RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#1 von nakott , 29.08.2007 11:43

Hallo,

bisher habe ich meine Anlage (K-Gleise und MM Decoder) ohne PC gesteuert. Die Anlage ist in einseitig isolierte Schienenabschnitte = Blockabschnitt unterteilt. Am Ende eines Blocks steht ein Signal. Also ein Block je Signal. Die Signale werden durch Belegtmeldung (S8 und definierter Fahrstraßen in der Zentrale geschaltet. Damit die Lok sanft vor dem Signal abbremst, sind Bremsmodule installiert incl. der drei Mittelleiterabschnitte für Übergangs-, Brems- und Haltebereich.

Nun bin ich hier im Forum auf eine Aussage gestoßen, die für mich eine PC Nutzung attraktiv machen könnte. Dort stand. Bei WinDigipet braucht es keine Halteabschnitte vor dem Signal. Also muß WDP die Lok anderweitig abbremsen. Nur wie? Und woher weiß WDP, wo die Lok gerade ist? Muß man dann WDP genau sagen, wie lange der Zug ist, damit rechtzeitig mit bremsen begonnen wird? Müßte ich für so eine Art der Steuerung meinen langen Blockabschnitt in mehrere kleine Rückmeldeabschnitte aufteilen? Muß WDP irgendwie lernen, wie schnell die Lok je Fahrstufe fährt? Und kann das TrainController ebenso?

Es wäre prima, wenn jemand kurz das Prinzip mit der PC Steuerung erklären könnte. Vorab Danke

Dirk


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#2 von supermoee , 29.08.2007 12:44

Hallo,

der Halt wird beim PC per Kontaktgleis eingeleitet. Die Lok gibt schliesst das Kontaktgleis und die Bremsung wird eingeleitet. Je mehr Kontakte benutzt werden, desto genauer kann die Bremsung eingeleitet werden.

Durch richtiges Programmieren kann man die Bremsung individuell für jede Lok gestalten.

Gruss

Stephan


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#3 von mobascha ( gelöscht ) , 29.08.2007 13:48

Hallo Dirk

also die Bezeichnung "Braucht keinen Halteabschnitt" ist so nicht ganz richtig. Jede Steuerung braucht irgendeinen Abschnittsbereich in dem angehalten werden soll.

Die sinnvollste Einteilung eines Blockabschnitts bzw. einer Fahrstrasse erfolgt mit drei Abschnitten die ich einmal folgendermassen benennen will:

Fahrabschnitt, Bremsabschnitt, Halteabschnitt.

Mit WDP hast du die Möglichkeit jedem dieser Abschnitte entweder generell oder mittels individueller Profile eine bestimmte Geschwindigkeit vorzugeben. Im Bremsabschnitt reduzierst du die Geschwindigkeit, Im Halteabschnitt wird die Geschwindigkeit sinngemäß auf null geregelt. Diese Regelung übernimt bei entsprechender Einstellung die Software.

Im Gegensatz zum analogen Betrieb wird der Halteabschnitt nicht stromlos geschaltet, die Digitalspannung liegt also immer an. Selbstverständlich müssen die Abschnitte an funktionierenden Rückmeldern angeschlossen sein.

Ausführliche Information und auch eine funktionierende Demo sowie das komplette Handbuch zu WDP findest du bei www.win-digipet.de.


mobascha

RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#4 von Martin Lutz , 29.08.2007 14:55

Hallo Stephan,

Zitat von supermoee
Hallo,

der Halt wird beim PC per Kontaktgleis eingeleitet. Die Lok gibt schliesst das Kontaktgleis und die Bremsung wird eingeleitet. Je mehr Kontakte benutzt werden, desto genauer kann die Bremsung eingeleitet werden.

Durch richtiges Programmieren kann man die Bremsung individuell für jede Lok gestalten.

Gruss

Stephan

Das stimmt so nicht! Wie soll den der PC wissen, welche Lok (Adresse?) er abbremsen muss, wenn diese das Kontaktgleis überfährt??

Nein, auf einer PC gesteuerten Anlage wird die ganze Gleisstrecke per Rückmeldung überwacht. Der Computer muss stets wissen wo sich die Loks befinden. So ist eine lückenlose Zugverfolgung möglich. Somit weiss die Software auch welche Lok sie bremsen muss, beim vordefinierten Stopkontakt.


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#5 von JSteam ( gelöscht ) , 29.08.2007 15:06

Zitat
Nein, auf einer PC gesteuerten Anlage wird die ganze Gleisstrecke per Rückmeldung überwacht. Der Computer muss stets wissen wo sich die Loks befinden. So ist eine lückenlose Zugverfolgung möglich. Somit weiss die Software auch welche Lok sie bremsen muss, beim vordefinierten Stopkontakt.



Hallo Martin,
hier muß ich nun doch widersprechen. Eine lückenlose überwachung ist bei PC Steuerung nicht erforderlich. Es reicht (zumindest bei WDP) wenn sich eine Kontaktstrecke vor dem Signal befindet. Besser wäre (um genauer anhalten zu können) zwar eine zweite, aber rein von Prinzip der Zugverfolgung her ist sie unnötig. Die gesamte restliche Strecke innerhalb des Blockes muß nicht überwacht werden. Wenn sie dennoch überwacht wird, dient diese überwachung nur dazu um liegengebliene Waggons anzuzeigen oder um andere (vom Fahrbetieb unabhängige) Features auszulösen.


JSteam

RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#6 von Murrrphy , 29.08.2007 15:09

Zitat von Martin Lutz
Nein, auf einer PC gesteuerten Anlage wird die ganze Gleisstrecke per Rückmeldung überwacht. Der Computer muss stets wissen wo sich die Loks befinden. So ist eine lückenlose Zugverfolgung möglich. Somit weiss die Software auch welche Lok sie bremsen muss, beim vordefinierten Stopkontakt.


Nicht ganz, die Zugverfolgung wird nur benötigt, wenn Du ein Lok-individuelles Bremsprogramm fährst. Wenn Du eh nach Standard-Kurve alle Loks gleich abbremst vor dem Signal, sit die Zugverfolgung völlig schnuppe, dann reicht es zu wissen, DASS da eine Lok ist .


Viele Grüße
Achim



 
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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#7 von Martin Lutz , 29.08.2007 15:55

Zitat von JSteam

Zitat
Nein, auf einer PC gesteuerten Anlage wird die ganze Gleisstrecke per Rückmeldung überwacht. Der Computer muss stets wissen wo sich die Loks befinden. So ist eine lückenlose Zugverfolgung möglich. Somit weiss die Software auch welche Lok sie bremsen muss, beim vordefinierten Stopkontakt.



Hallo Martin,
hier muß ich nun doch widersprechen. Eine lückenlose überwachung ist bei PC Steuerung nicht erforderlich. Es reicht (zumindest bei WDP) wenn sich eine Kontaktstrecke vor dem Signal befindet. Besser wäre (um genauer anhalten zu können) zwar eine zweite, aber rein von Prinzip der Zugverfolgung her ist sie unnötig. Die gesamte restliche Strecke innerhalb des Blockes muß nicht überwacht werden. Wenn sie dennoch überwacht wird, dient diese überwachung nur dazu um liegengebliene Waggons anzuzeigen oder um andere (vom Fahrbetieb unabhängige) Features auszulösen.


Zumindest muss WDP den Zug verfolgen können. Ob dazwischen Lücken bestehen ist natürlich unerheblich, auch wenn sich empfielt eine lückenlose Rückmeldung zu realisieren. Denn wenn auf einer nicht rückgemeldeten Strecke ein Wagen liegenbleibt (wegen schlechter Kupplung) dann ist es sicher gut, wenn dieser Wagen dann dafür sorgen kann, dass die Fahrstrasse gesperrt bleibt, solange das Fahrzeug da steht.


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#8 von Martin Lutz , 29.08.2007 16:01

Zitat von Murrrphy

Zitat von Martin Lutz
Nein, auf einer PC gesteuerten Anlage wird die ganze Gleisstrecke per Rückmeldung überwacht. Der Computer muss stets wissen wo sich die Loks befinden. So ist eine lückenlose Zugverfolgung möglich. Somit weiss die Software auch welche Lok sie bremsen muss, beim vordefinierten Stopkontakt.


Nicht ganz, die Zugverfolgung wird nur benötigt, wenn Du ein Lok-individuelles Bremsprogramm fährst. Wenn Du eh nach Standard-Kurve alle Loks gleich abbremst vor dem Signal, sit die Zugverfolgung völlig schnuppe, dann reicht es zu wissen, DASS da eine Lok ist .


Das kann ja nur hardwaremässig funktionieren. Sprich mit dem Bremsmodul. Eine Software muss ja wissen, welche Lok die Bremsung einleiten muss. Ausser sie steuert nicht die Lok sondern das Bremsmodul. Kann man ja auch machen. Es gibt tatsächlich ein Moba Club, die steuern ihre Züge mit Windigipet. Ihre Loks haben aber keinen Digitaldecoder eingebaut (sind analog). Aber das würde ich nicht machen.


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#9 von supermoee , 29.08.2007 16:04

Zitat von Martin Lutz
Hallo Stephan,Das stimmt so nicht! Wie soll den der PC wissen, welche Lok (Adresse?) er abbremsen muss, wenn diese das Kontaktgleis überfährt??



Hallo Martin,

da hier direkt WDP angesprochen wurde, bezieht sich meine Antwort genau auf die Möglichkeiten von WDP.
Mit WDP ist durch die Zugverfolgung (mit Soft-Lok übrigens auch, andere Programme kenne ich nicht) möglich, individuelle Bremsverhalten einzelner Loks zu programmieren. Die Software weiss dann genau, wo welcher Zug sich befindet, sonst würde ja die Zugnummernanzeige bei WDP für die Katz sein, meinst du nicht?

Und ich denk mal im Automatikbetrieb bietet jede Steuerungssoftware die Möglichkeit der Zugverfolgung.
Bei Soft-Lok kann ich sogar individuell programmieren, welcher Zug welche Kontakte auslösen kann und welche unbeachtet bleiben.

Gruss

Stephan


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#10 von nakott , 29.08.2007 16:12

Hallo,

Danke für die Antworten. Das bringt mich zu zwei weiteren Fragen:

1. Ich vermute, daß man beim ersten mal die Loks in die entsprechende Blöcke stellt und dann WDP sagt, welche Lok sich in welchem Block befindet. Ab da kann es dann WDP selber verfolgen. Was macht man denn, wenn man in einem Anlagenteil ohne Automatik einen neuen Zug mit „frischer“ Lok aus dem Lokschuppen zusammenstellt und dann den Zug auf die Reise in der Blockstrecke schicken möchte. Geht das? Muß man WDP die Lok sagen, sobald diese zum ersten mal im Block ist?

2. Kann man mit der PC Steuerung erreichen, daß sowohl ein langer als auch ein kurzer Zug immer in der Mitte des Bahnsteigs hält? Mit dem Bremsmodul ist das fast unmöglich.

Danke Dirk


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#11 von Martin Lutz , 29.08.2007 17:09

Hallo Stephan

Zitat von supermoee

Zitat von Martin Lutz
Hallo Stephan,Das stimmt so nicht! Wie soll den der PC wissen, welche Lok (Adresse?) er abbremsen muss, wenn diese das Kontaktgleis überfährt??



Hallo Martin,

da hier direkt WDP angesprochen wurde, bezieht sich meine Antwort genau auf die Möglichkeiten von WDP.


Ich reagierte direkt auf den Satz:

Zitat
der Halt wird beim PC per Kontaktgleis eingeleitet. Die Lok gibt schliesst das Kontaktgleis und die Bremsung wird eingeleitet.

Wenn das alleine dasteht (Oder wo steht hier das Wort Zugverfolgung??)stimmt das einfach nicht. Auch Windigipet ist nicht in der Lage durch blosses Überfahren eines Kontaktgleises die richtige Lok abzubremsen. Das geht nur dann, wenn Windigipet weis, welche Lok diesen Kontakt gerade überfahren hat. Also nur durch Zugverfolgung. Aber das steht da nicht. Ich weiss, wie das Windigipet macht. Doch nach deiner Antwort ist das jedenfalls für den Frager nicht klar, oder?


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#12 von Martin Lutz , 29.08.2007 17:26

Hallo Dirk,

Zitat von nakott
Hallo,

Danke für die Antworten. Das bringt mich zu zwei weiteren Fragen:

1. Ich vermute, daß man beim ersten mal die Loks in die entsprechende Blöcke stellt und dann WDP sagt, welche Lok sich in welchem Block befindet. Ab da kann es dann WDP selber verfolgen. Was macht man denn, wenn man in einem Anlagenteil ohne Automatik einen neuen Zug mit „frischer“ Lok aus dem Lokschuppen zusammenstellt und dann den Zug auf die Reise in der Blockstrecke schicken möchte. Geht das? Muß man WDP die Lok sagen, sobald diese zum ersten mal im Block ist?

Ja, genau so ist es. Beim Start muss Windigipet wissen, wo welche Lok steht. Natürlich muss auch die Fahrtrichtung stimmen. Jede Fahrstrasse hat am Beginn und Ende je ein Loksymbol. Wobei das Loksymbol am Fahrstrassenende gleichzeitig auch der Anfang der nächsten Fahrstrasse darstellt. Beim Auslösen der Fahrstrasse fährt der Zug ja den definierten Weg. Die Lok muss also am richtigen Ziel ankommen.

Zitat von nakott
2. Kann man mit der PC Steuerung erreichen, daß sowohl ein langer als auch ein kurzer Zug immer in der Mitte des Bahnsteigs hält? Mit dem Bremsmodul ist das fast unmöglich.

Danke Dirk

Ja, in dem man das Bahnhofsgleis mit mehreren Kontakten ausstattet (Wir haben symetrisch 5 Stück pro Gleis). Durch verschiedene Fahrstrassen (Wobei jede Fahrstrasse einen anderen Stopkontakt hat) und durch die Zuglängendefinition, kann man erreichen, dass jeder Zug in der Mitte des Gleises anhält. So ist es sogar möglich zwei kurze Züge in einem Gleis zu platzieren. Es ist soagr möglich, dass Wendezüge einen Wendebefehl auslösen und so auf der Seite wieder aus dem Bahnhof fahren, woher sie eingefahren sind, falls der Weg durch einen anderen Zug versperrt wird.

Auf dem Screenshot erkennst du unseren Bahnhof. Jedes Quadrätchen stellt ein Lokfenster dar. Also einen möglichen Standort einer Lok. Wenn eine Lok draufsteht erkennt man das an der Zahl die dann im Quadrat steht. Die Zahl ist die Adresse.


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#13 von Christian A. ( gelöscht ) , 29.08.2007 23:50

Hallo Dirk,

Zitat von nakott
2. Kann man mit der PC Steuerung erreichen, daß sowohl ein langer als auch ein kurzer Zug immer in der Mitte des Bahnsteigs hält? Mit dem Bremsmodul ist das fast unmöglich.



mit TrainController kann man jeden Zug mit einem echten Melder und so genannten virtuellen Meldern ohne Probleme mittig halten lassen.

Generell würde ich TrainController und WinDigipet auf die gleiche hohe Stufe der Programmierkunst setzen, erst weit abgeschlagen kommt meiner Meinung nach der Rest. Es gibt aber Unterschiede in der Bedienungsphilosophie.

Am besten, du besorgst dir mal beide Programme als Testversion und spielst damit herum.


Christian A.

RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#14 von supermoee , 30.08.2007 10:48

Zitat von Martin Lutz


Ich reagierte direkt auf den Satz:

Zitat
der Halt wird beim PC per Kontaktgleis eingeleitet. Die Lok gibt schliesst das Kontaktgleis und die Bremsung wird eingeleitet.

Wenn das alleine dasteht (Oder wo steht hier das Wort Zugverfolgung??)stimmt das einfach nicht. Auch Windigipet ist nicht in der Lage durch blosses Überfahren eines Kontaktgleises die richtige Lok abzubremsen. Das geht nur dann, wenn Windigipet weis, welche Lok diesen Kontakt gerade überfahren hat. Also nur durch Zugverfolgung. Aber das steht da nicht. Ich weiss, wie das Windigipet macht. Doch nach deiner Antwort ist das jedenfalls für den Frager nicht klar, oder?




Hallo Martin,

wieso, gibt es in Windigipet ein Automatikbetrieb auch ohne Zugverfolgung? Dazu braucht man ja keine PC Steuerung, das bekommt man auch mit der normalen Zentrale hin.

Das im Handbetrieb das nicht geht erscheint mir logisch und nicht erwähnenswert.

Gruss

Stephan


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#15 von maulwurf , 01.09.2007 12:40

Zitat von Martin Lutz
Hallo Stephan

Zitat von supermoee

Zitat von Martin Lutz
Hallo Stephan,Das stimmt so nicht! Wie soll den der PC wissen, welche Lok (Adresse?) er abbremsen muss, wenn diese das Kontaktgleis überfährt??



Hallo Martin,

da hier direkt WDP angesprochen wurde, bezieht sich meine Antwort genau auf die Möglichkeiten von WDP.


Ich reagierte direkt auf den Satz:

Zitat
der Halt wird beim PC per Kontaktgleis eingeleitet. Die Lok gibt schliesst das Kontaktgleis und die Bremsung wird eingeleitet.

Wenn das alleine dasteht (Oder wo steht hier das Wort Zugverfolgung??)stimmt das einfach nicht. Auch Windigipet ist nicht in der Lage durch blosses Überfahren eines Kontaktgleises die richtige Lok abzubremsen. Das geht nur dann, wenn Windigipet weis, welche Lok diesen Kontakt gerade überfahren hat. Also nur durch Zugverfolgung. Aber das steht da nicht. Ich weiss, wie das Windigipet macht. Doch nach deiner Antwort ist das jedenfalls für den Frager nicht klar, oder?




Hallo Martin,
wie macht WDP das denn? Gibt es eine Zugverfolgung? Und wenn ja, wie?


Mit netten Grüßen
maulwurf


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#16 von Martin Lutz , 01.09.2007 13:11

Hallo Maulwurf,

Zitat von maulwurf
Hallo Martin,
wie macht WDP das denn? Gibt es eine Zugverfolgung? Und wenn ja, wie?

Ja, Windigipet verfolgt den Zug.

Um das zu erklären gehen wir vom obigen Bild aus: Auf Gleis 4 im Bahnhof steht die Lok mit der Adresse 20. Diese Lok (Sie ist sogar im Bild auf der rechten Seite) soll aus dem Bahnhof fahren, im Linksverkehr (Schweiz) bis zum Quadrätchen ganz links auf der Strecke. Das Quadrätchen auf Gleis 4 bildet bis zum linken Quadrätchen eine Fahrstrasse. Auf dieser Fahrstrasse ist die Strecke mit mehreren Rückmeldekontakten belegt. Startkontakt ist derjenige Kontakt auf der sie gerade steht. Zielkontakt ist das Zielquadrätchen. Die Fahrstrasse lässt sich nur dann stellen, wenn auf der Strecke keine Rückmeldung eines Fahrzeugs (Lok oder Wagen) vorhanden ist. Stellt man die Fahrstrasse, so werden auch alle zugehörigen Weichen gestellt. Die Lok fährt nun aus dem Bahnhof. Ihre Adresse wird gleich ans Ziel gesetzt. Sobald die Lok den Zielkontakt befährt, bremst WDP diese Lok, denn es muss ich ja genau um diese Lok handeln mit der Adresse 20, das heisst, WDP gibt den Befehl an die Zentrale, dass die Adresse 20 ihre Fahrstufen runterschalten soll (Kein Stromlosschalten des Gleisstücks). Bis zum Stopp. Klar, der Decoder muss so eingestellt sein, dass die Lok auch da anhält wo sie soll. Sie soll nicht weiterfahren bis zum nächsten Kontakt.

Jetzt steht die Lok am Ziel und auch WDP kennt den Standort. Dieser Standort ist dann wieder der Startkontakt für die nächste Fahrstrasse. So gehen die Lokadressen immer mit der Lok. Das nennt sich dann Zugverfolgung.

Ist eine Fahrstrasse dann noch in mehrere Kontakte aufgeteilt, kann Windigipet während des Abarbeiten dann auch noch beliebige andere Funktionen schalten, zum Beispiel einen Lokpfiff (WDP weiss ja welche Lok gerade den Kontakt überfährt) oder Zugbeleuchtung abschalten, wenn der Zug in den nicht sichtbaren Anlagenteil fährt (Schattenbahnhof) oder eine Bahnschranke zu und wieder aufmachen und so weiter.


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#17 von maulwurf , 01.09.2007 14:22

Zitat von Martin Lutz
Hallo Maulwurf,

Zitat von maulwurf
Hallo Martin,
wie macht WDP das denn? Gibt es eine Zugverfolgung? Und wenn ja, wie?

Ja, Windigipet verfolgt den Zug.

Sobald die Lok den Zielkontakt befährt, bremst WDP diese Lok, denn es muss ich ja genau um diese Lok handeln mit der Adresse 20, das heisst, WDP gibt den Befehl an die Zentrale, dass die Adresse 20 ihre Fahrstufen runterschalten soll (Kein Stromlosschalten des Gleisstücks). Bis zum Stopp. Klar, der Decoder muss so eingestellt sein, dass die Lok auch da anhält wo sie soll. Sie soll nicht weiterfahren bis zum nächsten Kontakt.

Jetzt steht die Lok am Ziel und auch WDP kennt den Standort. Dieser Standort ist dann wieder der Startkontakt für die nächste Fahrstrasse. So gehen die Lokadressen immer mit der Lok. Das nennt sich dann Zugverfolgung.

.




Hallo Martin,
danke für diese ausführliche Erklärung. So wird es wohl sein.

ABER: das Programm fährt keine Züge, sondern es rechnet Züge. Mit anderen Worten: wenn Lok 20 unterwegs liegen bleibt (Motorschaden oder sonst etwas), und etwas anderes am Zielkontakt ankommt (eine andere Lok oder ein Wagen hingestellt wird), dann ist für das Programm die Lok 20 am Ziel. Anders kann es nicht sein.
Kein Programm kann wirklich wissen, was wo steht oder fährt. Dem Programm wird einmal eingegeben, auf welchem Kontakt welche Lok steht; dann wird nur noch gerechnet. Von Start zu Ziel, von Ziel zu Ziel usw. Weil über die Rückmeldekontakte nur der Kontakt gemeldet wird und nicht auch die Lok, die dort steht. Wenn man dies Zugverfolgung nennt - OK. Und wenn am Ende des Betriebes alle Loks dort stehen, wo sie lt. Programm sein sollen, dann Herzlichen Glückwunsch an den Anlagenbauer und Betriebsleiter. Dann sind die Züge tatsächlich und praktisch so gefahren, wie das Programm es ausgerechnet hat. Wenn nicht, hat der Fahrbetrieb versagt - nicht das Programm.

Es grenzt schon fast an ein Wunder, daß die Programme nur mittels der zwei Kontaktzustände (offen oder geschlossen) Züge "fahren" lassen können und "wissen", wo was steht oder fährt. Eine enorme Rechenleistung der Programme.

Dies nur meine Meinung, nachdem ich darüber nachgedacht habe, wie eine Programmsteuerung überhaupt funktionieren kann.


Mit netten Grüßen
maulwurf


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#18 von Martin Lutz , 01.09.2007 15:23

Hallo Maulwurf,

Du hast völlig Recht. Es ist nicht eine reale Zugverfolgung. Es ist eine vermutete und vorausberechnete Zugverfolgung ohne Kontrolle, ob die Lok wirklich auch da steht wo sie soll. Der Computer stellt eine Fahrstrasse und nach dessen Überlegungen (Rechnerische) müsste die Lok am Schluss da stehen, wo sie soll.

Nach der ersten Vermutung scheint es tatsächlich so, dass dies zum Scheitern verurteilt ist.

Jedoch in der Praxis funktionierts eben doch recht gut. Setzt aber voraus, dass man selbst die Voraussetzung zuverlässig schafft, damit auch alles so passiert wies eben passieren soll. Hier kommt jetzt auch die Wichtigkeit zuverläsig funktionierenden Weichenantrieben voll zum Tragen. Windigipet hat seit einigen Versionen einen sogenannten Sicherheitskontakt eingebaut, der den zug stopt, wenn er einen vorbestimmten Kontakt nicht erreicht. Hat man zuverlässige Weichenantriebe, wie wir jetzt, dann kommt der Sicherheitskontakt nur dann zum Zug, wenn die Lok gar nicht erst losfährt. Aber letztlich ist das kein Drama. Die Fahrstrasse wird erst dann geschlossen, wenn der Zielkontakt wirklich besetzt meldet. Wenn also eine Lok einen Sicherheitskontakt nicht erreicht passiert eben nur eine Blockade des Betriebs.


Klar, das neue mfx Protokoll könnte man sich so vorstellen, dass die Lok den tatsächlichen Standort real zurückmelden kann und die Software stets darüber informiert wo sie sich gerade befindet auf der Anlage. So wäre eine echte Zugverfolgung möglich. Bleibt die Frage, ob das überhaupt nötig ist, denn erfahrungsgemäss (Du kannst dich ja mal im Windigipet Forum informieren, wie mehrere erfahrene Windigipetler darüber denken) funktioniert die errechnete Zugverfolgung äusserst gut.


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#19 von Martin Lutz , 01.09.2007 15:37

Hallo Maulwurf,

Zitat von maulwurf
Mit anderen Worten: wenn Lok 20 unterwegs liegen bleibt (Motorschaden oder sonst etwas), und etwas anderes am Zielkontakt ankommt (eine andere Lok oder ein Wagen hingestellt wird), dann ist für das Programm die Lok 20 am Ziel. Anders kann es nicht sein.
Kein Programm kann wirklich wissen, was wo steht oder fährt.

Vielleicht auch noch folgenden Hinweis: Bleibt die Lok unterwegs liegen, kann keine andere Lok zu dem Zielkontakt fahren, denn:

Die Fahrstrasse ist natürlich verriegelt. Das heisst, in eine gestellte Fahrstrasse kann keine weitere Fahrstrasse hineingeschaltet werden. Bleibt die Lok also liegen, kann man nur mit Gewalt von aussen für ein solches Durcheinander sorgen, denn die liegengebliebene Lok hat ja ein Gleis belegt und meldet dies entsprechend zurück. Eine belegt gemeldetes Gleis blockiert alle Fahrstrassen die in dieses Gleis führen. Voraussetzung natürlich, dass man möglichst eine lückenlose Rückmeldung habe.

Man kann also den Automatikbetrieb laufen lassen. Zu einem beliebigen Zeitpunkt stelle ich irgendwo einen Wagen hin (der den Rückmeldekontakt auslösen kann, was systembedingt bei Märklin ohnehin der Fall ist) und es gibt keinen Crash, weil in ein besetztes Gleis keine Fahrstrasse gestellt werden kann! Irgendwann bleiben die Züge an ihren Zielkontakten einfach stehen. Wenn man den Wagen wieder entfernt, so geht der Betrieb dann auch weiter.

Du wirst es nicht glauben, aber das funktioniert zuverlässig.


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#20 von JSteam ( gelöscht ) , 01.09.2007 19:59

Hallo,

neben der "gerechneten" Zugnummernverfolgung unterstützt WDP aber auch verschiedene Hardwarelösungen zur realen Zugnummerverfolgung. Zum Beispiel von LDT oder Helmo, sowie den Besetztmelder 8i von MÜT.


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RE: PC stoppt Lok vor Signal, wie geht das?

#21 von Alfred Hangl , 02.09.2007 02:17

hallo,

nur der Vollständigkeit halber, auch der Traincontroller hat die softwaremäßige Zugverfolgung und ist entsprechend verwendbar. Beim MÜT 8i z.B. kann man einfach eine Lok aufgleisen und der PC weiss sofort Bescheid. So sollte es auch irgendwann bei mfx sein, wird aber noch etwas dauern.
Bei entsprechendem Hardware-Zugverfolgungssystem fährt dann der PC die Züge und errechnet sie nicht nur. Und die Kombination von errechneter und rückgemeldeter Zugverfolgung vom 8i funktioniert reibungslos.

Die lückenlose Zugverfolgung ist deswegen notwendig, da der PC einen Zug nur in einen freien Bereich einfahren lassen kann. Ist ein Teil nicht überwacht, kann der PC Züge da übersehen und dann auch nicht entsprechend reagieren.
Es ist auch Meldung nur mit Punktkontakten wie Schaltgleise oder Reedkontakten möglich. Die Software merkt sich jeden Auslöser und löscht ihn erst, wenn der nächste Punktmelder laut Gleisbild auf der Fahrstrecke auslöst. Ist aber der Unsicherheit wegen nicht optimal.
Natürlich sind auch Kombinationen Meldestrecken und zusätzlich Punktmelder möglich. Im Schattenbahnhof habe ich als Stopschalter jeweils am Gleisende ein Schaltgleis als zusätzlichen Melder. Ist die Strecke nicht frei und der Zug löst das Schaltgleis aus, also er ist zu weit, schickt die Software sofort Stop zum Decoder.

Um Züge mittig am Bahnsteg zu halten sind folgende Werte wichtig: Die Lok muss im gewünschten Bereich vom Meldebeginn bis zum Anhaltepunkt auch tatsächlicht stehen bleiben können, die Zuglänge muss bekannt sein und das Fahrverhalten der Lok kalibriert, also von der Software erfaßt worden sein. Dann kann das Programm anhand dieser Kurve die Lok mit entsprechenden Decoderbefehlen punktgenau anhalten.
Bei Märklin H0 sind die verschiedenen Motortypen in Beschleunigung und Bremsverhalten sehr unterschiedlich und kalibrieren ist notwendig, wenn man mit wenig Meldepunkte auskommen will. Bei Z sind die Loks sehr ähnlich, da habe ich beim Anhalten zwischen den Loks höchsten 1 cm Unterschied. Da lohnt sich der Aufwand der Kalibrierung fast nicht.
Es funktioniert also folgendermaßen: Die bekannte Lok fährt in die Meldestrecke ein. Die Software errechnet den Haltepunkt, anhand der Kalibrierungsdaten die dafür nötige Verzögerungskurve und schickt diese zum Decoder.
Im Normalfall rollt die Lok gleichmäßig langsam aus und steht dann auch ruckfrei auf dem richtigen Punkt.
Es ist zwar möglich, dass man manuell die Steuerung aushebelt, aber als Automatik bei guter Melderplanung funktioniert das tadellos.

Es gibt auch den halbautomatischen Modus. Da wird der Zug verfolgt und im Signalbereich auch entsprechend abgebremst. Der Rest wie anfahren muss aber manuell gesteuert werden.

Im manuellen Modus werden die Züge nur angezeigt aber nicht eingegriffen bzw. angehalten.

Auch kann jederzeit ein Zug von der Automatik in den halbautomatischen oder manuellen Modus übernommen werden bzw. auch wieder an die Automatik zurückgegeben werden.

Grüße,
Alfred


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