RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#1 von V188 ( gelöscht ) , 16.02.2007 16:08

Liebe Hobbyfreunde,

beim von Märklin angebotenen "langen Heinrich" fällt auf, dass die Erzwagen bis zur Oberkante mit Eisenerz befüllt sind.

Im Märklin Buch "Aufrüsten Beladen Patinieren" von Markus Tiedke wird auf Seite 78 die fachgerechte Beladung und Patinierung der Fad Schüttgutwagen mit dem Ladegut Eisenerz beschrieben.

Dort steht: "Vorbildgerecht ist die Ladung nur knapp zur Hälfte des möglichen Volumens eingefüllt".

Dies sei beim Vorbild aus Gewichtsgründen nötig gewesen.

Meine Frage an die Vorbildkenner lautet also: Wer hat Recht?
Bietet Märklin uns etwa vorbildwidrige Ware an?

Danke für Infos.

Gruß

Achim


V188

RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#2 von G.Nosse , 16.02.2007 16:44

Zitat von Breuer
Bietet Märklin uns etwa vorbildwidrige Ware an?



Hallo Achim,

so etwas hat doch Märklin noch nie getan und wird es auch zukünftig nicht tun.

Erz ist so schwer, dass bei voller Beladung wie in den Modellen die Wagen wahrscheinlich die Grätsche machen würden oder die Lok nicht vom Fleck kommt.

Markus Tiedtke weiß es besser!


Gruß Ralf


G.Nosse  
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RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#3 von Jens Wulf ( gelöscht ) , 16.02.2007 16:57

Moin
Also, vollbeladene Erzwagen gibt es schon, die sind nur kleiner (wiegen beladen aber genausoviel wie die "Grossen", halbbeladenen)
Siehe auch http://www.railpictures.net/showphotos.p...otive=Ore%20Car(*) oder auch die LKAB

(*) bitte beachten Achslast so um die 30 Tonnen, oder mehr!

cheers/jw
(jens)


Jens Wulf

RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#4 von Stromlinie ( gelöscht ) , 16.02.2007 18:08

Moin zusammen!

Zunächst kann ich sagen, das auf Vorbildfotos vom Erztransport auf der Emslandstrecke zu erkennen ist, daß die Wagen bis oben gefüllt sind. D.h. die Märklin Wagen entsprechen genau dem Vorbild.

Die Wagen hatten eine Achslast von 20 t , d.h. insgesamt 80 t. 1 Kubikmeter Eisenerz wiegt etwa 2 t, was ein Ladevolumen von ca. 40 Kubikmeter entspräche. Dies würde wiederum bedeuten, das die Wagen nicht voll beladen waren, es sei denn, man hat sie ganz einfach überladen.
Die mögliche Ladekapazität eines Erzwagen lag bei 55 t. Außerdem gibt es Schwankungen hinsichtlich der Dichte des Eisenerzes, s.d. es auch hierdurch Veränderungen nach oben oder unten gegeben haben kann. Mit 2 t pro Kubikmeter lag man eher an der unteren Grenze.


Stromlinie

RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#5 von Michael Brehm , 16.02.2007 18:42

Hallo Forenteilnehmer,

ich habe eben mal nachgesehen: im sehr guten Buch "Dampf auf der Emslandstrecke" von Udo Paulitz sind mehrere Aufnahmen, auf denen gut zu erkennen ist, dass die Wagen nicht bis oben hin beladen sind!
Von der Ladung ist nichts zu sehen,aber die Textunterschrift sagt aus, dass es sich um Erzzüge aus Richtung Emden also von Norden handelt.

Gruß Michael


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RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#6 von Jochen K. ( gelöscht ) , 16.02.2007 18:49

Hallo, zusammen

Diese Frage hatten wir schonmal, und damals wurde auch ein Bild mit nicht randvollen Wagen gepostet. Den Beitrag finde ich gerade leider nicht mehr.

Zitat von Stromlinie
Zunächst kann ich sagen, das auf Vorbildfotos vom Erztransport auf der Emslandstrecke zu erkennen ist, daß die Wagen bis oben gefüllt sind. D.h. die Märklin Wagen entsprechen genau dem Vorbild.


Welcher Wagentyp war das? Die sechsachsigen vertragen mehr Gewicht und von den vierachsigen gibt es welche, die nicht ganz so hoch sind. Normalerweise orientiert sich auch das Verhältnis aus Laderaum und Tragfähigkeit am Ladegut. Wenn die ursprünglich für Kohle gedacht waren, paßts halt nicht mehr.

Zu Deinem Beispiel:
Bei 20t Leermasse wäre der randvoll beladen bei 130t. Bei sechs Achsen würde das in etwa hinkommen, bei vier Achsen wäre man bei 32,5t Achslast. Daß die Wagen derart heftig überladen werden, das glaube ich nicht. Irgendwann sind ja auch die Loks überfordert, wenn die statt 2000t plötzlich mehr als 3000t wegziehen müssen.

MfG Jochen


Jochen K.

RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#7 von stefan69 ( gelöscht ) , 16.02.2007 18:51

Hallo,

ich besitze u. a. das Märklin-Wagenset Art.-Nr. 46243, dieses wurde offensichtlich seinerzeit (Preis lt. Klebeschild auf der OVP 129,95.- DEM)für die Vedes-Organisation angeboten (beinhaltet 3 mit Erz beladene und farblich gealterte Wagen, welche denen in der "Langen Heinrich"-Packung beinhalteten prospektmässig meines Erachtens sehr ähneln).
Es sieht so aus, als wäre der Wagen nicht komplett mit Erz gefüllt, sondernes befindet sich in der Wagenwanne im oberen Bereich ein "Träger", der mit Erzpulver bzw. Erzstückchen beschichtet ist, ich denke, das wenn die Wagen komplett mit Erz beladen würden, wären diese dann zu schwer.

Gruß!
Stefan


stefan69

RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#8 von Stromlinie ( gelöscht ) , 16.02.2007 19:40

Zitat von Michael Brehm
Hallo Forenteilnehmer,

ich habe eben mal nachgesehen: im sehr guten Buch "Dampf auf der Emslandstrecke" von Udo Paulitz sind mehrere Aufnahmen, auf denen gut zu erkennen ist, dass die Wagen nicht bis oben hin beladen sind!
Von der Ladung ist nichts zu sehen,aber die Textunterschrift sagt aus, dass es sich um Erzzüge aus Richtung Emden also von Norden handelt.

Gruß Michael



Dann schau doch mal auf Seite 110 und Seite 123, da guckt das Erz sogar oben aus dem Waggon heraus, d.h. randvoll! Es handelt sich um 4achsige Fad-Wagen.


Stromlinie

RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#9 von Gast , 16.02.2007 20:14

Also die Wikipedia sagt, dass die Eisenerze zwischen 38 und 72% Eisen enthalten. Der Rest ist taubes Gestein.

bereits an den lagerstätten werden die Konzentrationen erhöht indem Pellets gefertigt werden. Diese haben weitaus höhere Konzentrationen.

Von daher kann ich das mit 2 t/m³ nicht glauben. Da liegt ja das gestein alleine schon in dieser Größenordnung. Ich gehe mal bei den Erzen von 4-6 als Größenordnung aus.

Wolfgang



RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#10 von Thilo , 16.02.2007 20:49

Hallo,

ich habe mir gerade noch mal die DVD "Stars der Schiene - Baureihe 150" angeschaut.

Bis 2000 wurde der Erzpelletsverkehr zum Stahlwerk Sulzbach-Rosenberg mit zweiachsigen O-Wagen (in Epoche IV natürlich E :wink transportiert, die im Stahlwerk mit einer Dreh-Sturzbühne entleert worden sind.

Die Wagen sind bei 30t Zuladung nur zu 1/4 bis 1/3 gefüllt (Filmzitat: "... wirkt wie ein Leerzug...").

Ich vermute (ich weiß es wirklich nicht genau ops: ), daß auch die vierachsigen Erzwagen max. zur Hälfte mit den Erzpellets gefüllt wurden.

Also hat m. E. Herr Tiedke Recht und Märklin beim Erzzug-Set Unrecht.

Viele Grüße aus dem Norden

Thilo (der sich jetzt in aller Ruhe den ganzen Film anschauen wird )

EDIT: Ortsname des Stahlwerkes berichtigt. ops:


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RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#11 von Jochen K. ( gelöscht ) , 16.02.2007 21:03

Hallo, zusammen

Irgendwie bringt Märklin es bei jeder Menge eigentlich schöner Sachen fertig, Argumente einzubauen, sie nicht zu kaufen. Ich glaube, die wollen, daß ich spare und mir nicht so viele Moba-Sachen kaufe.

Zitat von Wolfgang Prestel
Von daher kann ich das mit 2 t/m³ nicht glauben. Da liegt ja das gestein alleine schon in dieser Größenordnung. Ich gehe mal bei den Erzen von 4-6 als Größenordnung aus.


Bei Schüttgut ist immer noch etwas Luft dazwischen, dann könnte das je nach Erz und Anteil an taubem Gestein durchaus hinkommen. Aber ein bis Oberkante Unterlippe beladener Selbstentlader mit vier Achsen und großem Laderaum wäre auch dann überladen, wenn er 120 statt 50 Tonnen zuviel wiegt
Schade. Hätte sich gut gemacht im Neuheitenprospekt, ein Satz wie "aufgrund der hohen Dichte von Eisenerz sind die Wagen vorbildgerecht nur teilweise gefüllt". Die Drehgestelle sollen ja auch die falschen sein. Wobei mir das ehrlich gesagt egal ist, aber die Höhe der Beladung stört mich dann doch. Das kann man ändern, keine Frage. Aber zuerst den Fehler mitbezahlen und dann Zeit und Geld reinzustecken, um ihn zu korrigieren, das ist irgendwie widersinnig.

Nachtrag:
Wie hoch die Wagen genau beladen werden dürfen, sei mal dahingestellt, es gibt schließlich unterschiedliche Eisenerze. Aber wieso wird etwas dermaßen offensichtliches von Märklin nicht beachtet? Ich bin sicher kein Nietenzähler, aber wenn das selbst mir auffällt...

MfG Jochen


Jochen K.

RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#12 von Stromlinie ( gelöscht ) , 16.02.2007 21:06

Meines Wissens wurden jedoch in den 70er Jahren noch keine Pellets verwendet. Um ein Teil Eisen zu gewinnen benötigt man durchschnittlich die 4fache Menge Erz. Eisen hat eine Dichte von 7,8 t pro Kubikmeter. Demnach käme man mit 2 t pro Kubikmeter Erz hin, möglicherweise sogar etwas mehr.

Übrigens: Wie schreibt man mit der Tastatur m³?


Stromlinie

RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#13 von Riprode , 16.02.2007 21:15

Hallo Stromlinie,

ganz einfach : "Alt Gr"-Taste und die "3" = ³

Rheinisch Bergische Grüße
Heiko


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RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#14 von Thilo , 16.02.2007 21:24

Hallo,

ich wollte eigentlich in Ruhe meinen Film sehen, aber Ihr lasst mir keine Ruhe.

Erzpellets gibt es seit den 50er Jahren zumindest in den USA.

Das in der Iron Range vorkommende Takonite (25% Eisengehalt) musste wirtschaftlich verarbeitet und abtransportiert werden. Ed Davis von der University of Minnesota entwickelte eine neue Produktionsmethode: das Erz wurde pelletiert (im Buch genannt Takonitekugel). Die Erie Mining Company führte als erste Firma dieses Verfahren im Jahr 1954 in Hoyt Lakes ein.

Wann die Pelletierung in Europa eingeführt wurde, habe ich leider nicht gefunden.

Viele Grüße aus dem Norden

Thilo

EDIT: Vertippt nochmal


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RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#15 von Riprode , 16.02.2007 21:24

kleiner Nachtrag: natürlich gleichzeitig drücken und die "3" über "we" nehmen, nicht die auf dem Nummernblock.

Rheinisch Bergische Grüße
Heiko


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RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#16 von TheK , 16.02.2007 21:42

Also die OOtz 50 (was das Märklin-Modell ja sein will) haben eine Lastgrenze von 56 oder 56,5t (verschiedene Bauserien) bei einem Laderaum von 75m³. Da ist es also ziemlich egal, ob das Zeug 2 oder 6t/m³ wiegt, es ist in jedem Falle VIEL zu schwer. Selbst bei 2t/m³ wäre der Wagen gerademal zu 1/3 (!) gefüllt, bei 6t/m³ gerademal "Boden bedeckt"... Übrigens: schon profaner Quartzsand kommt wohl auf ~2,5t/m³...


Gruß Kai

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RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#17 von Gast , 17.02.2007 00:22

HAllo,

also Beton hat je nach Zementgehalt ein spezifisches Gewicht von ca 2-3,5t/m³ (hat ein Bekannter/Bautiger mir gesagt).

Von daher ist das beim Quarzsand durchaus realistisch.

Bei einem Gewicht von 6 könnte man das ja fast auf Flachwagen transportieren. Wobei in die maxhütte das bis zum letzten Tag mit O-Wagen gefahren wurde und diese Wagen wurden dort über Stirn gekippt. In einer Modellbahnzeitschrift war mal ein Bericht über den Stirnkipper dort.

Wolfgang



RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#18 von Matthias D. , 17.02.2007 00:31

Hallo,

also ich fasse maL zusammen, dass die ERZ-Wagen mit Patina von Märklin, schon für die meistem recht geil wären, oder? Nur hat man so Bedenken, ob Vorbild etc. dazu passen. Was wären denn die Alternativen von Roco , Piko und Co? Bitte auch Nummerierung usw. nicht vergessen! Mir gefällt das Set auch sehr, aber lasse mich gerne über Alternativen aufklären. 15 verschiedene Wagen, gealtert vom Werk!


Viele Grüße
Matthias D.


 
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RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#19 von Iceman , 17.02.2007 01:17

Zitat von Matthias D.
Hallo,

also ich fasse maL zusammen, dass die ERZ-Wagen mit Patina von Märklin, schon für die meistem recht geil wären, oder? Nur hat man so Bedenken, ob Vorbild etc. dazu passen. Was wären denn die Alternativen von Roco , Piko und Co? Bitte auch Nummerierung usw. nicht vergessen! Mir gefällt das Set auch sehr, aber lasse mich gerne über Alternativen aufklären. 15 verschiedene Wagen, gealtert vom Werk!



Hallo,

also, mir persönlich gefallen die Wagen nicht unbedingt. Ich habe mir daher von M+D (Klein-Modellbahn) die Sets 074/1 - 4 mit zusammen 16 OOtz 41 (ERZ IIId) Wagen geholt. Diese sind teilweise beladen, teilweise muss man noch Ladeeinsätze nachkaufen. Allerding sind sie nicht gealtert, dafür aber auch nur zu 2/3 gefüllt.

Es gibt auch noch die Sets 043/1 - 5 mit insgesamt 18 OOtz 43 (ERZ IId) und 2 OOtz 44 (ERZ Id).

Allerdings gibt es diese nicht mehr ab Werk. Höchstens noch bei 3,2,1 oder bei Börsen.


Grüße

Matthias

Niemals eine Möchtegern-Dampflok ohne funktionierende Schieberstange und Treibstangen-Fangbügel auf meiner Anlage!

Bastelvorschlag: Röhrenladung selbstgemacht Teil 06 Stand 31-08-23


 
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RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#20 von Johannes O'Donnell , 17.02.2007 07:27

Hallo Zusammen!

Die Möglichkeit; den Ganzzug nach und nach zusammenzustellen und individuell zu beladen u. zu altern, habe ich mir auch schon überlegt. Deswegen wäre ich dankbar, wenn jemand von Euch entsprechende Hersteller von alternativen Erzwagen (in Deutschland verkehrende Bauart) nennen würde (Ep III / IV).
Ich tu mir eben schwer mit dem Gedanken, einen beträchtlichen Bestandteil meines MoBa Budgets auf einmal in einen Ganzzug zu werfen.

Gruß Johannes


Typischer Märklin-Chaot - Epochenfrei und Grenzenlos!


 
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RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#21 von macbee , 17.02.2007 08:47

hallo,

was für eine diskussion ohne echte beweise. man nennt das circumstantial evidence. solange wir nicht wissen an welchem tag um welche uhrzeit der zug gefahren ist und welche erz an diesem tag verladen wurde, können wir keine wahrheitsgetreue aussage fällen ob nun ganz oder nur zu 7/8 oder nur zu 2/3 die wagen beladen sind. und wenn wir uns die beladung so genau anschauen, dann müssen wir für diesen tag auch die betriebsnummer raussuchen und dann an die anlage schreiben.

langerheinrich: 2.6.1965 12:14 ankunft in emden.. oder was auch immer. +

vergesst bitte auch nicht die lok und deren patinierung genau für diesen tag. und es sollten exakt die anzahl der wagen angehängt sein die an diesem tag am haken hingen!

und denkt dran, wenn der zug wieder retour gefahren ist waren die wagen sogar leer.

wenn wir aus modellbahnerischer sicht all das nicht machen können oder wollen, das ist alles nur eine annäherung an die realität und daher verbietet sich eine diskussion ob nun ganz voll oder nur zu 2/3 voll.

wichtig ist, das die wagen irgendwann so fuhren, das die loks mit ihren nummern auch mal so fuhren und das die alterung einigermaßen vorbildgetreu ist. auf den fotos sieht man neue mit alten mit gebrauchten wagen. die lok sollte auch gealtert sein aber nicht zu dreckig.

also viel spass noch beim herausprobieren welche spezifische gewicht das erz an diesem besagten tag hatte und wie voll die wagen aufgrund dessen beladen werden konnten.

pellets waren damals aber hier noch nicht verladen wurden. das ist klar.


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RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#22 von Jochen K. ( gelöscht ) , 17.02.2007 11:37

Hallo, Max

Sehr schön, wie Du mit Deinen Argumenten völlig am Thema vorbeischießt

Zitat von macbee
was für eine diskussion ohne echte beweise.


Kannst denn wenigstens Du welche liefern? Zum Beispiel, daß es jemals einen Zug aus randvoll mit Eisenerz beladenen Vorbildern dieser Wagen gab? Das wäre wirklich interessant, denn üblicherweise liest man immer was von "hoher Dichte" und "teilweise beladen". Oder es werden Wagen mit kleinerem Laderaum, mehr Achsen oder weniger hohen Seitenwänden verwendet.

Zitat von macbee
wenn wir aus modellbahnerischer sicht all das nicht machen können oder wollen, das ist alles nur eine annäherung an die realität und daher verbietet sich eine diskussion ob nun ganz voll oder nur zu 2/3 voll.


1. Der "Annäherung an die Realität" stimme ich zu. Für mich heißt das vereinfacht ausgedrückt "sieht glaubwürdig aus".
2. "Verbietet sich eine Diskussion" ist falsch, denn "ganz voll" paßt nicht zu den mir bekannten (Schütt-)Dichten verschiedener Materialien.

Zitat von macbee
also viel spass noch beim herausprobieren welche spezifische gewicht das erz an diesem besagten tag hatte und wie voll die wagen aufgrund dessen beladen werden konnten.


Wir wissen leider nicht, welcher Tag und welches Ladegut nachgebildet wurde, und ehrlich gesagt ist mir das auch egal (siehe Punkt 1.). Aber vielleicht kannst Du uns weiterhelfen: Es gibt verschiedene Eisenerze mit unterschiedlichen Dichten. Welches davon hat beim Transport eine Schüttdichte von höchstens 1t/m^3?

MfG Jochen


Jochen K.

RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#23 von filisur ( gelöscht ) , 17.02.2007 12:11

Der lange Heinrich, so er denn Erz geladen hatte, wurde von uns schon in 1974 bei Lathen von der Brücke der B 70 von oben fotografiert.

Dabei erstaunte es, daß die Wagen nur knapp bis über den Auslaufschrägen gefüllt waren.

Zuhause wurde das mit den Märklin OOtz nachgebildet (Stück 8.--DM) Somit war das für Erz schon damals bis heute nicht korrekt.

Die schwarzen Einsätze hatten 3 angespritzte Zapfen, die abgeknipst wurden und schon war es fast vorbildgetreu auf Höhe gebracht und erledigt.

Erzwagen mit Ladegut über die Oberkannte (Fahrleitung südlich Rheine) haben wir nie gesehen, da wegen der Last unmöglich. Wenn überhaupt, können das nur Koks- oder sonstige Kohlezüge gewesen sein. Die wurden u.ü.V. auch in Emden gelöscht. Quarzsand würde z.B. "fliegen gehen".

Gruss filisur


filisur

RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#24 von Riprode , 17.02.2007 12:11

Hallo allerseits,

wir wollen hier doch bitte keinen Gerichtsprozess draus machen. Oder hat jemand ernsthaft Lust, folgende Fragen zu klären:
a) Wer trägt die Beweislast: derjenige, der sagt, dies sei möglich oder derjenige, der sagt, es sei ausgeschlossen, dass die Wagen so beladen waren?
b) Sollen wir ein Sachverständigengutachten des TÜV, der DEKRA oder wem auch immer Berufenen einholen? Wer die Kosten dafür trägt, richtet sich wiederum nach Buchst. a
c) Oder ihn wenigstens als sachverständigen Zeugen ins Forum zitieren und hier posten lassen? Kosten siehe Buchst. b ...

Aber wer rechnen kann, der rechne. Und danach passt es einfach nicht. Indiz hin oder her - das ist mir egal. Und sind wir doch mal ehrlich: je mehr wir wissen, um so kleinlicher sind wir. Ich kann auch kaum einen Krimi anschauen, ohne mir fachlich zu sagen: "Oh je!"

Sind die Krimis deswegen schlecht?

Lasst doch mal die Kirche im Dorf...

Rheinisch Bergische Grüße
Heiko


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RE: Der lange Heinrich - wer hat Recht?

#25 von Gast , 17.02.2007 12:36

Hallo,

die Erzwagen der Erzwagen Kiruna-Narvik sollte man sich mal ansehen. Die sind recht niedrig und ziemlich zierlich. Die haben aber eine Achslast von 30t!!!. Da hat ein vierachsiger Wagen also ein Gewicht von 120t.

Ein paar Infos darüber gibt es hier: Christener

Da steht bei den Uad und Uadp-Wagen, dass der Aufbau etwas vergrößert wurde um bei leichteren Pelltes mehr ladung hineinzukriegen.

Bei den Uno-Wagen sieht man deutlich, wie weit die Wagenoberkante unter der Fahrleitung liegt.

Wolfgang



   


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