RE: BEMO Krokodil, unterwegs zum fast perfekten Modell

#1 von Swissboy ( gelöscht ) , 06.12.2013 22:18

Nachdem mir BEMO für das RhB Krokodil kostenlos eine neue Platine gesandt hatte, war die Motivation wieder da, endlich zum Umbau dieses Krokodils auf den 5-Pol Motor zu schreiten. Allerdings wollte ich gleichzeitig zwei weitere Ziele erreichen:

Einmal störte mich schon immer das Fehlen der frei stehenden Handläufe. Und zudem wollte ich die Führerstände möglichst weitgehend von deutlich sichtbaren Kabeln befreien.

Ich hatte schon vor 30 Jahren bei meinem ersten Krokodil die fehlenden Griffstangen gebastelt. Mit dem heute im Internet vorhandenen Bildmaterial ist klar, dass diese Griffstangen etwas zu hoch geraten sind. Allerdings hatte ich damals etwas zu dicken Federstahldraht nehmen müssen, und dank der grösseren Höhe stimmen die Proportionen dennoch. Für das jetzige Modell wollte ich aber Haltestangen in korrekter Höhe bauen. Der dafür benötigte Federstahldraht von 0,4 mm Dicke fand sich aber auch diesmal nicht im lokalen Bereich. Erst via Internet kam ich dazu, dafür gleich in einer Menge von 10 m! Die korrekte Höhe der montierten Stangen liegt etwas unter den Türfallen der benachbarten Türe und etwas höher als die schwarzen horizontalen Griffstangen an den Vorbauten.

Für eine einigermassen stabile Befestigung gibt es anscheinend nur eine Lösung: Ein senkrecht zur Stange abgewinkelter Schenkel wird neben die Aufstiegtreppe geleimt. Platz ist dafür vorhanden unter dem Übergangsblech, das den Spalt zwischen dem Umlauf des Vorbaus und dem Mittelteil überbrückt. Zu beachten ist, dass der Treppenausstellmechanismus nicht beeinträchtigt wird! Damit die volle Gelenkigkeit der Vorbauten erhalten bleibt, muss am Umlauf des Vorbaus aussen ein wenig Material entfernt werden. Es braucht aber nicht viel, und so fällt die leichte Abschrägung nachher nicht auf. Kritischer ist die Formgebung der Haltestange, denn sie hat oberhalb der Befestigung eine charakteristische Erweiterung. Es brauchte eine ganze Anzahl Versuche, bis meine Formgebung mit den wiederholt konsultierten Fotos soweit übereinstimmte, dass ich zufrieden war.

Das Bild zeigt zwei dieser Haltestangenmodelle, wobei der kurze Schenkel der erwähnten Befestigung dient. Der Massstab zeigt die Grössenverhältnisse. Bei einzelnen Krokodil Vorbildern hatten die Stangen am oberen Ende eine kugelartige Verdickung. Ich habe diese später mit einem feinen Leimtropfen etwas nachgebildet.



Die beiden nächsten Bilder zeigen die montierten, noch unbemalten Handläufe. Wobei das eine Bild auch bereits die Massierung der Kabel über der Platine zeigt, die sich aus der angestrebten Freihaltung der Führerstände ergibt. Zur Befestigung der Haltestangen verwendete ich einen im Internet erhältlichen Klebstoff namens G-S Hypo Cement. Der ist viel flexibler als so genannte Sofortkleber, so dass die Stangen besser halten. Zudem kommt der Klebstoff in einer Tube mit feiner Kanüle, womit er sich gut dosieren lässt.



Ein Problem, mit dem ich mich längere Zeit herum schlug war die Tatsache, dass mein Modell ohne Vorbauten sehr ruhig lief, mit den montierten Vorbauten aber lauter war und v.a. auch weniger beweglich. So liess es sich in Kurven nur mit Mühe aufs Gleis stellen. Auch kam es immer mal zu Entgleisungen an bestimmten Stellen. Die fehlende Beweglichkeit lag nicht an den neu montierten Haltestangen; dann wäre sie ja auch ohne die Vorbauten ein Problem gewesen. Vielmehr sind es die seitlichen Innenränder der Vorbauten, die zu früh am Metallrahmen anstehen. Beheben liess sich dies durch Abschrägen der Vorbau-Seiten auf der Innenseite.

Die Kabel unter den Vorbauten haben die Tendenz in den Freiraum über dem Getriebe auszuweichen. Oft berührt ein Kabel dann aber das Getriebe, mit entsprechenden Geräuschen. Ich habe die Kabel nun punktuell auf dem Metallrahmen festgeklebt (auch mit G-S Hypo Cement), so dass die Beweglichkeit noch gewährleistet ist. Dennoch ist mit aufgesetzten Vorbauten ein lauteres Laufgeräusch vorhanden als ohne; wohl ein gleicher Effekt wie bei Bettungsgleisen.
Den Freiraum im vorderen Teil der Vorbauten füllte ich noch mit Beschwerungsmaterial (kleine Bleikügelchen), das ich an die Innenseiten klebte. Viel Platz ist nicht vorhanden, aber die Entgleisungssicherheit wird doch erhöht.

Um in den Führerständen möglichst keine sichtbaren Kabel zu haben, klebte ich diese auch im vertikalen Bereich des Metallrahmens an, und konzentrierte alle überschüssige Länge über der Platine.



Damit wird dann aber der Platz zwischen Dach und Platine knapp. Aus mir unverständlichen Gründen ist die Platine zudem so konzipiert, dass die Lichtkabel auf der jeweils entgegengesetzten Seite anzulöten sind. Von dem steht aber in den Anleitungen nichts. Man merkt es mit der Zeit, wenn man sich wundert, weshalb der Umbausatz mit zwei Kabelstücken kommt, und dazu noch die nicht sehr deutlichen Abbildungen studiert. Um zusätzlich Platz zu schaffen, griff ich deshalb zur Methode, wie sie Bemo für andere Umbausätze benötigt, der Öffnung des Dachraumes. Dass es für Kabel auch so noch eng wird, zeigt das Bild mit abgenommenem Dach. Die Bilder zeigen zudem zwei runde Löcher. Diese dienen der Zugänglichkeit einer von innen durchs Dach gedrehten feinen Schraube. Sie ist direkt unter einem Schenkel des Dach-Stromabnehmers. Mit der Schraube lässt sich dann der Panto in mehreren Höhen fixieren.



Schliesslich noch ein paar Bilder des fertigen Modells, nachdem die weiteren Zurüstteile angebracht wurden, und die Bemalung wo nötig auch noch erfolgte. Aus meiner Sicht wurden damit die Zielvorgaben erfüllt. Über den Zeitaufwand gerechnet wäre das nun aber ein fast unbezahlbares Stück, wie so oft bei Modellbau-Bastelarbeiten.


Swissboy

RE: BEMO Krokodil, unterwegs zum fast perfekten Modell

#2 von rhb651 , 07.12.2013 06:58

Allegra Robert,
schöner Umbaubericht. Danke dir.


Viele Grüße,
Achim
rhb651


 
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RE: BEMO Krokodil, unterwegs zum fast perfekten Modell

#3 von Michael B. , 07.12.2013 08:04

Hallo Robert,

sehr schön gelungen. Danke Dir fürs zeigen.


Herzliche Grüße

Michael


 
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RE: BEMO Krokodil, unterwegs zum fast perfekten Modell

#4 von Münsti , 12.12.2013 15:47

Hallo Robert,

vielen Dank für den Umbaubericht! Will auch in ein paar Wochen wieder an meiner Lok basteln. Deiner Lok würde noch ein wenig Farbe am Dach vertragen

Hier mal eine Ge 4/4 III, die ich zugerüstet habe: http://www.forum.rhf-rhb.de/viewtopic.ph...&p=10029#p10029

Vielleicht kann man ja einen Fred mit BEMO Superungen/Umbauten machen?

Gruß Andreas


 
Münsti
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