Hallo Speedy,
so ganz möchte ich Dich dann als Anfänger hier im Forum doch nicht hängen lassen, auch wenn Dir sicher nicht alles gefallen wird, was ich Dir schreibe.
Also, bei Deiner Lok handelt es sich um einen alten Roco-DC-Hobel aus den 80er Jahren. Kurz und brutal zusammengefasst lautet mein Ratschlag dazu: Vergiss den Umbau. Ab in die Bucht mit dem Teil und stattdessen die Märklin- oder u.U. Trix-Version der Lok gekauft und damit glücklich sein. Wie Du an den zahlreichen Antworten auf Deine Anfrage hier vielleicht gemerkt hast, ist das das Standardverhalten der Leute hier.
Ich kann Dir aber trotzdem etwas zum Umbau sagen: Ich habe nämlich schon vor langer Zeit eine E44.5 (Roco 4130S) von DC nach AC umgebaut - ein Modell, das optisch zwar deutlich anders als Deine Lok aussieht, aber trotzdem viel damit gemein hat. Vor allem gibt es bis heute (siehe anderen Thread zur E44.5) anders als bei der E44 kein AC-Pendant zu dieser Lok.
Der Umbau ist eine größere Sache, vor allem dann, wenn Du noch M-Gleise fährst. Ist dem so, müssen (!!) zusätzlich zu allen anderen Umbaumaßnahmen die Radsätze getauscht werden. Von Roco gibt es keine AC-Radsätze für diese Lok. Ich habe mir damals zahnradlose Radsätze aus einer Märklin E94 ersatzteilmäßig besorgt, die von der Größe und Machart (Speichenräder) passen. Das V90 Drehgestell kannst Du vergessen - die Räder passen überhaupt nicht. Die Lager wurden aufgefeilt (die Märklinachsen sind dicker als die von Roco) und die Roco-Mittenzahnränder auf die Märklinachsen aufgepresst. Ich habe damals gesehen, dass meine Lok im Original extrem schmale Laufflächen hatte, so dass es m.E. keinerlei Chance gibt, die Räder für M-Gleis zu nutzen. Ich hätte auch Zweifel, ob sie auf C-Gleis sicher laufen.
Die Schleiferaufhängung habe ich so gelöst, dass aus einem Drehgestell der Antrieb vollständig entfernt und alle Zahnräder herausgenommen wurden. Dann wurde zwischen die Achsen ein Metallplättchen mit einem Gewindeloch für die Schleiferschraube in der richtigen Höhe eingeklebt, so dass der Schleifer korrekt einfedern kann. Das einseitige Entfernen des Antriebes hat sich nicht sehr problematisch auf die Zugkraft ausgewirkt - die angetriebenen Achsen haben vier Haftreifen, was die Veränderungen gut kompensiert.
Trotzdem bin ich keineswegs mit der Lok zufrieden: Der Antrieb hat keine Schwungmasse und ist selbsthemmend, was zu einem unruhigen Laufverhalten mit deutlichen Rucks bei jeder kleinen Stromunterbrechung führt. Im Prinzip müsste ich da den Motor wechseln und einen Ersatzmotor mit Schwungmasse einbauen, damit das Ding passabel ist. Außerdem sind die Führerstände blind (keine Verglasung), was nicht gerade hübsch ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich die Lok still und leise ausmustere, wenn ein aktuelles Ersatzmodell erscheint.
Bilder kann ich aus Zeitmangel in nächster Zeit keine machen - sorry. Ich weiß nicht, welche Motive Dich zu dem Umbau bewegen, aber: das wird nicht leicht werden, weil man an einigen Stellen tief in die Struktur der Lok eingreifen muss, es wird nicht billig werden, weil man Räder und Motor als Ersatzteil neu haben muss und ob das Resultat dann passabel ist, ist auch nicht sicher. Von daher meine Empfehlungen...
Viele Grüße
Ulrich