RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#1 von mesmerize , 15.12.2017 15:41

Liebe Modelleisenbahn Freunde,

meine Schurfwinkelbahn läuft jetzt, alle Weichen sind angeschlossen, alle Dekoder in der Zentrale eingebunden, alle Fahrstraßen programmiert und mein Gleisbildstellpult zur Fahrstraßenauslösung ebenfalls fertig gebaut/gelötet.

Nun muss ich mich einem mir wirklich völlig fremden Thema zuwenden, was ich lange vor mir hergeschoben habe, da ich leider gar keine Ahnung davon habe, nämlich der Aufstellung (und danach in die Fahrstraßen Einbindung) der Signale. Ich habe mich einmal natürlich vorab im Internet und hier im Forum erkundigt und dann folgenden Standort Entwurf erstellt. Ob die Anzahl der Signale richtig ist und viel wichtiger ihr Standort und ihre Bezeichnung, weiß ich leider nicht. Vielleicht kann mir ein fachkundiger Eisenbahnfreund hier einmal aushelfen.

Hier der Plan:



Und noch einmal als link zum Download mit größerer Auflösung: https://flic.kr/p/CSVxT2


Hier das Original:



Die Einfahrt:


Die Ausfahrt:



Im BW habe ich mir gedacht, wird es, aufgrund der Epoche eh nur per Handzeichen gefahren, daher habe ich hier nur zwei Sperrsignale aufgestellt (hatte ich einmal so gelesen).


Dazu noch ein paar Erläuterungen und ein paar Bilder der Fahrstraßen: Die Gleise 4 und 5 (am großen Bahnsteig) sind die eigentlichen Durchgangsgleise, Gleis 6 ist ein "Überhol"Gleis, und Gleis 3 ist für kleinere Züge gedacht, die ggf. hier ihren Entpunkt haben, eine neue Lok bekommen, oder die Lok die Richtung wechselt. Die Gleise 1 (inkl. 011) und 2 sind Rangiergleise für einen kleinen Güterbahnhof an Gleis 2. Ob ich Gleis 011 richtig benannt habe, weiß ich nicht. Wie das Gleis parallel zu Gleis 011 genannt wird, weiß ich leider auch nicht.

Hier die dazu gehörigen Fahrstraßen:

Gleis 4-6:


Sowie Gleis 1-3:


Wobei ich vermutlich die Fahrstraße von Gleis 2 und 3 noch ändern werden, so dass Gleis 011 auch in Gleis 2 geht, so dass man diese drei (011, 001, 002) als "Rangierbereich" nimmt, und die Gleise 3 und 4 über das mir unbekannt Gleis neben 011 aus den Bahnhof rein und raus geführt wird. Das würde dann so zB aus sehen:



Was sagt Ihr?! Ich bin gespannt auf Eure Meinung, Anregungen, Kritik!! Immer her damit, ich kann es ja leider nicht besser!!

Vielen Dank und beste Grüße
Tommy


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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#2 von drum58 , 15.12.2017 21:27

Hallo Tommy,

für mich stehen A und F zu nahe an den Einfahrweichen (aber im schematischen Plan kann man keine Längen erkennen).
Der Sinn von P1 erschließt sich mir nicht, die Ausfahrsignale stehen doch schon am Ende der Bahnsteiggleise.
Die Weiche zum/vom Bw führt direkt ins Einfahrgleis, da sollte eine Schutzweiche die Einfahrt absichern und vor der steht auch das Lichtsperrsignal (Ls) vom Bw.
Das Ls Richtung Bw kann entfallen, wenn dort nur auf Sicht rangiert wird.

Gruß
Werner


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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#3 von mesmerize , 15.12.2017 21:39

Hallo Werner,

vielen Dank schon einmal für Deine Hinweise. Ich dachte, dass an der Ausfahrt der Rangiergleise, also an 011 auch ein Ausfahrtsignal stehen müsste, daher der Standort P1.

Meintest Du mit Schutzweiche, dass vor der Weiche auch ein kleines Lichtsperrsignal stehen soll?

Dank und Gruß!
Tommy


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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#4 von HGD , 16.12.2017 14:38

Hallo,
ich bin zwar nicht der große Gleisplan-Experte, aber ein paar Korrekturen kann ich trotzdem beisteuern, das ganze soll für den Bereich der DB gelten:
Gleisnummern: Grundsätzlich ist das Gleis am Hausbahnsteig (also Dein Gleis 3) die Nummer 1. Von da wird vom EG "weg" hochgezählt, Dein Gleis 4 bekommt die Nummer 2 usw. Deine Gleise 1 und 2 würden sich dann anschließen, aber wieder vom EG "weg" hochzählen. Hier gibt es verschiedene Varianten, entweder einfach weiterzählen, d.h. Gl. 2 wird zur 5 und Gl 3 zur 6, oder eine neue Zehnergruppe öffnen, d.h. Gl 2 wird die 31 und Gl 3 wird die 32. Ich kenne auch Bahnhöfe, wo eine neue Hundertergruppe genommen wird (also Gl 2 wird 101 usw.) Gl 11 wird als Verlängerung von Gl 1 (bei Dir noch 3) gesehen und behält seine Nummer und die Gls 23 und 25 werden zu 21 und 23.

Weichen: Die Weichen im Bahnhof werden in einer Richtung von links nach rechts oder umgekehrt durchnummeriert. Ich würde bei W13 oder W25, je nachdem, was Dir lieber ist, mit W1 anfangen. Die DKW bekommt keine 2 Nummern, sondern ein a und ein b, also z.B. W6a und W6b. Die Weichen im unsichtbaren Bereich würde ich dann beginnend mit W101 ähnlich von links nach rechts nummerieren. Das BW bekommt einen eigenen Nummernbereich in einer neuen Zehnergruppe.

Signale: Du hast die Signale passend zu einem elektromechanischen Stellwerk mit Lichtsignalen gesetzt. Dazu gehören Weichenlaternen an allen Weichen im Bahnhofsbereich (so wie ich das sehe, ist jede Weiche von mindestens einem Rangierfahrweg berührt, und damit kannst Du auf keine Laterne verzichten). Dazu gehören eigentlich auch Lichtsignale einer speziellen Bauform (die es m.W. in Großserie nirgends gibt) und an den Ausfahrsignalen getrennt aufgestellte Haupt- und (hohe) Sperrsignale, ganz so, wie es bei Formsignalen auch wäre. Ich kennen keinen Bahnhof, auf dem mit dieser Signaltechnik Haupt-Sperrsignale (die mit dem Doppel-Rot) aufgestellt waren/sind. Wenn Du ein Durchgangsgleis auf einer Seite des Bahnhofs mit Sperrsignal absicherst, dann sollte es auch auf der anderen Seite (also da, wo kein Ausfahrtsignale steht) mit einem Sperrsignal abgesichert sein. Auch hier müsste ein hohes Sperrsignal stehen, die niedrigen sogenannten Zwergsignale kommen erst bei der Spurplantechnik mit gesicherten Rangierfahrstraßen ins Spiel. Du kannst bei der Größe und angedachten Bedeutung des Bahnhofs aber auch ganz auf Sperrsignale verzichten, außer bei der BW-Ausfahrt, wo auf jeden Fall ein hohes Sperrsignal stehen sollte, allerdings deutlich näher an Deiner W13 platziert. Die Abstellgleise würden eher mit Gleissperren als mit Sperrsignalen abgesichert, die beiden Gleise der Güterabfertigung (aktuelle Nrn 1 und 2) hätten im Original auf jeden Fall Gleissperren (um die Hauptgleise gegen unbeabsichtigt wegrollende Wagen zu schützen). Ob Deine Gleise 23 und 25 je eine Gleissperre brauchen, hängt von der Verwendung ab, wenn da Wagengruppen oder Lokomotiven nur abgestellt werden, brauchen sie m.E. keine.

Blocksignale an der Hauptstrecke: Der Abstand zwischen Haupt- und Vorsignal ist zu gering, um glaubwürdig zu erscheinen. Wenn Du unbedingt Vorsignale aufstellen willst, dann mach das als Vorsignal-Wiederholer und begründe das eventuell mit der kurvigen Gleisführung. Vorsignal-Wiederholer haben keine Vorsignaltafel (und natürlich auch keine Abstandsbaken) aber ein weißes Kennlicht.

Gruß
HGD


 
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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#5 von Erich Müller , 16.12.2017 15:15

Hallo,

wozu das Gleis "011"? Der Zugang zu "001" könnte auch mit einer einfachen Weiche aus "002/003" erreicht werden, unter Verzicht auf die teure DKW. Damit hat der Bahnhof auch nicht weniger Verkehrsmöglichkeiten.

Zu den Fahrstraßen: sind an der eingleisigen Strecke Richtungsgleise am Bahnsteig sinnvoll?
In jedem Fall wird es Durchfahrten wohl nur über diese Gleise geben, nicht über alle Parallelgleise.


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#6 von HGD , 16.12.2017 16:34

Hallo,
Erich hat Recht, an einer eingleisigen Strecke, sind Bahnhofsgleise, die nur in einer Richtung für Zugfahrten genutzt werden können, zumindest ungewöhnlich.
Ich würde, wenn es eine Kostenfrage ist, auf die Sperrsignale verzichten und dafür auf allen Gleisen in beiden Richtungen Ausfahrsignale aufstellen. Und weiterhin: Warum 3 Personengleise? In solch einem Bahnhof stehen bei einer Kreuzung gleichzeitig maximal 2 Personenzüge, da braucht es keinen 3. Bahnsteig. Mach doch Dein Gleis 005 zu einem weiteren Gütergleis ohne Bahnsteig (d.h. der Mittelbahnsteig hat nur einseitig gegen 004 eine Bahnsteigkante). Dann können auch zwei Güterzüge kreuzen, ohne die Reisenden auf dem Bahnsteig zu belästigen.
Und zum Gleis 011 und dem Ausfahrsignal, ich hätte da eine zwar ungewöhnliche, aber nicht vorbildwidrige Begründung, allerdings eigentlich nur für einen Zeitraum bis Anfang der 60er passend:
Bis zu dieser Zeit gab es die Leichtgüterzüge (Leig) bestehend aus einer recht flotten Zuglok (z.B. 38 oder 7 und ein bis zwei dieser Doppelwagen (Leig-Einheiten). Diese Züge fuhren mit der Zuglok direkt an die Ladestelle, und wurden dort schnellstmöglich be- und entladen. Die Zuglok blieb in dieser Zeit am Zug. Danach ging es schnellstmöglich wieder auf die Strecke.
Wenn nun Dein Bahnhof ein solcher Leig-Stützpunkt ist, könnte das so aussehen (ich nehme mal Deine bisherigen Gleisnummern):
Die Leig kommt von rechts, fährt über Gl 003 nach Gl 011 bis vors Signal P1 (das eigentlich P11 heißt). Dann drückt sie zurück in Gl 002. Dort findet das Ladegeschäft statt. Anschließend zieht die Einheit wieder bis P1 (P11) vor und bekommt dort die Ausfahrt. Für dies Fahrten macht auch die DKW Sinn.
Signaltechnisch ist dabei interessant, wie dabei P3 gestellt werden muss. Ich würde es als Zwischensignal ansehen, dass dann wie bei einer normalen Ausfahrt aus 003 auf HP2 gestellt wird. Alternativ könnte man es als Lichtsignal auch betrieblich abschalten (nur weißes Kennlicht)

Gruß
HGD

PS:
Ich finde Dein Konzept hinter dem Gleisplan (Übergänge von Bahnhofsbereich und Paradestrecke im unsichtbaren Bereich) genial. Schade nur, dass Du offenbar aus Platzgründen auf den 36er Radius (in den Bogenweichen) angewiesen bist. Das wird leider ein Quell "unendlicher Freude" werden


 
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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#7 von mesmerize , 17.12.2017 17:27

Hallo HGD, hallo Erich,

erst einmal vielen Dank für die Ausführlichen Infos. Also da der Plan ja bereits voll umgesetzt ist und vor allem mein Stellpult bereits fertig ist, habe ich nicht vor, am Gleisplan etwas zu ändern. Es muss ja auch nicht alles 100% der Realität entsprechen. Außerdem war die DKW halt noch aus einer alten Anlage "übrig" und ich wollte sie gerne verbauen, so dass ein bixschen mehr "Eisenbahn" zu sehen ist.

Aber Erich hat mein Vorhaben eigentlich ganz richtig wiedergegeben (ohne dass ich wusste, dass es sowas tatsächlich gab). Gleis 011 war tatsächlich so gedacht, dass es als Rangiergleis für 01 und 02 gilt, so wie es Erich in seinem zweiten Beitrag beschrieben hat.

Könnte es auch so sein, dass meine Gleise 01, 02 UND 03 für den Güterverkehr genutzt werden und 04 und 05 für den Personenverkehr und 06 als Überholgleis? Mein Ihr aber, ich sollte 04 und 05 jeweils immer in beiden Richtungen befahren, so dass es mehr Möglichkeiten gibt, sprich an jedem Ende ein Ausfahrtsignal. Auch Deine Idee, ganz auf Sperrsignale zu verzichten, finde ich gut, dann kann ich mir diese nämlich sparen, und würde wie vorgeschlagen lediglich bei der BW Ausfahrt ein hohes Sperrsignal stellen. Bekommt die BW Einfahrt (also selbe Gleis aus der anderen Richtung) ein Sperrsignal?

Ich werde den Plan heute Abend einmal aktualisieren.

Anlagen Thema soll tatsächlich so etwa 60er Jahre sein. Leider ist mein Eisenbahnkeller tatsächlich nicht größer (4,7m x 3m). Die gesamte Bahn steht auf Rollen, so dass ich sich jeweils nach links oder rechts schieben kann um von allen Seiten prima arbeiten zu können. Die Bogenweichen waren daher notwendig. Aber auf der Rechten Seite wird es direkt nach der Weiche der Tunnel / Unterführung beginnen. 023 wird daher direkt vor der Stützwand enden und 025 wird auch in die Unterführung gehen.

Gedacht ist, dass von der linken Einfahrt (die auch direkt hinter einem Tunnel sein wird), eine Stützmauer auf der ganzen Strecke entlang gehen wird. Und oben dann eine typische Kleinstadt Häuserzeile.

Den Link zu meinem ganzen Baubericht findet Ihr unten in meiner Signatur.

Vielen Dank und beste Grüße
Tommy


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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#8 von volkerS , 17.12.2017 18:18

Hallo Tommy,
hohes Gleissperrsignal an der BW-Ausfahrt. Keines zur Einfahrt. Eigentlich gehört an die BW-Ausfahrt noch eine Schutzweiche, alternativ ginge auch eine Gleissperre, so etwas gab es z.B. in Mainz.
Ich würde wie folgt signalisieren:
Gleis 003 ist für kurze Züge, die hier beginnen bzw. enden. Beidseitig Signale.
Gleis 004 ist das Durchfahrtsgleis, auch beidseitig signalisiert.
Gleis 005 ist Kreuzungsgleis für Personenzüge, da reicht einseitig ein Signal. Aktuell gibt es diese Situation in Nieder-Olm.
Gleis 006 ist Güterzuggleis, beidseitig signalisiert, da hier auch Güterzüge wegen Überholung durch Personenzüge halten müssen.
Stumpfgleise eventuell mit W-Zeichen sichern.
Volker


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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#9 von HGD , 17.12.2017 18:47

Hallo Tommy,
schön, dass wir Dir helfen konnten. Einen habe ich noch zur Signalisierung: Du brauchst beide Ausfahrgleise für Rangierfahrten (und wenn es nur das Umsetzen einer Lok ist). Solche Rangierfahrten dürfen auf keinen Fall "von hinten" über das Einfahrsignal hinausgehen. Bei der großen Bahn gibt es dazu die "Rangier-Halt-Tafel" (Ra10) die den Punkt anzeigt, bis zu dem Rangierfahrten in die Ausfahrten hinaus gezogen werden können (das Signal Ra10 steht übrigens als einziges (?) Signal grundsätzlich links vom Gleis und normalerweise ca. 150m hinter dem Einfahrtsignal). Bei Dir ist der Platz zwischen letzter Weiche und Einfahrsignal (wenn Du sie tatsächlich aufstellen willst) recht klein. Verzichte einfach auf sichtbare Einfahrtsignale, die stehen gedachter weise auf der anderen Seite des Tunnels und setze, wenn es reicht, die Ra10 Tafeln an den Tunnelmund, wenn es nicht reicht, dann verzichte auch darauf. Rangierfahrten in einen Tunnel sind zwar ungewöhnlich, aber nicht verboten.

Gruß
HGD


 
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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#10 von mesmerize , 17.12.2017 23:22

Hallo zusammen,

so, ich habe einmal mein Signal-Plan-Schema mit Euren Hinweisen aktualisiert:



Hier der link zum Original: https://flic.kr/p/22xVzWf

Ich denke, jetzt passt es, oder was sagt Ihr?

Euch allen vielen Dank für die Hilfe!!

Noch ein Nachsatz zur den Weichennummern: Der Plan war eigentlich mein Plan zur Programmierung der Weichendecoder und der Fahrstraßen. Ich hatte die Nummern hier nur stehen gelassen, da ich dachte, dass es so vielleicht einfacher ist, etwas mit Euch gemeinsam zu entwickeln.

Beste Grüße und schönen Abend noch!
Tommy


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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#11 von WolleH , 18.12.2017 18:45

Hallo Tommy,

finde ich gut, wenn das vereinte Wissen hier im Forum mal abgefragt wird, um seine Anlage besser darzustellen.
Das wird bestimmt ein schönes Schätzchen, deine geschwungene Gleisführung finde ich ansprechend.

Zu den Signalen:
Haupt- und Sperrsignale sind meiner Meinung nach jetzt richtig und ausreichend.
Angesichts der engen Radien könnten es durchaus alles HP0/HP2 sein.
Falls du die Bogenweichen nicht als "enge Kurve" definierst, wären N2 und P3 nur HP0/HP1.
Eventuell würde ich P3 weglassen, da nicht unbedingt erforderlich (siehe weiter oben).

Die beiden Stumpfgleise rechts scheinen für reine Schutzgleise etwas lang zu sein - also werden sie vermutlich auch als Lokwartegleise oder Abstellgleise für Wagen dienen sollen.
Als Lokwartegleis müssten hier Wartezeichen vor die Weiche, als Abstellgleis gehören hier Gleissperren hin.

Gleise 101 und 102 sollten bei abgestellten Wagen auch Gleissperren erhalten.
An 101 gehört auch ein Wartezeichen. Das kann bei 102 entfallen, weil die Zustimmung zur Rangierfahrt hier durch die Weichenstellung gegeben werden kann.

Die H-Tafel vor P11 erscheint mir sinnlos. Auch die anderen H-Tafeln ergeben nicht so recht Sinn, wenn sie direkt vor dem Hauptsignal stehen.

Falls im BW aus mehr als einem Gleis eine Ausfahrt in Richtung Bahnhof möglich sein sollte, kann man auch hier über das Aufstellen von Wartezeichen nachdenken (z.B. W28 / W29). Das geht aber eher aus deiner "BW-Fahrordnung" hervor


Gruß
Wolfgang


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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#12 von Erich Müller , 19.12.2017 06:45

Hallo Wolfgang,

wie ist das mit den Wartezeichen bei der DB? Reichsbahn - klar, da standen die Dinger überall. Bei der DB meines Wissens aber deutlich seltener, da hatte man doch eher schnell ein Sperrsignal. Oder irre ich mich?

Tommys Anlagenthread zeigt kaum Fahrzeuge (ich habe nur zwei identifiziert), aber scheint mir mit dem TEE-Wagen eher zur DB zu tendieren. Die KLVM ist in der Hinsicht nicht aufschlussreich.


Freundliche Grüße
Erich

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#13 von HGD , 19.12.2017 08:16

Hallo Erich,
im "Carstens" steht irgendwo, dass die DB an Stelle eines Wartezeichens mit Sh1-Lampen häufig gleich ein hohes Licht-Sperrsignal aufstellt, weil der Schaltungsaufwand im Stellwerk annähernd gleich ist.

Gruß
HGD


 
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#14 von MicroBahner , 19.12.2017 11:46

Zitat

meine Schurfwinkelbahn läuft jetzt, alle Weichen sind angeschlossen, alle Dekoder in der Zentrale eingebunden, alle Fahrstraßen programmiert und mein Gleisbildstellpult zur Fahrstraßenauslösung ebenfalls fertig gebaut/gelötet.


Hallo Tommy,
hab deinen Thread erst jetzt gesehen, und komme vielleicht etwas spät. Aber was mich wundert, dass Du erst die Fahrstraßen programmierst, und dann über die Aufstellung der Signale nachdenkst. Abgesehen von den Rangiersignalen ( wenn es kein Dr-Stellwerk ist ) sind die Signalstandorte mit den Fahrstraßen doch festgelegt: Ein Fahrstraße muss immer von Signal zu Signal gehen. D.h. jeweils am Anfang und am Ende einer Fahrstraße muss ein Hauptsignal stehen.


viele Grüße
Franz-Peter
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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#15 von mesmerize , 19.12.2017 21:15

Guten Abend zusammen liebe Eisenbahnfreunde,

schön, dass ich ja anscheint ein Diskussionsthema gefunden habe, an dem mehrere Spass haben!

Vielleicht erst einmal eine Erklärung für Franz-Peter, wobei ich da etwas mehr ausholen muss: Vor ca. 37 Jahren hat mein Vater damit Angefangen, mit mir Modelleisenbahn zu bauen. (Da war ich etwa 4 1/2 Jahre alt). Zu Beginn hatten wir eine klassische Oval-Anlage, mit drei getrennten Stromkreisen. Es stand immer der gemeinsame Spass am basteln und spielen im Vordergrund. Landschaft und "Dioramen" (kleine Situationen, wie z.B. Industriebauten, aber auf dem "Oval") standen immer im Fokus. Das wurde mit der Zeit immer besser und mehr. Wir zogen dann irgendwann einmal (da war ich 11) in ein anderes Haus und hatten sogar noch mehr Platz im Keller, so dass die Eisenbahn weiter wachsen konnte. Sie wurde dann sogar in den Anfängen von Märklin Digital umgerüstet. Dann, ich war mittlerweile 21, im Studium und ausgezogen, haben wir im gemeinsamen Einverständnis die Anlage komplett zurückgebaut und sauber in diesen roten Metallkisten verpackt und meine Eltern richteten sich im nun freiem Raum einen Sauna/Fitness Keller ein. Die Erde drehte sich weiter, ich heiratete irgendwann, meine Frau und ich zogen zur Miete in ein Haus mit Keller (Im Schurfwinkel), und ich beschloss die Eisenbahn zu erwecken und komplett neu zu bauen (das war 2008 und ich war mittlerweile 32 Jahre alt). Pläne und Ideen hatte ich in all den Jahren viele, daher musste ich diese nur zusammentragen. In den nächsten Jahren passierte viel: 2010 wurde ich das ersten Mal Vater, 2012 starb mein Vater leider im alter von 62 Jahren an Krebs, 2013 wurde ich das zweite mal Vater und 2015 dann zum dritten mal (alles übrigens Mädchen!!). In 2014 bezogen wir ein eigenes Haus und die Eisenbahn ist seitdem wieder "angekommen". Der Kreis schließt sich, jetzt stehe ich mit meinen Kindern im Keller!! Meine 2 Jährige freut sich wie bolle wenn die Loks aus dem Tunnel kommen und die beiden großen fangen an, selber mitzubasteln und selber Loks zu steuern.

Warum erzähle ich das alles, naja, es erklärt, warum für mich eine "vorbildgerechte" Modelleisenbahn nicht alles ist. Ich mache dies, weil es mir Spaß macht, weil ich schöne Erinnerungen daran habe, weil ich wieder etwas an meine Kinder weiter geben möchte. Diesmal wird es nur "etwas" realistischer und vorbildgerechter - doch Signale spielten bisher in all den Eisenbahnjahren keine Rolle und werden jetzt zum ersten Mal die Bühne betreten!! Man lernt ja schließlich auch dazu!! Ich hoffe, ich habe irgendwann einmal die Zeit, mit meinen Enkeln vielleicht dann meine dritte Bahn zu bauen, dann wird die Planung bestimmt wieder etwas "besser" ausfallen. Viele Dinge wie etwa eine etwas realistischere Gleisplanung, Schattenbahnhof, selbst gebautes Stellpult, etc mache ich gerade zum ersten mal und das ist auch gut und schön so, denn man entwickelt sich ja auch weiter!

Sooooo....jetzt zu den anderen Fragen!!

Soll ich jetzt noch Sh1 Signale (Schutzsignale) aufstellen, oder kann ich mir die (buchstäblich) sparen? Warte Signale sind sicherlich günstiger, oder?

H-Tafeln: Wusste bis eben garnicht was das ist, hatte mich schon gewundert. Hatte die Bilder der Signale woanders einfach im Internet gefunden. ok - H-Tafeln kommen weg! Warum soll ich P3 weglassen? So wie ich das sehen, könnte ich das, wenn 003 und 004 (das Überholgleis) also alle nach "überholter" Gleisbenennung, ein gemeinsames Ausfahrsignal hätten, dann müsste ich aber links und rechts auch insg. 4 hohe Sperrsignale aufstellen, plus die zwei Ausfahrsignale, oder? Sprich, zwei Signale mehr, als wenn jedes Gleis einfach auf beiden Seiten ein Ausfahrsignal hätte.

Euch allen weiterhin ein frohes basteln!!

Viele Grüße
Tommy


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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#16 von HGD , 20.12.2017 17:06

Hallo Tommy,
es ist schon interessant, einen Lebenslauf zu lesen, der fast der eigene sein könnte, nur um etwa 15 Jahre verschoben.

Und nun zu Deinen Fragen, ich kopier sie als Text mal mit hier rein. Die Antworten beruhen auf dem, was ich bei Verwendung von Formsignalen machen würde.

"Soll ich jetzt noch Sh1 Signale (Schutzsignale) aufstellen, oder kann ich mir die (buchstäblich) sparen?"
Die Gleise 101 und 102 [Typo korrigiert] sollten jeweils eine Gleissperre (kein Sh-Signal) haben. Ich weiß, sowas gibt es nicht in Großserie, aber vielleicht kannst Du dir ja Attrappen schnitzen, der Signalkörper hat in etwa die Maße einer Weichenlaterne, mit quadratischer Grundfläche. Gleissperren gehören, vereinfacht gesagt überall dahin, wo sich einzeln abgestellte Wagen oder Wagengruppen selbstständig machen und in die Verkehrsgleise rollen können.
Die Gleis 21 und 23 würde ich mit einem Sh-Signal absichern, eine Gleissperre ist nicht notwendig, da die Gleise 1, 3 und 4 keine Durchfahrgleise sind. Zur Erklärung: Ein Bahnhof an einer eingleisigen Strecke hat in der Regel nur ein Durchfahrgleis, d.h. ein Gleis, für das die Ein- und Ausfahrt gleichzeitig auf Fahrt gestellt werden und der Zug ohne Halt durchfahren kann. In Deinem Plan würde ich das Gleis 2 zum Durchfahrgleis erklären.
An der BW-Ausfahrt würde ich ein Sperrsignal und nicht nur ein Wartezeichen aufstellen, da Du von da aus auf die Strecke hinausfährst und nicht nur in ein Bahnhofsgleis. Eine Gleissperre ist nicht notwendig, da die Zufahrt im Gefälle in Richtung BW liegt. In der Einfahrt zum BW würde ich eine Trapeztafel (Ne 1) zusammen mit einem Fernsprecher aufstellen. Hier muss eine einrückende Lok warten, bis die Erlaubnis zur Einfahrt ins Bw (über Fernsprecher) gegeben wird.

"Warte Signale sind sicherlich günstiger, oder?"
Ja, speziell, wenn sie keine Anstrahlleuchte und keine Sh-1 Signalisierung haben bzw. brauchen, z.B. weil der Befehl zum Vorrücken mündlich vom Stellwerk kommt.

"H-Tafeln: Wusste bis eben garnicht was das ist"
Ich hatte in Deinem ursprünglichen Plan die Haltetafeln (Ne 5) für Sperrsignale gehalten.
Ich würde die Haltetafeln an all den Gleise aufstellen, an denen Personenzüge halten. Der optimale Halteplatz am Bahnsteig ist nicht unbedingt unmittelbar vor dem Ausfahrtsignal und das wird durch die Haltetafel signalisiert. Außerdem sind sie nicht teuer, wenn du sie nicht gleich selbst machst (Ausdruck, ein Stück Plastik und ein Stahlstift) An die Gleise 4 und 11 (kein Personenverkehr) gehören in Deiner Epoche keine Haltetafeln, heute ist das aber anders.

"Warum soll ich P3 weglassen? So wie ich das sehen, könnte ich das, wenn 003 und 004 ein gemeinsames Ausfahrsignal hätten, dann müsste ich aber links und rechts auch insg. 4 hohe Sperrsignale aufstellen, plus die zwei Ausfahrsignale, oder?"
Soweit ich weiß, sind "Gruppenausfahrsignale" an Gleisen mit Personenverkehr verboten, auf P3 (oder alternativ N3) kannst Du nur verzichten, wenn du keine Zugfahrten in dieser einen Richtung durch Gleis 3 erlaubst. Aber, wie Erich weiter oben schon sagte, an eingleisigen Stricken ist so etwas unüblich. Ich würde das so lassen, wie Du es jetzt planst.

Gruß und viel Spielzeit über die Weihnachtstage
HGD


 
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#17 von mesmerize , 20.12.2017 21:20

Guten Abend!!

Ok, besten Dank!! Werde es dann so umsetzen und für die Gleissperren mir etwas basteln.

Ich hatte mir überlegt, von Viessmann die Bausatzsignale zu nehmen. Habt Ihr Erfahrungen mit denen? Oder lieber die Fertigmodelle? Wobei ich mich an die Lötarbeiten ruhig trauen würde.

Z.B das hier: H0 Viessmann 4013A Lichtsignal Ausfahrsignal

Beste Grüße
Tommy


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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#18 von cargopfeil , 21.12.2017 06:39

Zitat

Das kann bei 102 entfallen, weil die Zustimmung zur Rangierfahrt hier durch die Weichenstellung gegeben werden kann.



Hallo,

Ohne auf den Thread einzugehen - könntest du mir eine Quelle für diese Theorie nennen?

MfG


cargopfeil  
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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#19 von WolleH , 21.12.2017 07:13

Zitat
könntest du mir eine Quelle für diese Theorie nennen?


Meine Quelle für die Praxis vor Einführung des Sprechfunks bei Fahrten von der Herzstückseite aus ist ein Rangierlokführer aus Hamburg-Langenfelde.
Für die andere Richtung gibt es einen Hinweis im Miba-Report 17, auf S. 72 in der 1. Auflage, rechts unten.


Gruß
Wolfgang


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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#20 von Erich Müller , 21.12.2017 11:51

Hallo,

Zitat

ich kopier sie als Text mal mit hier rein.



Das beste ist: unter dem Antworten-Fenster sind die letzten Beiträge des Threads aufgelistet. Da kann man die Zeilen, die man zitieren will, einfach markieren und dann oben rechts in der Ecke des jeweiligen Beitrags auf die Schaltfläche mit den Anführungszeichen klicken.

Zitat

Die Gleise 1 und 2 sollten jeweils eine Gleissperre (kein Sh-Signal) haben. Ich weiß, sowas gibt es nicht in Großserie, aber vielleicht kannst Du dir ja Attrappen schnitzen, der Signalkörper hat in etwa die Maße einer Weichenlaterne, mit quadratischer Grundfläche. Gleissperren gehören, vereinfacht gesagt überall dahin, wo sich einzeln abgestellte Wagen oder Wagengruppen selbstständig machen und in die Verkehrsgleise rollen können.



Wir reden aber jetzt von den Gleisen, die im letzten Plan zu 101 und 102 geworden sind - den zwei Stumpfgleisen hinter dem Hausbahnsteig? Unter dieser Bedingung: Zustimmung. Das Signal der Gleissperre sieht übrigens dem Form-Sperrsignal ziemlich ähnlich.

Zitat

Die Gleis 21 und 23 würde ich mit einem Sh-Signal absichern, eine Gleissperre ist nicht notwendig, da die Gleise 1, 3 und 4 keine Durchfahrgleise sind. Zur Erklärung: Ein Bahnhof an einer eingleisigen Strecke hat in der Regel nur ein Durchfahrgleis, d.h. ein Gleis, für das die Ein- und Ausfahrt gleichzeitig auf Fahrt gestellt werden und der Zug ohne Halt durchfahren kann. In Deinem Plan würde ich das Gleis 2 zum Durchfahrgleis erklären.



OK fürs Durchfahrgleis; nicht OK für die Gleissperre. Mit Gleissperre werden (Neben-)Gleise abgesichert, die in Hauptgleise (tlw. auch Verkehrsgleise genannt - Gleise, auf denen Zugbewegungen stattfinden und nicht nur Rangierbewegungen) führen und in denen Wagen abgestellt werden können. Gleise 1, 3 und 4 sind Hauptgleise. Und wenn sich da ein Wagen auf dem Abstellgleis selbständig machen sollte, ist dem das ziemlich egal, ob ein eventuell gerade auf dem Hauptgleis verkehrender Zug bremst, anfährt oder durchfährt: der Wagen muss aufgehalten werden, bevor er den Zug gefährdet. Also: Gleissperre in 21 und 23. Sperrsignale werden nur da aufgestellt, wo rangiert wird; wo Loks abgestellt werden, müssen Schutzweichen vorgesehen werden.
Der Vollständigkeit halber: Gleissperren in Hauptgleisen sind übrigens verboten.

Zitat

An der BW-Ausfahrt würde ich ein Sperrsignal und nicht nur ein Wartezeichen aufstellen, da Du von da aus auf die Strecke hinausfährst und nicht nur in ein Bahnhofsgleis.



OK für Sperrsignal, aber die Begründung ist falsch: die Lokbewegung geht nicht "auf die Strecke hinaus" - dem steht das Ra 10 entgegen, aber sie geht in ein Hauptgleis.

Zitat

Eine Gleissperre ist nicht notwendig, da die Zufahrt im Gefälle in Richtung BW liegt.



falsch: eine Gleissperre ist verboten. Gleissperren können einen Wagen aufhalten, keine Lok - da richten sie nur Schaden an Fahrzeug und Fahrweg an, ohne das Fahrzeug sicher von der Einfahrt ins zu schützende Gleis abzuhalten. Eine Schutzweiche wäre das Mittel der Wahl.

Zitat

In der Einfahrt zum BW würde ich eine Trapeztafel (Ne 1) zusammen mit einem Fernsprecher aufstellen. Hier muss eine einrückende Lok warten, bis die Erlaubnis zur Einfahrt ins Bw (über Fernsprecher) gegeben wird.



falsch. Diesen Zweck erfüllt das Wartezeichen Ra 11 -

Zitat
Die Zustimmung kann mündlich, durch Hochhalten des Armes oder einer weißen Handleuchte oder durch Signal Sh1/Ra12 gegeben werden


Quelle - aus der DS301 kann ich nicht kopieren. (Wir reden von DB, also DS301? Bei der DR, DV301, gibt es Varianten.)
Mündlich kann heißen: per Fernsprecher. Kann auch heißen: per Lautsprecher oder auf Zuruf. Hier stellt sich die Frage: wie weit von der ersten BW-Weiche entfernt soll die Lok halten? Mir scheint angebracht, nicht nur das Sperrsignal vor W13 hinreichend zurückzuziehen, sondern auch zwischen dem Sperrsignal und der Weiche 13 noch eine Schutzweiche einzubauen, deren Gleis u.U. als Wartegleis dienen kann. Das BW ist sehr klein, aber die Zufahrt ist lang und stellt einen Gefahrenpunkt dar. Da zumindest nach dem Foto das BW-Gleis auf Höhe des Herzstücks von W16 einen Knick aufweist, hier also Nacharbeit anfallen könnte, würde ich den Einbau einer Schutzweiche sehr befürworten. Diese Schutzweiche könnte nur mit Zustimmung des Fdl im Bahnhof auf "gerade" (Richtung Bahnhof) gestellt werden, würde aber vom Wärter im BW gestellt. Und wenn (was hier selten vorkommen wird) eine Lok in der Einfahrt wartet, eine andere rausmuss, kann die wartende aufs Schutzgleis verwiesen werden, um für die ausfahrende Lok den Weg freizumachen. An sich aber würde man versuchen, Ein- und Ausfahrt des BW zu trennen, sofern man den Platz dafür hat. Hier ist kein Platz.
Man könnte jetzt auch erwägen, dass die W13 durch den BW-Wärter gestellt wird (nur nach Freigabe durch Fdl!), und das Stellen dieser Weiche schon als Genehmigung der Einfahrt ins BW angesehen wird. Denn das BW ist klein, und anders als bei Großanlagen mit getrennten Ein- und Ausfahrgleisen und Warteschlangen auf dem Einfahrgleis wird hier nie mehr als eine Lok zur Zeit Einfahrt begehren, und auch kein Stau an den Behandlungsanlagen das Warten auf dem Einfahrgleis nötig machen. Zumal damit ja auch die Ausfahrt unmöglich gemacht wird...
Ohnehin halte ich die Einrichtung einer BW-Anlage hier nur für gerechtfertigt durch die Vorhaltung von Schubloks o.ä.

Trapeztafeln sind, vereinfacht gesagt, ein Hauptsignalersatz auf Nebenbahnen niedrigster Kategorie. Im BW haben sie nichts verloren, denn sie regeln Zugfahrten.

Zitat

Ich würde die Haltetafeln an all den Gleise aufstellen, an denen Personenzüge halten.



Ich nicht... Wenn Hauptsignale am Bahnsteigende stehen, ist eine H-Tafel direkt vor dem Signal sinnlos. Nur für kurze Züge (Schienenbus, Akkutriebwagen) können H-Tafeln aufgestellt werden, aber auch nicht überall: vor N1 braucht keine, weil N1 ohnehin fast vor der Haustür des EG steht. In der Gegenrichtung kann auf Gleis 1 eine H-Tafel etwa auf Höhe des Prellbocks von 101 aufgestellt werden, mit dem Zusatz "50m": die gilt dann nur für Züge von 50m oder weniger. Entsprechend kann auch eine solche auf 2 und 3 aufgestellt werden, dass der Zug auf Höhe der (noch zu erstellenden?) Unterführung hält.
Gleis 4 bekommt natürlich keine H-Tafeln, 11 auch nicht - übrigens nicht nur in Epoche 3 und 4, denn wozu sollten die dienen? Der Halt der Zugspitze wird doch durch das Hauptsignal festgelegt. Für 11 kommt noch dazu, dass H-Tafeln nur für in den Bahnhof einfahrende Züge Bedeutung haben.

Zitat

"Warum soll ich P3 weglassen? So wie ich das sehen, könnte ich das, wenn 003 und 004 ein gemeinsames Ausfahrsignal hätten, dann müsste ich aber links und rechts auch insg. 4 hohe Sperrsignale aufstellen, plus die zwei Ausfahrsignale, oder?"
Soweit ich weiß, sind "Gruppenausfahrsignale" an Gleisen mit Personenverkehr verboten, auf P3 (oder alternativ N3) kannst Du nur verzichten, wenn du keine Zugfahrten in dieser einen Richtung durch Gleis 3 erlaubst. Aber, wie Erich weiter oben schon sagte, an eingleisigen Stricken ist so etwas unüblich. Ich würde das so lassen, wie Du es jetzt planst.



Gruppenausfahrsignale an Gleisen mit Personenverkehr sind unerwünscht, nicht verboten. P3 weglassen würde bedeuten, Gleis 3 nur in einer Richtung zu verwenden - und zwar dann, wenn Gleis 2 belegt ist. Kann man machen, wurde wahrscheinlich auch manchmal angewendet, zumal mit mechanischer Stellwerkstechnik, wo jedes Signal extra verseilt werden muss und die Fahrstraßenabsicherung einen ziemlichen Aufwand bedeutet. (Hier würden die Fahrstraßen von F zu P3 und von P3 zu [nächstes Blocksignal auf Seite A] wegfallen.) Interessant wäre das, wenn man davon ausgeht, dass die Strecke von links vielleicht in der Steigung oder im langen Tunnel liegt, um einen Halt vor A zu ersparen. Denn normalerweise müsste dein Bahnhof auch mit drei Verkehrsgleisen funktionieren - an eingleisiger Strecke...
Kannst du machen, wenn du deinem Fdl ein paar Knochen aufgeben willst. Musst du aber nicht.

Zitat

Gruß und viel Spielzeit über die Weihnachtstage
HGD



Dem schließe ich mich an - und: probier mal, was in deinem Bahnhof überhaupt "geht", und wofür die Gleise dienen. Danach richtet sich nämlich beispielsweise auch, ob Gleis 4 überhaupt Hauptsignale bekommt oder als Nebengleis verwendet wird: wenn auf einem Nebengleis ein Zug zusammengestellt wurde, muss der erst mal auf eins der Hauptgleise rangiert werden, um von dort als Zug abfahren zu können. Das braucht Zeit - und macht Spaß!


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#21 von mesmerize , 21.12.2017 22:18

Guten Abend Erich,

wow....was für eine ausführliche Antwort. Das muss ich mir erst noch einmal in Ruhe durchlesen und verstehen!

Ich finde es aber echt toll, wie viele doch sachkundige Kollegen es hier gibt! So kommt man dann einer vorbildgerechten MoBa doch auch als Signal-Laie am Ende recht nahe!

Beste Grüße
Tommy


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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#22 von mesmerize , 22.12.2017 01:22

Hallo Erich,

bitte schau einmal, meintest Du das so?

Zitat
Mir scheint angebracht, nicht nur das Sperrsignal vor W13 hinreichend zurückzuziehen, sondern auch zwischen dem Sperrsignal und der Weiche 13 noch eine Schutzweiche einzubauen.



Ohne Schutzweiche (aktuell):


Mit Schutzweiche vor der Ausfahrt:


Und das Sh Signal vor der Schutzweiche muss ein hohes sein, oder?

Viele Grüße (und gute Nacht!)
Tommy


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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#23 von HGD , 22.12.2017 08:15

Hallo Erich,
vielen Dank für Deine sachliche Kritik an meinen Auslassungen. Da merke ich mal wieder, dass ich einiges aus meinen Quellen (überwiegend in gedruckter Form und nicht als Wikidungsbums) nicht richtig interpretiert habe.
Eine Anmerkung zur Aufstellung der H-Tafeln hab ich aber:
Ich kenne aus eigener Anschauung einen Bahnhof, wo heute H-Tafeln keine 10m vorm Ausfahrsignal aufgestellt sind. Das mag eine Ausnahme sein, und ich kann nicht sagen, ob das bereits in Epoche 4 schon so war.

Gruß und schöne Weihnachten
HGD

PS: Ich mag die raumgreifende Art, wie Zitate über die Funktion eingebunden werden, bei kurzen Übernahmen nicht. Außerdem schreibe ich längere Beiträge lieber netzunabhängig in einem Standard-Texteditor, um sie erst abschließend hierhin zu kopieren.


 
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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#24 von Erich Müller , 22.12.2017 19:33

Hallo Tommy,

kurz gesagt: ja, so ungefähr hatte ich mir das vorgestellt, und ja, ein hohes Sperrsignal.

Hallo HGD,

bei der modernen Bahn gibt es seltsame Blüten manchmal. Allerdings auch...
http://www.bahnbilder.de/bild/deutschlan...reicht-die.html
Hier ist eindeutig zu sehen: früher standen die Signale einige Meter weiter Richtung Fotograf. (Hinter dem Fotografen befindet sich der Bahnübergang.) Ich nehme an, dass die Signale mit dem Rückbau auf eingleisige Strecke umgestellt wurden, denn früher diente das Streckengleis nach Brügge quasi als Schutzgleis für einfahrende Züge aus Brügge, falls ein von Hagen kommender Zug durchrutschen sollte. Gleichzeitige Einfahrt aus Hagen und Ausfahrt nach Brügge war vermutlich nicht vorgesehen. Hier der Gleisplan zu zweigleisigen Zeiten: https://goo.gl/images/Xv4HBj
Inzwischen sieht das ganze wieder anders aus, denn die mechanischen Stellwerke auf der Volmetalbahn sind seit diesem Sommer Geschichte.

Warum ich das hier anführe? Weil so ein Versetzen von Signalen zu solch sonderbaren Situationen führen kann, wie du beschreibst. Vorher hätte in Gleis 2 (ex Richtungshauptgleis aus Hagen) ein H auf Höhe der Unterführung volle Berechtigung gehabt, zumindest für Triebwagen: bis zum Signal fahren hätte bedeutet, den vordersten Eingang unbrauchbar machen. An der neuen Position der Signale stünde das H quasi vor dem Signalmast und wäre überflüssig. Aber nicht unbedingt abmontiert worden. (In Rummenohl hat es aber m.W. nie welche gegeben.)
Falls du ältere Fotos von deinem Bahnhof findest, kannst du das ja mal nachsehen. Nur wenn du Zeit hast.

Gesegnete Weihnachten auch dir!


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Signalplanung für eine Epoche III / IV Modelleisenbahn

#25 von Atlan , 24.12.2017 10:17

Zitat
falsch: eine Gleissperre ist verboten. Gleissperren können einen Wagen aufhalten, keine Lok - da richten sie nur Schaden an Fahrzeug und Fahrweg an, ohne das Fahrzeug sicher von der Einfahrt ins zu schützende Gleis abzuhalten. Eine Schutzweiche wäre das Mittel der Wahl.




Hallo Erich,

wieso sollte eine Gleissperre einen Wagen, aber keine Lok aufhalten können?
Eine Lok wird durch eine Gleissperre genauso zum entgleisen gebracht wie ein Wagen.
Und wegen der Schutzweiche: Der Weg vom BW zur nächsten Weiche ist elendig lang. Was spricht dagegen, das Signal, welches die Fahrt vom BW in Ri. Hauptgleis zuläßt,
mitten im Gleis zu stellen, oder direkt hinter dem BW? Damit wäre mehr als genug Platz zwischen Signal und Gefahrpunkt, bzw Weiche.

Gruß
Manni


Gruß Manni


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