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Für Bahnhöfe hätte man niemals auf architektonische Meisterwerke hin
gearbeitet, wie sie sich in Europa seit 1850 entwickelten.
Und damals war auch Transport der Zweck des Systems.
Die ökonomische Effektivität der alten Bundesbahn
war nicht deswegen geringer als die der jetzigen DB AG,
weil sie z.B. teils noch historische Tunnelportale weiter unterhalten hat,
oder Altbau Loks bis zur absoluten Materialgrenze hat fahren lassen,
sondern u.a. weil der Beamtenapparat zu aufgebläht und zu teuer war.
Guten Abend Steve,
ich habe nicht geschrieben, dass wir uns auf die 50er-Jahre besinnen sollen und im Bereich der Eisenbahn nur noch Zweckbauten hinstellen. Die Eisenbahn hat eine gewisse Strahlkraft, sie ist zum Beispiel Aushängeschild einer Stadt oder einer ganzen Region, dass muss sich auch z.B. in der Architektur widerspiegeln.
Den unterirdischen Stuttgarter Hauptbahnhof (bitte keine Diskussion um Sinn oder Unsinn!) hätte man weitaus spartanischer gestalten können. Doch was sind denn paar Millionen Euro Mehraufwand, wenn Generationen später über die Leuchttürme unserer heutigen Architektur gestaunt wird. Man stelle sich vor, man hätte den Pariser Eifelturm aus Kostengründen nicht gebaut.
Die Bundesbahn hat am Ende ihren Auftrag nicht erfüllt, sie zog sich immer weiter aus der Fläche zurück, die Notwendigkeit von Reformen waren parteienübergreifend Konsens. Ob der jetzige Zustand besser ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
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Naja - hier geht es doch um die Schwarzwaldbahn. Der heutige, inzwischen zwar recht dürftige Güterverkehr ist ja bekanntlich hier recht gut beschrieben, aber eine 185, also ebenfalls eine TRAXX Lok, mit Ölzug passt da m.E. eigentlich auch gut ins Thema: (...)
Wäre es nicht mal super wenn man Deine Themen Umsetzung auch auf der Anlage in Hausach in Aktion sehen könnte.
Guten Abend Lui,
mein Modelleisenbahn-Thema begrenzt sich ausschließlich auf den badisch-elsässischen Nahverkehr der Epoche 6: Züge des Güter- oder Fernverkehrs finden daher bei mir keinen Platz, es ist für mich auch kein Bezug da.
In Hausach hat man leider nur einen Zug aus verkürzten Wagen der falschen Bauart vorgehalten. In der Tat wäre meine Umsetzung der Schwarzwaldbahn eine nette Aktion, vielleicht sollte ich sie mal anschreiben?
[quote="Erich Müller" post_id=1688385 time=1494780975 user_id=26147]
Zum Güterverkehr auf der Schwarzwaldbahn habe ich auf die Schnelle keine Statistiken gefunden. Du hast sicher was dazu in deiner Bibliothek?
Demnach wurden von 1990 bis 2007 ohne Änderung der Gesamtzahl in Triberg 35 Züge je Werktag abgefertigt - allerdings war noch 1990 jeder zweite davon (18 am Tag) ein Fernzug (...)
Ich sehe da keine Verbesserung der Leistung durch die privatisierte Bahn... im Gegenteil, sie hat 1996 die Stilllegung der Schwarzwaldbahn erwogen.
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Hallo Erich,
wie ich bereits im Bericht schrieb, verkehren auf der Schwarzwaldbahn bis zu vier Güterzüge täglich.
Ich halte Deine Ausführungen für zu einseitig. Ich habe gelernt, die Eisenbahn als Gesamtes zu betrachten, was Du hier nicht tust, indem Du zwischen Fern- und Nahverkehr unterscheidest, außerdem ist der Halt Triberg ein ziemlich undankbarer Halt. Doch der Reihe nach: Früher fuhren 17 Nahverkehrszüge, heute (Fahrplanjahr 2017) sind es werktäglich 38 Nahverkehrszüge. Den Menschen in der Region nützen Fernverkehrszüge nicht viel, ein IR oder ein IC sind für die meisten schlichtweg zu teuer für das tägliche Pendeln, die Verdoppelung des Nahverkehrsangebots, den jeder mit Verbundtarifen nutzen kann, ist daher eine erhebliche Verbesserung. Seit Fahrplanwechsel 2006 begann auf der Schwarzwald eine neue Ära, das Land Baden-Württemberg nahm seine Verantwortung für den Schwarzwald wahr und konzipierte das Angebot von Grund auf neu. Heute fahren die Züge der Schwarzwaldbahn praktisch im Stundentakt nicht nur bis Offenburg, sondern nach Karlsruhe, dort sind die Anschlüsse an ICE, TGV, IC und den übrigen Zügen des Nahverkehrs gesichert. Außerdem vergisst Du die abschnittsweise Verdichtungen auf der Schwarzwaldbahn als Strecke: Zwischen Offenburg und Hausach verkehren zusätzlich die Züge der Ortenauer S-Bahn, die Hohenzollerische Landesbahn ist mit seinem Ringzug ebenfalls mit von der Partie und zwischen Engen und Konstanz verkehrt der Seehas. Heute fahren zwischen Offenburg und Konstanz nicht umsonst werktäglich 30.000 Fahrgäste.
Das ist in der Tat keine Leistung der privatisierten Eisenbahn, sondern eine Leistung der politisch Verantwortlichen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und die Notwendigkeit eines attraktiven Nahverkehrs erkannt haben.
Grüße an alle,
Viet