bin gerade dabei ein Roco Krokodil ÖBB 1189.5 (4149A) zu digitalisieren. In der Lok ist aber jede Menge Gewicht aber herzlich wenig Platz für den Decoder. Hat jemand diese Lok schon mal umgebaut? Wenn ja, wo habt ihr den Decoder versteckt?
Hallo Woita! Ich habe bereits die 05 und die 02 für DCC digitalisiert. Du mußt allerdings etwas mutig sein , um diesen Umbau vorzunehmen. Zuerst habe ich die beiden Vorbauten und den Gehäuse-Mittelteil abgenommen.Dann sieht man , daß die Platzverhältnisse äußert eng sind. Ich hatte zunächst die Idee , die Platine über dem Motor zu entfernen , dann einen passend geschnittenen Karton (von einer alten Spielkarte) direkt auf den Motor zu legen , darauf den Kühn T 125 zu befestigen (wegen der sehr flachen Bauart) und dann die Verkabelung fliegend auszuführen. Die Lok funktionierte nach diesem Umbau auch gut - der einzige Nachteil war aber , daß sich selbst bei der Verwendung des flachen Kühn-Decoders der Gehäuse-Mittelteil nicht mehr ganz in die Rastnocken einrasten ließ und so zwischen Rahmen und Gehäuse ein kleiner Spalt blieb. Das hat aber nur mich selbst gestört , da meine meisten Besucher das im Fahrbetrieb gar nicht bemerkten. Aber wenn man den Fehler einmal kennt , dann sieht man meistens nicht mehr das ganze , sondern nur noch den Fehler. Also habe ich nach einigen Jahren , nachdem Roco dieses Krokodil mit Schnittstelle produzierte , mal bei einem Modellbahnerkollegen nachge- schaut , wie Roco das Platzproblem gelöst hatte.
Roco hat hier bei einem Vorbau über dem Getriebekasten einen Teil des Zinkdruckrahmens weggelassen und so unter dem Lichleiter Platz für einen Decoder geschaffen. Ich habe daraufhin meine beiden Rocodile völlig demontiert und mit einer Puksäge die Rocoänderung am Rahmen nachvollzogen. Dann habe ich die Platinen wieder eingebaut und die beiden Decoder in den Vorbau der Loks verlegt und wieder verlötet. Ich hatte zunächst Bedenken , daß sich die Gehäusemittelteile im Lauf der Jahre vielleicht verformt hätten , weil sie ja nich einrasten konnten. Aber das Plastikmaterial ist doch qualitativ so gut , daß dieser Fall nicht eintrat. Meine Kollegen haben nach dem erneuten Umbau zwar gelästert , ich wäre päpstlicher als der Papst , da man den Zwischenraum unter dem Gehäusemittelteil ja nicht gesehen hätte , aber ich persönlich bin erst jetzt mit dem Umbau ganz zufrieden. Wenn Du Dir die Ersatzteilliste der 1189 Museumslokk von der Roco-Homepage runterlädst , kannst Du sicher die neue Aussparung für den Decodereinbau sehen.
die Idee mit dem entfernen der Platine über dem Motor hatte ich auch schon, auch den Gedanken an den Kühn 125. Ich habe die Platine einmal rausgenommen und einen Lopi 3 testweise reingelegt - Fazit: der Decoder geht beim besten Willen nicht an dieser Stelle. Möglich wäre auch ein Kühn N025, der hat immerhin 700 mA Motorstrom und Dank seiner sehr kleinen Bauform könnte der unterm Dach ev. doch Platz finden. Ich werde das mal Testweise in "Flugverdrahtungstechnik" probieren und dann mal einen Lasttest mit 10 - 12 Waggons machen. Den Decoder habe ich schon mal am Fleischmann Rundmotor verbaut (auch wegen Platzmangel) und den zieht er ganz locker weg. Falls das alles nicht hilft, wird wohl nur noch die "Säge" helfen, an der von Dir beschriebenen Stelle. Eine Frage noch: welcher Decoder arbeitet in Deinen Krokos und könntest Du ggf. den Einbau mal abfotografieren und mir zukommen lassen
Hallo Woita! Nachdem ich durch das Aussägen endlich Platz im Rocodil geschaffen hatte , passte natürlich auch ein anderer Decoder als der Kühn in die Lok.Da ich damalsnoch einen Lopi 2,0 rumliegen hatte , habe ich den benutzt.Die beiden Rocodile fahren damit traumhaft. Ich wäre übrigens vorsichtig beim Versuch mit dem Kühn N 025 - nicht wegen der Leistung , aber laut Kühn-Angabe hat der kleine Decoder eine Dicke von 3,3 mm gegenüber von 2,9mm beim T 145.Wie gesagt , ich habe den Lok-Mittelaufbau schon mit dem flacheren Decoder nicht mehr vollstandig einrasten lassen können.Ich hatte zuerst überlegt vielleicht etwas Material von der Dachunterseite mit dem Dremel abzutragen , aber ich habe das dann doch lieber gelassen. Ich werde jetzt mal versuchen , ob die Akkus meiner Digitalkamera noch genug Energie liefern , um Dir ein Foto schicken z können. Gruß Heinz
#7 von
Volker Stuckenholz
(
gelöscht
)
, 01.05.2007 14:56
Hallo Jungs,
es geht sehr gut mit dem flachen Kühn 145-Decoder. Natürlich muss man auch dafür Platz schaffen, was aber nicht schwer ist. Die bisherige Roco-Haupt-Platine fräst man so aus, dass der Kühn hineinpasst. Den Umschalter zwischen Ober-und Unterleitung braucht man sowieso nicht mehr. F1 und F2 schalten die roten Rücklichter.
Hallo Volker! Eigentlich habe ich ja , wie weiter oben beschrieben, meine Umbauten genauso ausgeführt wie Du.Ich habe mich aber nicht getraut die Gehäuse meiner beiden Rocodile so fest aufzusetzen , daß die Plastiknasen hör - und sichtbar einrasteten , da ich jedesmal eine Widerstand im Decoderbereich spürte.Was hast Du denn als Isolation zwischen Decoder und Motor benutzt? Oder kann es vielleicht sein , daß Roco im Laufe der Zeit etwas an der Konstruktion geändert hat ?Ich habe meine beiden Maschinen bereits kurz nach dem Produktionsbeginn erworben.Übrigens zu einem Preis von 75.-€ pro Stück !! Ist also wirklich lang her.Vor der Digitalisierung habe ich noch die Motoren gegen die heute aktuellen schräggenuteten 5-poligen ausgetauscht , da diese ja erheblich leiser laufen und viel weniger Strom ziehen als die damaligen Rappelkisten. Da bei mir noch der Umbau der 1189-07 ansteht , würde mich Deine Antwort freuen und ich denke für Woita wäre das auch informativ. Gruß Heinz aus Bochum
#9 von
Volker Stuckenholz
(
gelöscht
)
, 01.05.2007 19:10
Hallo Heinz,
von der Roco-Lok gibt es verschiedene Ausführungen, die man optisch an den unterschiedlichen Pantos erkennen kann.
Ich habe eine grüne Lok aus einer späteren Herstellungs-Serie umgebaut. Aber das Führerhaus hat schon ganz normal eingerastet.
Wenn ich aus der Haupt-Platine ein ganzes Stück heraustrenne, um Platz für den Kühn-Decoder zu schaffen, klebe ich den nur einseitig beschichteten Kühn mit einer dünnen Klebefolie ein, die unter Platine und Decoder kommt. Obwohl das IMO zur Isolierung wohl gar nicht nötig ist.
ich habe hier bei mir auch immer noch ein Krokodil 4149A zu stehen und hatte das eigentlich abgeschrieben, da aus meiner Sicht kein Platz für einen Umbau mit einem Decoder vorhanden ist. Heute bin ich nun über diesen Beitrag gestolpert, vielleicht gibt es ja noch neue Erkentnisse oder sogar ein paar Fotos. ich würde mich sehr freuen wenn mir da jemand was zukommen lassen kann und die Lok wieder auf der Anlage laufen kann.
ich habe das Rocodil schon mehrfach digitalisiert. Da du das ältere Modell 4149A hast, bleibt Dir eigentlich nichts anderes übrig als den benötigten Platz zu schaffen. Das geht am besten auf einer der beiden Motorhälften, indem Du vom Metallblock entsprechend was raus sägst. Willst Du nicht so "grob" damit umgehen, kann man auch von den neueren Rocodilen Metallgetriebeblock beim MoBa Händler nachbestellen und einfach den einbauen. Der hat dann die entsprechende Aussparung für den Decoder schon drin such Dir doch mal das Ersatzteilblatt auf der Roco HP von dem Modell 63776 da findest Du unter Punkt 22 das "Getriebe vormontiert ohne Zahnräder" Teilenummer 108360 das passt, brauchst blos noch umbauen und Du hast genügend Platz für einen Decoder.
Für den Decoder habe ich eine Aussparung am Getriebeblock gefräst (Sägen und anschließend Feilen geht genauso gut). Die Kabel wurden an die alte Platine gelötet. Funktioniert bei mir seit einigen Jahren problemlos.
Beim Digitalisieren bietet es sich an, die Lok komplett zu zerlegen, um sie vollständig zu reinigen. Dabei solltest Du gleich neue Antriebsgummis besorgen, da die alten irgendwann ausleiern und/oder spröde werden (oder schon sind).
Hallo Walter, Hallo Jürgen, danke für die super Infos, ich werde mir einen neuen Getriebeblock bestellen, irgendwas mechanisch zu ändern mache ich sehr sehr ungern, irgendwie ist die Lok dann nicht mehr original, lieber lege ich mir den alten Block weg, wenn dann mal irgendwas ist kann ich sie immer noch wieder in den ursprünglichen Zustand zurück versetzen. Neue Riemen habe ich schon bestellt, gut hätte ich noch warten sollen, so werden es dann zweimal Versandkosten, aber das werde ich überleben. Komplettreinigung und Durchsicht hätte ich in dem Zusammenhang sowieso mit gemacht, das Teil ist ja nun doch schon in die Jahre gekommen, aber für mich irgendwie immer noch eine der Kultlokomotiven.
Hallo liebe Stummis, nachdem ich dem Krokodil nun eine Komplettüberholung verpasst habe und einiges an Nerven lassen musste läuft die Lok super. Ich hätte nicht gedacht, daß ein Teil diesen Alters mit Riemenantrieb so gut fährt. Eine kleine Sache beunruhigt mich noch etwas. Der Motor wird extrem warm. Ich habe mal nachgemessen, direkt am Motor so um die 50° selbst am Gehäuse sind mit dem IR-Thermometer noch so 30 bis 35 ° zu messen. Antriebe und Mechanik sind tip top und die Lok läuft ja sonst auch super. Decoder habe ich Wahlweise mit D&H bzw ESU Lokpilot 4 getestet und letztendlich den ESU verbaut. Was sagt Ihr dazu ist das normal mit der Wärme, oder muss ich mich noch nach einem neuen Motor umsehen. Würde es was bringen da einen guten Motor von SM-Modellbau einzusetzen, oder wenn nötig einfach einen neuen originalen von Roco.