Hallo zusammen,
da ich mich nicht nur mit modernen Anlagen befasse, sondern auch gerne mal mit dem älteren Material, wuchs in mir der Wunsch eine Anlage im Stil der 60iger Jahre mit Fleischmann Gleisen der ersten Generation zu bauen. Die Anlage ist bloß 1,70 x 0,97m und dient dazu mein älteres Rollmaterial in zeitgenössischer Umgebung fahren zu lassen.
Anders als sonst üblich, plane ich hier nicht, sondern baute einfach drauf los. Naja, nicht ganz, ein paar Sachen möchte ich schon beachten. Um die Gleise mal austauschen, oder erweitern zu können, werde ich die Schienen nicht einschottern. Da die Schwellen aus Pappe besteht wären diese nach dem Schottern weder austauschbar, noch zurück baubar. Da ich aber trotzdem gerne sowas wie ein Schotterbett haben möchte, werde ich den Unterbau einfach mit 2mm Kork gestalten. Da bei 2 mm keine große Geräuschdämmung zu erwarten ist, nehme ich darauf auch keine Rücksicht. Die Schienen werden geschraubt, damit sie austauschbar bleiben.
Während des Schreibens kam mir gerade die Idee, ich könnte mir aber auch die Matten mit grau gefärbten Sägespänen nehmen und die über den Kork kleben und dann die Schienen draufschrauben, alternativ auch mit grau gefärbten Sägemehl normal "begrünen". Um das machen zu können muß aber erstmal der Glesplan final stehen und ich das Material auch haben.
Was Gebäude und Landschaft angeht habe ich derzeit auch noch nicht alles komplett, macht aber nichts, denn ich möchte mal etwas länger dran bauen und da ich derzeit sowieso nicht soviel Zeit habe, um am Bauen zu bleiben....wird einfach zwischendurch gesammelt.
Los geht´s!!
Auf 1,70m x 0,87 cm ist ja nicht so viel Platz, trotzdem möchte ich möglichst viel Spielwert haben. Also erstmal ausprobieren. Klar und als Basis ist jedoch ein Oval und ein Ausweichsgleis im Bahnhof. Dieses kann ich auch gleich so verlegen und den Kork darunter passend schneiden.
Auf die Holzplatte legte ich erstmal Flächendeckend den 2 mm Kork auf und pinte diesen an den Rändern fest. Dannach legte ich meine Gleise auf, richtetete diese auf der Platte aus und pinte sie ebenfalls fest.
Der halbe Hosenträger, hier noch auf dem Bild zu sehen, wird jedoch später nicht so verbaut werden. Das Oval mit dem Aussweichsgleis dient als Basis.
Natürlich wurden alle Weichen und elektrische Elemente zuvor auf Funktion geprüft, bzw. auch Instand gesetzt. Nachdem das Oval so vorbereitet war, schnitt ich mit dem Teppichmesser die Konturen des späteren Gleisbetts freihand aus. Das Messer hielt ich hierbei auf ca 45 Grad, um die Böschung gleich mit zu schneiden. Als nächsten Step zeichnete ich mit einem Stift die Umrisse des Korks auf die Platte auf, damit ich auch später noch weiß, wo exakt die Korkteile aufzukleben sind.
Nun kann man schön sehen, wo die Korkstreifen auch wieder hinkommen sollen.
Die zu beklebenden Flächen strich ich nun mit Weißleim ein, und klebte so Stück für Stück die Korkteile auf. Mit einem stabilen Glas welches ich über die Streifen rollte, drückte ich die Teile nochmals gut an. Dann verlegte ich dierekt die Schienen abschnittsweise, so wie ich auch den Kork aufklebte und verschraubte die Schienen direkt. Die Ränder pinte ich zusätzlich.
Nachdem die Gleise so verlegt waren, kümmerte ich mich um die Trennstellen baute diese ein. Mittels Testkabel überbrückte ich die Trennstellen so, wie sie später mittels den denkenden Weichen verschaltet werden sollten und testete die ausgiebig. Nach und nach entwickelte sich nun der Gleisplan. Mit dem uralten Gleissystem ist das schon eher wie ein Puzzlespiel, denn die Symmetrie des Gleises ist bei Weitem noch nicht ausgeklugelt . Vieles muß Gestückelt werden, Sonderweichen, wie Bogenweichen, Dreiweg, oder Dkw gibt es noch gar nicht. Schnell zieht sich so eine Weichenstrasse unendlich in die Länge.
Herausgekommen ist dann dieser Gleisplan.
Vorne wird der Bahnhof sein, mit dem ursprünglich angedachten halben Hosenträger hätte ich keinen Platz mehr für einen Bahnsteig, bzw. ungünstige Platzierung eines Bahnhofsgebäudes gehabt. Das wollte mir nicht gefallen. Den Güterbereich habe ich dann nach hinten verlegt, sowie man es auch oft in alten Gleisplanbüchern der 60,70 und 80iger Jahre findet. Im Bild habe ich mal eingezeichnet, wie ich mir das von der weiteren Aufteilung später vorstellen könnte. Güterschuppen und Freilade hängen davon ab, welches Gebäude ich da mal verwenden werde.
Bei BW wirds schon etwas eng. Faller hatte lange nichts diesbezüglich im Programm, aber Vollmer und Vau-Pe. Da ich bis dato aber noch nichts von Vau-Pe fand, werde ich hier wohl auf die alten Vollmer Teile ( Plastik ) zurückgreifen, die man öfter findet. Zu den restlichen Gebäuden, würde ich eigentlich gerne auf die alten Griesputzhäuser ( Faller, Creglinger, RS Spital, Vaup-Pe etc.) zurückgreifen, also mal sehen was ich da finden läßt. Eine Fabrik statt Freilade wäre auch schön...
Zur Technik, leider habe ich bis dato nur das Stellpult für die Entkuppler aus der alten Serie mit Metallgehäuse. Die Weichenschalter sind alle schon etwas jünger und haben ein Plastikgehäuse. Diese möchte ich auch gegen die alten Schalter mit Metallgehäuse ersetzen. Beim Trafo bin ich mir noch nicht ganz sicher. Rein von der Optik her würde sich der Trafo mit dem Fahrpult ( klick hier ) natürlich besser machen. Ich hätte die Teile auch da, aber sollte ich die auch verwenden ? Der Trafo ansich könnte ich ja unter die Platte schrauben, das Fahrpult natürlich dahin, wo aktuell der MSF Trafo sitzt. Die alte Trafo hat allerdings neben der VDE Norm auch das Problem, das sie recht laut brummen. Damits Regelkonform wäre könnte ich ja einen aktuellen Trafo nehmen, da dieser unter der Platte sitzen würde, wäre es auch kein optischer Stilbruch mehr. Einen passenden Trafo muß ich mir jedoch noch besorgen. Die Stellpultfläche habe ich bereits schon mal grau vorgestrichen, um später eine saubere Optik zu haben.
Hier mal ein uralter elektromagnetischer Entkuppler ( von denen ich auch noch 3-4 Stück gebrauchen könnte )
Nähe Stellpult noch ein Handentkuppler, gut zu erreichen. Links daneben ein Unterbrechergleis, hier ist der rechte Abschnitt abschaltbar ( über die denkende Weiche ), die linke Seite ist mit zusätzlicher Stromeinspeisung versehen.
Alle Weichen haben auch Weichenlaternen die es als Zubehör gab montiert. Rechts sieht man an den Anschlüssen, das hier ein abschaltbarer Gleisabschnitt mit geschaltet wird.
Die V60 wartet auf den nächsten Testeinsatz
und im Güterbereich stehen auch schon die ersten Wagen zum Testen bereit
Inzwischen ist die Bahn soweit elektrisch fertig angeschlossen und die ersten Testfahrten können beginnen.
Hier von hab ich Euch mal ein Video gemacht