Hallo Stummis,
zunächst mal die Antworten auf Kommentare ...
@Ralf Franke: nee, Ralf, eher wieder so'n hektischer Grobmotoriker Das musste vor Wochen wieder mal schnell-schnell gehen, und dabei ist der ganze noch nicht festgeklebte Kladderadatsch ins Rutschen gekommen ... hektischer Griff ... Kettenreaktion ... Stützen fast alle abrasiert. Wie sagen die Amis: "haste makes waste" ...
@BR 89: Hallo Bene, ich freue mich natürlich besonders, wenn junge Modellbahner bei mir vorbeischauen. An die Zeit habe ich noch sehr lebhafte Erinnerungen - an riesengroße Pläne, die durch keine Tür passten, allzu knappe Kassen, Bauen ohne Rücksicht auf Verluste, Tunnels aus Schuhkartons und vieles mehr. Und natürlich daran, wie so allmählich die Denke heranreifte, wie man durch clevere Ideen manches realisieren kann, was in gekaufter Form das Portemonnaie eines Schülers einfach nicht hergibt. Bei Dir kann ich solches auch schon erkennen: das mit SketchUp konstruierte Kohle-Werk, die Basteleien, die sicherlich im Laufe der Zeit noch feiner werden. Bei mir war das ähnlich: Lokschuppen mit der Laubsäge aus Sperrholz ausgesägt, Fachwerk aus (viel zu breiten!) Furnierstreifen aufgeklebt - tut! So darf das sein, das ist die Art von Kreativität, die man als Jung-Modellbahner lernen sollte. Nicht von den Perfektionisten abschrecken lassen. Moba ist ein zu schönes Hobby, als dass man sich durch zu strenge Vorgaben "abwürgen" lassen sollte.
Das, was Du bei mir siehst, ist im Grunde das Ergebnis aus mehr als fünfzig Jahren Moba-Leidenschaft. Da freut es mich natürlich sehr, wenn das bei "alten Hasen" als auch beim hoffnungsvollen Nachwuchs so guten Anklang findet. Übrigens habe ich drei Mädels damit infiziert - mal sehen, was auf Dauer daraus wird ...
@N Bahnwurfn: Servus Peter, schön, dass Du mal wieder einen Kommentar hinterlassen hast. Ich kann mir schon denken, dass Du "Mühlfeld" auf dem Radar hast, so wie ich die wunderbare Anlage, die Du für Deinen Schwager baust. Sobald Deine eigene Anlage spruchreif wird, helfe ich SEHR GERNE bei der Planung mit - und natürlich auch bei der Konzeption eines Bahnhofs, der in den wesentlichen Dingen den betrieblichen Anforderungen der Bahn gerecht wird.
@Opahausen: Servus Hartmut, danke für den Tipp! Das gefällt mir, warum solltest Du das entfernen? Ich werde das zu gegebener Zeit auch bei mir umsetzen, denn der Effekt ist wirklich gut.
Decoder-Ärger beim Trix-Club-Modell der Baureihe 58
So, und nun die ärgerliche Geschichte des gestrigen und heutigen Abends. Märklin/Trix: für den grottigen Decoder in der Trix-Club-58er gehört Ihr eigentlich rechts und links abgewatscht (wie man in Oberbayern sagt)
Eine Weile schon stand die Trix 58er auf einem Wartegleis herum. Nach einigen Mühen (z.B. Abschalten der MfX-Funktion bei einer reinen DCC-Anlage!) hatte sie immerhin eine 4-stellige Adresse erhalten (0589). Auf diese Weise konnte man zwar mit dem Handregler der Lenz-Zentrale ein wenig hin- und herfahren, jedoch eine saubere Einbindung in das Steuerungs-Konzept von TrainController war das nicht. Also einmessen ...
Leider ist das mit einem MäTrix-Decoder unter DCC nicht gaaaanz so einfach. Ich fahre fast alle anderen Loks (die mit ESU-Decoder!) mit linearer Kennlinie, weil mir einfach nicht einleuchtet, warum ich bei 126 Fahrstufen eine parabolische Kennlinie brauche. Ich kann auch bei linearer Kennlinie bei 126 Fahrstufen das Rangieren genügend feinfühlig steuern, so dass mir da nichts abgeht ...
Der Trix-Decoder hat aber von Haus aus eine nichtlineare Kennlinie einprogrammiert bekommen. Und von der verabschiedet er sich nicht so ohne Weiteres. Einfaches Einstellen einer linearen Kennlinie mit Vmin, Vmid und Vmax - Fehlanzeige! Vmid ist beim Trix-Decoder nicht vorgesehen. Stöbern im Internet bringt heraus, dass der Decoder die Konfiguration der entsprechenden CV nicht kann. Bleibt also nichts anderes, als in 28 Stufen die Geschwindigkeits-Kennlinie einzugeben. Man hat ja sonst keine Hobbies ...
Für "Fremd"-Decoder (sprich: nicht ESU) nehme ich hierfür den TrainProgrammer von Herrn Freiwald her. Der ist eine gute Ergänzung zum TrainController. Zunächst aber einmal per Einmess-Dialog in TrainController Vmin und Vmax ermittelt und per "Programming on the Main" die entsprechenden CVs konfiguriert. Vmid: geht nicht (siehe oben). Danach mittels TrainProgrammer die CVs der BR58 eingelesen und versucht, eine lineare Kennlinie zu "programmieren".
Wer glaubt, das geht "straightforward", sieht sich getäuscht. Man muss nämlich dahinter steigen, dass beim Speichern eines ermittelten Geschwindigkeitswertes erst mal eine Fehlermeldung kommt: "Decoder nicht erkannt" oder so ähnlich. Erst wenn man "wiederholen" klickt, wird der Wert korrekt gespeichert. Toll!!! Bei 28 abzuspeichernden Werten macht das richtig Spaß. Es kommt aber noch "besser" ...
Danach mit der Lok, deren Decoder nun eine lineare Geschwindigkeits-Kennlinie haben sollte, zum Einmessen auf's Gleis. Abgesehen davon, dass die Kriechgeschwindigkeit bei abstrus hohen TC-Fahrstufenwerten erreicht wird, zeigt sich ein ganz merkwürdiges Verhalten: die - ziemlich zappelige! - von TC ermittelte Geschwindigkeitskennlinie steigt viel zu langsam an. Bei Decoder-Fahrstufe 14 sind gerade mal 16 km/h erreicht, beim vorletzten Schritt macht die Lok sagenhafte ca. 30 km/h, um beim letzten Schritt (!) die von mir gwünschten 62 km/h zu erreichen (i.e. Vorbildgeschwindigkeit plus 2 km/h Reserve). Das heißt: vom vorletzten zum letzten von TC ermittelten Wert springt die Geschwindigkeit. Was ist denn da los?!
Zwei Abende habe ich das sehr hartnäckig verfolgt, und jetzt weiß ich, dass der Decoder schlicht "falsch rechnet". Er nimmt nämlich die ersten 27 Fahrstufen (ich nenne sie mal "FSt(i), wobei i von 1 bis 27 läuft) und nimmt sie als Skalierungsfaktor für Vmax. Und zwar gemäß folgender Formel:
V(i) = FSt(i)/255 * Vmax. (Gl. 1)
Sieht zwar gut aus. Aber da FSt(i) linear zwischen "0" und FSt(2 verläuft (Kriechgeschwindigkeit jetzt mal vernachlässigt), hat man ein Problem, wenn die Vorbildgeschwindigkeit - wie im Falle der BR 58 - bei FSt(2 = 132 liegt. Dann ist FSt(27)/255 ungefähr = 0,5 - man hat also gemäß der Gleichung (1) bei Fahrstufe 27 gerade mal die halbe Höchstgeschwindigkeit erreicht. Richtig wäre das so:
V(i) = FSt(i)/FSt(2 * Vmax. (Gl. 2)
Bei Fahrstufe 28 sieht das anders aus:
V(2 = Vmax (Gl. 3)
Das heißt: man hat von Fahrstufe 27 nach Fahrstufe 28 einen Sprung in der Geschwindigkeits-Kennlinie. Dieser ist im Bild unten rot markiert.
Ich habe das mit anderen Verläufen durchexerziert (z.B. FSt(2 = 170). Auch hier verhält sich die von TC ermittelte Kennlinie genau gemäß Formel (1), die Geschwindigkeit kommt also zu klein heraus. Bis halt auf FSt(28), deren Geschwindigkeitswert dem entspricht, was zuvor experimentell ermittelt und in der CV eingestellt wurde.
Nachdem ich das begriffen hatte, habe ich die Geschwindigkeits-Kennlinie so eingestellt, dass bereits bei FSt(27) die vorbildgerechten 60 km/h leicht überschritten werden. Damit ist das Problem umgangen, dass TC von FSt(27) nach FSt(2 einen Sprung von z.B. etwa 30 km/h misst, den TC linear zu interpolieren sucht, der aber in Wirklichkeit ein Sprung ist - von Stufe 27 auf 28. Derlei Sprünge in der Kennlinie machen eine saubere Ansteuerung einer Lok mit solch einem Decoder unmöglich.
Wie gesagt: so funktioniert es. Aber es hat SEHR viel Zeit erfordert, die - nun ja! - "Eigenwilligkeiten" des von MäTrix verbauten Geheim-Decoders zu identifizieren und deren Ursache herauszufinden. in der Gebrauchsanleitung habe ich bereits nachgeschaut: der Decoder sitzt, per 21-poliger Schnittstelle verbunden, im Schlepptender, ebenso der Lautsprecher. Ich erwäge ernsthaft, Decoder und LS durch ESU-Teile zu ersetzen. Da weiß ich, dass sie gut und ohne Ärger funktionieren - und vor allem, dass ich auf Software-Updates hoffen darf, die ggf. solche Fehler beheben! Wer hilft mir hier bei Märklin/Trix?! Ich finde so etwas bei einem Club-Modell nur blamabel!
Sicherlich wird das nur einen Teil der Mitleser interessieren. Aber ich habe das so ausführlich beschrieben, damit andere, die ein ähnliches Problem haben, wissen, wie sie um dieses "drumherum" werkeln. Das ist zwar unschön, aber immerhin kommt man so zu einer funktionsfähigen Lösung.
Angenehme Nachtruhe
Randolf
Nachtrag 2014-04-04, 09:00 Uhr:
während der Nachtruhe hat es offenbar im Oberstübchen weitergearbeitet. Jedenfalls stand heute morgen der Entschluss fest, diesen Ärger-Decoder gegen etwas Vernünftiges zu tauschen. Heute morgen war vor der Fahrt ins Geschäft noch etwas Zeit, und so habe ich den Tender der BR 58 aufgeschraubt. Der Rest ging schnell: Trix-Decoder entfernt, Trägerplatine abgeschraubt, Original-Lautsprecher ausgebaut. Da ich noch einen ESU LokSound 4 mit MTC21-Schnittstelle vorrätig hatte, wanderte der mitsamt Lautsprecher und Schallkapsel in den Tender. Das Erstaunliche: all das ging ohne Bohren, Feilen, Kleben!!! einfach die Schallkapsel mit der Trägerplatine eingeklemmt - hält! Dann Decoder in die Schnittstelle - und ab geht die Post! Die lineare Kennlinie war im Handumdrehen drin, keine große Aktion. Fahrverhalten: wie immer bei ESU excellent. Heute abend wird noch der (voreingestellte) Dieselsound durch einen passenden Dampflok-Sound ausgetauscht, dann sollte alles passen.
Wozu also der ganze Ärger? Es ist nur traurig, dass man für eine derart mäßige Decoder-/Sound-Erfahrung so viel Geld bezahlt, welches am Ende für die Katz ist. Die (sicherlich noch folgende) DRG-58er wird ohne Decoder und Sound angeschafft, bei dem luftigen Tender ist ein nachträglicher Einbau eh ein Klacks.