Hallo zusammen!
Ich bin durch die aktuelle MIBA auf die Conrad Servo-Steuerung 240616-62 aufmerksam geworden. Hat das Teil jemand im Einsatz, der meine Überlegungen bestätigen und evtl. Abhilfe empfehlen kann??
Nach anfänglicher Euphorie stellte sich leider schnell Ernüchterung ein. In MIBA werden damit Schuppentore bedient (scheint dafür sehr gut zu sein). Bei mir sollen es aber Weichen sein.
Die Schaltung enthält Anschlüsse für Warnblinker an Bahnübergängen. D.h. man hat auf der Anlage 100 Weichen und einen Bahnübergang, kauft aber 101 mal die Teile für den Bahnübergang.
Stattdessen ist die Herzstück-Polarisierung ist nicht auf der Platine integriert. Je Weiche sind ZWEI externe Releais zuzukaufen UND FLIEGEND ZU VERDRAHTEN (weil NACH Erreichen der Endlage zu betätigen um dem Herzstück Plus oder Minus zuzuführen. Ein Umschaltrelais würde schneller schalten, als die Zunge läuft und einen Kurzschluss verursachen). Das wären bei mir über 200 Relais separat von den Steuerplatinen... Klar braucht man für Formsignale nur ein Relais, für den Bahnübergang vielleicht keins, aber man wünscht sich doch sehr, dass ein zugekauftes Relais in die Platine eingelötet werden könnte und nicht extern zu verkabeln ist.
Die Schaltung verträgt auch nur Relais mit min. 400 Ohm Spulenwiderstand. Das sind aber die alten, nicht verkapselten Modelle. Moderne Relais haben um die 300 Ohm.
Wäre das noch hinzunehmen, erscheint jedoch der Anschluss der Taster ein KO-Kriterium zu sein. Stimmt es, dass hier die Zuleitung zu einem Verbraucher (Basis-Emitter-Strecke eines Transistors diskret oder im IC) herausgezogen wurde? Wenn es stimmt, wäre die klassische Zweiknopfbedienungsschaltung unmöglich geworden, eine Verbindung dieser Schaltung mit einer Diodenmatrix problematisch. Die funktioniert nämlich nur, wenn man an beide Zuleitungen zu einem Verbraucher herankommt (Verbraucher = Relaisspule oder Optokoppler).
Je nachdem, wie die Tasten aus der Schaltung herausgezogen wurden, wären zwischen Stellpult und Platinen statt einer Leitung je Weiche zwei (bei klassischen StellPULTEN ja noch üblich, aber nicht wünschenswert) oder sogar vier (!!) erforderlich.
Wenn es stimmt: Kann man das ändern und einen Optokoppler integrieren, damit dieser einseitig an Gleistasten (bzw. an Fahrstraßen-Sammelrückleitung) und an der anderen Seite an eine Gruppentaste (bzw. Ausgänge einer Diodenmatrix) angeschlossen werden kann?
Man hat den Eindruck, die Schaltung, die als Weichensteuerung in hohen Stückzahlen verkäuflich wäre, hat durch ihre Einschränkungen ihr Marktpotential verschenkt und ist vor allem einsetzbar für Einzelanwendungen wie Schranken oder Schuppentore. Die höchsten Stückzahlen würde sie dann allenfalls bei Formsignalen erreichen können, bei denen dann EIN externes Relais für den Fahrstrom ausreicht. Das wäre wirklich schade.