Nachdem ich hier - wie in unserem schönen Forum üblich - wieder perfekt beraten wurde, habe ich "meinen" Knallfrosch inzwischen bekommen. Den Decoder habe ich zwar noch nicht, aber den Umbau auf Mittelleiter habe ich schon mal vorgenommen. Auch dazu hatte ich im oben verlinkten Thread gute Vorschläge bekommen. Während des Umbaus sind mir dazu zwei simple Ideen gekommen, die ich für eventuelle "Nachmacher" hier vorstellen möchte . Ich kann natürlich nicht beurteilen, für welche Trix-Loks das geht - auf jeden Fall geht's bei der E 41/22142.
Thema 1: Leitfähige Verbindung der beiden Räder einer Achse
Dazu kam der Tipp, Silberleitlack zu verwenden. Ich hatte sogar noch welchen - den hatte ich allerdings nie gebraucht, und jetzt war der Feststoffanteil ausgehärtet . Was tun? Ich habe mir zunächst die Achsen genauer angesehen. Dabei stellte ich fest, dass eins der Räder ohnehin leitend mit der Achse verbunden ist. Das zweite Rad wird durch einen nur 0,5 mm dicken Kunststoffring gegen die Achse isoliert. Meine Lösung: Ich habe in diesen Kunststoffring parallel zur Radachse eine 0,5 mm Bohrung gesetzt (nicht ganz durchgebohrt). In diese Bohrung habe ich die Spitze einer Stecknadel eingepresst. Funktioniert perfekt! Für die übrigen 3 Achsen habe ich weitere Stücke derselben Nadel verwendet - sie waren durch den Seitenschneider beim Ablängen bereits auf zwei Seiten abgeschrägt, und ich habe mit einer Feile jeweils wieder eine Spitze angeformt.
Thema 2: Masseverbindung in der Lok
Trix verwendet eine m. E. sehr pfiffige Lösung: In beide Drehgestelle wird von unten eine Kunststoffplatte eingeklipst, die jeweils einen Radschleifer trägt. Dieser Schleifer verbindet die beiden gegen die Achse isolierten Räder des Drehgestells miteinander. Bei Märklin werden offenbar dieselben Drehgestelle verwendet - aber hier wird statt der Radschleifer ein Mittelschleifer eingeklipst. Bei näherem Betrachten fiel mir auf, dass an jedem Drehgestell sogar ein brauner (!) Masseanschluss angelötet ist - wogegen die Radschleifer in beiden Drehgestellen mit roten Kabeln angeschlossen sind. Das machte mich stutzig - was soll dann der Masseanschluss? Mir wurde so langsam klar, dass ich eigentlich eine Märklin-Lok vor mir habe, die nur "getrixt" wurde: Metallene Drehgestelle, in denen die Achsen in metallenen Lagerbuchsen laufen, dazu der Masseanschluss ... Moment, wozu brauche in dann überhaupt noch den Radschleifer (zumal ich ja die Achsen schon "märklinisiert" hatte)? Gesagt, getan - Radschleifer abgebaut gelassen, rotes Kabel vom hinteren Radschleifer nicht auf braun um-, sondern ganz abgelötet. Einmal durchgemessen: Tatsächlich, perfekter elektrischer Durchgang von jedem Rad zu jedem beliebigen anderen. Mittelschleifer eingeklipst, Lok auf Rollenprüfstand (mit Mittelleiter) gestellt, Gleichstrom angeschlossen - fährt !
Fazit: Umbau noch simpler als gedacht. Radschleifer entfernen, Mittelschleifer einklipsen - fertig! Man muss nichts umlöten, und im Prinzip muss man nicht mal die Radisolierung überbrücken. Der Radschleifer muss allerdings wirklich weg - oder man muss ihn doch auf Masse umlöten, sonst gibt's nen Kurzen.
Eine Frage stellt sich mir aber doch nach diesem Umbau: In den roten Verbindungsleitungen beider Radschleifer zur Platine befindet sich je ein fetter "Widerstand". Er trägt 4 Farbringe: Rot/Rot/Schwarz/Silber. Das wären 22 Ohm. Mein Messgerät bescheinigt dem Teil jedoch vollen Durchgang - also ist's kein Widerstand. Kann mir jemand erklären, worum es sich bei diesem Bauteil handelt? Die üblichen grünen Motordrosseln sind bei dieser Lok zusätzlich vorhanden.
Gruß,
Rainer