Hallo Borchi
Habe den Thread mitgelesen und möchte Dir meine (subjektive) Meinung dazu sagen:
Ich habe praktische Erfahrung sowohl mit Kork, Styrodur (Trittschalldämmung) und auch IMT-Resorb, weil ich auf meiner relativ großen Anlage (auch Roco-Line o.B.) diese Werkstoffe verbaut habe. Wenn Du auf eine optimale Geräuschdämmung Wert legst, kann ich Dir nur zu dem Resorb-System raten und zwar so wie es IMT-Frowein auf seiner Webseite darstellt. Auf das Trassenbrett eine Lage Resorb (Stärke 3mm oder 5mm ist egal), darauf zugeschnittene Resorb-Streifen als Schotterbettnachbildung (Stärke ebenfalls egal). Wichtig ist, dass Du Resorb auf Trasse, 2.Lage Resorb auf Resorb und die Gleise auf die 2. Lage Resorb mit dem elastischen Montagekleber von IMT klebst. Die Verwendung starr aushärtender Kleber wie auch das Gleis nageln oder schrauben macht jede Dämmung wegen des Entstehens von Schallbrücken (teilweise) wieder zunichte. Das Gesagte gilt zunächst nur für die freie Strecke. In den Bahnhofsbereichen, BW usw, SBH kannst Du auf zwei Lagen Resorb verzchten, da dort kein Schotterbett nachzubilden ist. Hier sollte das Resorb - wo die Gleise hinkommen - an einem Stück großflächig verlegt werden. Dann mit echten (Stein-)schotter mit dem elastischen Schotterkleber von IMT einschottern. Auch hier ist die Verwendung eines elastischen Klebers wichtig.
Als ich Resorb kennenlernte, hatte ich bereits Strecken ,SBH usw mit den anderen Dämmmaterialien hergestellt. Ich habe dann, wo es noch ging etliche Meter Gleis wieder aufgenommen, die Dämmmaterialien entfernt und de Aufbau neu mit Resorb hergestellt. Das dürfte zeigen, dass die Unterschiede enorm sind. Eine (gute) Roco-Lok mit etlichen Wagen verursacht auf dieser Dämmung fast keine Eigengeräusche.
Schade, dass Du so weit entfernt wohnst, sonst könntest Du Dir die Unterschiede in Natura anhören
Wert solltest Du darauf legen, dass die Trassenbretter dick sind (mind. 10 mm), je dicker diese sind, desto geringer die Geräuschentwicklung.
Weiterhin sollte man darauf achten, dass auf der "Strecke" die erste Lage Resorb nicht mit Gips, Spachtelmasse starr an das Gelände angebunden wird. Auch das gibt Schallbrücken. Ich habe jeweils nur lose aneinander gestoßen und dann mit Grasbewuchs o. ä. kaschiert.
Das Resorb-System ist nicht gerade billig, ich habe schon erfolglos "geforscht", ob man das Material irgendwo billiger bekommt. Ich weiß nur, dass die ähnlich aussehenden, in Baumärkten erhältlichen Antirutschmatten bzw. Fallschutzmatten nicht dasselbe sind. Resorb hat z.B im Gegensatz zu diesen kaum Geruch.
Die Geräuschentwicklung ist auch noch von vielen anderen Faktoren abhängig. 2 Beispiele: Ein hoher Bahndamm kann ein Blickfang auf einer Anlage sein, für darüber fahrende Züge ist er aber ein "wunderbarer" Resonanzkörper. In einem ungeheizten, gefliesten Raum hast Du eine wesentlich lautere Moba als in einem geheizten Raum mit Holz- oder Teppichboden.
Manche Modellbahner legen keinen so großen Wert auf Geräuschdämmung; das mag für ein,zwei fahrende Züge i.O. sein. Wenn aber insbesondere bei Automatikbetrieben 3, 4 Züge oder mehr gleichzeitig laufen, wird es langsam problematisch um nicht zu sagen auf Dauer unerträglich. Insbesondere kommen auch Soundloks nur dann voll zur Wirkung, wenn die Züge kein allzu großes Eigengeräusch entwickeln.
Nichts ist so gut, als dass es nicht auch Nachteile hat. Resorb lässt sich merklich schlechter schneiden als Styrodur oder Kork. Mit etwas Kraftaufwand und einem scharfen Cuttermesser ist es aber kein Problem.
Wenn Du Fragen hast , bitte melden.
MfG