Hallo Freunde,
es ist schon viel über das Löten gesprochen worden. Am Meisten von Amateuren.
Es gibt zwei Sorten von Lötkolben: die kleinen, so bis 30 W, haben eine vorne "spitze" Spitze, die stärkeren eine flache Spitze. Die kleinen Kolben sind für die Arbeit an Leiterplatten gedacht, aber für die Arbeiten an der Moba nur bedingt zu gebrauchen.
Für die üblichen Lötarbeiten an Kabeln und Schienen usw. bevorzuge ich einen 100 W-Kolben. Der wird richtig heiß, wie es sich gehört.
Nun zu den flachen Kolbenspitzen.
Neu habe sie ein Vorderteil, das aussieht wie ein Miniatur-Paddel. Das muß erst einmal behandelt werden. Zunächst schmiedet man das "Paddel" in rechteckige Form, etwas dünner als der restliche Schaft der Spitze. Dann feilt man vorne eine Finne. Der Rest des Vorderteils der Lötspitze, außer der Finne, wird dann mit einem Bleistift "angemalt". Diese Grafitschicht verhindert, daß außer an der Finne kein Lötzinn an der Spitze haftet und die Lötstellen vergammelt.
Nach dieser Behandlung wird die neue Spitze eingesetzt und der Kolben angeheizt. Sobald die Hitze stimmt, wird die Finne verzinnt.
Zum Löten wird die verzinnte Finne der Spitze an das Werkstück angelegt und dieses erhitzt, dann wird so viel Zinn zwischen Kolbenspitze und Werkstück geführt, daß eine glatte, gut verlaufene Lötstelle entsteht. Dann sofort den Kolben von der Lötstelle entfernen. Dabei kann man überschüssiges Zinn mit abziehen.
Das überschüssige Zinn bitte von der Lötspitze NICHT abwischen, sondern in eine Alu-Schale abschnicken.
Sobald die Finne durch fehlendes Zinn verzundert, muß man sie wieder nachfeilen (siehe oben). Auch wenn sich im Lauf der Zeit in der Finne eine kleine Delle bildet.
Hitze: der Lötkolben muß wirklich heiß sein. Beim Löten sollte nicht die Temperatur geregelt werden, sondern die Zeit, nämlich wie lange der Kolben an der Lötstelle anliegt. Benutzt man einen starken Kolben, eben z.B. 100 W, kann die Zeit zum Aufheizen des Werkstücks so kurz sein, daß beispielsweise die Kleineisenteile an Schienen gar nichts davon merken bis die Löterei schon vorbei ist.
Ich weiß, daß einige Mobahner es natürlich besser wissen....
Nach 45 Dienstjahren und einigen -zigtausend Lötstellen kann man ja nichts davon verstehen.
Herzliche Grüße
Walter