in diesem Thread stelle ich Euch in loser Reihenfolge den Baufortschritt meiner Minianlage vor. Basis sind vier fest miteinander verbundene Segmente mit je 1000 x 500mm, welche eine Fläche von 2000 x 1000mm ergeben. Dieser Unterbau wurde mit Rollen versehen und im Hobbyraum in eine Nische geschoben.
Der Aufbau selbst besteht aus verklebten Styrodurplatten, welche entsprechend bearbeitet werden. Es existieren zwei Segmente mit jeweil 1000 x 1000mm. Für den Fall des Transports sollen sie trennbar bleiben.
Vorgesehen sind diese auf diesen beiden Modulen zwei Ebenen, links wird der Haltepunkt "Kaltes Thal" errichtet, auf der vorderen unteren Ebene wird es einen industriell genutzten Bahnhof geben (Öllager oder Steinbruch). Auf der oberen Ebene wird ein kleiner Bahnhof geschaffen, dazu ein bis zwei Gleisanschlüsse. Geplant ist ein Schrottplatz/ Schrotthandel.
Ich bin seit gut dreissig Jahren raus aus dem Thema Modellbahn und musste mich über einige Zeit einlesen, insbesondere der Bereich Digitalsteuerung war absolutes Neuland. Nun habe ich zumindest Basiswissen parat... man wird sehen, wie weit damit komme. Auch in den Bereichen Pflanzen und Bäume hat sich vieles getan wie ich sehe.
Ausschlaggebend für das Projekt waren u.a. meine Kindheitserinnerungen im Vorharz, insbesondere die Region Vienenburg, Bad Harzburg, Oker und Goslar. In Verbindung mit dem morbiden Charme verfallender Infrastruktur, Gleistrassen aus Kaiserzeiten und den Impressionen der ehemaligen Innerstetalbahn versuche ich nun, dies alles komprimiert auf zwei Quadratmeter zu komprimieren.
Die Themenbereiche sind quer durcheinander gemixt, je nachdem, wie Lust und Zeit hatte, habe ich mich mal hier und mal da versucht... viel Spaß beim Lesen!
Los geht´s: Erste Gehversuche nach über dreißig Jahren… Hier eines der beiden Segmente im Rohbau. Die beiden R2- und R3- Radien sind später nicht sichtbar. Ich bin bestrebt, im sichtbaren Bereich großzügige Radien zu verbauen.
Anfangs hielt ich es für eine schlaue Idee, den Kork auf der Platte zu verkleben und das Gleis dort drauf zu setzen. War aber nicht schlau… Also fixierte ich nun erst die Gleise auf dem Kork und setzte ihn dann auf die Styrodurplatte.
Nachdem ich vorerst genug Kork gesehen hatte, habe ich mich dem Bewuchs gewidmet. Im Harz gibt es viele Fichten und Tannen. Dies im Modell glaubhaft nachzubilden wird teuer. Also wird im Rahmen der Kostenminderungspflicht folgender Entschluss gefasst: Teilweise wird selbstgebaut… zumindest die toten Bäume… Also wird entsprechend Kabel abisoliert und verzinnt. Für den Anfang eigentlich nicht übel, wie ich finde.
Zwischendurch ging es auch mal weniger hoch hinaus, eher der niedersten Gangart folgend. Was wächst in der Harzregion massenweise? Genau, Farne und Pestwurz.
Also habe ich mir ein paar gelaserte Modelle besorgt und eifrig geklebt:
Dies sind die ersten Ergebnisse… im Laufe der Zeit sind die guten Stücke deutlich fülliger geworden und auch farblich nachbehandelt worden. Doch dazu später mehr…
Dann sage ich erst einmal -lich im Stummi-Land Ich bewundere immer diejenigen, welche Ihre Bäume selbst bauen, was ich da bei Dir sehe, "tote Bäume" kommen sehr gut rüber Dein ganzes Projekt finde ich interessant, Privatbahn : DB : oder DR : Bin mal gespannt, und bleibe dran.
Als nächstes habe ich mich den SIgnalen gewidmet, zumindest denen, die keine Funktion haben werden. Der Preis der Viessmann- Modelle ist verlockend, wichtig ist nur, dass die Rote LED leuchtet, also auf, viel kann man nicht falsch machen. Glaubte ich.
Hier die letzten Bilder bevor mich mein Blutdruckmesser mahnte, doch einfach mal an die frische Luft zu gehen:
Dann sage ich erst einmal -lich im Stummi-Land Ich bewundere immer diejenigen, welche Ihre Bäume selbst bauen, was ich da bei Dir sehe, "tote Bäume" kommen sehr gut rüber Dein ganzes Projekt finde ich interessant, Privatbahn : DB : oder DR : Bin mal gespannt, und bleibe dran.
Moin Thomas, danke. Ich bewundere die Selbstbauer auch... vielleicht sehen meine Bäume auch irgendwann mal auf wie die derer... aber ich glaube, sie sind mittlerweile vorzeigbar. Spielen soll das ganze in der Epoche IV bei der Deutschen Bundesbahn. Allerdings will ich so planen, dass man im Bedarfsfall mit kleinen Änderungen auch die Epochen V und VI darstellen kann... wenn man nicht all zu genau hinschaut.
In Anlehnung an den "Dammgraben", welcher den Betrieb der Bergwerksindustrie im Oberharz ermöglichte (siehe hierzu: https://de.wikipedia.org/wiki/Dammgraben), habe ich mich entschlossen, ebenfalls eine solchen künstlichen Graben neben den Gleisen laufen zu lassen.
Hierzu habe ich einen kleinen Auslauf (Legosteine) mit Gitter und Holzrahmen gebaut:
Die seitlichen Einfassungen sind aus diversen Evergreen- Profilen entstanden, die Stützbalken aus 1 x 1mm Birkenholz.
Eine Brücke musste auch her, ich habe sie fix aus zwei Legosteinen (Brückenköpfe), Evergreen- H- Profilen und Holzresten gebaut. Das Geländer ist ein Plastikrest.
Hier ist der (noch trockene) Dammgraben. Schwarz grundiert, braun und grau trocken bemalt:
Die erste Vegetation am Rand:
Die Gleise werden bemalt, hier sind die Schwellen noch nicht gealtert:
Hier eine Gesamtansicht vom linken Segment:
Links der Bahnsteig vom Haltepunkt "Kaltes Thal". Im nicht sichtbaren Bereich sind Gleisegmente der Radien R2 und R3 verlegt, im Sichtbereich jeweils R9 und R10. Rechts neben den Gleisen der Dammgraben, rechts daneben ein Höhenzug, der sowohl einen Höhenausgleich zum oberen Segment herstellen soll, als auch eine räumliche Trennung zum geplanten Industrieanschluss in der vorderen Anlagenmitte darstellen soll.
Inzwischen habe ich einige Stellen großfläching mit brauner Brühe getüncht und erstes Unkraut bzw. Bodenbewuchs eingesetzt. Die Schienenprofile sind seitlich braun bemalt:
Bäume und größere Büsche stehen zu später Stunde bereit:
Hier ein kleiner Fußgängertunnel wieder aus dänischen Blockbausteinen gebaut:
Nach einigen Stunden nächtlicher Arbeit sah es dann so aus:
Der Dammgraben ist noch trocken, dafür habe ich rechts davon mittels Trockenmaltechnik einen betonierten Weg geschaffen:
Die Einfassungen an den Strassenrändern müssen natürlich noch bearbeitet werden. Jetzt geht´s ans Wässern: Mit Tamiya X-24 "Clear Yellow werden mehrere Farbschichten aufgebracht. Dieser Farbton eignet sich ideal, um das bräunliche Torfwasser der zahlreichen Gräben im Harz nachzubilden:
Inzwischen habe ich mehrere feine Schichten aufgetragen. Wasser und Details der farblich nachbehandelten Laserpapier- Pflanzen:
Hier noch einige Impressionen aus dem Bereich des Haltepunktes "Kaltes Thal":
Legst ja ein ganz schönes Tempo an den Tag, kommen ja laufend neue Meldungen und der Fortschritt Dein Bahnsteig sehr sehr gut, wie haste den gemacht : Ach ja, habe ich vergessen, sage bitte nicht, Du bist aus der Übung, das glaubt Dir keiner Klasse Arbeit die Du da machst ich ziehe den Hut.
da hast du an einem Tag ja ganz schön was vor gelegt. Kann mich erinnern das du vor geraumer Zeit schon mal bei mir in Ostende warst, aber damals noch keinen eigenen Thread für einen Gegenbesuch hattest. Nun geht es also auch bei dir los. Ist nicht gerade viel Platz für die Nenngröße HO. Dennoch sieht es schon recht vielversprechend aus, was du hier bereits realisiert hast. Sogar zweigleisig. Was für Gleismaterial hast du R2 und R3 betreffend im verdeckten Bereich verwendet ?
Ein Übersichtfoto über die gesamte Anlage währe mal schön, auch wenn es da vieleicht noch Bereiche gibt wo nichts drauf ist.
kann mich Thomas nur anschließen, der Bahnhof ist top Ich finde diese Kurvenbahnhöfe immer wieder eine gute Abwechslung. Und auch die Vegetation drum herum. Gut getroffen.
Harzliche Grüße
Ulrich
Hier geht es zu meinen Fahrzeugen: Marzibahner .....auf Schiene und Straße Ulrich
Du spielst noch mit LEGO Ich bis vor ein paar Jahren auch noch Schau mal hier im Forum unter : Große Spuren --- Sind hier auch LEGO-Bahner unterwegs ? ---
Hallo Lars, Dein Projekt sehr gut! Trotz der kleinen Fläche wirkt das bisher Gezeigte angenehm großzügig gestaltet. Kombiniert mit der gekonnten Ausgestaltung auf hohem Niveau wird das ein Moba-Traum! Werde gerne öfters vorbeischauen.
@Peter: Richtig, auf diesem Format geht nicht viel, dazu kommt noch, dass die Eisenbahn nicht im Mittelpunkt stehen soll. Eher soll der Betrachter von Pflanzen und Natur „erschlagen“ werden, eben wie im Original. Aber ich will eben nicht, dass die Minianlage überladen wirkt. Trotzdem soll der Betrachter davor stehen können und über einen längeren Zeitraum immer wieder Neues entdecken können. Gleismaterial ist durch die Bank weg Roco Line. Ein Übersichtsfoto folgt, sobald die Module wieder zusammen im Hobbyraum stehen.
@Ulrich: Danke, freut mich zu hören. Es stellt sich immer die Frage, wie die Gestaltung auf den Außenstehenden wirkt und die Botschaft rüberkommt. Ich strenge mich an…
@Thomas: Nö, das sind nur Reste von ehemaliger Kiloware. Sohnemann hatte bis vor einiger Zeit einen riesigen Fuhrpark an Legeo- Eisenbahnloks und Waggons. Ansonsten bin ich dem Alter entwachsen und widme mich jetzt anderem Spielzeug.
@Andy: Danke für die Vorschusslorbeeren, ob es ein Traum wird, weiß ich noch nicht, aber ich arbeite dran.
Hier ein paar Schilfrohre, ebenfalls Lasercut. Sie entstanden aus dünnem Karton, etwas Farbe, Holzkleber und Kaffeesatz und etwa drei Stunden Freizeit:
Hier zwei der etwas größeren Baumformate. Während meiner Kindheit fand man dieses merkwürdig eingefärbte Gummimoos toll. Später kam eingefärbter und zerhackter Schaumstoff auf und würde bejubelt. Was heutzutage in Sachen Laubimitation möglich ist, macht mich immer wieder sprachlos, der Preis ebenfalls:
Gestern mich dem dem rechten Teil des Dammgrabens gewidmet. Einen Teil des Höhenzugs rechts habe ich mit einer Mischung aus Humbrol Erde, Ziegel und schwarz bemalt. Dies ist die Grundierung fürs spätere Trockenbürsten.
Die Grünstreifen links und rechts des Weges wurden mit Erde versehen:
Heute kamen wieder Lasercut- Pflanzen ins Spiel, mit dem Ende eines alten Pinsels habe ich vorsichtig Löcher ins Styrodur gebohrt, die Pflanzenstengel mit Holzleim bestrichen und mit der Pinzette ausgerichtet:
Du zeigst hier ein sehr planvoll gestaltetes Anlagensegment. Wie Du schon vorab geschrieben hast, ist das Entdeckungspotential für den Betrachter sehr groß. Gerade diese vielen mit Bedacht gewählten Kleinigkeiten halten den Betrachterblick dauerhaft auf dem Segment.
Hallo Lars, Neuanfang nach 30 Jahren? Das sieht man dem bereits Gestalteten überhaupt nicht an. Das Stück zweigleisige Strecke (Bahnhof) ist sehr realitätsnah gestaltet, einschließlich des spärlichen Bewuchses zwischen den Gleisen. Die Lasercut-Pflanzen (wohl nicht von Noch, ich lese "Fredericus Rex" - wo kriegt man die?) tragen das ihre dazu bei, die Szene lebendig zu gestalten, ebenso der Graben. Was die Bäume angeht, so möchte ich Dich ermutigen, auch mal benadelte Fichten zu probieren. Die bislang entstandenen Rohlinge - Du nennst sie "tote Bäume" - sind dafür auf alle Fälle eine gute Grundlage. Grüße, Randolf
Ja, die letzte Bahnanlage hatte ich vor ca. 30 Jahren... Fleischmann Piccolo Spur N- Gleise mit rollendem Material von Roco, Fleischmann und Arnold. Allerdings waren die Möglichkeiten damals arg begrenzt.
Vieles vom heutigen Know- How stammt aus dem Militärmodellbau, dem Hobby gehe ich mit Unterbrechungen seit mehr als 35 Jahren nach. Daher stammt auch die ein oder andere Mal- oder Gestaltungstechnik, unter anderem auch die von Dir angesprochenen Pflanzen.
Vertrieben werden sie, wie schon bemerkt, von https://www.fredericus-rex.eu/, bei diversen Onlinehändlern tauchen die Tonpapierpflanzen auch unter der Produktilinie "Green Line" auf. Eigentlich sind sie für den Maßstab 1:72 gedacht, aber da der Farn im Harz auch gern mal üppiger ausfällt, sehe ich kein Problem mit der Größe.
Mit den Fichten versuche ich mich bereits, Fotos folgen bald.
In der Zwischenzeit habe ich mittels Brawa Köf II die letzten Kontaktprobleme auf den lackierten Gleisen abgestellt:
Hier eine Aufnahme von der Herstellung der Papierpflanzen: Man legt vier bis fünf Blättern übereinander, verklebt die Stiele auf einer Länge von etwa 2-3 mm und richtet die Blätter im Anschluss nach Wunsch aus:
Der auslaufende Arm vom Höhenzug wurde trockenbemalt...:
Deckt den Zeitraum von 1975 bis heute ab: Lada Niva, Erstes Baulos von 1975 - 1995: