RE: Kurioses zur 218 905 (Braunschweig)

#1 von InterCityNight , 13.08.2007 21:21

Hallo,

wo ich hier so viel über die neue 218 von Märklin lese fällt mir eine unglaubliche, aber wahre Geschichte aus dem Jahre 2000 ein. Ob es genau das Jahr 2000 war oder "drum herum" weiß ich nicht mehr, ist aber auch nicht so wichtig.

Zu der Zeit gab es noch die InterRegios der Linie Flensburg-Hamburg-Hannover. Ein solcher von einer 103 geführter IR kam nachmittags aus Richtung Hamburg in Hildesheim an. Dort wurde auf die 218 905 umgespannt und die Fahrt ging weiter über Goslar nach Bad Harzburg. Dort angekommen setzte sich eine andere 218 ans Zugende und beförderte den IR nach nur kurzer Wendezeit zurück nach Hildesheim. Die immer noch am Zug befindliche 218 905 sollte wieder nach Hildesheim zurück überführt werden und befand sich also noch am Zugschluß. In Hildesheim wurde von der 218 wieder auf die 103 umgespannt, aber wahrscheinlich keine "ordnungsgemäße Bremsprobe" am Zugschluß gemacht, denn dann hätte der sachkundige Bahner merken müssen, daß sich anscheinend niemand um das Abkuppeln der 218 905 zu kümmern schien. Aber wie es nun mal bei großen Unternehmen so ist: Was nicht meine Aufgabe ist, interessiert mich auch nicht.

Damit ist die Geschichte nun eigentlich schon erzählt, denn der Rest lief nur noch seinen Gang. Es war sehr amüsant, wie damals Bahner aus Hannover von diesem Vorfall berichteten, denn in Hildesheim schien man erst dann eine Lok der Reihe 218 zu vermissen, als man in Hamburg-Altona "eine Lok zu viel" meldete. Anhand der Nummer "218 905" konnte man die überzählige Maschine glücklicherweise eindeutig in den Raum Hannover-Niedersachsen zuordnen. Da man auch den Zuglauf des IR zurückverfolgen konnte war dem einen oder anderen Bahner sofort klar "Oh man, die gehört ja nach Hildesheim". Die 218 905 ist in der Tat mit Tempo 200 durch die Lüneburger Heide nach Hamburg gezogen worden! Der IR war in Hamburg pünktlich eingetroffen!

Ich kann nicht einschätzen in wie fern das für unterwegs entgegen kommende Züge tatsächlich eine Gefahr dargestellt hat. Nach einer Untersuchung konnte an der Maschine jedenfalls kein Schaden festgestellt werden und die 218 905 trat ihre Heimreise an.

Die 218 905 war übrigens auch die Lok, die (um den gleichen Zeitraum herum) führerlos von Bad Harzburg nach Vienenburg gerollt war. Eine aus Braunschweig kommende RB konnte sich gerade noch in den Bahnhof Vienenburg zurückretten, als die 218 905 auch schon in einem Nebengleis eintraf und ausrollte. Gibt es auf diesem Abschnitt Bahnübergänge?

Beides habe ich selber nicht erlebt, ist mir aber von Lokführern der DB-Regio Hannover berichtet worden.

Gruß, Olaf


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RE: Kurioses zur 218 905 (Braunschweig)

#2 von K-P ( gelöscht ) , 13.08.2007 21:47

Tolle Geschichte, Olaf!

Damit wissen wir also jetzt, welche Maschine die schnellste 218 aller Zeiten war...

Leider wurde die 218 905 schon vor ein paar Jahren verschrottet. Die letzte ehemalige 210 dürfte damit die 218 902 sein, die laut http://www.baureihe218.de/ zwar z-gestellt, aber (noch?) nicht verschrottet worden ist.

Zitat von Olaf Stecker
Anhand der Nummer "218 905" konnte man die überzählige Maschine glücklicherweise eindeutig in den Raum Hannover-Niedersachsen zuordnen. Da man auch den Zuglauf des IR zurückverfolgen konnte war dem einen oder anderen Bahner sofort klar "Oh man, die gehört ja nach Hildesheim".


218 von DB Regio Niedersachsen sind häufig Gäste in Hamburg Hbf. Dort habe ich bis vor wenigen Jahren häufig Dieselloks der BR 218.9 gesehen. Bis Hamburg-Altona kamen sie allerdings nicht - bis auf dieses eine Mal...

Freundliche Grüße

K-P


K-P

RE: Kurioses zur 218 905 (Braunschweig)

#3 von Pukoküsser ( gelöscht ) , 13.08.2007 23:16

Hallo,

ähnlich ging es öfter mit den Güterzugbegleitwagen der SBB. Manchmal wurde der in Muttenz vergessen abzuhängen und ist dann in Mannheim gestrandet.

Je nach Schicht sollen das durchaus mehrere an einem Tag gewesen sein.

Natürlich waren die für Deutschland nicht vorgesehen und auch nicht zugelassen.


Pukoküsser

RE: Kurioses zur 218 905 (Braunschweig)

#4 von Werdenfels , 14.08.2007 06:40

Zitat von Olaf Stecker
...Die 218 905 war übrigens auch die Lok, die (um den gleichen Zeitraum herum) führerlos von Bad Harzburg nach Vienenburg gerollt war. Eine aus Braunschweig kommende RB konnte sich gerade noch in den Bahnhof Vienenburg zurückretten, als die 218 905 auch schon in einem Nebengleis eintraf und ausrollte. Gibt es auf diesem Abschnitt Bahnübergänge?...



Hallo Olaf!

Erinner mich nicht an die Geschichte, habe da keine guten Erinnerungen dran. Mehr möchte ich dazu öffentlich nicht sagen.

Die Lok hat bei ihrem "Ausflug" mindestens drei Bahnübergänge passiert:
1. Bad Harzburg Westeröder Straße
2. Bad Harzburg Gut Radau
3. Vienenburg (dort sind übrigens zwei Übergänge direkt hintereinander, also hat sie eigentlich vier Übergänge passiert)

In der Tat ist es so gewesen, dass sich eine aus Vienenburg in Richtung Bad Harzburg gerade ausgefahrene RB nach Anweisung über Zugfunk wieder zurück nach Vienenburg rettete. Wer das Nebengleis genommen hat, RB oder Geisterlok, kann ich nicht sagen, tut aber auch nicht wirklich zur Sache. Augenzeugen haben berichtet, dass die Lok "gefühlt" bis zu 80km/h gerollt sein soll. Kann ich natürlich nicht bestätigen.

Die Lok ist meines Wissens komplett durch Vienenburg durchgerollt und soll auf einem Flachstück zwischen Wiedelah und Schladen zum Stillstand gekommen sein, nachdem sie ein kurzes Stück auch wieder zurück rollte.

Gruß
Michael


Gruß
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RE: Kurioses zur 218 905 (Braunschweig)

#5 von Boomel ( gelöscht ) , 16.08.2007 17:50

Zitat von Olaf Stecker
Hallo,

.....
Gruß, Olaf



Hallo Olaf,

ich denke nicht das ein IC mit einer Komponente, die max. 160 km/h fahren darf (die Baureihe 210, die nach Ausbau der T53 in 218 901 -218 910 umgezeichnet wurden) war fuer 160 km/h zugelassen ist, 200 km/h faehrt.
Vielmehr ist der IC im Plan gewesen, weil die Fahrplaene fuer 160 km/h ausgelegt sind/waren.
Also, der Zug war max. 160 km/h schnell.

Ich weis, das seinerzeit als der ICE neu war, immer mit einer vmax von 160 km/h geplant wurde, die LZB oder anderes koennte ja kaputt gehen.
Aus diesem Grund und weil der ICE damals absoluter Vorrang-Zug waren, waren die Dinger in der ersten Zeit immer ueberpuenktlich.

Und ... ich bin mal im ICE im Fuehrerstand mitgefahren, der hat in Norddeutschland kurz nach dem knick in Uelzen nochmal auf 200 km/h beschleunigt und ist dann bis Hannover ausgerollt.
Der Zug war puektlich.
Also muss der Zug nicht unbedingt 200 fahren, damit er puenktlich ist.

Viele Gruesse
Jochen


Boomel

RE: Kurioses zur 218 905 (Braunschweig)

#6 von KBS971 , 16.08.2007 18:03

Servus,

Zitat
ich denke nicht das ein IC mit einer Komponente, die max. 160 km/h fahren darf (die Baureihe 210, die nach Ausbau der T53 in 218 901 -218 910 umgezeichnet wurden) war fuer 160 km/h zugelassen ist, 200 km/h faehrt.



In der Geschichte kommt es auch nicht gerade so rüber, als wie wenn das absicht gewesen wäre. Davon einmal abgesehn dürfen viele Loks meist schneller geschleppt werden als sie selber fahrn. Wie das mit der Schleppgeschwindigkeit nun bei den umgebauten 218 war weiß ich nicht.

Gruß
Olli


KBS971  
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RE: Kurioses zur 218 905 (Braunschweig)

#7 von Boomel ( gelöscht ) , 16.08.2007 18:57

Zitat von KBS971
Servus,

Zitat
ich denke nicht das ein IC mit einer Komponente, die max. 160 km/h fahren darf (die Baureihe 210, die nach Ausbau der T53 in 218 901 -218 910 umgezeichnet wurden) war fuer 160 km/h zugelassen ist, 200 km/h faehrt.



In der Geschichte kommt es auch nicht gerade so rüber, als wie wenn das absicht gewesen wäre. Davon einmal abgesehn dürfen viele Loks meist schneller geschleppt werden als sie selber fahrn. Wie das mit der Schleppgeschwindigkeit nun bei den umgebauten 218 war weiß ich nicht.

Gruß
Olli




na jaaa ... kommt darauf an. In der Regel gehe ich von der erlaubten Hoechstgeschwindigkeit aus.
Hierzu sollten sich mal die wirklich echten Kenner der Szene
outen und einen Kommentar abgeben.

Viele Gruesse
Jochen


Boomel

   


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