...macht nicht jeder seins. Zumindest nicht im VEB "Irgendwas". Ganz plötzlich und unerwartet hat die Deutsche Reichsbahn einen Waggon mit Bauteilen für die neue Werkhalle bereitgestellt. Es gab da noch einen Waggon der DB, der im Rahmen des RIV in die DDR gekommen ist. Auf dem Rückweg in die Heimat nahm er zwangsweise einen kleinen Umweg und entlastete so die mit Waggons immer klamme DR.
Natürlich muss der Waggon schnellstmöglich entladen werden. Die Laderampe mit dem Bockkran ist ganz planmäßig besetzt. Also bleibt nichts anderes übrig als auf dem ganz kurzen Dienstweg einen Autodrehkran zu beschaffen und den Waggon auf einem eher selten genutzten Hof zu entladen.
Die Transport- und Lagerarbeiter haben es am Freitag Nachmittag natürlich eilig. So verschwenden sie weder einen Blick auf den vorbeirauschenden Personenzug nach Dresden noch auf den seit einiger Zeit abgestellten SVT 137.
Inzwischen hat der Herr Ingenieur das Fräulein Irene, die Zierde der Firma, auf ihrem nachmittäglichen Botengang entdeckt. Flugs öffnet er das Fenster um ein paar Worte mit ihr zu wechslen.
Fräulein Irene ist nämlich die aktuelle Flamme von King Ewald, dem King von Leipzig Ost (kleiner Gag für die schon etwas angejahrten Insider). In dieser Eigenschaft verfügt sie nicht nur über ständig wechselnde West-Klamotten sondern auch über eine gewisse Verfügungsgewalt über diverse Mangelwaren. Und der Herr Ingenieur, genauer seine Frau, brauchen eine Tiefkühltruhe.
Daß es auf dem Gelände recht aufgeräumt zugeht liegt an der vom Genossen Honnecker ausgegebenen Devise: „Aus unseren Betrieben ist noch mehr herauszuholen.“ Daran haben sich die Beschäftigten natürlich gehalten. In Zukunft wird aber sicherlich die eine oder andere Kleinigkeit das aufgeräumte Ambiente ergänzen.
Beschäftigt sind die vom Personaldienstleister Preiser bereitgestellten Personen in einem per Kitbashing modifizierten und mit einem sündhaft teuren, aber trotzdem verbessserungsbedürftigem Accessoire (Treppe) ausgestatteten Fabrikgebäude von Auhagen. Den Waggon steuerte Fleischmann bei, der ADK ist von der Firma Brekina und der überall gegenwärtige Schmutz stammt von H0fine.
Zum Abschluss noch die Gesamtansicht des Dioramas in seiner Vitrine (Sora, mit selbst gebauter Beleuchtung).
Das Gesamtarrangement war mein Beitrag zum letzten Dioramenwettbewerb des "Eisenbahn Magazin". Gewonnen habe ich leider wieder nichts, aber dafür kann ich jetzt im Home-Office anderen beim arbeiten zusehen. Kleinere und größere Fehlstellen bitte ich zu entschuldigen, die Post ist auf dem Rücktransport etwas zu rustikal mit meinem Werk umgegangen. Da gibt es in Zukunft noch Einiges zu tun.