Hallo,
meine BR 61 aus dem HWZ hatte ich Ende November erhalten und wegen erheblicher Mängel postwendend nach Göppingen gesandt.
Nachdem ich bis vergangenen Montag - also nach vier Monaten - weder die Lok nicht zurückhatte noch irgendeine Nachricht von Märklin über die Reparaturdauer erhalten hatte, habe ich noch am gleichen Tage einen höflichen aber bestimmten Brief an Märklin gesandt. Darin habe ich eine Frist gesetzt mit dem Hinweis, daß ich nach Ablauf derselben meine Gewährleistungsrechte nach §§437, 439ff BGB geltend machen werde.
Daraufhin erhielt ich gestern die ebenso erfreuliche wie überraschende Nachricht, daß ich heute eine Ersatzlieferung, also eine neue BR 61 erhalten werde. Und so geschah es auch. Heute Nachmittag habe ich sie abgeholt und gleich getestet. Nunmehr fährt die Lok gut, sowohl im Langsamfahrbereich auch bei mittlerer und hoher Geschwindigkeit. Lediglich bei Schleichfahrt kommt es mitunter zum Ruckeln, aber das ist wohl konstruktionsbedingt und wird sich nicht abstellen lassen. In dem von Märklin beigefügten Formelschreiben heißt es dazu:
Zitat
Geringe Gechwindigkeitsschwankungen bei extrem langsamer Fahrt wurden von uns zugunsten eines präzisen Laufverhaltens im vorbildentsprechenden Geschwindigkeitsbereich in Kauf genommmen.
Diese Äußerung ist mehr als lächerlich, denn die BR 05 von MÄ oder die BR 18 201 von Roco zeigen, daß es anders geht. Diese Lok sind sowhl bei Schleichfahrt als auch bei hohem Tempo spitze im Laufverhalten. Im übrigen ist jedes Tempo von 0 bis 175 km/h für die BR 61 "vorbildentsprechend" .
Nun gut, die Lok läuft jetzt gut und damit ist die Sache abgehakt. Ein fader Nachgeschmack bleibt, weil MÄ offenbar seit einigen Jahren keine Endkontrolle mehr durchführt, wie dies in den Katalogen der 50iger/60iger Jahre noch herausgestellt wurde:
http://img301.imageshack.us/img301/2737/sta600760ps.jpg
*Edit: Ich habe aus dem eingebundenen Bild einen Link gemacht, weil es wegen der Groesse fuer viele User den Thread unuebersichtlich machte. Ich bitte um Verstaendnis, Thomas Wyschkony, Forumsmoderation*
Gäbe es diese Endkontrolle noch, so hätte das Desaster mit dem HWZ nicht passieren können. Aber man ist offenbar der Meinung, daß es billiger ist die "paar" Reklamationen abzuarbeiten, als ständig mehrere Mitarbeiter in der Endkontrolle zur Qualitätssicherung zu beschäftigen. Der erlittene Image-Schaden wird dabei offenbar in Kauf genommen. Sic transit gloria mundi.
Schönen Tag noch!
Thomas