Guten Morgen allerseits
Ich habe bereits einen kleinen Thread im Bereich Anlageplanung eingestellt, um die Pläne meiner neuen Anlage mal vorzustellen. Da ich aber schon weitgehend mit der Planungsphase fertig bin und auch schon einiges vom Plan in die Tat umgesetzt habe will ich das bisher entstandene hier mal in einem eigenen Thread herzeigen.
Zu meiner Person: ich bin 37 Jahre alt und komme aus Niederbayern. Meine erste Anlage bekam ich von meinem Vater im zarten Alter von 4 Jahren (Damals Märklin M-Gleis). Mit 15 Jahren gab es dann erstaunlicherweise andere Themen, die sich auf einmal als wichtiger darstellten Mit mitte 20 hat mich das Fieber aber wieder gepackt. Viel hatte sich da getan in der Zwischenzeit, alles war auf einmal Digital. Das war genau das richtige für mich. Also habe ich erstmal alle M-Gleise verkauft und fing mit den K-Gleisen von Märklin neu an. In unserem Eisenbahnerclub hatten sich ein paar Leute selbst Platinen geäzt um die auch damals schon sündteuren K83-Weichendekoder billig nachbauen zu können. Also habe ich erst mal fleißig Weichendekoder gelötet und fing langsam mit meiner ersten größeren Anlage an. (Waren damals so ca. 3 x 4,5 m). Schnell wurde der Platz zu klein und als sich mir die Möglichkeit bot, in einen größeren Raum nur 10 M weiter umzuziehen habe ich das Angebot gerne angenommen. Dort konnte ich die Anlage jetzt auf 8,5 x 4 M aufbauen und hatte ringsrum sogar noch einen Meter Platz, also alles Ideal? Leider nicht.... Ich hatte zwar viel Platz aber ich musste nun immer zu meiner Anlage fahren, wenn ich mal was bauen wollte. (War in einem alten Büro einer Firma untergebracht). Als Single war das alles noch in Ordnung, aber als ich meine jetzige Frau kennenlernte kam die Modelleisenbahn immer mehr in vergessenheit. Der Rohbau der Gleise war da bereits abgeschlossen, Als dann 2007 unser erster Sohn zur Welt kam war die Modelleisenbahn dann ganz Weit weg. Ab und an habe ich für meinen Sohn dann die Eisenbahn fahren lassen, das war für ihn auch immer ein Highlight. Mittlerweile habe ich 3 Söhne und alle sind genauso Eisenbahnverrückt wie ich (zum Leidwesen meiner Frau ) Als meine Kinder dann den Wunsch äußerten, auch so einen Zug wieder Papa haben zu wollen habe ich mir überlegt, ob es nicht besser wäre, die Anlage von dem Büroraum in meinen Keller umzuziehen. Klar, dort habe ich jetzt bedeutend weniger Platz (wobei die Größe immer noch ausreichend ist) aber ich kann jederzeit, auch mal für ne halbe Stunde hin und dort bauen, wenn ich gerade Lust habe. Außerdem können mir dann zukünftig auch meine Kinder helfen wenn Sie noch ein bisschen größer sind . So habe ich 2011 mit der ersten Planung der neuen Anlage begonnen und schon im Dezember 2011 den ersten Schattenbahnhof aufgebaut. Mittlerweilse habe ich den Plan ca. 20 mal umgeworfen.. Bisher gottseidank immer noch rechtzeitig vor dem nächsten Bauabschnitt, so das ich zumindest für mich bisher noch keine störenden Fehler gefunden habe. Der Planungsthread hier im Forum hat jetzt nochmals kleinere Umbaumaßnahmen nach sich gezogen aber so bin ich jetzt doch recht zufrieden mit dem jetzigen Planungsstand.
Hier noch ein paar Daten meiner (zukünftigen) Anlage:
Die Anlage wird im U aufgebaut. Abmessungen max. 600 cm x 370 cm. Momentan verplant sind 320 Meter Gleis und 137 Weichen/Kreuzungen, wobei der größte Teil der Gleise später nicht sichtbar sein wird.
Verbaut werden im größtenteils schlanke K-Weichen von Märklin. Nur im untersten Schattenbahnhof und im Schattenbahnhof der Nebenstrecke sind die normalen Weichen verbaut. Im sichtbaren Bereich werden die Weichen mittels Servos geschalten, im nicht sichtbaren die klassichen Märklin Weichenantriebe. Da diese leider oft wegen der Endabschaltung nach bereits kurzer Zeit nicht mehr funktionierten habe die diese entsprechend behandelt (Endabschaltung zugelötet). Nun tun sie brav ihren Dienst
Die Anlage hat 2 große Schattenbahnhöfe mit je 12 Abstellgleisen, 2 Schattenbahnhöfe mit je 6 Abstellgleisen, wobei davon jeweils 3 Gleise als Verbundgleise gehalten sind (sprich ich kann 2 Zuggarnituren in einem Gleis abstellen). Zusätzlich noch ein kleiner 3-gleisiger SB für die Nebenbahn. Im sichtbaren Bereich befindet sich der 8-gleisige Hauptbahnhof mit Gleislängen von 1,5 bis 2,5 Metern. Links angeschlossen ein BW mit Drehscheibe, an der rechten Seite eine Garnitur Abstellgleise (evtl. kann man hier auch noch ein Diesel-BW oder Lokschuppen für E-Loks unterbringen.
Die Stromversorgung stellen 2 Schapals-Booster mit jeweilse 5 Stromkreisen á 2,5 Ampere sicher. Zum Fahren nutze ich eine Tams MasterControl, geschaltet wird über eine Uhlenbrock IntelliBox und zur Rückmeldung nutze ich den S88 Bus mit den Rückmeldebausteinen von Littfinski nach der S88N-Norm an einem HSI-88.
Ich mag Löten über Kopf nicht, deshlab habe ich mich dazu entschlossen, wo es geht aufs Löten zu verzichten. Für mich persönlich die beste Wahl sind die Flex-Klemmen von Wago. Die halten sowohl Kabel mit 0,10² als auch mit 2,5² Durchschnitt, haben keinen messbaren Spannungsabfall und ich kann eine Verbindung jederzeit mit 2 Fingern wieder lösen. Gerade wenn mal ein Weichenantrieb getauscht werden muss oder mal schnell ein Abzweig von der Hauptleitung gemacht werden muss ist das meiner Meinung nach ein Vorteil.
Eine spezielle Epoche habe ich in meinem Betriebskonzept nicht vorgesehen. Ich fahre was mir und meinen Kindern gefällt, das erstreckt sich von Dampfloks bis hin zum ICE, Von Loks aus Deutschland und Schweiz bis in zum BigBoy aus den USA. Wichtig war mir für meine Planung, das es für den Zuschauer nicht unbedingt nach 10 Minuten nachvollziehbar ist, wie die Züge fahren. Deshalb gibts in den nicht sichtbaren Bereichen auch mal Abzweigungen und ähnliches, damit ein Zug nicht immer den selben Weg nehmen muss.
So, ich glaube jetzt habe ich wirklich genug geschwafelt. Im Anschluss noch ein paar Bilder des bisher geschafften.
Der fertig gelegte SB1, Ebene 0 (Gleishöhe 60 cm über 0 )
Da war das verkabeln noch einfach
So werden meine Weichenantriebe angeklemmt.
Hier mal die Wago-Klemmen im Detail.
Stromeinspeisung in der mitte des Schattenbahnhofs. Die Hauptleitung wurde mit 2,5 mm² Kabel gemacht, die Zuleitung zu den Gleisen ist 0,25 mm² Litze.
Hier dann der SB II, direkt über dem SB I. Hier war ich schon schlauer und habe als Gleisunterlage einen Rillengummi verwendet. Dämmt wunderbar die Geräusche, ist aber aufwändig zu kleben (Ich habe Dauerelastischen Kleber verwendet, dauert aber ziemlich lang, bis der fest ist und man weitermachen kann.
Hier nochmal die 2 Schattenbahnhöfe in der Übersicht:
Die beiden Schattenbahnhöfe werden mit einer Gleiswendel nach oben zum Hauptbahnhof geführt
Und hier noch ein paar Bilder die den momentanen Baufortschritt zeigen.
Von diesen Trafos habe ich mir 5 Stück bauen lassen: 16 V Wechselstrom, 150 VA.
Puh, fertig Ich hoffe ich schrecke nicht durch die Länge meines ersten Beitrags ab
Gruß
Tom75