Schönen Abend,
habe noch keine Erfahrung mit Lok-Reparaturen und die Frage an Euch, wie ich mit folgender Aufgabenstellung am besten umgehen soll:
Was kann man selbst versuchen bzw. gibt es für bestimmte Probleme eine sehr wahrscheinliche Fehlerquelle?
Was sollte man, wenn es ein schönes Modell ist und um das es schade wäre, wohin einschicken?
Welche Fehler deuten auf Standlok/Friedhof hin?
Ich habe eben ein Konvolut von Loks ohne OVP und ohne Waschzettel etc. gekauft, die laut fachunkundigen Verkäufer zuvor (fast) nur in einer Vitrine standen. Dennoch sind sie alle auf Kurzkupplung umgerüstet. Die meisten Loks wirken auch absolut neu, auch die Räder und Zahnräder zeigen keinerlei Abnützung oder Schmutz, die Gehäuse keine Abnützung, Absplitterungen oder Fehlteile. Sie sind zumindest überwiegend analog, möglicherweise einige wenige digital mit Analogkompatibilität.
Die meisten europäischen Modelle sind von Fleischmann, Minitrix und Roco, gefolgt von durchwegs ausgezeichnet laufenden Katos sowie Arnolds und Hobbytrains, dann noch je zwei Liliput H0e, Mehano und Brawa und eine von MRC (kann das sein?).
Die US-Modelle sind von Bachmann und Life Like. Eine lange US Dampflok ist seltsamer Weise ohne ersichtlichen Hersteller und mit DCC Aufkleber.
Die meisten Loks scheinen auch OK und laufen einwandfrei.
Es gibt aber auch etliche neue oder neuwertig aussehende Loks mit diversen Problemen, diese Probleme lassen sich gut in Gruppen betroffener Loks aufteilen:
1. Loks ohne jede Funktion.
2. Loks, in denen das Licht angeht wenn man den Trafo aufdreht, die aber nicht fahren.
3. Loks, die sich kurz ein paar Millimeter in Fahrtrichtung aufbäumen, wenn man den Trafo aufdreht, egal in welche Fahrtrichtung, aber nicht fahren. Meistens haben die auch kurz Licht.
4. Loks, die nur kriechen
5. Loks, deren Maximalgeschwindigkeit bei sagen wir mal um die 50 km/h zu liegen scheint, die aber nicht ruckeln oder ähnliches. Jedenfalls sind sie deutlich langsamer, als sie gemessen am Vorbild fahren können sollten. Dies betrifft z. b. zwei ungewöhnlich schwere US-Dieselloks von Life Like und eine H0e Diesellok von Liliput.
Dann noch ein paar Einzelfälle, hier ist auch das eine oder andere gebrauchte Modell dabei:
a) eine kleine BR 237, die fährt nur in eine Richtung und ruckelt dabei.
b) eine sehr schöne Dampflok, an der das Gestänge auf einer Seite teils lose ist, aber sonst gut fährt.
c) eine Dampflok, bei der das Gestänge offenbar die Lok beim Fahren behindert bzw. etwas klemmt/bockt.
d) zwei Dampfloks mit gebrochener Kardanwelle, eine davon auch mit gebrochener Kupplungsstange zum Tender. Die Motoren laufen aber.
e) eine Lok, die in beide Richtungen nur 1-2 cm fährt und dann stoppt.
f) eine Lok, die nur in eine Richtung fährt.
g) zwei Loks, die sehr laut fahren
h) eine Lok, die beim Fahren "kracht".
Sorry dass es so viel ist und danke im Vorhinein für Eure Meinung
VG Andreas
PS.:
Eine Minitrix BR18 Dampflok mit NEM 651 Analogplatine ohne jede Funktion habe ich geöffnet. Schliesst man den Trafo direkt an die Lötstellen an, leuchtet das Licht, aber sonst keine Funktion. Weder auf rot/schwarz noch auf grau/orange.
Und eine SBB 46 Minitrix mit NEM 651 Analogplatine, auch ohne jede Funktion habe ich geöffnet. Schliesst man den Trafo direkt an die Räder an, passiert gar nichts, schaltet man auf Oberleitungsbetrieb um, passiert bei der Lok nichts, aber das Summ-Geräusch des Trafos sinkt um ca. einen Halbton. Beim Anschluss an den Rädern bzw. auf dem Gleis ändert sich das Trafogeräusch nicht. Licht reagiert hier auch nicht auf Kurzschließen