RE: ?Faulhaber dreht (fast) nicht

#1 von Manfredo ( gelöscht ) , 04.05.2017 17:25

Ich habe einen älteren Messing-Bausatz wieder ausgegraben. Dort ist ein Faulhaber 1824 als Motor enthalten. Als ich ihn nun in die Hand nahm, stellte ich fest, dass er sich nur ganz schwer drehen lässt. Zunächst fast gar nicht dann doch aber eben sehr schwergängig. Zerlegen kann man ihn wohl nicht für eine Lavage. Umgebogene Laschen des Gehäuses halten das Plastikende mit den Bürsten (diese liegen offen!?) . Ein bißchen Fett bei den Bürsten ist noch ganz geschmeidig. Also wundere ich mich, wieso die Lager festsitzen.

Ich frage mich nun, ob man ihn mit vertretbarem Aufwand reaktivieren kann. Er liegt seit über 10 Jahren in der Schachtel.

Alternativen wären ja Kauf eines neuen Motors oder vielleicht sogar Tausch durch den Verkäufer. Weinert z.B. ist da ja ganz großartig. Mein Händler sitzt jedoch in Italien. Da ist die Fracht wohl schon 50% des Neuwerts. Allerdings hat der Motor eine Schwungmasse mit Ausfräsungen für die Kardanwelle. Läßt sich auch modifizieren. Aber je weniger Aufwand, desto besser. Man macht dann auch nichts kaputt.

Ideen? Erfahrungen? Vorschläge? Erklärungen?

Cheers
Manfred


Manfredo

RE: ?Faulhaber dreht (fast) nicht

#2 von michl080 , 04.05.2017 18:12

Zitat von Gast im Beitrag ?Faulhaber dreht (fast) nicht
Als ich ihn nun in die Hand nahm, stellte ich fest, dass er sich nur ganz schwer drehen lässt.


Moin Manfred,

kann es sein, dass die Anschlüsse des Motors miteinander verbunden sind? In diesem Fall wäre es normal, dass sich der Motor schwer drehen lässt.

Michael


meine Anlage findest Du unter viewtopic.php?f=64&t=65847


 
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RE: ?Faulhaber dreht (fast) nicht

#3 von feldbahner2015 , 04.05.2017 19:08

Hallo Manfred

Zitat von Gast im Beitrag ?Faulhaber dreht (fast) nicht
Ein bißchen Fett bei den Bürsten ist noch ganz geschmeidig. Also wundere ich mich, wieso die Lager festsitzen.

Wenn es ein Bausatz ist, dann nehme ich an, der Motor ist noch original verpackt gewesen und Du hast da noch nicht drann herumgefrokelt.
Da ist womöglich schon der immer wieder gemachte Fehler auszumachen.
Wenn da schon Fett bzw. schon z.T. verharztes Öl an den Bürsten zu sehen ist...
Zusätzliches Fett oder Öl hat an den Sinterlagern dieser Motoren nix verloren!
Womöglich wurde da bei völlig unsinnigem Einölen der Lager richtig geklotzt und nicht nur gekleckert und darum sind sogar die Bürsten voll damit.
Sinterlager sind von Haus aus schon sehr gut mit Schmierstoff "aufgefüllt", der sich zwischen bzw. in den ganz feinen Poren des Sintermetalls befindet und das Zeug reicht quasi für die Ewigkeit, wenn es nicht ausgewaschen wird.
Wenn man da aber nun zusätzlich noch ein ach so "hochwertiges" Modellbahnöl ranschmiert
(Da soll es ja Leute gegeben haben, die meinten, man solle mit dem Öl nicht sparsam sein ,was aber hier eher kontraproduktiv war),und das hernach irgendwann verharzt, weil es eben doch nicht so hochwertig ist, wie behauptet wurde, dann braucht man sich nicht wundern, wenn die Lager quasi festgehen und sich nix mehr dreht

Mache doch mal bestenfalls einige Bilder von dem Motor.
Eventuell kann der ja zerlegt werden und die Lager erst einmal gereinigt und dann wieder mit (wirklich gutem) Schmierstoff "gefüllt" werden.
Ich befürchte aber, da wird wohl ein neuer Motor fällig sein, wenn er sich doch nicht zerlegen lässt.


Gruß vom feldbahner2015

> DIES < und > DAS < hilft Leben retten!


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RE: ?Faulhaber dreht (fast) nicht

#4 von Manfredo ( gelöscht ) , 05.05.2017 15:30

Der Motor ist so, wie er vom Hersteller des Bausatzes hineingelegt wurde.

Was an den Lagern ist kann ich nicht sehen, da sich an der Abtriebsseite die Schwungmasse, etwa 2mm vom Lagerschild entfernt, befindet. An der Kommutatorseite ist eine Vertiefung, in der die Brüsten, kleine Drähte, zu sehen sind. Und diese sind ziemlich voll mit Fett, welches wie gesagt ganz manierlich ist.

Um den Motor auseinanderzunehmen, müsste ich die Metallaschen aufbiegen. Das birgt Gefahren und evt. bekommt man sie nicht wieder richtig zurüchgebogen. Was mit den Bürsten passiert, weiss ich auch nicht. Muss man da vorsichtig sein, diese abheben und auf ein Röhrchen lagern, damit sie nicht verbiegen?

Ich denke, dass ich:

1. den Verkäufer/Hersteller des Bausatzes anschreibe. Versuch kostet nix.
2. die Lok erstmal ohne Motor bauen werde. Wenn sie denn zum Einsatz kommt, kann ich immer noch einen Ersatzmotor besorgen. Das billigste Angebot für einen 1624 war so knapp 40,- Euro.

Manfred


Manfredo

RE: ?Faulhaber dreht (fast) nicht

#5 von Manfredo ( gelöscht ) , 05.05.2017 15:32

Zitat

Zitat von Gast im Beitrag ?Faulhaber dreht (fast) nicht
Als ich ihn nun in die Hand nahm, stellte ich fest, dass er sich nur ganz schwer drehen lässt.


Moin Manfred,

kann es sein, dass die Anschlüsse des Motors miteinander verbunden sind? In diesem Fall wäre es normal, dass sich der Motor schwer drehen lässt.

Michael



Nein. Die Anschlüsse sind noch nicht verlötet oder angeschlossen. Ich sehe auch nicht, wie das wirken soll. Ein Generator-Effekt führt ja zu einem gewissen Kraftaufwand, aber nicht zum Blockieren.


Manfredo

RE: ?Faulhaber dreht (fast) nicht

#6 von hansi057 , 05.05.2017 23:49

Hallo Manfred
Bei Fischer Modell gibt es den Motor für 22€.
Sorry, falscher Motor ist ein 1624 und du suchst einen 1824.


Freundliche Grüße
Hansi


 
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RE: ?Faulhaber dreht (fast) nicht

#7 von Badische4h , 06.05.2017 00:07

Eigentlich sind die Sinterlager dauergeschmiert, das ist richtig.
Aber wie alt ist der Motor? Vielleicht ist ja schon das Öl in den Sinterlagern verharzt?
Ich habe auch schon Faulis nachgeölt ohne Probleme!
Ich kaufe mir auch kein überteuertes Modellbahnspezialöl, sondern nehme - Motorenöl von meinem Auto!
Kannst ja mal eine Nadelspitze davon auf jedes Lager aufbringen und dann schauen, ob es besser wird. Zumindest dann, wenn der Verkäufer nicht kulant ist....

viele Grüße
Jürgen


Rechtschreibfehler habe ich mit Absicht eingefügt, sie dienen der allgemeinen Belustigung


 
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RE: ?Faulhaber dreht (fast) nicht

#8 von volkerS , 07.05.2017 10:10

Hallo Manfred,
ich würde zuerst Lager und Bürsten reinigen. Ich verwende dazu Kontakt LR, ist eigentlich ein Leiterplattenreiniger, habe damit bisher immer gute Ergebnisse erreicht. Gerade an den Bürsten hat Fett absolut nichts zu suchen. Führt zu Kontaktproblemen und Funkenbildung, dadurch wird der Kollektor sowie die Bürsten geschädigt. Nach dem Reinigen sollte sich der Motor leicht drehen. Wenn eine Verbesserung aber immer noch eine gewisse Schwergängigkeit festzustellen ist nochmals reinigen. Danach mit einer Stecknadel eine minimale Menge Öl, ja auch ich nehme Motoröl, auf die Lager geben und den Motor an einer 9V-Batterie laufen lassen.
Volker


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RE: ?Faulhaber dreht (fast) nicht

#9 von Manfredo ( gelöscht ) , 09.05.2017 02:29

JA, das werde ich machen. Zuerst Fett raus. Ich hoffe der Leiterplattenreiniger beschädigt nichts im Innern. Ist ja fast wie Leiterplatte. Nur wer weiß? Dann mit homöopatischer Dosis Öl anfangen. Eigentlich sollte er sich ja nach Reinigung schon mal leicht drehen. Das Öl ist ja für den Dauerberieb ("Vitrinenöl").

Danke erst Mal allen.

@hansi057: Bei Fischer Modell finde ich nichts. Deren Suchmenü ist unhandlich. Für den Suchbegriff "Faulhaber" gibt es nur falsche Ergebnisse. Wie hast Du den nur gefunden? Vielleicht haben die ja auch einen 1524.

Ich habe nochmal nachgeschaut: Es ist tatsächlich ein 1524! Müsste meine Augen wohl auch mal ölen.

Weiter gutes Bauen und Spielen
Manfred


Manfredo

RE: ?Faulhaber dreht (fast) nicht

#10 von Manfredo ( gelöscht ) , 16.06.2017 19:51

Nachtrag:

Ich habe den Hersteller (Linea Model, Italien) angeschrieben und siehe da, man schickt mir einen neuen Motor. Das nenne ich Kundendienst, von dem sich so mancher große Hersteller eine Scheibe abschneiden könnte.

So habe ich den Originalmotor zum risikolosen Probieren der Entfettungsmethode.

Manfred


Manfredo

   


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