Hallo,
normalerweise ist hier wenig von mir zu lesen, weil mein 8-jähriger Sohn und ich mangels Platz eher unspektakuläres Teppichbahning betreiben. Heute möchte ich Euch allerdings mal die bisherigen Planungen und weiteren Baufortschritte einer Drehscheibe zeigen, die wir gerade selbst bauen. Sie wird in so ziemlich allem nicht dem entsprechen, was man guten Modellbau nennt: weder technisch raffiniert noch sonderlich detailliert. Von Vorbildtreue ganz zu schweigen. Es geht einfach darum, meinem Sohn den Wunsch zu erfüllen, seine BR 01 drehen zu können. Dabei sol die Lösung robust, kinder-, kurzschluss- und betriebssicher sein, sich leicht auf- und abbauen und leicht zu verkabeln sein. Von Verbrauchsmaterial abgesehen, sollen die Kosten bei unter 50 Euro liegen.
Die Idee ist, auf einer 1cm dicken Sperrholzscheibe mit 40cm Durchmesser ein entsprechend abgelängtes Gleis zu befestigen und mit einem Kugellager drehbar auf einer 55x55cm breiten, 1cm dicken Grundplatte zu befestigen. Zur Drehscheibe soll zunächst nur 1 Schienenstrang führen, für den auf der Grundplatte ein entsprechender Niveauausgleich geschaffen werden muss. Die Stromzuführung zum Gleis auf der Drehscheibe erfolgt über magnetische Pogo-Pins, die unter den beiden Gleisenden auf der Drehscheibe sowie unter dem stromführenden, zur Drehscheibe führenden Schienenstrang montiert werden. Wenn die Drehscheibe mit einer der beiden Gleisseiten am stromführenden Schienenstrang andockt, wird über die Pins auch das Gleis auf der Drehscheibe mit Strom versorgt. Wird die Scheibe leicht gedreht, verlieren die Pins den Kontakt und das Gleis auf der Scheibe den Strom. Das hat den Nachteil, dass das Gleis auf der Drehscheibe während des Drehens nicht mit Strom versorgt wird. Dafür ist diese Lösung kurzschlusssicher. So weit zur Idee.
In den vergangenen beiden Tagen habe ich zunächst den Drehteller vorbereitet, indem ich die Löcher für die Befestigung des Kugellagers gebohrt habe. Das Kugellager muss absolut mittig zentriert sein, damit der Teller nicht "eiert". Zusätzlich wird -- auf demselben Radius der vorherigen Löcher -- ein größeres Loch mit 6mm in den Teller gebohrt, um später die größere Grundplatte mit dem Kugellager verschrauben zu können. Dieses Loch wird später wieder zugespachtelt und ist so nicht mehr zu sehen.
Nach Verschraubung von Teller und Kugellager zeigt sich, dass der Teller in der Drehung Abweichungen von unter 1mm zeigt. Damit lässt sich arbeiten.
Anschließend habe ich die Lage des späteren Gleises auf dem Teller eingezeichnet und an den beiden Enden Löcher zur Aufnahme der weiblichen Pogo-Pins ausgestemmt (s.u.). An die Pins habe ich Kabel angelötet und das ganze probeweise montiert: Die beiden weiblichen Pins wurden mit Tesafilm in die ausgestemmten Vertiefungen bündig zum Tellerrand geklebt und mit einer kleinen Glühbirne versehen.
Ein männlicher Pin wurde mit dem Lichtausgang des Trafos verbunden. Er soll später unter dem stromführenden Schienenstrang montiert werden, der zum Drehteller führen soll.
Ein erster Test ist erfolgreich: Hält man den männlichen Pin vor einen weiblichen, auf dem Teller fixierten, beginnt die Glühbirne zu leuchten. Dreht man den Teller, löst sich der Kontakt zwischen den Pins. Die Birne erlischt, bis eine 180-Grad-Drehung erreicht ist. Dann rasten die Pins wieder ein und die Birne leuchtet wieder.
Da der männliche Pins über einen federnden Kontakt verfügt, kann er eine leichte "Unwucht" des Tellers problemlos ausgleichen. Es zeigt sich allerdings, dass die Außenseite des Tellerrandes noch ein wenig geglättet werden muss. Ich überlege, ob ich dies mit Holzspachtel tun soll, oder welche anderen Möglichkeiten es hierfür gibt.
Soviel zunächst einmal von mir.
Beste Grüße,
Jan