Hallo zusammen,
es ist vollbracht. Aber ein zweites Mal möchte ich das auch nicht tun müssen...
Die Gestänge von der vorderen Treibachse zu lösen war - vordergründig - überhaupt kein Problem, aber auf der hinteren Treibachse saßen sie sehr fest und ich habe mich erst mal nicht getraut, da kräftiger dran zu hebeln. Heute habe ich es mit einem Rührstäbchen als Unterlage (um den Lack zu schonen) und einer Pinzette von Märklin (die, die eigentständig schließt), doch noch geschafft, das auf beiden Seiten zu lösen. Bevor man die zweite Seite macht, muss man sich genau ansehen, wie das wieder zusammengebaut werden muss und muss sich die Winkel merken. Fotos mit dem Handy helfen.
nächster Schritt: das Bodenteil. Das kann man zwar abschrauben, hakt aber irgendwo beim Abziehen. Die Anleitung macht es sich da ein wenig einfach, vor allem stimmen die Bilder nicht mit den Details der tatsächlichen Lok überein, es sind noch zusätzliche Bremsgestänge dran, von denen ich nicht wusste, ob ich sie abziehen muss oder nicht. Muss man nicht. Aber die Kupplungsaufnahme vorne muss man schon abschrauben, sonst hakt's auch beim Zusammenbau gewaltig.
Also man braucht Geduld bei der Sache. Mein Respekt vor den Kuppelstangen war in Bezug auf das Abziehen wohl nicht begründet (man muss sich nur trauen, etwas kontrollierte Kraft anzuwenden), was den Zusammenbau angeht: Ich kann nicht erkennen, ob die Achsen Passstücke haben, sodass man die Gestänge nicht verdreht einbauen kann. Es scheint aber fast so, denn der Zusammbau ist mir später scheinbar problemlos gelungen.
Was das Bodenteil angeht: man muss um die Ecke denken, dann geht auch der Boden raus. Auch hier hilft wieder die Pinzette, mit der man vorne an den "Kästen", wo die Schrauben saßen (zwischen den Zylindern) ziehen muss. Darauf muss man aber erst mal kommen... Dann verkantet auch nichts und der Boden geht "problemlos" raus.
Jetzt kann man die Haftreifen wechseln...
... oder auch nicht, denn bei der zweiten Achse sind die Kupplungsstangenhalter stehen geblieben und man kriegt sie nur mit beherzten weiteren Zugriffen der Pinzette aus den Seitenteilen bzw. den Achsen. Die haben a-zentrisch gebohrte, winzige Löcher, in die das Gestänge gesteckt wird und dazwischen kommen noch die Steuerungsstangen, von denen die obere außen, die untere innen auf dem Lager liegen muss.
Jetzt sind zwar die neuen Haftreifen drauf, aber: die vorderen Treibachsen haben für die Lagerung der Kuppelstangen a-zentrisch gebohrte Achsstücke (s. o.), die jetzt richtig herum aufgesetzt werden müssen, also im richtigen Winkel. Ein Albtraum für meine Augen, denn die Lok darf ja später nicht humpeln und wir bewegen uns jetzt im 100stel mm-Bereich... Krieg ich bestimmt hin, denke ich mir, ist aber Respekt-einflößend... Gut, dass ich diese Lok nicht selbst habe, sodass mir das nicht in 20 Jahren oder so nochmal bevorsteht...
Beim Zusammenbau konnte ich jetzt nur raten, weil man nach dem Verschrauben des Bodens nicht wirklich sehen kann, wo die Gewichte an den Treibachsen sind und weil ich auch gar nicht weiß, wie sich die beiden Steuerstangen relativ zu den Treibstangen bewegen müssten (gegenläufig, im 90°-Winkel, oder wie?).
Offenbar habe ich aber richtig geraten - auch was den Winkel der äußeren Achstücke an der vorderen Treibachse angeht, denn die Maschine läuft scheinbar taumelfrei und ohne hörbare Spannungen sowohl auf dem Rollenprüfstand als auch auf einem Stück der Weichenstraße in Sassenach Nord. Jetzt fragt mich bloß nicht, wie ich geraten habe. Ich glaube, ich habe die Dinger im 180°-Winkel zu den Treibstangen laufen...
Puh, das war mehr Respekt vor der Maßnahme als es letztlich in der Umsetzung bedurft hätte, aber sicher auch eine gehörige Portion Glück beim Zusammenbau, dass die Winkel der einzelnen a-zentrischen Bauteile richtig zueinander liegen (ich hoffe das jedenfalls).
Danke nochmal für den Tipp mit dem Rührstäbchen.