer sein muss als ein Digitaldekoder, der aus elektronischen Bauteilen besteht, die ständig billiger und einfacher herzustellen sind als solche meachnischen Wunderwerke wie das Umschaltrelais von Märklin.
Ebenso war dies dann ein Vergleich mit den heutigen Autos, mit einem Ausblick auf die kommende Generation von elektrischen Autos, die entweder mit billigem Wasserstoff angetrieben oder mit der Brennstoffzelle angetrieben erheblich billiger hergestellt werden können als bisherige Autokonstruktionen. Ganz einfach, weil die zukünftigen Konstruktionen erheblich einfacher sind und mit weniger Bauteilen auskommen.
Denn die zukünftigen elektrischen Autos brauchen kein Getriebe mehr, keine Kupplung, keinen Auspuff, keinen teueren Supermotor mehr für 15 tausend Euro sondern billige Elektromotoren, und so vieles mehr nicht mehr das heutige Autos teuer macht.
Falls ich mich irgendwo noch mißverständlich ausgedrückt haben sollte, bitte ich um Entschuldigung. wir können ja aber alles klären.
viele Grüße aus der Pfalz
Dieter