Moinsen Lüüt!
Zitat von bahngarfield im Beitrag #13544
Was soll sagen? Rock und Pop verträgt sich, Lok und Pop - nich'. Im Prinzip gibt es drei Möglichkeiten, das Pop-Konzept auf die Lokomotiven zu übertragen. Variante 1: Farbtrennkanten des Wagenzuges in gleicher Höhe "gnadenlos" auf den Lokkörper durchziehen, ohne Berücksichtigung der Formsprache der jeweiligen Lokomotivtype. Das führt dann zu einer oberen Farbtrennkante, die bei den meisten Baureihen mittig durch die Führerstandsfenster führt; "in realitas" wurde das ja so auch bei der 141 248 (die freilich keine "Pop-Lok" ist) zugseitig so gemacht. Variante 2 ist das "Hindurchtauchen" der oberen Farbtrennkante unter den unteren Abschluss der Frontführerstandsfenster; so praktiziert bei den S-Bahn-111ern, 141ern und 143ern. Und schließlich bliebe noch Variante 3, die nur die Farben und die untere Höhe der Farbtrennkante des Wagenparks aufnimmt, sich aber an der Formsprache der Trägerlok orientiert.
Tach Christian,
perfekt zusammengefaßt. Genau vor dem Problem stehe ich jedes mal. Der Rahmen der Lok und die Fenster liegen halt woanders.
Zitat von bahngarfield im Beitrag #13544
Bei beiden Illustrationen habe ich mich an die Variante 3 gehalten. Dennoch ist eine Pop-117 ein dermaßen gewöhnungsbedürftiger Anblick dass ich lange gezögert habe, sie hier überhaupt vorzustellen. Zumal etwas Schummelei notwendig war, hat die 117 doch nichteinmal eine durchgehende Dachkante, weswegen ich das Grün im Bereich der Führerstände bis ins Dach hochziehen musste.
[...]
Etwas attraktiver kommt die 118 daher: Während ich bei meinem Erstentwurf von vor einem Jahrzehnt die Variante 1 zur Anwendung gebracht habe, kommt sie nun in einem deutlich gefälligeren Kleid daher, das an die von mir hier im Forum auch schon einmal vorgestellte "Transalpin-1018/ 1118" denken lässt. Ich denke, an dieses Outfit hätte ich mich eher gewöhnen können als an das Ozeanblau-beige, wie es tatsächlich zur Ausführung kam. Aber - Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Immer wieder das Thema des persönlichen Geschmacks. Deine Lösungen bei 117, 118 und 169 finde ich perfekt! Die Pop 118 hätte mir gefallen, an die o/b kann ich mich nicht gewöhnen. Was die 169 angeht kann ich mich Paul nur anschließen.
Zitat von Paul60 im Beitrag #13543
Christian, damit ist Dir in meinen Augen wieder mal ein Geniestreich gelungen. Mit diesem Anstrich gefällt mir die E 69 (169) ganz ausgezeichnet. Die Liebhaber dieser Lok mögen es sicher nicht gerne hören, aber diese Art von Loks fand ich schon immer hässlich, bestenfalls skurril. Jetzt, durch Deine neue Farbgebung, wird die Lok gestreckt und wirkt für mich deutlich gefälliger.
Nur skuril ergänze ich noch mit einfach irgendwie sympatisch.
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Zitat von d3lirium im Beitrag #13546
Bei der Aufzählung von Paul vermisse ich einen ganz besonderen Kasten: die E16 bzw. 116 - ein kurzer Blick ins Felix'sche Nachschauwerk: da klafft eine Lücke in unserer Dokumentation dessen, was nicht war und hätte sein können (oder ich hab sie übersehen: dann SORRY!) nun denn...wie hieß es früher so schön "ein Mal gepoppt - nie mehr gestoppt"
Die einzige deutsche Buchlilok hat bis 1980 überlebt - sie hätte also wie folgt aussehen können (und ich teile Christians Meinung hinsichtlich dem Aufzwingen von Designkonzepten ohne Rücksicht auf die Formensprache der Lok und folge Variante 3: man sollte sich ab und an ein paar künstlerische Freiheiten nehmen - hier habe ich mal die Lüfter etwas weniger kieselgrau gemacht )
Moin Sascha!
Gekonnt geschlossene Lücke! Neben
Christians 194 und Barts 151 eine perfekte Ergänzung auf dem Münchner Bahnhof zur Vervollständigung des Bildes.
Zitat von d3lirium im Beitrag #13546
Felix' Idee, sich am Karlsruher Zug zu orientieren gefällt mir wirklich gut - leider wäre es damals bei den doch mehr betriebsorientierten Eisenbahnern im Betriebsdienst gar nicht gut angekommen, wenn da alle Nase lang jemand aus oberflächlich äußerlichen Gründen (heute "Corporate Design" ) gesagt hätte "Franz, obacht - immer die RICHTIGE Seite zum Zug"...
Das mit dem "Karlsruher Zug", fiel mir erst später auf. Hatte ich mich mit dem lokalen ET 420 Bezug auf ihn konzentriert. Dadurch schnallzte es erst in meinem Hirn, woher die Inspiration bei dem Triebzug kam. Vermutlich hätten die Mannen zur Ausrichtung irgendwann gesagt "is ma wurscht". Wie den Österreichern mit ihren Taurus vor den RailJet Zügen.
Wie der Typ auf Partys mache ich mal wieder weiter, der so lange Witze erählt, bis keiner mehr lacht. Einfach weil es sich immer wieder anbietet, wenn man schon die Färbeflächen definiert hat auf Gimp noch ein wenig herumzuprobieren. Viele erinnern sich noch an die Versuchslackierungen des AW München Freimann 1985 auf einhundertelfern mit 4 Waggons. Christian hat sich
dem Thema Münchner Versuchslackierung ausgiebig gewidmet und bei Bart entstand auch ein 103er Pedant. Zur Erinnerung ein Link
zur 1985 im Versuchslack der Studenten lackierten 111 069 und
zur 068 mit neuem DB Vorschlag.
Meine Story ist nun der Vorläufer. Bereits Anfang der 80er macht man sich Gedanken darüber, wie es nun im Design weiter geht. Nun düsen seit 1972 diese Mischpopart 118er Wendezüge bunt durch das Münchner Vorland als Eilzüge auf wechselnden Relationen. Wer sich die Fotos der alternden Pop Waggons auf Fotos anschaut, sieht, wie sie bald runtergerockt gewirkt haben müssen. Wie die V200 oder Lollo mit den ersten Wasserfarben, deren Rahmenschwarz und bei der Lollo das helle Fensterband verloren und der rote Lokkörper hervortrat. Für die Versuche, die nun anstanden, erschienen sie die perfekten Pedanten.
Auch weiterhin wollte man auf knalligere Farben setzen, erneut "frisch" wirken. Bezüglich des TGV beeinflußte auch unbewußt die anstehenden Feierlichkeiten 1983 zum 20 jährigen
"Vertrag über deutsch-französische Zusammenarbeit". Der Krieg war noch lange nicht vorüber. Präsent über Eltern und Großeltern wunderte und freute man sich über die wachsende Freude der jungen Leute im Austausch mit anderen Ländern, die sich früher spinnefeind waren. Ob per Interrrrail oder Schulklassenfahrten. Es wurde gelebt und darüber gesprochen. Frieden. Aussöhnung.
Übrigens spielten Christian und Matthias bereits mit dem Gedanken Anfang der 70er, die sich am Farbschema des TGV orientierte.
Originalaufnahme mit freundlicher Genehmigung von User "berndm"101 Christian
Inspiriert davon wurden im Herbst 1982 die neuen Versuchslackierungen auf den Eilwendezügen unterschiedlichster Waggontypen vorgestellt. Selbstverständlich waren die Speise-/Halbspeisewagen gleich nach den olympischen Festpielen ausgegliedert worden und durch bunte Silberlinge ergänzt worden. Bei den neuen Farbspielereien geht es einfach um das Wirkungsprinzip im Gesamten und der Münchner Raum wird einmal wieder bunter und abwechlungsreicher. Allerdings durch farbeeinheitliche Einheiten.
Nun kann eine 118 im TGV Stil wie ein Anachronismus wirken. Oder eben auch als das Gegenteil. Ich meine... 4000 PS und 150 km/h in den 30er Jahren!? Das war genauso eine Hausnummer insbesodere mit der auf 225km/h ausgelegten und für 180 zugelassenen E19. Das kann als perfektes Zitat zwischen früherer und heutiger Inovation der "high Speed" gelten. Bestimmt folgte ein staatliches oder Bahnfest nahe der frazöischen Grenze, bei der sich TGV und Zitat dann trafen und zusammen für Fotografen posierten.
Die weiteren Ableger ergaben sich wie von selbst unter Verwendung der vorherigen Farben und orientierten sich weiter am ET 420 Design. Aber man hat sie verbessert. Nur bezüglich der Lichtbeständigkeit. Da war man deutlich vorangeschritten Das Zauberwort war auch zusätzlicher UV absorbierender Klarlack.
Ich ringe noch mit mir, ob mir das gefallen soll oder nicht. Auch mit öfter anschauen schlägt das Pendel weder in die eine oder andere Richtung. Die Story endet dann in einem "wurde genauso wenig umgesetzt wie die Versuchslackierungen 1985", die noch folgten. Das hätte ja zur Konsequenz, das der ICE 1 ähnlich auf die Schiene gerollt wäre.
Apropos: wer einen ICE 2 kaufen möchte demnächst, kann ja mal nachfragen. Sie werden nach und nach außer Dienst gestellt ab nächstem Jahr. Wegen ihrer Leichtbauweise lohne sich nicht mehr die Aufarbeitung. So könnte man sich einen Tribkopf in den Garten stellen, innen ausbauen und von außen nach freiem Gusto lackieren.
Genügend Vorschläge gäbe es ja,