RE: Zug mit 2 Loks

#1 von Leon8 ( gelöscht ) , 12.09.2013 19:07

Hallo
Ich würde gerne mal meinen Güterzug auf meiner Anlage mit 2 Loks hintereinander fahren lassen, jedoch weiß ich nicht wie man es macht ohne das die eine Lok das ganze Gewicht der anderen Lok hinterherziehen muss.
Ich fahre auf dem Märklin C-Gleis mit einer Mobile Station 2!
Würde mich sehr über antworten freuen!


Leon8

RE: Zug mit 2 Loks

#2 von SAH , 12.09.2013 19:17

Guten Abend Leon,

Zitat von Leon8

Ich würde gerne mal meinen Güterzug auf meiner Anlage mit 2 Loks hintereinander fahren lassen, jedoch weiß ich nicht wie man es macht ohne das die eine Lok das ganze Gewicht der anderen Lok hinterherziehen muss.
Ich fahre auf dem Märklin C-Gleis mit einer Mobile Station 2!



Sofern es Modelle mit MMII/DCC-Dekodern sind, geht das ganz einfach: Beide Modelle auf die selbe Adresse einstellen und los kann es gehen.
Für MFX und DCC gibt es viel ausgefeiltere Methoden; da kenne ich mich aber nicht aus.

Vorraussetzung: die Modelle sind kupplungsmäßig dafür geeignet.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Zug mit 2 Loks

#3 von C2N4 ( gelöscht ) , 12.09.2013 19:23

Hallo Leon,

das was du möchtest nennt man auch Doppeltraktion.
Ich selbst habe keine MS 2. Deshalb hab ich einfach mal kurz nach Doppeltraktion und MS gesucht und hier im Forum folgendes Ergebnis gefunden:
viewtopic.php?f=5&t=83007&view=next.
Es wäre natürlich gut zu wissen, welchen Decoder du hast bzw. du kannst uns auch die Artikelnummer deiner Loks nennen. Das macht es dann einfacher ...

Viele Grüße,
Chris


C2N4

RE: Zug mit 2 Loks

#4 von Sequoiadendron ( gelöscht ) , 12.09.2013 19:45

Um was für 2 Loks handelt es sich denn?

Von roco gibt es spezielle stromführende Kupplungen mit 4 Polen, die eine Aufnahme für den nem Schacht haben. Diese wurden speziell darauf ausgelegt, Doppeltraktionen zu versorgen.
Oder aber du programmierst beide Decoder so, dass sie ganz gleich regeln.

Beides ist relativ aufwendig für einen Anfänger, bei der roco Kupplung musst du wissen, welch Kabel du umlöten musst und bei der umprogrammierung des Decoders musst du wissen, welche Parameter du wie verändern musst.


Sequoiadendron

RE: Zug mit 2 Loks

#5 von Mattlink , 13.09.2013 02:40

Hallo,

also eigentlich müssen die zwei Loks auch geschwindigkeitsmäßig möglichst genau aufeinander abgestimmt werden!
Macht man das nicht, sollte man - zumindest bei einer Lok - die Lastregelung abschalten.

Hintergrund: Bei zwei Digitalen Loks die unterschiedlich schnell sind versucht die Lastregelung der langsameren Lok zu bremsen um "ihre" Geschwindigkeit einzuhalten, während die Lastregelung der schnelleren Lok ständig versucht zu beschleunigen. Das belastet die gesamte Mechanik der Loks stark!

Daher Doppeltraktionen mit nicht synchron laufenden Loks wirklich nur als kurzfristige Notlösung betrachten...


Wenn man es "richtig" machen will, dann müssen die Loks so programmiert werden, dass sie bei jeder einzelnen Fahrstufe möglichst identische Geschwindigkeiten haben. Solche Einstellungen können lange dauern.


Grüße,

Matthias


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RE: Zug mit 2 Loks

#6 von Nichteisenbahner ( gelöscht ) , 13.09.2013 06:09

Hi,

die einfachste Methode ist wohl die, wie mein Sohn (9) es macht, und zwar sogar recht geschickt und unfallfrei: Ein Regler in der rechten hand, ein Regler in der Linken...

Doch das geht. Genau beobachten, ob die erste Lok geschoben wird, oder ob die zweite bremst, und feinfühlig nachregeln.

Gruß
Martin


Nichteisenbahner

RE: Zug mit 2 Loks

#7 von SpaceRambler , 13.09.2013 14:42

Hallo Leon,

Doppeltraktion funktioniert optimal, wenn die Geschwindigkeits-Profile der Loks sauber eingemessen worden sind. Das heißt: entweder eine Software auf einem PC oder aber eine entsprechende mächtige Zentrale speichert für jede Lok in einem (automatisch ablaufenden) Einmess-Vorgang für jede digitale Fahrstufe (vorwärts wie rückwärts) die zugehörige, gemessene Geschwindigkeit.

Ich fahre meine Anlage mit TrainController, und dort ist das als automatischer Prozess realisiert. Die Lok fährt im Pendelbetrieb zwischen zwei Meldern (in meinem Falle Reed-Kontakte) hin und her. Nach einer Vorwärts- und Rückwärtsfahrt, in der über den Abstand der Melder und der Zeit zwischen den Schaltvorgängen die Geschwindigkeit ermittelt wurde, schaltet das Programm automatisch eine Fahrstufe höher und führt erneut eine Pendelfahrt durch - bis zur Maximalgeschwindigkeit. Auf Basis solcher Geschwindigkeits-Kennlinien könnte man sogar eine Doppeltraktion eines ICE mit Vorspann Rangier-Dampflok fahren - dank der hinterlegten Kennlinien kann das Programm die Geschwindigkeiten dieser beiden sehr unterschiedlichen Maschinen angleichen.

Für Dich heißt das: entweder Umstellung auf die Steuerung per "großer Zentrale" bzw. per PC-Software. Oder aber Doppeltraktion geht nur mit zwei "gleichen" Loks (also z.B. zwei 152er).

Du siehst also: technische Möglichkeiten gibt es einige, sie lassen sich aber vermutlich mit einer MS2 kaum umsetzen.

Gruß, Randolf



mein Epoche2-Trennungsbf. "Mühlfeld im Wald" (TC8 Gold) (Link: Bild klicken)
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RE: Zug mit 2 Loks

#8 von digilox1 ( gelöscht ) , 14.09.2013 08:55

Zitat
Du siehst also: technische Möglichkeiten gibt es einige, sie lassen sich aber vermutlich mit einer MS2 kaum umsetzen.



Warum einen Beitrag als Einschüchterungsversuch schreiben?

Wenn die Decoder MM2 oder DCC können, kann man versuchen, über die CVs V start (CV 2), V mid (CV 6) und V high (CV 5) die Fahreigenschaften der Loks einander anzugleichen. Dazu braucht man natürlich keine Rangierlok einem ICE vorzuspannen, wenn ein Güterzug befördert werden soll...

Sind die Loks mit DCC-tüchtigen Decodern ausgestattet und die MS II mit einer Software-Version 1.81 oder höher geladen, können die Traktionen über die CV 19 (in der Decoder-Betriebsanleitung nachsehen) per PoM aufgesetzt und gelöscht werden; weitergehende Abstimmungsmassnahmen können über die anwenderladbare Geschwindigkeitstabelle (CVs 67 bis 94) getroffen werden.

Hat man zwei oder mehrere identische Loks mit DCC-CV 19-Unterstützung kann man sozusagen out-of-the-box Doppel- oder Mehrfachtraktionen aufsetzen und fahren - immer vorausgesetzt, die MS II hat den richtigen Softwarestand.

Das Computer-Gedöns ist sicher hübsch, aber für den Hausgebrauch mit Diesel- oder Elektrotraktion mit meist identischen Loktypen völliger Overkill.

Gruss,
Manfred


digilox1

RE: Zug mit 2 Loks

#9 von Mattlink , 14.09.2013 20:38

Zitat von digilox1


... kann man versuchen, über die CVs V start (CV 2), V mid (CV 6) und V high (CV 5) die Fahreigenschaften der Loks einander anzugleichen. ...


Gruss,
Manfred



Hallo Manfred,

ich würde sagen jein!

Wenn ich fast identische Loks habe kann das klappen bzw. ausreichen. Aber eigentlich sieht das Geschäft ein wenig anders aus:

Man passt bei den entsprechenden Loks jede einzelne CV der Geschwindigkeitskennlinie so an, dass beide Loks wirklich in jeder Fahrstufe exakt gleich schnell sind. Das sind bei ESU mal eben 28 CVs pro Lok! (Die Anpassung über 3 CV reicht meist nicht.)
Auch das ist möglich mit einer MS 2, aber eben richtig aufwendig.

Die zuvor beschriebene Variante über Software mit eingemessenen Loks erfordern einen Computer und Steuersoftware. Wenn man die Kennlinien der Decoder aneinander anpasst, ist kein Computer bzw. Steuersoftware erforderlich. Lediglich eine programmierfähige Zentrale und entsprechende - möglichst baugleiche - Decoder sind dann erforderlich. Danach kann man auch mit einem einfachen Handregler zwei Loks über eine Adresse gemeinsam steuern (die Zentrale muss dann nicht mal fähig sein Doppeltraktionen zu steuern.

Grüße,

Matthias


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RE: Zug mit 2 Loks

#10 von SAH , 14.09.2013 21:35

Guten Abend zusammen,

und bei der ganzen Einstellerei darf man eine Kleinigkeit nicht vergessen:
das vorne befindliche Lokmodell sollte geringfügig langsamer eingestellt sein als das Hintere (also das direkt vor dem zug befindliche Lokmodell).

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Zug mit 2 Loks

#11 von Leon8 ( gelöscht ) , 15.09.2013 12:24

Ersteinmal danke für die zahlreichenantworten. Ich werde es erstmal ausprobieren die 2Loks auf die selbe Adresse einzustellen.
Es soll erstmal kein Standartbetrieb mit den 2 Loks sein, sondern erstmal nur ein kleiner Test. Also bitte nicht über die Zusammenstellung wundern.
Lok1: Br246 mir Metronomlackierung (Nr. 36650)
Lok2: Er20 der EVB (Nr.36791)

Zitat von SAH
Guten Abend zusammen,

und bei der ganzen Einstellerei darf man eine Kleinigkeit nicht vergessen:
das vorne befindliche Lokmodell sollte geringfügig langsamer eingestellt sein als das Hintere (also das direkt vor dem zug befindliche Lokmodell).

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn



Warum sollte die vordere Lok etwas langsamer sein? :
Das verstehe ich nicht!


Leon8

RE: Zug mit 2 Loks

#12 von Nichteisenbahner ( gelöscht ) , 15.09.2013 13:05

Zitat von Leon8
Warum sollte die vordere Lok etwas langsamer sein?

Damit es den Zug nicht zerreißt.
Gurß
Martin


Nichteisenbahner

RE: Zug mit 2 Loks

#13 von Leon8 ( gelöscht ) , 15.09.2013 13:33

Zitat von Nichteisenbahner

Zitat von Leon8
Warum sollte die vordere Lok etwas langsamer sein?

Damit es den Zug nicht zerreißt.
Gurß
Martin




Ahh, OK Danke verstehe!!


Leon8

RE: Zug mit 2 Loks

#14 von digilox1 ( gelöscht ) , 15.09.2013 14:08

Zitat
Damit es den Zug nicht zerreißt



SAH meinte wohl den Fall, in dem die Loks den Zug ins Sandwich nehmen - mit der Folge des Harmonika-Effekts: Die hintere Lok drückt den Zug aus den Schienen.

Laufen beide Loks direkt hintereinander (Vorspann-oder Mehrfachtraktionsbetrieb), ist das auch nicht unbedingt sinnvoller, denn dann zieht die hintere Lok den Zug und schubst die vordere Lok vor sich her, welche dann ihrerseits, wenn sie einen lastgeregelten Decoder hat, die hintere abbremst, die wiederum... ein Teufelskreis bis zur allgemeinen Überlastung.

Deshalb: Beide Loks möglichst auf gleiche Fahreigenschaften bringen und die Lastregelung beider/aller Loks so weit wie nötig zurücknehmen.
Damit haben die Loks auch im Solobetrieb uniformere und damit berechenbarere Eigenschaften und sind flexibler einsetzbar.

Digitrax-Decoder z.B. haben eine gesplittete CV 57, deren Wertebereich für die Lastregelung im Solobetrieb das untere nibble (nibble = 4 bits, bits 0 bis 3), für den Mehrfachtraktionsbetrieb das obere nibble (bits 4 bis 7)
umfasst, wenn CV 19 ungleich 0 oder 128 ist.
Andere Decoder besitzen den sogenannten cut off (ESU, CV 56; Zimo, CVs 10, 58, 113, [150])

Hier ein Video-Link des Stummi-Mitforumisten "sturzi":

https://www.youtube.com/watch?v=h691Y2gvoYI

Warum geht das so gut hier?

Der Zug ist sehr schwer (HAG Zinkdruckgusswagen) und die Wagen haben keine Spitzen- sondern Zapfenlagerung der Achsen, was zusätzlich Reibung generiert, aber angesichts des Wagengewichts sicher für eine längere Lebensdauer der Lagerstellen sorgt.
Damit sind die Loks an der Last-und Zugkraftgrenze und haben kaum mehr einen Leistungsüberschuss um gegeneinander zu arbeiten und den Zug aus den Schienen zu drücken - und das hohe Wagengewicht steht dem auch bis zu einem gewissen Grade entgegen.

Eine leider bislang nur private Hightech-Lösung - ebenfalls von einem Stummi-Mitforumisten:

https://www.youtube.com/watch?feature=pla...d&v=qTQdHyUu2uM

Gruss,
Manfred


digilox1

RE: Zug mit 2 Loks

#15 von SAH , 15.09.2013 15:36

Guten Abend Manfred,

ich meinte de facto den Vorspann. Auch bei lastgeregelten Modellen wird die Lok, die sich direkt vor dem Zug befindet langsamer sein als im Leerlauf.
Daher ist es fatal, wenn beide Lok gleich schnell fahren im Leerlauf, unter Last regeln sich beide Dekoder gegenseitig und der Anwender hat so seine Mühe. Dem kann, bei hohen Lasten sollte, man Entgegensteuern, indem die Vorspannlok ein kleines Bißchen langsamer (im Leerlauf) ist.

Da Du sowieso empfiehlst, die Lastregelung weitgehend herunterzusteuern ist der Ratschlag zu niedrigerem Tempo erst recht obligat.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Zug mit 2 Loks

#16 von digilox1 ( gelöscht ) , 15.09.2013 16:59

Hallo Stephan-Alexander,

wir werden uns wohl nicht einigen können, denn in diesem Bereich gibt es beinahe ebensoviele Meinungen wie man sinnvollerweise Loks in einen Zug einstellen kann.

Viele amerikanische Modellbahner (in den USA ist die Mehrfachtraktion die weitaus überwiegende Traktionsform, die Einzellok zieht vor allem "locals" oder ist am Rangieren, wenn sie keinen "slug"* oder kein "calf"** zugeordnet bekommen hat) stellen, wenn schon, die *Führungslok* ein bisschen *schneller* ein.

Ich nehme an, das kommt von der Beobachtung der im Zug wirkenden Kräfte, deren Veranschaulichung mit den Kadee-Kupplungen besonders offensichtlich wird: Sind die Klauenkupplungen ineinander geschoben oder gar die Kupplungsschäfte aus der Mittellage ausgelenkt, wirken Schubkräfte, sind nur die "puller faces" in physischem Kontakt, wirken Zugkräfte.
Natürlich wird unter diesen Umständen ein Amerikaner - oder auch sonst jemand, der Kadees einsetzt - ziemlich schnell auf den Gedanken kommen, dass auch zwischen Führungslok ("lead unit") und der/den dahinter laufenden Lok(s) ("trailing unit(s)") ja kein "slack" (slack: schlaff, kein Zug) auf den Kupplungen sein sollte, denn die US-Modellbahnloks haben keine Haftreifen.
Kommt hinzu, dass die Amerikaner gegenüber der Lastregelung anfänglich sehr voreingenommen waren - sie kennen das von ihren 1:1-Automobilen als "cruise control".
Damit, d.h. ohne oder mit weitgehend zurückgenommener Lastregelung hat man weitgehend den Ausgleich der Kräfte zwischen den Loks - insbesondere, wenn sie gleich schnell sind.

Was z.B. der Decoder-Hersteller Digitrax als Massnahme gegen das "pushy-pusher syndrome" unternahm, habe ich weiter oben schon angeführt.
Zur sinnenfälligen Beobachtung der Kräfte zwischen den Loks oder innerhalb des Zuges bei teils gezogenem, teils geschobenem Verband unter europäischen Bedinungen eignen sich besonders Kupplungen mit einigem Längsspiel, z.B. die altehrwürdigen Bügelkupplungen ("Relex" bei Märklin), bedingt aber auch die Universalkupplung von Roco.

Dabei wird man einerseits feststellen können, dass selbst grössere Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen Loks, sofern nur das Zuggewicht hoch genug und Zukraft sowie Motorleistung der Loks relativ bescheiden sind, ohne Lastregelung bei Sandwich-Zügen automatisch zu einer variablen Lastaufteilung führen, andererseits direkt hintereinander laufende typengleiche Loks, wenn sie gleich schnell eingestellt sind, bei gestreckten Kupplungen und zurückgenommener Lastregelung die gleiche Geräuschkulisse abgeben und somit den Schluss nahelegen, dass sie sich die Last des Zuges einträchtig und einigermassen gleichmässig teilen.

* slug = Eine "Rumpflok", ihres Diesels beraubt, die Elektro-Traktionsmotoren in den Drehgestellen werden von der Dieselmotor-Generatoreinheit der beigestellten vollwertigen Lok versorgt. Wird vor allem im schweren Rangierdienst verwendet, wo es vorrangig um Zugkraft, nicht um Geschwindigekit geht.
https://www.google.ch/search?q=slug+loco...0&bih=643&dpr=1

** calf = eigentlich die B-unit einer Rangierlokomotive, also vollwertige Rangierlok ohne Führerstand. Sie wirkt relaliv klein, da die "cow" sie mit dem Führerhaus überragt.
Auch ein slug wird oft als calf bezeichnet...
http://www.gbdb.info/details.php?image_i...dc72f&l=deutsch

Gruss,
Manfred


digilox1

RE: Zug mit 2 Loks

#17 von SAH , 15.09.2013 17:30

Guten Abend Manfred,

Zitat von digilox1

wir werden uns wohl nicht einigen können, denn in diesem Bereich gibt es beinahe ebensoviele Meinungen wie man sinnvollerweise Loks in einen Zug einstellen kann.



2 Personen 3 Meinung
Allerdings hast Du einen Teil, dem ich aufgrund meiner Erfahrungen voll zustimme:

Zitat von digilox1

Dabei wird man einerseits feststellen können, dass selbst grössere Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen Loks, sofern nur das Zuggewicht hoch genug und Zukraft sowie Motorleistung der Loks relativ bescheiden ist, ohne Lastregelung bei Sandwich-Zügen automatisch zu einer variablen Lastaufteilung führen, andererseits direkt hintereinander laufende typengleiche Loks, wenn sie gleich schnell eingestellt sind, bei gestreckten Kupplungen und zurückgenommener Lastregelung die gleiche Geräuschkulisse abgeben und somit den Schluss nahelegen, dass sie sich die Last des Zuges einträchtig und einigermassen gleichmässig teilen.



Dies entspricht auch der Erfahrung mit ungeregelten Modellen und mittleren bis hohen Lasten als Zug hinten dran:
die hintere Lok wird durch den Zug langsamer. Und zwar um so mehr, je schwächer die Lok ist. Wird eine zweite Lok vorne dran gesetzt, so wird die andere Lok etwas entlastet, jedoch nicht vollständig weil die Vorspannlok etwas Last abnimmt. Ist nun die Vorspannlok mit dem selben Leerlauftempo, so wird diese Lok auch im Vorspannbetrieb schneller laufen und deren Haftreifen verteilen sich dann gleichmäßig auf die Schienen.
Ist hingegen die Lok geringfügig langsamer (also gerade so viel langsamer, dass bei dieser Konstellation beide aufgrund der unterschiedlichen Belastung wieder annähernd gleich schnell sind), so hat man "idealen Vorspann". Die Einstellung hierzu erfordert nicht viel mehr Aufwand als beide Loks gleich schnell zu "machen".
Im Digitalbetrieb mit elektronischem Lastausgleich sind die Unterschiede i.d.R. deutlich kleiner, leider aber nie 0.

Auf meiner Anlage bin ich stets dann gut gefahren, wenn die vordere Lok etwas langsamer im Leerlauf ist als die hintere. Und ich nutze gerne schwere Lasten.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Zug mit 2 Loks

#18 von Dirk75 , 27.09.2013 11:48

Hallo,

ich fahre zwei 218er mit Doppeltraktion. Ich habe es so gelöst, dass ich zweimal das gleiche Modell (Trix 21 mit dem gleichen Decoder (ESU) verbaut und den Decoder auf die gleiche Adresse eingestellt habe. Dies funktioniert bisher ohne Probleme. Es ginge auch mit eine Steuereinheit, die beide mit unerschiedlicher Adresse ansteuert. ESU hat so etwas im Angebot, nur das habe ich mir noch nicht gekauft.
Bei meinen beiden BRAWA 216 geht die Doppeltraktion bisher nicht. Denn eine Lok hat einen 21- pol. die anderen einen 8- pol. Decoder und so fahren beide BRAWA 216 mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und unterschiedlicher Beschleunigung. Beim Einstellen der Geschwindigkeiten bin ich bisher gescheitert, aber vielleicht fehlt mir hier die entsprechende Technik.
Sofern die Züge nicht zulang sind, könnte auch eine Lok als Dummy fahren.
Viel Glück.

Gruß
Dirk


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RE: Zug mit 2 Loks

#19 von MoBaFranco ( gelöscht ) , 28.09.2013 03:54

Zitat von Nichteisenbahner

die einfachste Methode ist wohl die, wie mein Sohn (9) es macht, und zwar sogar recht geschickt und unfallfrei: Ein Regler in der rechten hand, ein Regler in der Linken...
Doch das geht. Genau beobachten, ob die erste Lok geschoben wird, oder ob die zweite bremst, und feinfühlig nachregeln.


Auch ich bevorzuge bei Doppeltraktion die eher "rustikal-pragmatisch-sensitive" Lösung, denn ich habe nu wirklich keinen Bock, ständig die Decoder-Addis der Loks zu ändern oder sonstige aufwändige Prozeduren.

Ich mach das so: Erst lasse ich die vordere Lok vorausfahren, dann den Zug mit der anderen Lok hinterher, leicht aufkommen bis die 2. Lok die erste erreicht hat und einkuppelt und dann bei der 2. Lok die Geschwindigkeit um einen Klick zurücknehmen.
Funzt erstklassig.
Bei ebenem Gelände und vor allem bei Anstieg zieht die 1. Lok meist sichtbar, bei Gefälle kanns mal sein, dass die 2. Lok etwas aufkommt.

Was mir nun gar nicht in den Kopf will, warum die 1. Lok langsamer sein soll und warum es sonst zum "Zugzerreissen" kommt.
Gerade wenn die 2. Lok schneller ist, schiebt sie doch die andere vor sich her und ich stelle mir den Effekt noch schlimmer vor, wenn die 2. Lok als Schublok am Ende des Zuges fungiert.

Bin ich blöd ??

.


MoBaFranco

RE: Zug mit 2 Loks

#20 von SAH , 28.09.2013 15:32

uten Tag MoBaFranco,

Zitat von MoBaFranco

Ich mach das so: Erst lasse ich die vordere Lok vorausfahren, dann den Zug mit der anderen Lok hinterher, leicht aufkommen bis die 2. Lok die erste erreicht hat und einkuppelt und dann bei der 2. Lok die Geschwindigkeit um einen Klick zurücknehmen.
Funzt erstklassig.
Bei ebenem Gelände und vor allem bei Anstieg zieht die 1. Lok meist sichtbar, bei Gefälle kanns mal sein, dass die 2. Lok etwas aufkommt.
Was mir nun gar nicht in den Kopf will, warum die 1. Lok langsamer sein soll und warum es sonst zum "Zugzerreissen" kommt.
Gerade wenn die 2. Lok schneller ist, schiebt sie doch die andere vor sich her und ich stelle mir den Effekt noch schlimmer vor, wenn die 2. Lok als Schublok am Ende des Zuges fungiert.



Deine Methode benutzt die fertigen Züge und wird daher fehlerfrei (mechnische/elektrische Defekte mal ausgenommen) funktionieren.
Mein Ansatz geht von den Modellen ohne Zug aus, weil die Einstellungen der Dekoder meist ohne Züge durchgeführt werden. Sind nun beide Loks ohne Zug gleich schnell, so werden unter Belastung die Loks auch unterschiedlich beeinflusst: je größer die Last, desto langsamer das Modell; unabhängig davon ob mit oder ohne Regelung (die diesen Effekt nur verkleinert). Somit wird die hintere Lok (also die direkt vor dem Zug) stärker belastet als die Vorspannlok. Durch den elektronischen Lastausgleich stellt sich der Dekoder genau auf diese Lastsituation ein. Ist nun die Vorspannlok "zu schnell" geschieht folgendes: der Dekoder der Vorspannlok regelt nach ("hoch"), um den Geschwindigkeitsverlust auszugleichen. Der Dekoder Zuglok merkt eine Entlastung und regelt auch nach ("herunter"). Die Sollbruchstelle bei solchen Verhältnissen sind dann die Kupplungen, die auseinanderreißen können, um schlimmere Schäden zu verhindern. Die Abhilfe dagegen ist u.a. das Regelungsausmaß zu reduzieren, oder z.B. die Geschwindigkeiten ohne Last entsprechend anzupassen indem die Vorspannlok *etwas* langsamer als die Zuglok ist.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Zug mit 2 Loks

#21 von Mattlink , 28.09.2013 15:48

Hallo,

ich mag der Argumentation irgendwie nicht folgen:

Wenn ich zwei Loks gleich schnell einstelle, und diese dann gekuppelt sind, dann wird durch den Zug nicht die zweite Lok gebremst, sondern beide Loks gleichermaßen (sie sind ja fest verbunden). Also versuchen dann beide Decoder so lange zu regeln, bis sie die Sollgeschwindigkeit wieder erreicht haben.

Wenn die hintere Lok den Zug dabei alleine schafft, trägt sie dabei die Hauptlast, und die vordere Lok läuft quasi im Leerlauf mit. Das schadet aber doch nicht!?
Sollte die hintere Lok aber den Zug eben nicht alleine ziehen können, übernimmt die vordere Lok die Last...

Wenn ich zwei Loks unterschiedlich einstelle, so werden sie doch immer gegeneinander regeln...?

Wenn die Vorspann Lok jetzt auch noch langsamer ist, versucht die hintere Lok nicht nur den Zug alleine zu ziehen, sondern sie will auch noch die Vorspannlok schieben!

Das ist für mich einfach nicht Logisch, bzw. nachvollziehbar.


Grüße,

Matthias


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RE: Zug mit 2 Loks

#22 von SAH , 28.09.2013 16:03

Guten Tag Matthias,

keine Diskussion, sondern eine einfache Lösung: probiere es einfach mal aus.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Zug mit 2 Loks

#23 von Mattlink , 28.09.2013 16:09

Hallo,

würde ich gerne, habe aber keine eigene Anlage...

Was würde denn, aus Deiner Sicht, bei gleich eingestellten Loks falsch laufen?

Grüße,

Matthias


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RE: Zug mit 2 Loks

#24 von SAH , 28.09.2013 19:28

Guten Abend Matthias,

das habe ich in zwei Beiträgen weiter oben beschrieben; einmal mechanisch für die Haftreifen und einmal elektrisch für den Dekoder.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Zug mit 2 Loks

#25 von Bubanst , 28.09.2013 22:40

Ich hab eine Doppeltraktion mal mit der Z21 eingerichtet. Dazu muss man jede Lok einzeln einmessen. Die eingemessenen Loks kann man dann beliebig zu Doppel- oder Mehrfachtraktionen zusammen stellen.

Hier ein paar Beispiele von meinen Versuchen:

http://m.youtube.com/watch?v=7dW1lJTnFJI

http://m.youtube.com/watch?v=ny4XsvXFQSo

Das Ganze funktioniert aber nur so gut wie die Loks eingemessenen wurden. Mit steigender Anzahl an Messwerten wird das Fahren auch synchroner.

Grüße Kay


Grüße Kay

Meine Anlagenplanung

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