Hallo Christopher!
Zitat von JagXE im Beitrag #1
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Ein paar Loks mit Schnittstelle habe ich schon digitalisiert,
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Nun zur Frage: Sollte ich erwägen, im konkreten Beispiel handelt es sich um meinen zukünftigen Schattenbahnhof, diesen (voll)automatisiert betreiben zu wollen - auf was genau lasse ich mich da ein?
Ich brauche definitiv eine 'richtige' Zentrale? Rückmeldemodule? Weichendecoder? (im weiteren Schritt Signaldecoder?) Ganz ganz ganz viele Kabel? Einen PC mit passender Software?
Du hast die zwei Grundsatzentscheidungen "Loks mit Decoder" und "Schattenbahnhof" getroffen.
Der Schattenbahnhof ist per Definition für den Bediener nicht einsehbar, also müssen die Züge
irgendwie automatisch an der richtigen Stelle stoppen (richtig = die Einfahrtweichen müssen komplett frei geworden sein, und die Ausfahrtweichen dürfen noch nicht belegt sein). Wie genau die Züge diese Stelle treffen müssen, ergibt sich aus der Differenz zwischen Gleis- und Zuglänge.
Dieses "irgendwie automatisch" kann analog oder digital sein.
Analog fällt mir nur die brutale Methode des stromlosen Abschnitts ein - was erstens ein sehr abruptes Anhalten bewirken kann, zweitens abhängig ist vom Auslaufweg Deiner Loks und drittens versagt, falls ein großer Pufferkondensator eingebaut ist. Aber grundsätzlich ist das möglich und recht einfach. Ob das abrupte Anhalten zu Entgleisungen führt, musst Du testen.
Die alte sanfte Methode eines Bremsbausteins (hieß damals "ABS") würde ich nicht mit digitalen Loks kombinieren.
Digital kannst Du das mit den verschiedenen Bremsstrecken-Verfahren machen. Welches Verfahren zu Deinen Decodern passt, kannst nur Du sagen. Mir gefällt daran, dass sie lokal arbeiten und nicht über die Zentrale gehen, sie speisen ein Signal "Befehl an alle: Stop!" in den Abschnittt ein. Es müssen aber die Decoder aller dort verkehrenden Loks mitmachen. Wie genau die Züge an der richtigen Stelle stoppen, hängt vom Verfahren, den Decoder-Einstellungen und der vorherigen Geschwindigkeit ab. Mein Eindruck ist, dass ABC-Bremsen (Lenz) unter den weitverbreiteten Verfahren das genaueste ist. Zimo HLU könnte noch genauer sein, aber das geht meines Wissens nur mit Zimo-Zentralen.
Digital kannst Du das auch von der Zentrale erledigen lassen. Dann muss sie entweder die Züge verfolgen und wissen, dass Lok 17 jetzt in den Schattenbahnhof fährt und dort anhalten soll, oder sie muss per Zug-Erkennung (z.B. Railcom) Lok 17 auf dem Gleis erkennen; in jedem Fall muss sie dann an Lok 17 den Befehl zum Anhalten schicken.
Ob diese Zentrale eine "intelligente" Digital-Zentrale ist oder aber ein PC als Befehlsgeber einer "dummen" Digital-Zentrale, dürfte zweitrangig sein.
Zug-Verfolgung heißt, die Zentrale muss den Gleisplan kennen und jede Weichenstellung erfahren, dazu müssen sie wohl auch digital gestellt werden.
Zug-Erkennung verlangt, dass an den kritischen Stellen Detektoren sind, die die Lok-Adresse auslesen und melden.
Bremsmodule und -strecken verlagern das von der Zentrale in den Schattenbahnhof auf die einzelnen Gleise, und sie sprechen ganz undifferenziert alle Decoder an.
Mir gefallen Bremsmodule besser.
Gutes Forschen und Entscheiden!
Jörg