RE: Uebergang auf Steigung

#1 von Muenchner Kindl , 18.08.2006 20:34

Hallo,

eben habe ich meine alte Hauptstrecke abgerissen, weil ich diese hoeherlegen will. Die zweigleisige Haupt- und Paradestrecke soll auf einer 1,8m langen Rampe 7cm Hoehe gewinnen, das duerfte einer (sicher vorbildwidrigen) Steigung von zwischen 3 und 4% liegen.
Der Untergrund der Rampe ist Panzerkarton und mein Problem ist, dass zwischen "Ground Zero" und dem Beginn der eigentlichen Rampe ja ein gewisser Abstand liegt, wo die Gleise praktisch in der Luft haengen.

Frage: Wie loest Ihr das? Ich habe an Zeitungspapier gedacht, dieses gescheid mit Leim einstreichen und gewissermassen spannen.

Wie macht Ihr das?



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RE: Uebergang auf Steigung

#2 von Gian ( gelöscht ) , 18.08.2006 21:06

Hallo Thomas,

Ich würde die "hängenden Gleise" mit verleimten Kartonstreifchen satt unterlegen. Das hatte ich früher einmal so gemacht.

Heute schneide ich den Rampenbeginn mit der Stichsäge aus der Grundplatte (12mm Tischlerplatte) heraus, wobei ich natürlich nicht schon mit 3% Steigung beginne. So bekomme ich unsichtbare, stabile Trassees, die langsam von 0 aus in die Höhe gehen, ohne Knicks in den Gleisen.

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Uebergang auf Steigung

#3 von Cougarman ( gelöscht ) , 18.08.2006 21:50

Zitat von Thomas Wyschkony
Der Untergrund der Rampe ist Panzerkarton und mein Problem ist, dass zwischen "Ground Zero" und dem Beginn der eigentlichen Rampe ja ein gewisser Abstand liegt, wo die Gleise praktisch in der Luft haengen.



Was ist Panzerkarton ?

Meinst Du diese paar Milimeter, dort wo der Karton auf dem Ground Zero aufliegt ?

Kannst Du den Karton nicht anschleifen ?



Cougarman

RE: Uebergang auf Steigung

#4 von KBS971 , 18.08.2006 22:15

Servus,

Zitat
das duerfte einer (sicher vorbildwidrigen) Steigung von zwischen 3 und 4% liegen.



Nein! Auf NBS'sen sind 3% in der Realität vorhanden. Auf Neubaustrecken gibt es sogar Stellen an dene ICE's nicht von alleine anfahren können.
Auch kurze Abschnitte von S-Bahn Strecken kommen in diesen Steigungsbereich.

Aber nun zum eigentlichen Thema ich hab z.T. Styopor und dünnes Sperrholz verwendet.

Gruß
Olli



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RE: Uebergang auf Steigung

#5 von Gian ( gelöscht ) , 18.08.2006 23:04

Hallo Olli,

Zitat von Schwob

Zitat
das duerfte einer (sicher vorbildwidrigen) Steigung von zwischen 3 und 4% liegen.


Nein! Auf NBS'sen sind 3% in der Realität vorhanden. Auf Neubaustrecken gibt es sogar Stellen an dene ICE's nicht von alleine anfahren können.
Auch kurze Abschnitte von S-Bahn Strecken kommen in diesen Steigungsbereich.



Auf den Uetliberg fahren wir Zürcher mit Normalspur und reinem Adhäsionsbetrieb mit etwas über 8%, auch im Winter . Da ist Thomas 3-4% bereits eine Flachbahn .

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Uebergang auf Steigung

#6 von Gast , 19.08.2006 00:15

Hallo Olli,

also ich fahre in S-Bahnbetrieb täglich eine Steigung von 5,5%. Deshalb wurden die Triebwagen der BR420 in der 7. und 8. Bauserie ja auch mit 2 Scheibenbremsen je Achse ausgerüstet.

Wolfgang




RE: Uebergang auf Steigung

#7 von Fischer-RO ( gelöscht ) , 21.08.2006 07:18

Hallo,

in diesem Thread ging es - glaube ich - um die Übergänge von der Waagrechten in die Steigung.
Kein Problem:
Einfach das Trassenbrett bis zur waagrechten Streckenführung am Anlagenrahmen befestigen und ab dann sanft hochbiegen. Die Gleise werden dann ganz normal befestigt und machen diesen sanften Übergang ohne weiteres mit.
Beim Erscheinen des C-Gleises gab es im MM eine kleine Serie über das Verlegen dieses Gleises wo an Steigungsübergängen ein Einsägen der Bettung probagiert wurde - völliger Blödsinn und unnotwendig.
Und das vom Hersteller dieses Produktes.



Fischer-RO

RE: Uebergang auf Steigung

#8 von macbee , 21.08.2006 08:38

hi, was aber anstelle von einsägen hilft ist kürzere schienen zu nehmen. auch habe ich mal herumprobiert mit dem biegen.. das geht sogar auch, nur ist dann die schiene hin.

man sollte den übergang schon so sanft wie möglich gestalten. nur machen wir das meistens nicht denn dann sind schnell mal weitere 20-40 cm oben und unten weg, den oben musst du ja auch wieder in die gerade.

dieser sanfter übergang ist aber sehr wichtig da dort gerne sich waggons abkuppeln, schleifer kontaktprobleme haben, trittstufen sich verhaken, usw.



 
macbee
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RE: Uebergang auf Steigung

#9 von Gian ( gelöscht ) , 21.08.2006 10:36

Hallo,

Zitat von macbee
dieser sanfter übergang ist aber sehr wichtig da dort gerne sich waggons abkuppeln, schleifer kontaktprobleme haben, trittstufen sich verhaken, usw.


Darum ist die von Horst Fischer und mir beschriebene Lösung die Beste. 12mm dicke Tischlerplatte ist so steiff, dass ein Knick gar nicht erst entstehen kann! Darum kenne ich auch kein abkuppeln von Wagen oder andere Übergangsprobleme.

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Uebergang auf Steigung

#10 von Münch ( gelöscht ) , 21.08.2006 15:13

hallo Thomas!
Meine Methoden ,wenn auch angewandt auf Zweischienengleis mit Einschotterung und Steigungsmaximum bei 3%(durchschnittl.2,5%) ,kommen im Prinzip auf die von Gian und macbee hinaus.
1.Unterlegen von versch. Kartonblättern
2.Unterlegen eines längeren Holzkeils mit sanfter Ausrundung
Nr. 2 verlangt natürlich erheblichen Arbeitsaufwand bei der Herstellung ,aber 10 Jahre nach
Anlagenbau gibt es an diesen Stellen keinerlei Betriebsstörungen.
Nr.1 eignet sich dann besonders gut,wenn man wie ich unterschiedliche
Gleissysteme mit unterschiedlicher Gesamthöhe nebeneinander verbaut hat.
mfg



Münch

RE: Uebergang auf Steigung

#11 von pepinster , 22.08.2006 10:47

Hallo Thomas, die Neigungsübergänge brauchen Platz!

Wenn Du mit langen Wagen fährst, sogar ziemlich viel. Wenn Du nur 1,8 m Streckenlänge hast, wirst Du die 7cm Höhenunterschied nur schaffen, wenn die Maximalsteigung über 50 Promille bzw. 5% liegt.

>> Habe grad mal kurz nachgerechnet: 30cm Wagenlänge, 2 Wagenlängen jeweils für Übergang Ebene zur Steigung und Steigung zur Ebene, maximale Steigung 5% gibt insgesamt 5,4 cm Höhengewinn bei 1,8m Grundlänge, 7cm gewinnt man bei ca. 2,15m Streckenlänge<<

Also unbedingt ausgiebig testen mit den längsten Fahrzeugen, die Du dort einsetzen willst! Besonders kritisch sind lange D-Zug-Wagen, bei denen die Kupplung nicht an den Drehgestellen befestigt ist (Kulissenmechanik). Und möglich keine heftigen Neigungswechsel in engen Bögen, dann sind Entkuppler und Entgleiser vorprogrammiert.

Gruss von
Axel



 
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RE: Uebergang auf Steigung

#12 von Peter Plappert , 22.08.2006 14:30

Hallo Thomas,

Deutschlands einzige "Gebirgsbahn" ist die Schwarzwaldbahn Offenburg - Singen. Diese hat zwischen Hausach und Sommerau eine Meximalsteigung von 20%o = 2%. Damit war über 100 Jahre lang ein absoluter Grenzwert erreicht, der im Grunde nur Probleme machte. ZU Dampflokzeiten sowieso, aber auch die Zeiten der V 200 waren voller "Abenteuer". Erst die neuen E-Loks mit über 6.000 PS und elektronischer "Antischleuder - Funktion" behrrschen diese Strecke ohne Probleme.

Bekanntlich wurde diese Strecke von dem Badischen Ingenieur Robert Gerwig erbaut, der nach Fertigstellung in die Schweiz wechselte und dort am Gotthard, und so viel ich weiß auch an der Albula und Berninabehn aktiv war. Andere Bahnen in Peru, in den USA und Neuseeland wurden diesem Beispiel "Nachgebaut".

Natürlich können heute moderne E-Loks mehr leisten. Aber unsere Modellbahn bringt nicht viel mehr als die alten Beispiele der Schwarzwaldbahn.

Es gibt Fahrtests auf Modellbahnanlagen, nachdem eine D-Zuglok in der Ebene leicht 12 Metall-D-Zugwagen ziegen kann. Bei 2,5% noch 7! Und bei 5% waren es nur noch 3 Wagen. Das sind in Etwa die Richtwerte, die Dich erwarten können.

Und noch eines, ohne Lastregelung in den Lokdecodern wird das keine reine Freude.

Nun zu Deiner Frage: bei dem Märklin Brückensystem gibt es für den Anfang Unterlegplatten in verschiedenen Stärken diese eignen sich ganz hervorragend um Deine "Luftgleise" stabil zu unterlegen und keinen scharfen Knick sondern eine langsame Ausrundungzu erhalten. Schau mal in den Märklin Katalog.

Grüße, Peter



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RE: Uebergang auf Steigung

#13 von Lukas694 ( gelöscht ) , 22.08.2006 18:45

Hallo Peter,

nach meiner Information ist die "Höllentalbahn" im Schwarzwald (Freiburg - Donaueschingen) wesentlich steiler als die "Schwarzwaldbahn".

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6llen...8Schwarzwald%29

Teilweise führt die Trasse neben der Straße, es sieht sehr imposant aus, wenn man einen Zug auf einer solchen Steigung an sich vorbeifahren sieht!

Gruß
Lukas



Lukas694

RE: Uebergang auf Steigung

#14 von Treibstange , 22.08.2006 19:12

Zitat von Lukas694
Hallo Peter,

nach meiner Information ist die "Höllentalbahn" im Schwarzwald (Freiburg - Donaueschingen) wesentlich steiler als die "Schwarzwaldbahn".

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6llen...8Schwarzwald%29

Teilweise führt die Trasse neben der Straße, es sieht sehr imposant aus, wenn man einen Zug auf einer solchen Steigung an sich vorbeifahren sieht!

Gruß
Lukas



Hallo Lukas,

die Höllentalbahn hatte in Steigungsabschnitten eine Zahnstange. Größte Steigung war 55%0.

Erst die Fünfkuppler der BR 85 mit Gegendruckbremse ließen einen sicheren Reibungsbetrieb bei allen Wetterlagen zu.

Bei Steigungen - wie bei der Höllentalbahn - waren / sind auch die Anhängelasten ohne Schublok recht bescheiden. Für BR 85 war die Grenzlast ( soweit ich mich erninnern kann ) 150 t. Bei den BR 110/111 liegen die Werte bei 190 t; bei BR 139 /143 240 t. Den BR 151 u. 194 können 340 t. zugemutet werden. Also sind derartige Steigungen für eine "normale" Hauptbahn vollkommen unwirtschaftlich.
Die Neubaustrecke Ffm - Köln weist in der Tat "extreme" Steigungen auf.
Hier Verkehren Triebwagen! und keine Loks mit angehängten Wagen.

Die Schwarzwaldbahn hatte nie eine Zahnstange und was Peter
Plappert gesagt hat, ist vollkommen richtig.



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RE: Uebergang auf Steigung

#15 von Treibstange , 23.08.2006 12:42

Hallo Thomas,

mal auf das Thema dieses Threads zurückzukommen. "Abrupter" Übergang aus der Ebene in eine Steigung ( hier 3,5 % ) könnte dir auch Kontaktprobleme bei Dampfloks bescheren. Mit Sicherheit "hängen" bei der einen oder anderen Lok eine oder zwei Achsen in der "Luft". Könnte auch bei Loks mit Drehgestellen durchaus der Fall sein, dass die vordere Achse des nachlaufenden Drehgestells nicht "sauber" auf den Schienen liegt.

Schau es dir einfach mal genau an, wie am "Brechpunkt" die Räder aufliegen.

Das mal nur so als Hinweis.

P.S.: Zu dem, was Axel schon gesagt hat, stimme ich voll zu. Aus meinen gemachten Erfahrungen kann ich dir nur abraten mit einer Steigungsstrecke von 1,8 m Länge eine Höhe von 7 cm zu gewinnen. Du bekommst damit auf alle Fälle Probleme.



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