In den letzten Wochen habe ich mir einige zweiachsige Hochbordwagen von Märklin gekauft.
Geplant ist ein größerer Kohlezug (mindestens 10 Wagen) der von der BR50 gezogen wird.
Den letzten Wagen wollte ich mit Schlusslicht/Schlussbeleuchtung ausstatten
Es gibt Schlusslicht-Wagen (nicht nur von Märklin) mit mehr oder weniger filigranen Schlusslicht Laternen.
Bei Märklin gibt es einen Hochbordwagen leider nicht mit Schlusslicht von der Stange, also war selber machen angesagt.
Einzelne Laternen sind leider sehr selten:
- da wäre z.B. die alte Blechlaterne von Märklin, die auf den Puffer gesteckt wird - die ist mir jedoch viel zu groß
- von TAMS gibt es eine sehr kleine Beleuchtung mit der Nummer 53-00180-02 die aber etwas teuer ist
- für Fleischmann Wagen gibt es ein Ersatzteil was leider auch recht teuer ist
- selber machen aus z.B. einem Stück Plexiglas wäre natürlich auch noch möglich.
Ich habe dann zufällig den Lichtleiter des Märklin 4411 Güterwagens einzeln bekommen
Diese Laterne ist zwar etwas groß, aber man hat nicht viel Aufwand und/oder spart Geld
Dass sie komplett transparent ist, stört mich ein bisschen, aber schwarz anmalen wird das kleinste Problem sein.
Der Umbau dieses Wagens ist recht einfach:
Der Wagen hat in der Mitte quasi eine Zentrierung durch den Guss der Kunststoffteile.
An dieser Stelle hat das Metallgewicht ein Loch, wodurch das Bohren für den Schleifer (4mm) sehr schnell geht.
Der Massekontakt ist bei einem solchen Wagen schon etwas mehr Arbeit:
Diese Bleche habe ich schon bei diversen Loks verbaut. Bei diesem Wagen muss das Blech jedoch zerteilt werden.
Um die Bleche zu den Achsen führen zu können, habe ich beim Halteclip der Achsen kleine Aussparungen gefeilt:
Rechtwinklig gebogen, können die Bleche hier "eingehängt" werden:
Damit das Massekabel den Wagen nicht "dicker" macht, muss eine Nut gefräst oder mit dem Lötkolben geschmolzen werden
Das ist natürlich nicht besonders professionell aber es geht schnell und erfüllt seinen Zweck
An den Blechen habe ich dann Kupferlackdraht mit wenig Lötzinn angelötet:
Das sparsame Verwenden von Lötzinn ist wichtig, dass die Bleche bündig liegen:
Die Probe mit dem Gewicht zeigt, dass die Bleche schön flach liegen.
Festkleben muss man sie nicht, der Zusammenbau des Wagens hält sie am Platz.
Das Fahrgestell kann wieder montiert und die beiden Drähte verlötet werden:
Sobald der Schleifer verbaut ist, kann das Massekabel durch das Loch des Schleifers ins Wageninnere gelegt werden:
Der Schleifer ist aus einem Set 73404 von Märklin, das eigentlich für Drehgestelle gedacht ist.
Er war extrem laut, weshalb ich ihn mit 0,3mm Messing zum Flüsterschleifer umgebaut habe.
Er hält ohne Kleber sehr gut im 4,0mm gebohrten Loch
Jetzt können auch die Achsen weider montiert werden.
Dazu müssen die Blechkontakte leicht, ohne sie zu verbiegen, nach außen gebogen werden:
Der Wagen wiegt selbst ohne Beladung genug, um die Räder problemlos drehen zu lassen.
Sollte das einmal nicht der Fall sein, müssen die Bleche einfach etwas mehr vorgebogen werden.
Jetzt kann es an die Laterne gehen:
Das Loch sollte nicht zu groß gefeilt werden, sonst würde die Laterne nicht von alleine halten:
Der erste Test sieht schon sehr gut aus.
Die Laterne wird von der Schreibtischlampe schon gut beleuchtet
Als nächstes folgt die Beleuchtung.
In den Wagen kommt eine alte Platine mit Gleichrichter und 5V Regler.
Dass das Licht nicht flackert, kommt noch ein Kondensator dazu.
Die LED muss nicht besonders hell sein und kann theoretisch rot oder auch weiß sein.
Gruß,
Janik