Hallo erstmal,

nach Jahrzehnten der Abstinenz widme ich mich nun wieder den Träumen meiner Kindheit in Form einer Fleischmann H0 Bahn. Die Digitalisierung war bislang an mir vorbeigegangen und ebenso der Lok-Sound.

Dass ich aus alter Verbundenheit bei Fleischmann bleibe, sei mir im wohl Märklin dominierten Forum verziehen.

Heute habe ich jedenfalls auf ebay eine praktisch neue und bereits ab Werk digitalisierte BR 89 für 28,00 € ersteigert, sowie eine analoge BR 64 für 38,00 € erworben.

Nun zu meinen Fragen, und ich bitte zu entschuldigen, dass diese sich in den Augen des geneigten Lesers vermutlich als Anfängerfragen darstellen.

1. Ich möchte der BR 89 Sound verpassen und zwar einen möglichst guten. Nun habe ich die Preise für den LokSound 3.5 gesehen - und bin fast hinten übergeschlagen. 117,00 € für einen Chip.
Kann ich also bei einer bereits digitalisierten Lok überhaupt einfach so einen Soundchip dranlöten ? Und wenn ja, gibt es dazu Anleitungen im Netz ? Und wenn das auch ja, was haltet Ihr für den besten derzeit erhältlichen Chip ?

2. Ich bin vermutlich naiv, aber für 117,00 € erwarte ich vom LokSound 3.5 eigentlich, dass er meine analoge Lok neben dem Sound gleich mitdigitalisert. Ist das so ? Wenn nein, gibt es im Netz Anleitungen dafür, wie ich eine analoge Lok digitalisiere und zugleich mit Sound versehe ?

Hinsichtlich einiger Probleme der Digitalisierung von älteren Fleichmann-Loks habe ich mich schon kundig gemacht - Stichwort Metallschild.

3. Ich möchte lediglich 3-4 Züge auf meiner noch zu bauenden Anlage fahren lassen. Reicht mir da nicht der Lok-Boss von Fleischmann ? Den gibt es wegen der Startpackungen atm recht häufig für ca. 30,00 € auf ebay. Oder rät mir jemand mit Erfahrung grundsätzlich vom Lok-Boss ab und führt mich in eine ganz andere Richtung ?

Ich weiß, viele Fragen, aber ich bin dankbar für alle aufklärenden Antworten.

Holzi

Hallo Holzi,

ich habe zwar keine Fleischmann Lok, aber ich glaube Deine Fragen beantworten zu können.
Zu 1.
Der Loksounddekoder ist ein ganz normaler Digitaldecoder welcher zusätzlich noch die Soundelektronik mit auf dem Chip hat. Damit wäre der aktuell eingebaute Decoder überflüssig. Allerdings bezweifle ich, daß Du in der BR 89 Platz für den Lautsprecher hast. Du müßtest ihn also in einem Wagen, welcher dann immer an der Lok hängt, unterbringen.
Zu 2.
Ich glaube das ist mit der obigen Antwort bereits erklärt.
Zu 3.
Wenn Du nur Digital fahren möchtest, dürfte der Lokboss ausreichen. Ich weiß aber nicht, ob er genügend Strom für 4 H0-Loks zur Verfügung stellt.

Gruß, Kuno

Ich würde es mir gut überlegen in ein Anfängerdigitalsytem wie den Lokboss zu investieren. Ich hatte mir mal gedacht, ach digital ist ne Spielerei ich bleib bei analog, trotzdemn habe ich mir eine MS gekauf zum Spielen mit den Funktionen. Naja und dann ? irgendwann war mir die MS zu beschränkt und ich bin auf die CS umgestiegen. Überlege Dir mal genau ob Dir ein Lokboss auch noch in ein paar Jahren reicht oder ob Du nicht lieber gleich ein grösseres System kaufst.


Torsten

Erstmal ganz lieben Dank für die kompetenten Antworten, das hilft mir schon sehr weiter.

Allerdings bleibt noch eine Frage offen, vermutlich, weil ich nicht genau genug lese, aber ich möchte einfach sicher gehen: wenn ich es richtig verstanden habe, kann ich in einer bereits digitalisierten Lok nicht einfach einen Soundchip dranlöten. Ist das so ?

Gruß,
Holzi

Hallo Holzi,

in der Regel kannst Du Sound nicht nachrüsten. Es gibt aber die SUSI-Schnittstelle. Wenn Du einen Decoder mit SUSI-Schnittstelle hast, kannst Du ein Soundmodul mit SUSI anschließen.
Der ESU-LokSound, und nur mit solchen habe ich praktische Erfahrungen, ist ein richtiger Decoder mit integrierter Soundhardware, auf welche Du mit einem Programmiergerät beliebige Sounds aufspielen kannst.

mfg
Michael

Zitat von Holzbein

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Nun habe ich die Preise für den LokSound 3.5 gesehen - und bin fast hinten übergeschlagen. 117,00 € für einen Chip.

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Hallo Holzi,

es geht auch preiswerter... Stichwort "Loksound" bei 3-2-1 eingeben!

Sogar die grundsätzlich teureren Loksound mfx sind da mitunter unter 100 Talern zu bekommen und der "normale" (MM/DCC) an sich generell.

Auf folgendes solltest Du wirklich achten und auch vorher bedenken:
Welcher Lautsprecher passt?
Der mitgelieferte mit 23 mm Durchmesser ist gerade für kleinere Modelle viel zu groß!
Ich habe mir von allen erhältlichen ESU-Lautsprechern mit Schallkapsel jeweils ein Exemplar gekauft, um den jeweils passenden zu finden.
Wichtig ist auch die richtige Impedanz des Lautsprechers, daher solltest Du für ESU Loksound auch die ESU Lautsprecher nehmen (damit bist Du auf der sicheren Seite).

Ach ja: Wenn schon ein Decoder drin ist und Du ihn durch einen Sounddecoder ersetzen willst, kannst Du dies durch den Verkauf des alten teilweise "refinanzieren". Dann tut der hohe Preis des Sounddecoders weniger weh...

Hallo Holzi,

ich habe diverse N-Lokomotiven mit LokSound micro versehen - das waren immer Doppeltraktionen, bei denen ich die zweite Einheit mit dem Lautsprecher versehen habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass der "50447 Zwei Lautsprecher 16mm, oval, je 50 Ohm, mit gemeinsamer Schallkapsel" ganz gute Ergebnisse liefert - und für den sollte in jeder H0-Lok Platz sein.
Wichtig ist, dass der Lautsprecher nach unten auf die Schiene abstrahlen kann - also eventuell ein paar Löcher in den Boden bohren.
Gruß,

Dirk

Zitat von derdirk

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Wichtig ist, dass der Lautsprecher nach unten auf die Schiene abstrahlen kann - also eventuell ein paar Löcher in den Boden bohren.
Gruß,

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Hallo Dirk,

m. E. muss das nicht unbedingt sein. In "hohlen" E- oder Dieselloks von Märklin gibt es eine schöne, vorbildgetreue Schallabstrahlung in alle Richtungen durch den ausgeprägten Resonanzkörper.

Hallo!
Statt den Lokboss würde ich dir eher zur Roco Multimaus raten.